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Maja von Vogel – Schokuspokus

Schokuspokus – Der geheime Kakaoklau, lautet der Titel von Band 1, Schokuspokus – Wahnsinnig vanillig von Band 2, die von Maja von Vogel geschrieben wurden und im Carlsen Verlag erschienen sind.

Die heutige Rezension handelt von zwei Bänden, einer neuen tollen Kinderbuchreihe.

Ich glaube in der Vergangenheit hat es kein Buch gegeben, welches meine Kinder so gefesselt hat, und das nicht zuletzt, weil sie kleine Naschkatzen sind.

 

Worum geht es in Schokuspokus Band 1?

Amanda, Oskar und ihre Freunde leben in einem Waisenhaus. Dieses wird von der fiesen Agathe Nieswurz geleitet. Das Waisenhaus ist bekannt für seine berühmte Schokuspokus Schokolade, die dort von den Waisen in „liebevoller“ Arbeit produziert wird.

Amanda findet eines Tages ein seltsames Gefäß. Doch dies ist nicht alles, den in dem Gefäß befindet sich eine geheimnisvolle Zutat… das sagenumwobene Glückskakaorezept. Die Legende besagt, dass derjenige der diesen Kakao trinkt, für immer Glück haben wird.

Will die Nieswurz deswegen so unbedingt diesen Becher haben?

Die 7 Waisenkinder machen sich auf die Suche nach den 7 geheimnisvollen Zutaten, werden sie diese finden?

 

Worum geht es in Schokuspokus Band 2?

Amanda, Oskar und ihre Freunde sind auf der Suche nach der zweiten Glückskakao Zutat. Der goldenen Glücksvanille. Doch laut ihren Recherchen wächst diese gar nicht in ihrer Nähe, sondern furchtbar weit weg. Es scheint aussichtslos, diese besondere Zutat zu bekommen.

Wäre da nicht, ja…. Ein Gewächshaus!

Allerdings sind die Kinder nicht die Einzigen die hinter der goldenen Vanille her sind. Um die Zutat zu bekommen müssen sie zusammenhalten, Köpfchen, Mut und ganz viel Herz beweisen. Werden sie die Vanille die ihr Nennen können?

 

 Wer ist Maja von Vogel?

Schon als Kind hat Maja von Vogel (*1973) gerne gelesen und auch selbst kleine Geschichten geschrieben. Später studierte sie Deutsch und Französisch und lebte ein Jahr lang in Paris. Bevor sie Autorin und Übersetzerin wurde, sammelte sie Erfahrungen als Lektorin in einem Münchner Verlag. Und auch heute sitzt Maja von Vogel, die in Göttingen lebt, jeden Morgen um Punkt neun Uhr am Schreibtisch und fängt an zu schreiben. Hier ersinnt sie nicht nur fantastische Geschichten, in denen es z. B. um Hexen und Feen geht, sondern verfasst auch „realistischere“ Storys, etwa für die Bände der Reihe „Die drei !!!“, in denen clevere Mädchen von heute den Ton angeben.

 

Wie hat mir Schokuspokus gefallen?

Ich kann nicht anders, als zu sagen, dass ich mich ein wenig in diese Reihe verliebt habe.

Wir treffen auf das typische Klischee, von artigen Kindern und einer bösen „Heimleiterin“ in Form von der ollen Nieswurz.

Doch was macht dieses Klischee anders? Genau, es geht um das Süßeste was man sich nur vorstellen kann… Schokolade!

Wir lernen im ersten Band die Kinder ein wenig kennen, ihre Eigenarten, ein paar kleine Hinweise darauf warum sie im Heim sind und wir lernen natürlich auch ihr Waisenhaus und die anderen Bewohner von diesem kennen. Doch viel mehr geht es hier um die Schokolade, die im Waisenhaus hergestellt wird und um die tägliche abendliche Suche nach einem geheimnisvollen Becher.

Was sich dahinter verbirgt erfährt man im Verlauf des Buches. Doch die Suche, das Finden und dann auch noch das lösen des Rätzels auf dem Becher ist spannend, packend und man fiebert mit den Kindern mit. Es lässt einen nicht mehr los. Dieses Buch legt den Grundstein für alle weiteren.

Den in den weiteren Büchern müssen die Kinder immer eine der fehlenden Zutaten finden, damit am Ende der Glückskakao hergestellt werden kann.

Somit wird in Band 2, die zweite Zutat gesucht. Die Vanille, aber nicht irgendeine Vanille, eine ganz besondere.

Meine Kinder waren so gefesselt, dass sie das spielen komplett aufgegeben haben um das Vorlesen zu lauschen.

Was mir neben der Geschichte sehr gut gefällt, ist das Handling des Buches in einem gebundenen DIN A5 Format. Unterstützt wird der Text durch viele tolle Zeichnungen, die sehr ansprechend sind und die Geschichte unterstützen. Man kann die Inschrift des Bechers selbst entziffern, man kann sich ein Bild vom Waisenhaus machen und natürlich auch von der Schokoladen Werkstatt.

Für mich ist dies ein Buch, was sich sehr gut zum Vorlesen eignet, aber auch für Schulkinder zum selber lesen.

Diese Reihe ist in meinen Augen ein kleiner neuer Glücksgriff. Es ist wunderbar geschrieben, in einer leichten verständlichen kindgerechten Sprache und Schreibweise. Durch seine Bilder wird das geschriebene Wort, durch das malerische unterstützt. Es ist spannend, voller Abenteuer und Rätzel. Bücher die einfach dazu einladen, gemeinsam entdeckt und gelesen werden zu vollen.

 

Wie hat Maxi (8 Jahre) Schokuspokus gefallen?

Wann geht es weiter?

Mama, wann geht es weiter? Uns fehlen doch noch Zutaten?

MAMA…. Wann????

… manchmal braucht es keine ausschweifenden Worte!

 

Vielen lieben Dank an den Carlsen Verlag für diese beiden wunderbaren Rezensionsexemplare!

 

Direkt bei AMAZON Band 1 und Band 2 kaufen!

Wer auf Abenteuergeschichten steht, sollte unbedingt das Buch Kannawoniwasein lesen, welches ebenfalls im Carlsen Verlag erschienen ist.

 

Band 1:

  • Gebundene Ausgabe: 128 Seiten
  • Verlag: Carlsen; Auflage: 2. (5. Oktober 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3551654514
  • ISBN-13: 978-3551654519
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 7 – 8 Jahre
  • Preis: 3,99 €

 

Band 2:

  • Gebundene Ausgabe: 128 Seiten
  • Verlag: Carlsen; Auflage: 1. (5. Oktober 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3551654522
  • ISBN-13: 978-3551654526
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 7 – 8 Jahre
  • Preis: 9,99 €

Claudia Giesdorf – Das Licht am Ende

Das Licht am Ende, ist der neuste Thriller von Claudia Giesdorf.

Claudia und ich kennen uns mittlerweile schon ganz arg lange. Daher durfte ich diesen Thriller, noch vor der Veröffentlichung lesen und meine ungeschönte Meinung dazu abgeben. Es sei so viel verraten… es gibt viele Whats App Sprachnachrichten… 😊 Bedeutet, ich habe defacto mehr Seiten gelesen als ihr… und jede Einzelne davon hat sich mehr als gelohnt.

Ich bin eher ein seltener Thriller Leser, aber wenn Claudia einen schreibt, kann ich nicht nein sagen!

 

Vielen lieben Dank Claudia, für dieses kostenlose Rezensionsexemplar, in ungeschönter Form! <3

 

Worum geht es in „Das Licht am Ende“?

Helena, Juli, Zwei… wer ist sie? Welche Identität hat sie? In wessen Leben befindet sie sich?

Helena ist in einer christlichen Gemeinschaft groß geworden. In einer, der Wert auf Zucht und Ordnung legt, eine die den Willen bricht um den Menschen gefügig zu machen. Gefühle spielen hier keine Rolle, sie sind untergeordnet und haben an der Oberfläche nichts zu suchen.

Doch das Einzige was sie will ist genau das, Liebe, Geborgenheit, Freundschaft und innere Ruhe!

Doch was sie bekommt ist nichts davon, vor allem nicht von Ihren Eltern, aber von Eins. Von der einzigen Person, die sie je geliebt hat. Haben sie eine Chance? Können sie gemeinsam fliehen und weit weg ein gemeinsames Leben beginnen?

Doch alles kommt anders.

Was wenn der Mann in Helenas Leben plötzlich David heißt? Der sie vom Regen in die Traufe bringt. Der sie bricht, der ihre Schwächen ausnutzt und an sich bindet.

Dann hilft nur noch die Flucht in die Einsamkeit. In den Wald, auf eine Lichtung, in eine kleine Hütte, in das Nichts. Doch die Geister der Vergangenheit ruhen nicht… sie kommen, sie werden dich holen… sie sind da!

 

Wer ist Claudia Giesdorf?

Claudia Giesdorf wurde 1982 in Rheinland-Pfalz geboren. Kurz nach der Wende zog sie mit ihrer Familie nach Berlin, wo sie noch heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter lebt und arbeitet.

Wie hat mir „Das Licht am Ende“ gefallen?

Vorne weg gesagt… ich kann nicht ganz so viel erzählen, weil die Gefahr des Spoilerns einfach zu groß ist. Daher kratze ich nur ein wenig an der Oberfläche!

Die Protagonisten:

Helena: Sie ist eine junge Frau, die freiwillig die Einsamkeit sucht, um die Dämonen die sie verfolgen abzuschütteln und sich von ihrer Vergangenheit frei zu machen. Sie will Frieden finden und mit allem abschließen. Doch ihr Innerstes ist völlig aufgewühlt und das Abschließen mit der Vergangenheit stellt sich schwieriger da, als ursprünglich gedacht. Eine tolle Protagonistin, die sich ihren Ängsten stellt, die ihren Weg geht und die mit jedem Rückschlag in ihrem Leben stärker geworden ist.

Anuk: Ist Helenas Nachbarin in der Einsamkeit. Eine Frau, die die Einsamkeit, so wie Helena bewusst gewählt hat. Die in ihrem Herzen ein Hippie ist und schon viel zu lange alleine lebt, welches man an ihren Manieren sehr stark merkt. Doch, das Herz hat sie auf dem rechten Fleck und kämpft, wenn nötig bis zum letzten Atemzug. Zudem ist sie ein Serienjunkie und lebt vom nähen süßer kleiner Baby Strampler.

Salim: Er ist der Teilzeit Touri auf der Lichtung. Ihn zieht es nur für ein paar Wochen auf die Lichtung im Wald, um abzuschalten, um den Dämonen in seinem Kopf Einhalt zu gebieten und sich vor dem stressigen Job zu erholen, Kraft zu tanken und die Natur zu genießen. Ein Mann, den das Leben gezeichnet hat, doch der Lieben kann und in Earl Grey, seinem Hund, einen Freund gefunden hat. Er sucht die Ruhe, gibt sich dem Ruf des Waldes hin, saugt die Energie von diesem in sich auf und fühlt sich zu Helena hingezogen.

Die weiteren Protagonisten, die wir in diesem Buch kennenlernen, kann ich nicht skizieren, da ansonsten zu viel verraten werden würde. Auch bei den obigen Dreien, habe ich nur die Oberfläche angekratzt. Diese habe ich bewusst gewählt, da diese drei eine Einheit auf der Lichtung im Wald darstellen und zusammengehören.

 

Der Schreibstil:

Ich liebe den Stil von Claudia. Er ist gradlinig, unverschnörkelt, gut lesbar und für einen Thriller auf das Minimum an Emotionen reduziert. Das Buch ist aus der Sicht von Helena geschrieben. Wir erfahren vieles übe ihr Innerstes, über ihre Ängste, das was sie verfolgt und gegen das sie ankämpft. In den Bereichen, in denen es um ihre Ängste geht, geht Claudia sehr stark in die innere Tiefe und holt das letzte bisschen Angst aus ihr heraus. Der Stil ist in diesen Momenten gehetzt, voller Angst, mit kurzen Schnappatmungssätzen und vermittelt das Gefühl beim Lesen, man erlebe die Angst selber. Man ist in diesem Moment mittendrin!

Das Buch baut von Kapitel zu Kapitel die Spannung auf. Es gibt viele Handlungen, viele kleine Momente, die immer wieder unterbrochen werden von Helenas innerstem, mit dem Dämon in ihr. Es gibt Rückblicke auf ihr Leben, die wie Puzzleteile sind, die in solchen Momenten an ihre Plätze fallen. Man denkt, nun weiß man es, nun kommt man dem Rätzel auf die Schliche und dann… BÄHM… falsch! Man blättert zurück, sucht den kleinen Punkt, der einen doch ein Stück weiterbringt und findet ihn nicht.

Am Ende des Buches, bleiben keine Fragen offen, da alles aufgelöst und erklärt ist. Dadurch das wir Stücken weise alles über das Leben von Helena erfahren ist es rund und komplett abgeschlossen.

Es sei gesagt, ich habe bestimmt 10 Vermutungen aus Claudia per WhatsApp verschickt und keine davon war richtig! Sie führt uns auf eine Fährte, auf einen Weg, der am Ende doch ganz anders ist.

 

Der Inhalt:

Ihr werdet nun bestimmt sagen, klar das es dir gefällt, ihr seid befreundet. Stimmt so nicht… Mir gefällt es, weil ich am Ende das Buch zu gemacht habe und gesagt habe… genau so, und zwar ganz genauso würde ich auch handeln.

Ich habe mich am Ende in diesem Buch wiedergefunden.

Gefunden in dem Schmerz, der Angst, der Verfolgung und dem Gefühl Alleine sein zu müssen. Es war so, dass ich immer mehr, mich in diesem Buch gesehen habe. Das ich am Ende das Gefühl hatte, ein Teil von Helena und ihrer Angst steckt in jedem von uns.

Am Anfang wusste ich nicht, wohin geht die Reise hin, wohin führt dieses Buch.

Doch je mehr man eingetaucht ist, je mehr man sich geöffnet und auf dieses eingelassen hat, je mehr ist man zu einem stillen Beobachter geworden. Einem der im Wald mit lebt, der auf dieser Lichtung ist, der wie ein Schatten Helena folgt. Man sitzt mit in ihrer Küche hört zu, wird zu ihr und hat das Gefühl, in jeden von uns steckt Helena.

Ein Buch, das mich am Anfang hat zweifeln lassen, doch das mich am Ende so überzeugt hat, dass ich nun gestehen kann, ich musste an einer Stelle weinen. Ich habe es gelesen, mich hat es so emotional gepackt, dass mir Tränen über meine Wange gelaufen sind. Es hat mich ergriffen und mein Herz bewegt.

Es handelt von der Liebe, von Emotionen, von Augenblicken und Ereignissen, von Ängsten, von der Flucht, vom Alleinsein, vom Kennenlernen, von Manipulation und Berechnung. Von Intelligenz, Mut, Zuversicht, Rache und zuletzt dem Wunsch auf Frieden.

Ein Buch, welches mehr als ein Thriller ist. Es ist eine Reise zu sich selbst und am Ende dem Gefühl, dass Helena ein Teil von uns allen ist. Jeder hat einen Teil von ihr in sich und lebt ihn nur anders aus. Sie ist die treibende Kraft und das was dieses Buch ausmacht.

Ein Buch, welches mich überzeugt hat, denn es hat viele Windungen, viele Ecken und Kanten, ist nicht wie eine gerade Straße, sondern eher wie ein Serpentin, die wenn man sie bezwingt, in einer Ruhe aus Unendlichkeit landet.

Fahrt diese Straße und lasst euch von Claudia entführen…

 

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Der erste Thriller von Claudia Giesdorf, Seelenschnitte kann ich ebenfalls sehr empfehlen. Von der Thematik ganz anders, aber mindestens genauso packend und ergreifend.

 

  • Format: Kindle Ausgabe
  • Dateigröße: 497 KB
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 284 Seiten
  • Gleichzeitige Verwendung von Geräten: Keine Einschränkung
  • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
  • Sprache: Deutsch
  • ASIN: B082742XC4
  • Preis: 0,00 € Kindleunlimited

 

Beate Boeker – Mord al Mare

Mord al Mare – Florentinische Morde lautet der komplette Titel, des fünften Bandes aus der Reihe von Beate Boeker.

Wer mich kennt weiß, ich habe sie alle gelesen und ich liebe sie.

Daher war es natürlich ein Muss, auch diesen Band zu suchten und einzutauchen in die Abgründe und Unwägbarkeiten der Familie Mantoni.

Das Buch ist aus dem Genre, Krimi.

 

Worum geht es in Mord al Mare?

Einmal im Jahr machen die Mantonis zusammen Urlaub. Ein richtiger Familienurlaub. Es werden alle Mantonis eingepackt, mit Sack und Pack fahren sie dann gemeinsam in ihren wohlverdienten Sommerurlaub ans ligurische Meer.

Die Mantonis überlassen natürlich nichts dem Zufall daher findet der Urlaub im Malerischen Forte die Marmi statt und sie steigen immer im gleichen Hotel ab, jeder in seinem wohlbekannten Zimmer.

Carlina hat dieses Mal Stefano Garini mit dabei, denn seitdem die beiden zusammenleben, ist dies ihr erster offizieller Familienurlaub. Stefano graut ein wenig davor, den so viel Zeit mit allen Mantonis auf einem Haufen, hat er noch nie verbracht.

Doch kaum sind sie im Hotel angekommen, müssen sie feststellen, dass alles schiefläuft. Der ehemalige Hotelmanager, den sie seit Jahren kennen ist nicht mehr da. An seiner Stelle ist ein neuer dort, der mehr als unsympathisch ist und sich den Problemen der Familie Mantoni nicht annimmt. Zimmer sind im egal, Hauptsache die Gäste sind untergebracht.

Da wundert es keinen, dass dieser schon in der ersten Nacht erschossen und am Pool liegend aufgefunden wird.

Der ortsansässige Commissario übernimmt den Fall und verdächtigt sofort Ernesto, Carlinas Cousin. Das kann nicht stimmen… die Mantonis fordern Stefano auf, der Sache auf den Grund zu gehen und Ernesto zu entlasten. Das war es dann wohl mit seinem Urlaub!

Vieles wäre einfacher, wenn die Mantonis nicht selbst anfangen würden zu recherchieren, Verdächtige zu befragen und alles noch viel schlimmer zu machen. Denn, leider werden Stefano nicht alle Informationen gegeben und somit tappt er lange im Dunkeln und das Band um Ernestos Hals zieht sich immer mehr zu.

Denn der lokale Commissario versteht keinen Spaß und will Ernesto dingfest machen.

Nun wird es aber Zeit, den Mörder zu finden. Wem kann Stefano vertrauen? Wer sagt die Wahrheit und was ist mit Carlina los? Verheimlicht sie auch etwas vor ihm?

 

Wer ist Beate Boeker?

Beate Boeker ist neben ihrem Beruf als Autorin Betriebswirtin mit internationalem Schwerpunkt, arbeitet im Marketing und lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Deutschland. Der erste Roman der USA Today Bestseller-Autorin wurde 2008 vom Verlag Avalon Books in New York veröffentlicht. Heute ist eine große Auswahl ihrer romantischen Komödien, Krimis und Kurzgeschichten auf Englisch verfügbar. Ihre Bücher wurden für viele Auszeichnungen nominiert, z.B. den Golden Quill Contest, den National Readers‘ Choice Award und den Best Indie Books. Obwohl sie Deutsche ist, entschied sie sich, zunächst nur auf Englisch zu schreiben, weil sie in den USA mehr Hilfe bei der Entwicklung ihrer schriftstellerischen Fähigkeiten fand. Inzwischen schreibt sie sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch.

 

Wie hat mir Mord als Mare gefallen?

Was soll ich sagen… ich bin Fan der ersten Stunde und kann nichts Negatives finden. Arghhh, darf man das so sagen?!

Um dieses Buch richtig verstehen zu können, sollte man die vorherigen Bände unbedingt gelesen haben. Ansonsten ist das Lesevergnügen nur halb so groß, da manche Anspielungen nur dann verstanden werden können, wenn man Insider Wissen besitzt.

Die Protagonisten sind wie immer wunderbar ausgearbeitet und entsprechen genau dem, wie sie in den ganzen Bänden gewachsen und gediehen sind. Besonders gut finde ich, dass man in diesem Band etwas mehr über Ernesto erfährt. Man hat ihn als zwar Protagonisten schon wahrgenommen und weiß zudem das er rote Haare hat und gerne mit Freunden ins Internet Cafe geht. Aber ansonsten ist er sehr ruhig und steht im Hintergrund. Dieses Mal wird er zur Hauptperson und das Bild rum um Ernesto vervollständigt sich.

Die Liebe zwischen Carlina und Stefano ist wie eh und je und alle anderen Protagonisten werden ihrem Stil gerecht.

Schön finde ich, dass Tante Violetta mitkommt, die einen ganz eigenen Sinn für Humor hat. Genau mit diesem startet das Buch. Es wird eine Frage über ein vermeintliches Päckchen aufgeworfen welches Tante Violetta gehört und um das sie ein großes Geheimnis macht. Am Ende des Buches wird es aufgelöst und diese Offenbarung hat mich zum schallenden Lachen gebracht.

Der Stil ist wie immer grandios. Ich liebe das gradlinige, das unverschnörkelt, leicht spielerisch angehauchte, spannende und bildlich geschriebene Wort von Beate. Sie hat eine ganz eigene Art ihre Protagonisten zum Leben zu erwecken, selbst wenn sie nicht an ihrem angestammten Platz in Florenz sind, sondern am Meer.

Wie immer ist der Mord recht unblutig, aber trotzdem spannend. Und ja, wie immer… ich habe es nicht raubekommen und war am Ende, bei der Auflösung geflasht, denn keinen der kleinen Hinweise habe ich wahrgenommen und zusammengezählt. Auch hier hat mich Beate mal wieder völlig überrascht… Spannend bis zum Schluss und dann eine Auflösung mit Knalleffekt, Mantoni like!

Dieses Mal ist das Setting am Meer, in einer anderen Umgebung, welche mit ganz viel Liebe und Detailverliebtheit dem Leser präsentiert wird. Ich konnte mir beim Lesen alles bildlich vorstellen und mich dem Setting hingeben. Ich hatte das Gefühl die Hitze auf meiner Haut zu spüren, das Meer im Hintergrund rauschen zu hören und ebenfalls Gast in dem Hotel zu sein, in dem die Mantonis für Unordnung sorgen. Diese Begabung, den Leser mitzunehmen auf eine Reise, eine die mehr ist als nur lesen, sondern spüren und fühlen schätze ich sehr an dem Stil, den Beate pflegt.

Die Mantonis sind einfach die Mantonis und man muss diese Familie einfach lieben. Mit ihrem ganz eigenen Humor, der sich komplett durch alle Bände zieht, ihrer nicht vorhandenen Begabung für die Aufklärung von Kriminalfällen und gleichzeitig den Klebepunkt an ihrem Po, solche Dinge wie Mord einfach anzuziehen. Da wo die Mantonis sind, herrscht das Chaos.

Leider kann ich nicht so viel über den Inhalt erzählen, da ich ansonsten zu viel spoilern würde und das will ich nicht. Deswegen… schiffe ich ein wenig drum herum!

 

Vielen Dank an netgalley.de und Midnight für dieses kostenlose Rezensionsexemplar.

 

Direkt bei AMAZON kaufen.

 

Wer sich von dieser Rezension angesprochen fühlt und mehr von der Mantoni Familie lesen will, sollte unbedingt mit Band 1 Hochzeitstorte mit Todesfall anfangen.

 

  • Taschenbuch: 304 Seiten
  • Verlag: Midnight; Auflage: 1. (26. Juli 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3958192777
  • ISBN-13: 978-3958192775
  • Originaltitel:Seaside Death
  • Preis: 14,00 € (Taschenbuch)

Maureen Johnson – Ellingham Academy

Ellingham Academy- Was geschah mit Alice? von Maureen Johnson lautet der vollständige Titel.

Hierbei handelt es sich um ein Buch, welches mich durch seinen Namen komplett angesprochen hat und welches ich alleine deswegen einfach lesen musste.

Mitgebracht habe ich es mir von der Buchmesse in Leipzig und die letzten Ferien dazu genutzt dieses zu verschlingen. Wobei verschlingen nicht ganz richtig ist, eher ein gemütliches lesen und der Versuch ein Rätsel zu lösen.

Bei diesem Buch handelt es sich um das Genre, Jugendbuch.

 

Worum geht es in Ellingham Academy?

 Die Ellingham Academy öffnet ihre Türen!

Diese Schule ist außergewöhnlich. Sie liegt versteckt in den Bergen von Vermont. Nur die begabtesten Schüler des Landes, erhalten die Möglichkeit an dieser Privatschule zu lernen. Sie ist nicht für jedermann zugänglich…. Ein ganz besonderer Ort.

Unter den Schülern befinden sich Bestsellerautoren, YouTube Stars, Künstler, Erfinder und eine Detektivin.

Doch die Kulisse der Ellingham Academy trügt. Dieses malerische Internat birgt ein großes Geheimnis. Vor mehr als 80 Jahren wurden die Frau und Tochter des Schulgründers entführt. Die Frau wurde gefunden, doch von Alice der Tochter fehlt bis heute jede Spur.

Dieses mysteriöse Verschwinden, die Lösegeldforderungen, die Festnahme eines Verdächtigen fesseln seit Jahren Hobby-Detektive und jeder Einzelne davon will den Fall lösen.

Stevie Bell ist eine davon. Sie ist fasziniert von der Geschichte und kennt jedes noch so kleine Detail zu dem Fall. Keine Information ist vor ihr sicher. Genau das ist der Grund warum sie an der Ellingham Academy angenommen wurde. Ihre Aufgabe ist es, neben der Schule den Fall der Ellingham Affäre zu lösen.

Kaum im Internat angekommen, erhält sie eine mysteriöse Botschaft, die einen Mord ankündigt. Stevie hält dies für einen schlechten Scherz. Doch als ein Schüler kurz darauf Tod aufgefunden wird, ist Stevie gänzlich überzeugt, dass es zwischen diesem Fall und dem Verbrechen aus der Vergangenheit einen Zusammenhang gibt.

Stevie schwört auf Sherlock Holms und Agatha Christie. Doch nicht nur darauf, denn sie ist sich sicher, das Rätsel rund um die Ellingham- Affäre kann nur einer lösen und das ist sie. Endlich kann sie am Schauplatz der legendären Entführung ermitteln.

Wird Stevie den Fall lösen oder bringt sie sich selbst damit in Gefahr?

 

Wer ist Maureen Johnson?

Maureen Johnson hat ihren Abschluss an der Columbia University gemacht und ist New York Times-Bestsellerautorin von mehreren Jugendbüchern. Neben ihrer Trilogie Die Schatten von London ist sie vor allem durch die gemeinsamen Projekte Tage wie diese mit John Green und Die Chroniken des Magnus Bane mit Cassandra Clare bekannt geworden. Das Time Magazine hat sie unter die 140 Leute gewählt, denen man auf Twitter folgen sollte. Was geschah mit Alice? ist der erste Band der Ellingham Academy-Trilogie.

 

Wie hat mir Ellingham Academy gefallen?

Man legt das Buch am Ende zur Seite, schüttelt den Kopf und stellt fest… es sind so viele Fragen offen, so viele lose Enden, dass es eigentlich mehr Fragen am Ende aufwirft, als zu beantworten. Dies schreit schon nach der Fortsetzung!

Die Protagonisten:

Stevie Bell:

Sie ist eine aufgeweckte junge Frau, die eine sehr hohe Auffassungsgabe hat, ein wahnsinniges Geschick im Beobachten und sehr gut kombinieren kann. Alleine deswegen hat sie ihr Herz an die Aufklärung von Verbrechen verloren und will später auch dies als Berufslaufbahn einschlagen. Sie kann sich nichts Besseres vorstellen, als Täter zu jagen und Fälle zu lösen. Ganz zum Missfallen ihrer Eltern. Für Stevie erfüllt sich ein Traum. An der Ellingham Academy wird sie bestens auf alles vorbereitet und kann zudem den Fall von früher lösen. Das ist ihr gestecktes Ziel, für die Zeit in dem Internat.

In ihrer alten Schule wurde sie aufgrund ihrer Vorleiben für Detektivgeschichten nicht erst genommen und belächelt. Endlich hat sie das Gefühl angekommen zu sein. Den an dieser Schule werden ihre Interessen gefördert und das Beste von ihr zu Tage gebracht. Stevie ist ein Mädchen, mit dem man Pferde stehlen möchte, sie ist lieb, hat das Herz am rechten Fleck, würde über Leichen gehen und hat endlich Freunde gefunden. Sie fühlt sich nicht mehr komplett einsam, alleine und sonderbar.

Janelle:

Sie konnte schon als kleines Mädchen Geräte reparieren, ist absolut künstlerisch begabt und bastelt an Maschinen herum. Sie ist stets bunt gekleidet, trägt ihre bunte, schillernde Welt nach außen und mag ganz besonders gerne Mädchen. Janelle ist eine herzliche Person, eine der es wichtig ist, dass alle miteinander befreundet sind und sie will auf gar keinen Fall Stevie vernachlässigen, als sie sich verliebt. Eine Freundin, wie sie im Buche steht.

Nate:

Er ist ein ruhiger Vertreter, eher in sich gekehrt und immer nervös. Nate zweifelt an sich selber, hat das Gefühl an seinen früheren Erfolg nicht anknüpfen zu können und steht stets unter dem Eigendruck alles perfekt zu machen. Mit gerade einmal 14 Jahren hat ers seinen ersten Roman, einen Fantasy Epos, geschrieben.

Wir begegnen vielen weiteren tollen Charakteren, die ich gar nicht in der gesamten Breite aufführen will, da man bei manchen zu viel verraten könnte. Aber so viel sei vorne weggenommen, dieses Buch spielt in zwei Zeiten. Der jetzigen und der früheren in der wir die Familie Ellingham kennenlernen und die Schülerin Dottie, die tot aufgefunden wurde. Stehen die beiden Verbrechen von Alice Verschwinden und Dotties Tod in einem Zusammenhang? Genau das will Stevie herausfinden und den wahren Täter entlarven. Doch als in der Gegenwart ein Mord passiert, scheinen die Fälle plötzlich ineinander zu verfließen.

 

Der Schreibstil:

Was mir an diesem Buch besonders aufgefallen ist, ist das manche Szenen aus der Sicht von Stevie erzählt werden, in denen wir ganz viel von ihr, ihrem inneren und ihren Gefühlen erfahren. Dann wiederrum gibt es Szenen, die aus der Sicht eines Erzählers stammen. Einer der das Ganze aus der Vogelperspektive beobachtet und es wiedergibt.

Zudem wird diese Form noch ergänzt um Kapitel die im Jahr 1936 spielen. Wir erfahren als Leser, was damals wirklich passiert ist. Was mit Dottie war, die ihrem Mörder ins Gesicht gesehen hat, bevor sie ermordet wurde. Oder Albert Ellingham der mit der Entführung seiner Frau und Tochter konfrontiert wird.

Ergänzt wird all dies noch mit Vernehmungsprotokollen und Zeitungsausschnitten, die immer wieder in die Geschichte einfließen. Die, die auch Stevie in der Gegenwart in ihrem persönlichen Archiv hat und immer wieder neu hervorholt um sie auf Indizien zu untersuchen, die ihr entgangen sein könnten.

Das Zusammenspiel dieser ganzen Handlungsstränge macht den Roman komplett, spannend und faszinierend zu gleich.

Der Schreibstil von Maureen Johnson ist flüssig, leicht lesbar, nicht verschachtelt und einfach wunderbar gradlinig, dass man dieses Buch leichtfüßig lesen kann. Sie nutzt gut dosiert Adjektive um mit diesen die Schule zum Leben zu erwecken.

Das Buch endet, wie bereits oben erwähnt mit vielen offenen Fragen und sogar zwei Cliffhangern. Es könnte nicht schlimmer sein…

 

Das Setting:

Stellen wir uns einen Roman von Agatha Christie vor. Ein Film, der von schwarz-weiß zu Farbe wechselt, das Setting immer wieder in unterschiedliche Farbnuancen taucht und das Ganze mit einer leicht nostalgischen Note versieht. Dann seit ihr mitten drin an der Ellingham Academy.

Maureen Johnson hat eine Kulisse erschaffen, die nicht besser passen könnte. Sie hat sich einiges einfallen lassen und wunderbar in ihrem Buch integriert. In meinen Augen ist das Setting sehr stimmig und lässt für mich keine weiteren Fragen mehr offen.

Das Internat liegt abgeschieden von jeder Zivilisation in den Bergen. Es nur schwer erreichbar und zugänglich. Mehrere Häuser, eine parkähnliche Anlage, ein ausgetrockneter See, geheime Tunnel und Geheimgänge, viele Statuen verteilt im ganzen Park machen die Szene für einen Kriminalfall komplett.

Um sich das Ganze besser vorstellen zu können, befindet sich am Buchanfang eine Karte, auf der das komplette Gebiet der Ellingham Academy verzeichnet ist. So kann man als Leser die einzelnen Wege besser nachempfinden.

Als I-Tüpfelchen obendrauf, gibt es noch den Wetterwechsel von Sommer zu Herbst, der die ganzen Szenarien abrundet und das Ganz zu einer gruselig schaurigen Maskerade werden lässt.

 

Meine Meinung:

Bei diesem Buch handelt es sich um einen Mix aus Detektivgeschichte, Mystery, Spannung und einem Klecks Humor.

Es hat wahnsinnig Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, vor allem wenn Stevie immer wieder neue Puzzleteilchen findet, sie versucht an den richtigen Platz zu setzen um das Verbrechen zu lösen. Doch da noch ein Verbrechen in der Gegenwart hinzugekommen ist, muss sie entscheiden, wohin gehört das Puzzlestück. Ins Jetzt oder in die Vergangenheit. So oft habe ich danebengelegen, so oft habe ich den Kopf geschüttelt und gesagt, darauf wäre ich nicht gekommen. Ein Fall, der nicht einfach zu lösen ist und immer wieder neue Fragen aufwirft.

Das Ganze wird gepaart mit ein paar kleinen Liebeleien, die allerdings nicht im Vordergrund stehen, sondern das Teenie leben in einem Internat abrunden. Allerdings, wer der Auserwählte ist, lasse ich mal offen. So viel sei gesagt, am Anfang ist er sehr unscheinbar, hat viele Geheimnisse, taucht in keinen sozialen Medien auf und scheint einfach virtuell nicht zu existieren. Dieses Rätsel allerdings wird am Ende gelöst. Dies ist aber das Einzige.

Was dieses Buch besonders macht, ist das Zusammenspiel aus Vergangenheit und Gegenwart. Den in beiden Zeiten stellt man sich unweigerlich die Frage, wem kann man Vertrauen, wer spielt ein falsches Spiel und wer ist ehrlich?

Doch dieses Buch kann mehr als nur eine Detektivgeschichte wiedergeben. Es zeigt auch auf, welche Ängste in einem schlummern können, wenn man unter Druck steht, wenn man das Gefühl hat an frühere Erfolge nicht anknüpfen zu können. Wenn daraus Blocken werden und der Druck kein bisschen abnimmt. Wie sich Kreativität ausdrücken kann, in all ihren Facetten. Was die Prägung der Eltern bedeutet. Wie sich das Leben wandelt. Was wenn man plötzlich berühmt ist. Ein bekannter YouTube Star, alle Welt hinter einem her ist und man diesem Druck nicht gewachsen ist?

Ein Buch, welches Probleme aufzeigt, von hochbegabten Kindern, die mit ihrem Talent, mit dem was sie können auf der einen Seite faszinierend sind und auf der anderen Seite auch Probleme haben. Probleme, die man vielleicht gar nicht wirklich mitbekommt. Diese Gefühlsachterbahn transportiert Maureen Johnson großartig in ihrer Story. Dadurch wird sie noch lebendiger, authentischer und verleiht den einzelnen Protagonisten eine menschliche Nuance.

Detektivgeschichten waren gestern, Ellingham Academy ist heute.

 

Vielen lieben Dank an den Loewe Verlag für dieses kostenlose Rezensionsexemplar.

 

Direkt bei Amazon kaufen.

Wer es etwas Zukunftsorientierter mag und dem Genre Dystopie nicht ganz abgeneigt ist, vielleicht sogar E-Sport interessant findet, sollte auf jeden Fall Warcross von Marie Lu lesen.

 

  • Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
  • Verlag: Loewe; Auflage: 1 (11. Februar 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3743202069
  • ISBN-13: 978-3743202061
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 – 16 Jahre
  • Preis: 18,95 € (gebundenes Buch)

Nina MacKay – Dämonennächte

Dämonennächte – Nur in tiefster Dunkelheit kann man Sterne sehen (Dämonentage, Band 2) lautet der vollständige Titel dieses Buches.

Wie ihr wisst lese ich seit Anbeginn alle Bücher von Nina und durfte daher dieses schon einmal ein wenig Vorablesen.

Heißer Tipp: Dies ist der zweite Band einer Trilogie. Es ist unabdingbar, den Ersten zu kennen, ansonsten ist vieles in diesem Buch nicht verständlich und nachvollziehbar.

In der heutigen Rezension geht es um das Neuste Buch von Nina MacKay – Dämonennächte, aus dem Genre Jugendbuch.

 

Worum geht es in Dämonennächte?

Als Dämonentage werden die letzten 5 Tage eines jeweiligen Jahres bezeichnet. In diesen Leben die Menschen in ständiger Angst und verschanzen sich in gut gepanzerten Häusern oder halten sich auf geweihtem Boden auf.

Sobald die Sonne untergeht und das Tageslicht nicht mehr zu sehen ist, öffnen sich die Pforten zur Hölle und die Dämonen fallen über die Erde her.

Es ist geschafft, die Dämonentage sind vorbei. Die Welt hat wieder Ruhe, denn 360 Tage ohne Dämonen liegen nun vor dieser.

Doch was, wenn Luzifer einen Weg gefunden hat, die Tore jede Nacht zu öffnen und seine Dämonen auf die Erde zu lassen? Täuschen sich Adriana und ihre Freunde oder ist es die Wahrheit?

Soll die Hölle nun jede Nacht offenstehen und die Menschen in Angst und Schrecken versetzen?

Adriana reist in die Hölle zu Luzifer um ihm gegenüber zu treten und zu verhindern, dass sich die Tore öffnen. War diese Reise ein Fehler? Hat Adriana eine Chance Luzifer von seinem perfiden Plan abzuhalten und die Welt zu retten? An ihrer Seite kämpfen Drym, Savannah und Cruz, wenn dieser nicht gerade gefoltert wird.

Während Adriana in der Hölle ist, versucht Rico ihr bester Freund die Behörden und das Militär von Luzifers Plan zu überzeugen und die Menschen zu warnen. Doch, alles was diese im Sinn haben, sind abendliche Festlichkeiten für die Bevölkerung von Portland um das Ende der Dämonentage zu feiern und die neusten Waffen zur Dämonenabwehr zu präsentieren. Wer würde da an Luzifer denken?!

Rennt Rico die Zeit davon?

Muss Adriana auf ihre Engelsfähigkeit zurückgreifen um Cruz befreien und die fehlenden Halbdämonen und Engel aufzutreiben um die Weisung des Höllenfeuerliedes erfüllen zu können?

Doch welchen Plan verfolgt Luzifer wirklich? Wird Adriana zu ihm kommen um einen Pakt als letzten Ausweg zu schließen? Ist dies sein wirkliches Ziel, welches er verfolgt?

Wird Adriana die Tore rechtzeitig schließen können, oder erleben die Menschen die nächsten Dämonentage?

 

Wer ist Nina MacKay?

Nina MacKay hegt eine ausgesprochene Abneigung gegen Biographien und konnte nur mit Gewalt zu folgenden Angaben gebracht werden: Kaffeejunkie MacKay arbeitet als Marketing Managerin im Südwesten Deutschlands, außerhalb ihrer Arbeitszeiten erträumt sie sich Geschichten und führt imaginäre Interviews mit ihren Protagonisten. Gerüchten zufolge hat sie früher als Model gearbeitet und Misswahlen auf der ganzen Welt gewonnen. Schreiben ist und war allerdings immer ihr größtes Hobby. Ein Hoch auf Pseudonyme, weswegen nichts von dieser Biographie bewiesen werden kann.

 

Wie hat mir Dämonennächte gefallen?

Der zweite Teil einer Trilogie hat es immer am schwersten. Er ist ein Bindestück zwischen dem vermeintlich spannenden Anfang und dem explosiven Ende. Hier ist es eine wahre Kunst, dem Leser etwas zu bieten und die Geschichte so zu drehen, dass das Buch mit einem Cliffhanger endet und auf den dritten Band vorbereitet.

Ich greife vorne weg, dies ist hier grandios umgesetzt. Mehr später…

 

Die Protagonisten:

Adriana:

Adriana hat sich verändert. Sie ist innerhalb weniger Tage gereift und erwachsener geworden. Adriana ist mutig, sie lässt sich weder durch Luzifer, noch seine Söhne die wir nun kennenlernen oder die Hölle aufhalten. Ihr Plan ist es, die Tore für immer zu verschließen und die Menschen vor den Dämonen zu retten. Adriana, kann immer noch nicht glauben, dass sie ein Engel ist. Was genau kann sie alles und welche Fähigkeiten wird sie entwickeln, steht noch in den Sternen. Denn sie kann weitaus mehr als Segnen. Eine Frau, mutig, stolz und voller Tatendrang, die ein Ziel verfolgt und für dieses ihr eigenes Leben aufs Spiel setzt.

Rico:

Kämpft an Adrianas Seite, allerdings nicht in der Hölle, sondern auf Erden. Rico hat das Herz am rechten Fleck und würde niemals Adrianas Informationen hinterfragen. Er vertraut ihr blind und passt die ganze Zeit auf Hund Tequila auf. Seine Stärken sind: kombinieren, Intelligenz, cleverness und Nerd“tun“. Auf diesem Gebiet macht ihm kaum ein anderer etwas vor. Recherche und Informationsweitergabe ist sein Leben!

Diese beiden Protagonisten dominieren das Buch.

Wir lernen zudem weitere Dämonen kennen, unter anderem auch die Söhne und Enkel von Luzifer. Wir begegnen auch Drym, Savannah und Cruz. Wobei ihre Rollen nicht wirklich tragend sind und sie kaum Änderungen durchmachen.

Als Protagonisten am Rande treffen wir noch auf Dakota und Eloy. Dakota die an einen Dämon gebunden und diesem hörig ist, sowie Eloy der Rico nicht von der Seite weicht und selber anfängt zu recherchieren wie man Dakota befreien und erlösen könnte. Denn er liebt sie wirklich!

Nicht zu vergessen natürlich Luzifer. Er ist der Herrscher der Hölle und hat mich ein wenig an die Serie bei Amazon „Lucifer“ erinnert. Strange, ich weiß! Er hat eine ganz eigene Art mit den Menschen zu sprechen, zu handeln und ist stets darauf aus einem Pakt zu schließen um eine neue Seele für seine Hölle zu gewinnen. Er sieht sich immer als Gewinner und ist sich sicher, dass auch Adriana zu ihm kommt um einen Pakt zu schließen, weil sie am Ende aus lauter Verzweiflung nicht weiterweiß.

 

Der Schreibstil:

Ich liebe den Stil von Nina.

Sie schafft es einfach mich mit ihrer Art zu Schreiben als Leser zu begeistern, mitzureißen und sorgt dafür, dass die Bücher direkt gelesen werden wollen.

Sie schreibt klar, gradlinig, gerade heraus, ausschmückend und erschafft Bilder im Kopf. Die Sätze sind einfach, simpel und wunderbar lesbar, da sie komplett auf verschachtelte Sätze verzichtet.

Das Buch wird immer aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Wir treffen auf Adriana und Rico, dadurch erfahren wir sehr viel von ihren Gedanken, ihren Handlungen und natürlich ihrem Wesen. Man merkt was sie bewegt und was sie als Protagonist ausmacht. Außerdem sorgt dieses Stilmittel dafür, dass die Story aufgelockert wird.

Die Story ist spannend. Die Spannung wird nicht komplett gehalten, sondern verläuft wellenförmig, da wir immer wieder auf neue Ereignisse treffen, die dazu führen, dass die Spannung ansteigt, nach und nach abebbt und dann wieder an Fahrt aufnimmt. Man ist so in seinem Element, dass man einen Protagonisten völlig ausblendet und erschrickt, als dieser zur Hauptattraktion wird, die unvorbereitet kommt und leicht blutig endet. Man rechnet mit vielem, aber nicht damit…, dass es in der Hölle nicht nur heiß, gruselig und schaurig zugeht, sondern vor allem auch blutig und kampflustig.

Das Buch endet nicht nur mit einem Cliffhanger, sondern mit Zweien. Dadurch ergeben sich ganz neue Möglichkeiten und ganz neue Handlungsstränge für den finalen Band.

Für mich ist diese Story aus Band 2, rund und gut durchdacht. Man fragt sich ja ständig als Leser, fehlt mir etwas, ist etwas nicht abgehandelt, was ist offengeblieben und vor allem ist das was offen ist, Thema in Band 3? Natürlich gibt es offene Fragen, offene Handlungen und Situationen, aber im Großen und Ganzen bin ich als Leser sehr zufrieden, da ich nicht das Gefühl habe das mir am Ende etwas fehlt. Es ist rund, in der jetzigen Situation abgeschlossen und bietet noch genug Potenzial für ein spannendes Finale. Ein Ende, auch wenn es offen ist, gefällt mir.

 

Der Inhalt:

Man hat eine gewisse Erwartung, wenn man einen zweiten Band liest. Eine Erwartungshaltung, die nicht immer einfach ist und vor allem erst einmal erfüllt werden muss.

Wie geht es weiter, ist es dennoch spannend und vor allem bietet es noch genug Fantasie für das Finale?!

Wenn man dies betrachtet, bin ich mit allem sehr zufrieden.

Das Buch knüpft nahtlos an Band 1 an. Es gibt keine Rückblicke, die auch nicht nötig sind, da man als Leser sofort in die Story hineinfindet und nicht das Gefühl hat, über Stolpersteine gehen zu müssen. Dies liegt vor allem an den sympathischen Protagonisten, die einem das Lesen und den Einstieg komplett vereinfachen.

Für mich gab es in diesem Buch viele Wendungen, Wirrungen, überraschende Handlungen, mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Band 1 hat ja schon Aufschluss darüber gegeben, dass Adriana wohl oder übel in die Hölle muss, um Luzifer und seinen Plan zu stoppen. Die Hölle bekommt in diesem Buch, ein Gesicht, eines was man sich wirklich gut vorstellen kann. Sie ist wunderbar mit Adjektiven umschrieben, bildlich dargestellt und man hat mitunter das Gefühl die Hitze auf der Haut zu spüren.

Die Dämonenangriffe und Handlungen von diesen, sind wie immer grausam dargestellt und nichts für zimperliche Gemüter, aber da muss man einfach durch, denn Dämonen haben keine rosarote zarte Seite. Und die Hölle ist auch kein Kinderspielplatz. Es wird klar, wer der Herrscher ist und wer das Sagen in dieser hat. Seine Strafen sind grausam, schmerzhaft und unmenschlich, aber er ist der Teufel.

Das Geheimnis um den Brief von Adrianas Mutter wird gelüftet.

Und natürlich geht es auch um die Engelsgestalt von Adriana. Welche Fähigkeiten sie hat und was sie wohl mit diesen machen kann, wird im Ansatz erwähnt, wobei hier noch viel Luft nach oben ist. Von daher wird wahrscheinlich die Reise im nächsten Band in diese Richtung gehen. Denn   Adrianas Plan alle Engel und Halbdämonen zu finden ist noch nicht komplett ausgereift, aber alle werden benötigt um die Höllentore für immer zu schließen.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht und was Rico und Adriana noch erleben werden. Denn die beiden Cliffhanger sind vielversprechend!

Liebend gerne würde ich mehr in die Tiefe gehen, aber dann würde ich SPOILERN, daher konnte ich manches nur ankratzen und manches gar nicht erwähnen, aber ich will die Spannung nicht verderben.

 

Wer wissen möchte, was im ersten Teil der Trilogie passiert, sollte unbedingt Dämonentage vorweg lesen.

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  • Taschenbuch: 400 Seiten
  • Verlag: Piper Taschenbuch (1. Oktober 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3492282075
  • ISBN-13: 978-3492282079
  • Preis: 14,00 € (Taschenbuch)

Lena Kiefer – Ophelia Scale

Ophelia Scale „Die Welt wird brennen“ von Lena Kiefer lautet der Originaltitel dieses ersten Bandes der Trilogie.

Dieses Buch habe ich mir von der Buchmesse Leipzig mitgebracht. Leider komme ich erst jetzt dazu meine Gedanken in Worte zu fassen.

So viel sei gesagt, ich habe es nicht nur gelesen sondern auch als Hörbuch gehört und bin schier begeistert. Eine ganz tolle, sehr sympathische Stimme, die dieses Buch spricht. Eine tolle Begleitung, wohin man auch immer unterwegs ist. Auch wenn ich das Buch bereits kannte, hat es mich mitgerissen und komplett erneut auf eine ganz neue Art und Weise begeistert. Sehr zu empfehlen, zusätzlich natürlich zu diesem tollen Buch.

Die Trilogie ist bei CBJ im Genre Jugendbuch erschienen.

 

Worum geht es in Ophelia Scale?

Ophelia Scale ist 18 Jahre alt. Sie lebt mit ihren Eltern und Geschwistern in England. Wir schreiben das Jahr 2134. Früher, als Ophelia noch kleiner war, war das Land komplett technologisiert. Dies hat Ophelia mitgerissen und begeistert. Sie hat sich eine malerische Zukunft ausgemalt, in der sie ihr Wissen und ihren Verstand im Geiste der Technik einsetzen kann.

Doch alles kommt anders. Technologie wird per Gesetz von jetzt auf gleich in England verboten. Ein Land, ohne Technik, ein Land zurückversetzt wie ins Mittelalter. Sechs Jahre ist es nun her, seit König Leopold de Marais zur Abkehr aufgerufen hat.

Gut, dass Ophelia mutig ist und sich dem Widerstand „ReVerse“ anschließt. Sie kämpft dafür, die Technik am Leben zu erhalten. Dafür setzt sie ihr Leben aufs Spiel.

Der Widerstand ist begeistert von Ophelia und hat sie auserkoren sich beim royalen Geheimdienst zu bewerben. Ihre Aufgabe wird es sein, sobald sie dort ist den König zu töten und seiner Schwester an die Macht zu verhelfen. Denn sie ist der Technologie nicht abgeneigt und das alte England könnte wieder Wirklichkeit werden.

Doch bevor dieser Plan in die Tat umgesetzt werden kann, muss sie erst einmal den harten Wettkampf durchstehen, um sich als einer der Leibwachen des Königs qualifizieren zu können.

Doch als sie als Rekrut im Schloss ankommt, begegnet sie dem geheimnisvollen Lucien und verliebt sich hals über Kopf in diesen. Wird ihr diese Liebe und diese Gefühle zum Verhängnis?

Erst später erfährt Ophelia, das Lucien der Bruder des Regenten ist.

Sie steht vor einer schwierigen Entscheidung. Wird sie alles auf eine Karte setzen und dem Widerstand Loyalität zollen und ihren Auftrag ausführen, oder wird sie diesen verraten und alles auf die Liebe setzen?

Wer ist Lena Kiefer?

Lena Kiefer wurde 1984 geboren und war schon als Kind eine begeisterte Leserin und Geschichtenerfinderin. Einen Beruf daraus zu machen, kam ihr jedoch nicht in den Sinn. Nach der Schule verirrte sie sich in die Welt der Paragraphen, fand dann aber gerade noch rechtzeitig den Weg zurück zur Literatur und studierte Germanistik. Bald darauf reichte es ihr nicht mehr, die Geschichten anderer zu lesen – da wurde ihr klar, dass sie Autorin werden will. Heute lebt Lena Kiefer mit ihrem Mann in der Nähe von Freiburg und schreibt in jeder freien und nicht freien Minute. Die »Ophelia Scale«-Trilogie ist ihr Debüt.

 

Wie hat mir Ophelia Scale gefallen?

Die Protagonisten:

Ophelia Scale:

Sie ist eine sehr sympathische, mutige junge Frau. Eine die ihre Ziele verfolgt und sich selten von etwas unterkriegen lässt. Ophelia kämpft dafür, dass die Technologie wieder zum Leben erweckt werden kann. Oftmals ist sie ein wahrer Hitzkopf, agiert im Affekt und hat tritt für ihre Ansichten ein. Ihre Zukunft, die sie hätte haben können war großartig, doch die Abkehr hat dies zu Nichte gemacht. Daher will Ophelia dies nicht einfach hinnehmen, sondern dafür kämpfen, dass die Abkehr rückgängig gemacht wird und sie ihre Träume doch noch realisieren kann.

Doch durch die Begegnung von manch anderen Protagonisten verändern sich ihre Ansichten und Handlungen. Plötzlich kommt sie ins Wanken, ist nicht mehr fest wie ein Berg, sondern bröckelt. Im Verlauf des Buches wird dies sehr klar. Für mich eine wahre Heldin und eine absolut tolle Protagonistin, die dieses Buch zum Leben erweckt. Nicht zu vergessen ist das Geheimnis, welches Ophelia mit sich herumträgt. Dies wird im Verlauf des Buches geklärt und führt dazu, dass man als Leser nun einiges besser verstehen kann. Eine tolle Protagonistin eine mit Ecken und Kanten, die sie gerade deswegen extrem sympathisch machen.

 

Lucien:

Er ist liebenswert und sein Humor sorgt dafür, dass sich zarte Bande zu Ophelia knüpfen. Die beiden zollen sich gegenseitigen Respekt für das was sie tun und leisten, um den König zu schützen. Doch als sich herausstellt, dass er der Bruder von König Leopold ist, wird es schwierig. Wobei Lucien dies als Bagatelle abtut, doch für Ophelia wird es eine Gradwanderung. Eine zwischen Liebe und ihrem Auftrag.

Und mehr kann ich nicht verraten, den sonst würde ich spoilern. Eines sei noch gesagt, diese zarte Liebe wird hart auf die Probe gestellt und endet mit einem Cliffhanger.

Auch die anderen Protagonisten, die uns auf dem Wege begegnen sind unwahrscheinlich gut erschaffen worden und in ihren zugewiesenen Rollen sehr authentisch. Die bösen, werden als Böse skizziert und machen ihrem Namen alle Ehre. Die vermeintlich guten, erobern im Sturm die Herzen der Leser. Doch was macht es mit einem, wenn man plötzlich das Gefühl hat, dass jemand die Seiten wechselt? Spannend! Denn selbst ich bin da leicht ins Wanken gekommen und wusste nicht recht, ob diese Person nicht doch gut ist und nur das Beste für alle will, oder ob dies eine Fassade ist. Dies ist ein Punkt der ein wenig offen bleibt… hier hoffe ich auf Band 2.

 

Der Schreibstil:

Lena Kiefer, hat einen wunderbaren Stil. Er lässt sich sehr flüssig und leicht lesen. Er ist gradlinig, hat keine verschachtelten Sätze, sondern lädt dazu ein, direkt einzutauchen und mittendrin zu sein.

Das Buch ist aus der ICH- Perspektive von Ophelia geschrieben. Dadurch erfahren wir relativ viel von ihr. Tauchen in ihre Gedanken und Gefühle ein. Sehen alles mit ihren Augen und sind beim Geschehen immer mitten drin. Man freut sich mit ihr und leidet gleichzeitig.

Lena Kiefer erschafft eine ganz neue Welt. Ihr ist es komplett gelungen eine Zukunft zu skizieren, ohne Technik. Eine Welt, mit einer Grundversorgung mit Nahrung, Kleidung, Medizin und Wohnraum, aber keiner Technologie. Es kann nicht digital kommuniziert werden und es gibt keine virtuelle Welt. Altes, läuft völlig autark von jedweder Technik. Der Umgang mit der Natur wird gestärkt, dort werden auch neue Arbeitsplätz erschaffen und die Stärkung der eigenen Werte wird fokussiert. Doch all dies hat auch eine Kehrseite. Ein Verstoß dagegen wird mit harten Strafen geahndet. Daher wird der Widerstand zum Leben erweckt um gegen dieses System zu rebellieren. Eine Welt, sehr schlüssig, ohne viele Fragen und sehr real.

Es ist spannend geschrieben. Wobei die Spannung im Verlauf des Buches zunimmt. Man fiebert mit Ophelia mit, wenn sie Einsätze absolviert, wenn sie kämpft und wenn sie einfach nur verliebt ist. Man wird während des Lesens zu Ophelia und sie zu einem Teil von einem selbst. Ein Buch, welches mit einem Cliffhanger endet und die Spannung oben hält. Es endet an einer Stelle, die für einen Leser wirklich hart ist… den das Erste was einem in den Sinn kommt ist WHAT??? Ist nicht ihr Ernst!

Der Inhalt:

Ein Buch welches mich von Anfang an mitgerissen hat.

Eine Story, die einen mitreißt und nicht mehr loslässt, gepaart mit einem tollen Schreibstil und einer grandios erschaffenen Dystopie Kulisse. Was will man als Leser mehr?

Protagonisten die einen wirklich begeistern und das Buch zu etwas lesenswertem machen.

Gerade weil es um eine Dystopie geht, ist es besonders wichtig, die neue Welt, mit ihren neuen Worten, Ideen und Fiktionen so zu kreieren, dass der Leser sie ohne viele Hinkelsteine erfahren und begreifen kann. Dies ist absolut gelungen und eine tolle neue Welt wurde rund um Ophelia erschaffen.

Besonders gut gefällt mir, dass es sich bei dieser Trilogie um eine deutsche Autorin handelt, die uns in die Welt ohne Technologie entführt. Eine Welt, die nicht aus Amerika stammt, sondern aus dem eigenen Land.

Was mich aber ganz besonders fasziniert hat, es hat mich angeregt über mein eigenes Verhalten mit Technologie nachzudenken. Wie oft benutze ich was? Was ist überhaupt alles in meinem Haushalt technologisiert und was wäre, wenn dies plötzlich alles verboten wäre? Ein Gedanke, der mich nicht losgelassen hat und über den ich viel nachgedacht habe. Mein erstes Handy hatte ich mit 19. Davor gab es dies nicht. Wenn ich mir meine Kinder heute anschaue, ist dies alles völlig normal. Sie kennen es nicht anders. Wahrscheinlich gerade deswegen begeistert mich diese Geschichte so, weil sie ein stückweit meine Kindheit wiedergibt. Eine normale Welt, ohne viel virtual reality.

Vielleicht kann ich deswegen vieles nachvollziehen, verstehe die Eltern von Ophelia sehr gut, kann aber auch den Widerstand verstehen, der dies alles nicht will.  Ein Stück ist dies Kritik an unserer Gesellschaft, an dem was wir aus unserer Welt gemacht haben. Das wir nicht mehr wirklich auf unsere Natur achten und mit dieser im Einklang leben und dass das Miteinander geprägt von sozialen Medien ist.

Oftmals finde ich unsere Welt beängstigend. Den wo soll es noch hinführen?

Ein Buch, welches ganz viel Wahrheit transportiert und dennoch voller Fantasie und Ideenreichtum steckt.

 

Vielen lieben Dank an cbj für dieses kostenlose Rezensionsexemplar.

 

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Wer auf starke Frauen steht, die einen wirklich fesseln und begeistern sollte unbedingt das Buch von Marie Rutkoski – Spiel der Macht lesen.

 

  • Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
  • Verlag: cbj; Auflage: Originalausgabe (18. März 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3570165426
  • ISBN-13: 978-3570165423
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
  • Preis: 18,00 € (gebundenes Buch)

Dhonielle Clayton – The Belles „Schönheit regiert“

The Belles ist ein Buch, bei dem mich das Cover angesprochen hat. Ein Buch, welches einen durchsichtigen Schutzumschlag hat und auf dem die Bell zu sehen ist, verziert mit Blütenranken und einem Geäst. Ein Buch, welches auf den ersten Blick fesselt und was man einfach in die Hand nehmen muss.

In dieser Rezension geht es um Band 1 von Dhonielle Clayton, The Belles aus dem Genre Fantasy.

 

Worum geht es in The Belles?

Die Welt der Belles ist glitzernd, glanzvoll und voller Schmerz.

Orléans ist eine Welt voller Hässlichkeit. Die Menschen sind grau, fahl und haben keinerlei Farbe oder Ausstrahlung an ich. Nur die Belles können Schönheit verleihen und Glück.

Camelia, auch Cami genannt ist eine Belle. Sie ist von Natur aus wunderschön, begehrt, ausgestattet mit magischen Fähigkeiten und talentiert. Wenn nicht sogar mit den größten Talenten!

Daher ist es ihr größter Wunsch die Favoritin zu werden und die Belles am Königshof zu sein. So wie einst ihre Mutter. Dafür lernt sie Tag und Nacht, ist immer darauf bedacht das Beste zu geben und alles in sich aufzunehmen wie ein Schwamm.

Doch hinter den schillernden Palastmauern, lauern dunkle und tiefe Geheimnisse.

Camelia hat sich die Arbeit als Belle anders vorgestellt. Sie wird ausgepowert, ausgenutzt und gezwungen Behandlungen durchzuführen, die sie nicht machen will.

Dabei entdeckt sie, dass ihre Fähigkeiten viel stärker und gefährlicher sind, als sie es je für möglich gehalten hätte. Sie kann ihre Fähigkeiten als Waffe einsetzen, gegen andere und andere gegen sie.

Camille muss sich entscheiden: Will sie eine Belle sein und ihre Tradition leben oder ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen und die Welt retten? Kann sie das Unheil abwenden, dass eine neue Königin rekrutiert wird und die Welt mit dieser in großem Unheil versinkt?

Das Schicksal liegt nun in Camelias Händen…

  

Wer ist Dhonielle Clayton?

Dhonielle Clayton wuchs in Washington, D.C. auf und verbrachte die meiste Zeit mit einem Stapel Bücher unter dem Tisch ihrer Großmutter. Bevor sie vom Lesen zum Schreiben wechselte, arbeitete sie als Lehrerin und Bibliothekarin. Neben der Leidenschaft für Bücher liebt sie das Reisen, vor allem außerhalb der USA. Wenn sie nicht unterwegs ist, lebt sie in New York City, wo sie immer auf der Suche nach dem besten Stück Pizza ist.

 

Wie hat mir The Belles gefallen?

Das Cover alleine ist schuld daran, dass mir dieses Buch in die Hände gefallen ist. Ich bin einfach von dieser aufwendigen Gestaltung, der Haptik und Optik hin und weg. Das passiert mir doch eher selten. Daher war es für mich eine umso größere Überraschung, dieses Buch zu lesen und in diesem einzutauchen.

Die Story:

Camelia ist eine Belle, von Natur aus wunderschön und ihr Weg ist ihr vorbestimmt. Sie tritt in die Fußstapfen ihrer Mutter um dem Volk von Orléans zu dienen. Nicht alle Menschen sind so schön und elfengleich wie die Belles. Die Menschen werden grau geboren und als sogenannte Gris bezeichnet. An ihnen ist nichts schön. Sie sind Pfahl und unscheinbar. Eine Belle kann ihnen Schönheit verleihen. Den alles was ihnen fehlt, kann eine Belle hervorrufen. Wunderschöne Haare, eine tolle Hautfarbe, aussagekräftige Augen und natürlich auch einzigartige Merkmale.

Mit Schönheitsmarken werden die Belles bezahlt. Daher sind viele Behandlungen nur von Reichen buchbar, da sie für die meisten zu kostspielig sind.

Daher wird den Belles eine große Bedeutung für Orléans zugeschrieben. Die Beste Belle eines jeden Jahrgangs hat die Möglichkeit zur Favoritin ernannt zu werden und am Königshof zu arbeiten. Dies ist Camelias Traum und für diesen arbeitet sie besonders hart.

Sie gerät ins Visier der Königsfamilie, als Camelia merkt, dass ihre Fähigkeiten stärker sind als von den anderen Belles und das sie mit diesen noch ganz anderer Dinge erreichen kann. Wie es scheint, öffnen sich ganz neue Türen für sie. Doch Camelia muss sich entscheiden: Soll sie weiterhin an den Traditionen der Belles festhalten oder soll sie mit ihren Fähigkeiten die Welt verändern?

 

Die Protagonisten:


Die Hauptprotagonistin ist Camelia, auch wenn sie noch weitere Bellschwestern hat, die man im Verlauf des Buches kennenlernt, ist sie die Protagonistin die das Buch zum Leben erweckt.

Camelia wird gar nicht so genau beschrieben. Man bekommt als Leser eine ungefähre Vorstellung, tappt aber ein wenig im Dunkeln. Dennoch ist ihr Charakter wahnsinnig bunt. Wir bekommen viele Einblicke in das Innere von Camelia und ihrem denken. Im Verlauf des Buches verändert sie sich sehr und reift heran. Aus dem ursprünglichen Wunsch die Favoritin zu sein, wird mehr. Sie nimmt nicht alles hin, sondern hinterfragt vieles und macht sich Gedanken über die Konsequenzen. Etwas, was am Anfang undenkbar gewesen wäre. Eine Persönlichkeit, die dennoch Platz nach oben lässt und hoffentlich im nächsten Band weiter geformt wird.

Die anderen Protagonisten, machen das Buch komplett. Sie sind in ihrer ganz eigenen Art ausgearbeitet und fügen sich harmonisch zusammen. Sei es die schlafende Prinzessin oder die Königin, die exzentrisch herrische Zweitanwärterin auf den Thron oder aber der Leibwächter. Jeder einzelne von Ihnen hat wunderbare Merkmale, schöne Namen und Charakterzüge an sich, die prägen.

 

Der Schreibstil:

In meinem ganzen Leben habe ich noch kein Buch gelesen, welches eine so wunderschöne blumige, bildgewaltige umschreibende Form hat. Ich liebe die Vergleiche der unterschiedlichen Farben, die Schöpfung von neuen Worten um Törtchen zu umschreiben, die Art und Weise, wie das Leben der Belles kreiert wird. Genauso schön wie die Belles sind, ist in diesem Buch die Benutzung von Adjektiven. Sie werden opulent eingesetzt um einfach Dinge berauschend groß zu Beschreiben.

Es lässt sich wunderbar lesen. Ist gradlinig, sehr schön verschnörkelt und umschreibend, entführt einen in die Welt der Belles und lässt einen nicht mehr los. Durch diese sehr umschreibende Art, ist es an manchen Stellen ein wenig langatmig. Das liegt nur an den Beschreibungen um dem Leser vor Augen zu führe wie das Leben in Orléans ist.

Das Buch ist sehr spannend. Gerade zum Ende hin, konnte ich es kaum aus der Hand legen, weil da noch einmal das Spannungsbarometer weit nach oben geklettert ist. Es endet wie es enden muss, mit einem Cliffhanger. Einem, wo man als Leser direkt weiß, ich muss den nächsten Band lesen. Das Ende ist mehr als offen und man kann nur vermuten wohin die Reise gehen mag. Es bleiben viele Fragen unbeantwortet, ungeklärt und offen. Allerdings habe ich nicht das Gefühl, dass es mich stört, denn meine Hoffnung ist, dass es genauso spannend weitergehen wird.

Die Welt der Belles ist voller Tüll, Glitter und Mädchenfarben. Eine Surreale Welt, die von Dhonielle Clayton so realistisch erschaffen wurde, dass man denken könnte, sie existiert wirklich. Eine Reise an diesen Ort ist atemberaubend. Die erschaffene Welt ist für mich komplett rund und komplett durchdacht. Hier bleibt wirklich keine Frage offen, denn die Autorin hat an wirklich alles gedacht. Jedes noch so kleine Detail ist ausgearbeitet und harmonisch in die Geschichte eingefügt.

 

Der Inhalt:

Wenn man das Ganze plüschige, das ganze schöne weg lässt und das Buch versucht nüchtern zu betrachten, wird man sehr schnell mit der Botschaft, die diesem Buch zugrunde liegt konfrontiert.

Das Schönheit nicht nur Schön macht, sondern auch Neid, Hass und Missgunst schürt. Das Schönheit als Waffe eingesetzt werden kann und das man dafür bereit ist Schmerz, Qual und den Tod in Kauf zu nehmen. Aber auch politisch dient Schönheit als Druckmittel.

Am Anfang des Buches wusste ich nicht genau wo die Reise hingeht, aber im Verlauf des Lesens hat es sich immer klarer abgezeichnet. Schönheit ist auch in unserer heutigen Zeit allgegenwärtig. Wir alle haben irgendwo ein Makel an uns, welches uns vielleicht nicht gefällt und welches wir ändern würden, wenn wir könnten oder dies sogar auch tun. Schönheit hat in unserer Gesellschaft einen sehr hohen Stellenwert. Wir schön und reich ist, wird bewundert.

Er erhält die Aufmerksamkeit von Tausenden von Menschen und diese versuchen dem Ganzen nachzueifern. Macht ist ein Zeichen von Wohlstand und natürlich Schönheit. Man erkennt ganz klar die Kluft die zwischen Arm und Reich liegt und was Reiche tun, um ihre Machtposition zu festigen und auszubauen. Sie bedienen sich der Belles um anderen Schmerz zuzufügen und über Ihr Aussehen zu bestimmen.

Dhonielle Clayton übertreibt mit machen Schönheitsbehandlungen und der Vorstellung perfekt auszusehen. Damit setzt sie aber auch ein Zeichen, eines was uns zum Nachdenken anregen soll, denn in diesem Fall macht Schönheit oberflächlich, gewinnt an ansehen, stellt aber den Menschen dahinter völlig in den Hintergrund. Man sieht nur noch das Äußere, das Innere bleibt einem dabei völlig verborgen.

Die Geschichte ist komplett rund. Angefangen von der Idee, über die Message in der Geschichte bis hin zum fertigen Buch und dem Ende ist alles perfekt durchdacht und zieht sich wie ein roter Faden durch dieses. Selten habe ich ein Buch gelesen, welches so komplett stimmig in sich und in dem was es an Message transportieren möchte. Auch wenn das Buch ein paar Umwege genommen hat, die am Anfang nicht ganz klar waren, fügt sich am Ende alles wie ein Netz zusammen.

Doch was am meisten prägt ist die ungeschorene Wahrheit, die die man liest, wenn es um die Schönheitsbehandlungen geht. Um die unerfüllten Wünsche der Patienten und dem was Belles im Stande sind zu tun. Dadurch prägen sich die unterschiedlichen Charaktere und zeigen ihr wahres Gesicht. Ein Buch mit Tiefgang!

 

Vielen lieben Dank an Planet! für dieses kostenlose Rezensionsexemplar.

 

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Wem The Belles gefallen hat, wird ebenfalls gefallen an der Trilogie von Katharine McGee – Beautiful Liars finden.

 

  • Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
  • Verlag: Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH; Auflage: 2. (11. Februar 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3522505832
  • ISBN-13: 978-3522505833
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
  • Preis: 19,00 € (gebundenes Buch)

Catherine Steadman – Something in the water

Something in the water – im Sog des Verbrechens, lautet der vollständige Titel.

Ein Genre welches ich eher seltener lese, da Thriller nicht unbedingt immer mein Favorit sind. Doch bei diesem Buch hat mich der Klappentext komplett überzeugt und ich konnte nicht anders als zuzugreifen und einzutauchen.

Daher lasst euch heute überraschen von der Rezension zu dem Buch von Catherine Steadman – Something in the water, aus dem Genre Thriller.

 

Worum geht es in Something in the water?

Erin und Mark sind das perfekte Paar. Gutaussehend, erfolgreich, jung und frisch verheiratet.

Erin ist Dokumentarfilmerin und erhofft sich mit ihrem neusten Projekt den großen Durchbruch.

Mark ist Investmentbanker und trotz der anhaltenden Bankenkrise noch dick im Geschäft.

Ihre Flitterwochen verbringen die beiden auf Bora Bora. Sie wollen relaxen, die Seele baumeln lassen und tauchen gehen. Eine Reise, die sich man andere nur wünschen würden. Es scheint perfekt zu sein.

Auf der einsamen Insel genießen die beiden unbeschwerte Tage – bis zu dem Tag, an dem sie auf dem Rückweg ihres Tauchausflugs eine Tasche finden, eine mit wertvollem Inhalt.

Die beiden beschließen den Inhalt zu behalten und ihre Spuren zu verwischen. Doch dies ist das Ende vom Anfang. Die Entscheidung, die nun ihr gesamtes Leben beeinflussen wird.

Als die beiden zurück in London sind, beginnt ein Strudel der sie hinab zieht und nicht mehr loslässt. Vorfälle häufen sich, Erin weiß plötzlich nicht mehr wem sie trauen kann. Fühlt sich verfolgt, verfolgt ihr Ziel und hat das Gefühl den besten Mann an ihrer Seite zu haben.

Doch, was passiert, wenn alles sie plötzlich einholt!?

Wenn der Fund und die Entscheidung anfängt ihr Leben zu beeinflussen und zu bedrohen? Ist sie noch sicher?

 

Wer ist Catherine Steadman?

Catherine Steadman ist Schriftstellerin und Schauspielerin. Sie wirkt in zahlreichen englischsprachigen Produktionen mit und ist bekannt für ihre Rollen in Downton Abbey, The Tudors und Breathless. Aufgewachsen in New Forest, lebt sie heute mit ihrem Mann und ihrem kleinen Hund im Norden Londons. Something in the Water ist ihr erster Roman.

Wie hat mir Something in the water gefallen?

 * Haben Sie sich jemals gefragt, wie lange es dauert, ein Grab auszuheben? Dann können Sie aufhören, darüber nachzudenken. Es dauert eine Ewigkeit. **

Dies ist der einleitende Satz des Buches. Ein Satz, der ein wenig preisgibt und bei dem man quasi als Leser schon weiß, irgendetwas ist passiert, aber was?!

Da dachte ich mir nur, wieso erfahre ich als Leser so etwas wichtiges schon am Anfang, ist damit nicht die ganze Spannung dahin?! Nein, ist sie nicht… dazu später mehr!

Die Protagonisten:

Erin:

Sie ist Dokumentarfilmerin. Ihr aktuelles Projekt ist ein Film über drei Sträflinge, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die demnächst aus dem Gefängnis entlassen werden. Jeder der drei wurde aus anderem Grund verurteilt. Erin begleitet diese nun in ihren letzten Tagen im Gefängnis, am Tag der Entlassung und danach. Sie will den Zuschauern die ungeschönte Wahrheit zeigen. Aus dieser Arbeit heraus, entwickeln sich die richtigen Kontakte, die sie zur richtigen Zeit benötigt. Zufall?

Erin ist jung, hübsch, eine gesetzestreue Bürgerin, was sie auch immer wieder betont und vor allem ist sie ein wenig abhängig von Mark, ihrem Mann. Sie ist oftmals wie geblendet und toleriert fast alles was er macht. Dennoch ist Erin sehr sympathisch. Ihre Art wie sie mit Menschen umgeht, wie sie mit Menschen redet und ihnen gegenübertritt. Sie ist eine ruhige, nette Person, mit einem angenehmen Charakter.

Allerdings konnte ich in mancher Situation ihr Vorgehen nicht ganz einordnen, ob sie naiv und dumm ist, oder abgebrüht und intelligent?! Diese Frage ist bis zuletzt offen geblieben….

Mark:

Er ist gutaussehend, sehr bodenständig wie Erin, arbeitet viel und hart um sich das Leben, welches sie leben leisten zu können.

Mark lebt für seinen Job als Investmentbanker. Als er diesen kurz vor der Hochzeit verliert, fällt er in ein tiefes Loch. Die Zeit für Bänker ist hart und Jobs gibt es kaum noch. Hier zählt Kontakt und Vitamin B. Noch beunruhigt Mark dies nicht, aber je mehr Zeit verstreicht, desto nervöser wird er.

Im Verlauf der Geschichte merkt man, dass er Geheimnisse hat, auch vor Erin.

 

Beide Protagonistin sind sympathisch, sind ein tolles Paar, eines was man sich anschauen würde, wenn man diesem begegnet. Sie beide verbindet das Tauchen, auch wenn Erin anscheint schlechte Erfahrungen gesammelt hat, ist Mark derjenige, der sie abholt und ihre Angst besiegt. Der beruhigend ist, stets die Kontrolle behält und niemals aus dem Affekt heraus handelt.

 

Der Schreibstil:

Der Schreibstil ist rasant. Er ist wunderbar lesbar, klar punktiert, immer auf den Punkt, ohne unnötige Ausschmückungen oder verschachtelte Sätze.

Der Spannungsbogen ist konstant und hoch, so dass man dieses Buch kaum aus der Hand legen kann und einfach weiterlesen muss.

Die Geschichte ist komplett aus der Sicht von Erin erzählt. Dadurch ist er sehr locker, unkompliziert und direkt. Ihre Gedankengänge kommen fast ungefiltert beim Leser an. Durch diesen Stil wird man gefesselt, da es diesem Buch ein ganz eigenes Flair verleiht.

Das Buch beginnt quasi jetzt, jetzt in dem Moment, wenn Erin das Grab aushebt. Doch wie es dazu gekommen ist, wird im nachfolgenden erzählt. Dadurch erleben wir als Leser einen Zeitsprung, einer der aber notwendig ist, um verstehen zu können, wie es zu dieser Situation kam. Angefangen beim Kennenlernen der beiden, über die Planung der Hochzeit, der Hochzeit selber, der Flitterwochen und natürlich dem Fund der Tasche. Es fließen Ereignisse aus der Vergangenheit mit ein, wodurch die Protagonisten greifbarer und transparenter wurden. Man lernt die Protagonisten noch ein wenig besser kennen.

Es gibt es paar Längen, wobei ich diese nicht dramatisch fand, da sie im Grund zum Entstehen der Geschichte beigetragen haben und diese rund machen. Manche Nebensächlichkeiten und Details waren in meinen Augen ein gut durchdachtes stilistisches Mittel um falsche Fährten und Verwirrungen zu lesen.

Jedes Kapitel ist mit einer eigenen Überschrift betitelt, wodurch man sich gedanklich auf den Inhalt ein wenig vorbereiten konnte und wusste wohin die Reise geht. Dies hat die Spannung zusätzlich angeheizt.

 

Der Inhalt:

Besonders fasziniert hat mich der Plan rund um die Tasche. Das erste überlegen, was nach dem Fund mit dieser passieren soll, dann doch das öffnen dieser, dann der Fund in der Tasche, dann das überlegen was mit diesem passieren soll und am Ende die Veränderung der Menschen, aufgrund des Fundes.

Eine Story, die sich darum dreht, plötzlichen Reichtum zu erlangen, Kriminelle Handlungen zu begehen um diesen behalten zu können und am Ende ein komplett anderer Mensch zu werden.

Es werden Pläne geschmiedet, Stolpersteine aus dem Weg geräumt, neue Pläne gemacht und irgendwann festgestellt, dass Pläne nicht so einfach funktionieren können, wie man glaubt.

Man wird nicht automatisch zum Profi, nur weil man versucht einen Diebstahl zu vertuschen, manchmal benötigt man Hilfe von echten Profis, denen man dann auch noch Dinge schuldig ist.

Wieso macht man all dies, weil die Gier einen überkommt! Weil die Gier einen komplett befällt und man nicht anders kann. Man gibt sich nicht mit einer Sache zufrieden, wenn man noch mehr haben kann.

Dies ist der Kern der Geschichte… Erin, die sich immer wieder selbst sagt, dass sie es für die Familie machen, für das Haus, dass sie nichts Unrechtes tun und stets alle Gesetzte achten. Doch im Hintergrund werden bereits die nächsten Pläne geschmiedet. Hinzu kommt Mark, mit seinen ganz eigenen Geheimnissen.

Am Ende werden ziemlich viele Geheimnisse gelüftet, allerdings nicht zu 100% in meinen Augen. Es schwingt im Nachhinein das Gefühl mit, dass mir etwas gefehlt hat. Das das Ende nicht ganz rund ist und ich gerne noch mehr Informationen gehabt hätte, vor allem zu Mark. Hier ist es mir zu schnell abgehandelt.

Natürlich war es ein wenig absehbar, allerdings finde ich die Zahnräder, die bei diesem Buch ineinandergreifen, hervorragend. Denn nicht nur die Story von Mark und Erin sind Bestandteil, sondern auch der Job von Erin und die drei Häftlinge die sie für ihren Dokumentarfilm interviewt. Eines kommt zum anderen und fügt sich als großes ganzes zusammen.

Ein Thriller, der mich gefesselt hat und der zeigt, was Menschen für Gier alles tun und wie sie selbst ihre eigene Psyche überlisten.

 

 

Ein weiterer toller Thriller kommt von Claudia Giesdorf – Seelenschnitte. Völlig anders, aber extrem packend und extrem authentisch.

Direkt bei AMAZON kaufen.

 

  • Taschenbuch: 464 Seiten
  • Verlag: Piper Taschenbuch (2. Juli 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3492235298
  • ISBN-13: 978-3492235297
  • Preis: 10€ Taschenbuch

Stefanie Hasse – Secret Game

Secret Game – Brichst du die Regeln, brech ich dein Herz… lautet der volle Buchtitel!

Von Secret Game habe ich das Erste mal auf der LBM2019 erfahren und war sofort Feuer und Flamme. Genau mein Genre und vor allem genau das was ich liebe. Verzwickt, verzweigt und wenn man glaubt die Lösung zu kennen, ist es doch ganz anders.

Genauso in Secret Game von Stefanie Hasse, aus dem Genre Jugendbuch.

Vielen lieben Dank an den Ravensburger Verlag und Stefanie Haase für dieses kostenlose Rezensionsexemplar.

Worum geht es in Secret Game?

Ivory, die ursprünglich aus Deutschland stammt, zieht mit ihren Eltern nach New York. Sie hat ein Stipendium für die elitäre St. Mitchell School erhalten. Kaum dort angekommen verliebt sie sich in den gutaussehenden Heath, der „der Clique“ angehört. Den angesagtesten Schülern dieser Schule, die mit dem größten Einfluss.

Doch als das neue Schuljahr beginnt, ändert sich alles schlagartig. Denn auch DAS SPIEL beginnt.

Schüler erhalten anonyme Handynachrichten und werden in diesen aufgefordert zu wählen: Wahl, Wahrheit oder Pflicht! Auf ihrer Wahl basiert dann die Aufgabe die sie zu erfüllen haben. Weigern sie sich, kommen ihre dunkelsten Geheimnisse ans Licht und das Schicksal wird seinen Lauf nehmen. Derjenige der die meisten Punkte sammelt wird im nächsten Jahr Spielleiter und erhält Zugang zu allen Geheimnissen, die über Jahre hinweg gesammelt wurden.

Als Heath anfängt Ivory zu ignorieren und diese wie Luft zu behandeln, lässt auch sie sich auf das Spiel ein und gerät schnell in ein Netz aus Lügen. Sie lügt nicht nur ihre Eltern an, sondern auch sich selbst und verzweifelt irgendwann daran, nicht mehr zu wissen, wem man trauen kann.

Wie würdest du dich entscheiden?

 

Wer ist Stefanie Hasse?

Stefanie Hasse lebt mit ihrem Mann und ihren lesebegeisterten Kindern zwischen Hunderten von Büchern. Wenn sie nicht gerade an phantastisch-romantischen Geschichten arbeitet, um ihre Leser ein weiteres Mal mit unvorhergesehenen Wendungen zu überraschen, taucht sie nur allzu gerne in fremde Buchwelten ab.

 

Wie hat mir Secret Game gefallen?

Kennt ihr das, wenn ihr ein Buch fertig gelesen habt und dieses zuklappt? Einen Seufzer ausstoßt und das nächste zur Hand nehmt? Hier war es anders… Ich habe immer und immer wieder in diesem herumgeblättert, nach Stellen gesucht, die ich vielleicht noch nicht gelesen hatte, die ich übersehen habe und still und heimlich gehofft, das ganz magisch noch weitere 100 Seiten erscheinen und ich einfach weiter Suchten darf. Aber leider… es war wirklich zu Ende!

Wie ihr seht, ich bin infiziert und ganz arg begeistert. Ein Buch, welches mich absolut überzeugt hat. Nicht zu Letzt wegen der Story, sondern auch wegen der Protagonisten.

 

Die Protagonisten:

Ivory:

Ivory, auch Ivy genannt zieht mit ihren Eltern nach New York. Der Geburtsstadt ihres Vaters, der Amerikaner ist. Daher spricht Ivy auch perfektes englisch. Ivys Mutter ist Pastorin und hat einen Job in NYC angeboten bekommen und diese Chance ergriffen. Dadurch zieht die ganze Familie um. Ihr Vater eröffnet einen Buchladen und erfüllt sich damit einen langgehegten Traum. Ivy erhält ein Stipendium für eine elitäre Schule und lernt dort Heath kennen.

Ivy ist die Hauptprotagonistin und eine Person, die wahnsinnig sympathisch, nett, gut erzogen ist und mit der man direkt befreundet sein möchte. Sie hat das Herz am rechten Fleck und würde niemals etwas böses über einen denken. Ivy ist natürlich hübsch, nicht Size Zero, sondern weiblich, mit schönen Rundungen und eher zurückhaltend. Sie zeigt Emotionen, lässt Gefühle zu und hat ganz klar ein Ziel vor Augen. Sie will Anwältin werden! Wird ihr dieses Ziel zum Verhängnis?

 

Heath Garnder:

Er kommt aus reichem Haus und hasst nichts mehr, als die Oberflächlichkeit der Menschen. Das anschleimen, das sich in seinem Reichtum sonnen, dass Austauschen von Nichtigkeiten. Ihm ist es oftmals zu viel, daher genießt er die Zeit mit Ivy, die nicht aus dieser Welt stammt und vieles anders sieht. Er schätzt die inneren Werte mehr, als das Äußerliche und will sie daher unbedingt beschützen, beschützen vor dem SPIEL.

 

Kelly Montalvo: „Fashionista“

Sie ist Ivys beste Freundin und eine bekannte Bloggerin, weit über die Grenzen von New York hinaus. Für den Traum Designerin zu werden würde sie alles geben und lebt daher schon einmal diesen ein wenig vor, indem sie für ihren Instagram Account und ihre Follower alles macht.

Sie ist eine Person, die Mode und Bücher liebt. Daher hat es zwischen Ivy und ihr auch direkt gepasst, denn die zweite Liebe verbindet die beiden. Kelly ist oftmals alleine, da ihre Eltern beruflich viel unterwegs sind. Daher genießt sie die Gesellschaft von Ivy sehr und lässt auch für diese ihre Kontakte in der Modewelt spielen, als ein Kleid für einen Debütantinnenball benötigt wird. Eine Freundin, die man sofort in ihre Herz schließt.

 

Penelope LaFleur:

Ist die Stiefschwester von Heath. Sie ist das typische Upper East Side Girl. Reich, gut aussehend und natürlich sieht man ihr dies schon von weitem an. Sie ist die geborene Anführerin. Ihr will man nicht freiwillig im Wege stehen. Lieber macht man sich aus dem Staub, wenn sie auftaucht. Kaum eine andere Person hat mehr Macht an der Schule als sie. Sie genießt ihren Ruf und hat sich mit diesem arrangiert und nutzt die Angst der anderen aus. Ein Grund mehr für sie, alles zu bekommen was sie will.

Doch, was wenn dies alles nur Fassade ist? Um Geheimnisse zu bewahren, würde sie über Leichen gehen.

 

Daphne Harrells:

Sie ist Penelopes beste Freundin und steht jeden Tag im Schatten von dieser. Für sie ist es ein täglicher Kampf, um sich zu behaupten und sich ihren Platz in der Clique zu erkämpfen. Doch Daphnes Vergangenheit holt sie immer wieder ein. Sie scheint nicht komplett sicher zu sein und ist dankbar dafür, dass Penelope ihr Geheimnis beschützt und bewahrt. Doch ist dieses Geheimnis nicht am Ende das, was sie angreifbar macht?

 

In diesem Buch gibt es viele weitere tolle Protagonisten, die das Ganze wunderbar abrunden. Doch diese 5 sind in meinen Augen für das Auf- und Ab federführend.

 

Der Schreibstil:

Dieses Buch ist wunderbar geschrieben. Es lässt sich gradlinig, schnell und unkompliziert herunter lesen. Es wird gänzlich auf verschachtelte Sätze verzichtet und man hat als Leser nicht das Gefühl komplett überfrachtet zu werden.

Die einzelnen Kapitel sind aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Zum einen aus der Sicht von Ivory und Heath, aber auch von X. Dieses Seiten sind im Buch, grau unterlegt. Dadurch wird das Lesen aufgelockert und man kann in die unterschiedlichen Charaktere eintauchen.

Es ist eine Leichtigkeit, dies zu lesen, ein Vergnügen und eine Sucht. Denn wenn man es einmal angefangen hat, kann man es nicht mehr aus der Hand legen. Es fesselt einen, denn man ist mitten drin in der Jagd nach X. Wer hält die Zügel beim Spiel in der Hand?

Es zieht sich daher eine stetige Spannung durch das Buch. Eine, die immer mal wieder anschwillt und danach abebbt, aber nicht komplett verschwindet. Wir als Leser sind mittendrin im Spiel, in einem was nach und nach Geheimnisse ans Tageslicht bringt, Wirrungen und Irrungen. Falsche Fährten und Protagonisten die zusätzlich mit ihrem Auftauchen und Handeln den Leser innehalten lassen.

Das Buch spielt komplett in New York City. Natürlich dort, wo die Rich Kids Leben. Ihr Leben wird in allen schillernden Facetten dargestellt. Angefangen vom Limousinenservice zur Schule, über Shoppingtripps, die Smoothie Drinks in der Schulcafeteria bis hin zu VIP Parties und das exzessive Nachtleben. Jeder kennt jeden und jeder kennt mindestens ein Geheimnis vom anderen.

 

Der Inhalt:

Wer Riverdale, Pretty Little Liars, Gosspi Girl mag, ist hier genau richtig.

Stefanie Hasse nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Highsociety von New York und ihren perfiden Spielen um sich die Zeit zu vertreiben. Um aber auch Geheimnisse zu sammeln, die andere Erpressbar machen. Den man weiß nie, wann man von jemandem mal einen Gefallen einfordert.

Eine Story, gut durchdacht. Mit einem roten Faden und der Begabung falsche Fährten zu lesen und den Leser mitten hinein tapsen zu lassen.

Lange hatte ich einen Protagonisten/in in Verdacht, immer und immer wieder hat sich mein Verdacht erhärtet, bis zum Schluss… und ich lag daneben. Im Nachhinein habe ich vieles Revue passieren lassen um zu ergründen, ob ich einen Hinweis überlesen habe, ob mir etwas entgangen ist. Nein, denn Stefanie hat ihre Details, ihre kleinen Hinweise so gut versteckt, dass sie kaum zu finden sind. Die Auflösung war für mich sehr überraschend!

Auch Das Spiel ist mehr als gut durchdacht und die Geheimnisse die dadurch ans Licht kommen, die stellenweise älter sind und sich über Generationen zurück verfolgen lassen, lässt darüber Aufschluss geben, wie lange dies schon gespielt wird und was es heißt erpressbar zu sein. Nur ein Kuss, ist kein Verbrechen, aber dieser Kuss aus einer bestimmten Perspektive fotografiert wird zum Kanonenschlag und zum fatalsten Fehler.

Ich liebe es einfach, wie Stefanie das Buch rund um das Spiel aufgebaut hat. Wie sie die Spannung immer wieder erzeugt, mit Details, mit Kleinigkeiten, dann das Ganze zum abfallen bringt, eine gewisse Nüchternheit einkehrt und im nächsten Kapitel das neue Unheil wartet.

Als am Ende die Geheimnisse gelüftet werden und jeder Protagonist das von sich Preis gibt, was ihn erpressbar macht, fallen alle Puzzleteile an ihren Platz. Mich hat so manches komplett überrascht, was ich niemals für Möglich gehalten hätte und dann werden auch kleine Anspielungen klarer, denen man beim lesen nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt hat.

Eine Story komplett rund erzählt, es bleiben keine Fragen offen und es ist sehr gut aufeinander abgestimmt und harmonisch. Verwirrend anders, verwirrend gut und absolut erstklassig. Spucky, crazy und abgedreht!

Ein Buch, welches von seinen einzelnen kleinen Storys lebt, von seinen Protagonisten, von seiner Gerissenheit, seinen Verwirrspielen und seinem ganz besonderen Reiz. Jeder hat seinen ganz eigenen Antrieb beim Spiel dabei zu sein. Was wäre deiner?

Wer es romantisch mag und die Story rund um Romeo und Julia anders erzählt, sollte zur Dilogie von Stefanie Hasse greifen „Luca & Allegra„.

Direkt bei AMAZON kaufen!

  • Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
  • Verlag: Ravensburger Buchverlag; Auflage: 1 (29. Juni 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3473401811
  • ISBN-13: 978-3473401819
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
  • Preis: 16,99 € (gebundenes Buch)

 

Beautiful Liars „Geliebte Feindin“

Beautiful Liars, der letzte und entscheidende Band der Trilogie. Wie wird es ausgehen, was können wir als Leser erwarten und werden wirklich alle Rätsel gelöst?

Vielen lieben Dank an Ravensburger für das kostenlose Rezensionsexemplar, welches mir zur Verfügung gestellt wurde.

 

Worum geht es in Beautiful Liars?

New York, 2119.

Ein ganzes Jahr ist nun seit den tragischen Ereignissen vergangen. Zwei Todesfälle sind passiert und beide werden als Unfall deklariert.

Doch trotz alledem kehrt im Tower, im höchsten Wolkenkratzer der Welt  keine Ruhe ein. Die Polizei fängt erneut an zu ermitteln. Sie sucht nach Fakten, nach Indizien, nach Einzelheiten, beginnt Fragen zu stellen und die Schlinge um den Hals der Mitwisser wird immer enger und fängt an sich zuzuziehen.

Aus Angst vor einer Strafe, spinnen sie ihr Netz aus Lügen weiter und am Ende steht wieder jemand auf dem Dach. Bereit zu springen und dem Leben ein Ende zu setzen. Den Tower und alles was damit verbunden ist hinter sich zu lassen.

 

Wer ist Katharine McGee?

Katharine McGee wuchs in Houston, Texas, auf. Sie studierte Englische und Französische Literatur in Princeton und absolvierte einen Master in Stanford. Danach arbeitete sie als Lektorin in New York und war an der Entwicklung von Erfolgsserien wie „Pretty Little Liars“ und „The Vampire Diaries“ beteiligt. In dieser Zeit entstand auch die Idee für ihr erstes Jugendbuch, „Beautiful Liars“.

Wie hat mir Beautiful Liars gefallen?

Wie habe ich mich auf das Finale dieser Trilogie gefreut.

 

Die Story:

Die größte Überraschung ist der zeitliche Sprung über mehrere Monate. Das Buch startet 7 Monate nach den letzten Ereignissen. Ein zeitlicher Sprung, der dem Leser zeigen soll, dass die Ereignisse die in Dubai passiert sind und der anschließende überraschende Tod von Mariel hinter allen liegen und die Mitwisser in Sicherheit sind.

Doch dem ist nicht so.

Die Polizei ermittelt erneut. Erneut im Fall Mariel, denn irgendetwas scheint nicht zu passen. War es doch kein Unfall, sondern womöglich Mord?

Rylin, Watt, Leda, Calliope und Avery versuchen ihr eigenes Leben wieder in den Griff zu bekommen und alles Negative hinter sich zu lassen. Doch ist dies überhaupt möglich, wenn das Leben in kleine Stücke zerbricht, ganz Kleine, Stück für Stück. Und all dies hat begonnen mit einem freien Fall vom Dach des höchsten Gebäudes der Welt.

Die Protagonisten:

Avery:

In diesem Band merkt man zunehmend, wie unglücklich sie ist, vor allem auch weil sie ihre Liebe, ihren Stiefbruder vermisst. Avery kehrt nach einem Auslandssemester mit ihrer neuen Liebe zurück in den Tower um den Wahlkampf ihres Vaters zu unterstützen. Er will als Bürgermeister kandidieren. Sie wird zu einer Randfigur ihrer Selbst und sie agiert nur noch. Sie wahrt das wunderschöne Bild der Avery nach außen. Das perfekte Auftreten, das perfekte Familienbild, die perfekt erschaffene Tochter. Doch das was sie nach außen präsentiert ist eine Fassade, eine die Innen zerbröckelt und unglücklich ist.

Leda:

Sie ist nur noch ein Hauch ihres Selbst. Sie geht an ihrem Geheimnis zu Grunde, daran zu wissen, dass sie ihre eigene Schwester getötet hat. Zudem vermisst sie Watt, auch wenn sie es nicht wirklich zugeben kann und will. Man merkt, wie traumatisch die Ereignisse aus dem zweiten Band Leda zugesetzt haben. Die Angst ermordet zu werden und selbst gemordet zu haben.

Rylin:

Sie befindet sich auf der Überholspur. Ihr Stipendium fordert sie und sie hat ganz klar ihre Zukunft im Visier. Sie hat alles im Griff. Sie ist glücklich, zufrieden, verleibt… bis sie ihn wiedersieht!

Watt:

Er vermisst Leda, aber er hat auch ganz klar seine Zukunft vor Augen. Er bewirbt sich an der besten Universität um dort studieren zu können. Doch, wird ihm seine Intelligenz, sein persönlicher Ehrgeiz zur Stolperfalle? Doch zu alledem kann er Leda nicht vergessen, obwohl sie ihm das Herz gebrochen hat. Doch um sie zu retten, zu beschützen beginnt er mit der Jagd nach dem Mörder von Mariel. Damit begibt er sich selber ins Kreuzfeuer.

Calliope:

Sie macht die größte Wandlung durch. Sie hat endlich das Gefühl angekommen zu sein. Sie will bleiben, sie will ihr Leben in New York verbringen und vor allem will sie nicht mehr betrügen. In den ersten Bänden war sie keine Sympathieträgerin und ich war nicht wirklich ein Fan von ihr. In diesem Band tut sie mir stellenweise extrem leid aber ich konnte sie irgendwann verstehen. Je mehr Licht ins Dunkel kam. Doch am schönsten war die Wandlung die Calliope und ihre Mutter zusammen durchgemacht haben. Das Zulassen von Emotionen!

Das Setting:

Was soll ich sagen, ich bin wie immer tierisch begeistert und würde mir wünschen dort zu leben. In dem höchsten Wolkenkratzer der Welt mit 1.000 Etagen und allen Amüsement.

New York wird als futuristische Welt dargestellt. Sie ist komplett gut durchdacht, spannend dargestellt, mit vielen technischen Neuerungen. In Band 2 gab es einen Exkurs nach Dubai, wo sich ebenfalls ein Super Tower befindet, einer der New York in nichts nachsteht.

Dieser Band entführt uns nach London. Dort wird dem Leser bewusst gemacht, dass nicht alles dem technischen Fortschritt erlegen ist, dass es auch noch Städte gibt, die keinen Super Tower besitzen. Dort herrscht der normale Technische Fortschritt vor, der dennoch dem heutigen Stand weit voraus ist. Es war schön zu lesen, dass nicht alles futuristisch ist und dass das gute alte England diesem trotzt.

 

Der Schreibstil:

Der Schreibstil ist wunderbar schlüssig, hervorragend lesbar und mehr als gradlinig. Sie schafft es den Leser mitzureißen und in eine Welt zu entführen die unserer komplett fremd ist. Das schöne ist das erschaffen von Welten, ausgeschmückt mit vielen Adjektiven und grandiosen Umschreibungen. Es führt den Leser mitten rein in die futuristische Welt… eine, die dich gefangen nimmt und nicht mehr loslässt.

Die Geschichte wird wieder aus verschiedenen Handlungssträngen erzählt, was es dem Leser ermöglicht in das Innere des jeweiligen Protagonisten rein zuschauen und vieles tiefer und intensiver nachzuspüren. Die Stränge greifen ineinander, trennen sich dann wieder um erneut ineinander zu greifen.  Dies ist extrem gut ausgearbeitet und mehr als clever. Denn am Ende ist die Story rund. Alle Fragen komplett beantwortet und keine offenen Handlungsstränge vorhanden. Lediglich das Ende lässt Spekulationen offen, ob eventuell nicht doch noch ein weiteres Buch folgen könnte.

 

Der Inhalt:

Dieses Buch benötigt eindeutig am längsten um richtig in Fahrt zu kommen und an Spannung aufzubauen. Denn der Einstieg ins Buch ist etwas holprig, da sich am Anfang alles um die Protagonisten dreht und was diese in den letzten 7 Monaten getrieben haben. Lange und ausführliche Rückblicke.

Dies könnte bei dem einen oder anderen Leser auf Unverständnis stoßen und womöglich zu ausführlich sein, wobei mir dies besonders gut gefallen hat. So wurde der Einstieg ins Buch geebnet und die Lücke von Band 2 zu Band 3 gefüllt. Es hat keine nahtlose Anknüpfung stattgefunden, sondern ein Break mit einem Neueinstieg.

Die ersten Kapitel werden on der liebe und die Dramen um diese dominiert. Das Suchen und Finden nach dem wahren Mörder von Mariel kommt erst im 2/3 richtig in Fahrt.

Dadurch dass die Liebe im Fokus steht, ist es manchmal sehr angespannt und bedrückend, da sich hinter jeder Person eine neue Lücke, ein neues Szenario auftut, was das ganze Konstrukt der verschiedene Paarungen immer wieder ins Wanken bringt. Dies ist etwas langatmig!

Als die Suche nach dem Mörder beginnt und das wiederlegen des Unfalls an Mariel nimmt das Buch an Fahrt auf. Es wird spannend und ein Verwirrspiel beginnt. Die Liebesdramen rücken in den Hintergrund. Es gilt die Frage nun zu klären, war hat den Mord begangen. Zu meiner Schande muss ich gestehen, ich hatte jemand anderen in Verdacht. Als die Auflösung kam, war ich etwas perplex und überrascht. Mich hat Katherine McGee an der Nase herumgeführt. Rückblickend habe ich versucht zu ergründen, wo sie die Hinweise gestreut hat, die ich übersehen habe. Leider… ist mir keine Stelle dazu eingefallen.

Wer glaubt, dass das Topping auf der Torte war irrt. Denn der eigentliche Schuss kommt mit einem Kanonenknall daher, mit dem keiner gerechnet hat. Mit diesem Ende hat mich Katharine eiskalt erwischt. Dies habe ich so nicht kommen sehen. Hier werden alle Register gezogen, alles wird zusammengeführt, alle Fäden laufen zu einem Knäul zusammen, um dann komplett zu explodieren und ein Finale zu offenbaren, welches nicht hätte Würdiger zum Abschluss der Trilogie hätte sein können.

Ich kann hier nicht mehr verraten, da ich sonst spoilern würde, aber ich kann so viel sagen, das Ende… ist erst der Anfang!

 

Danke an den Ravensburger Verlag für dieses kostenlose Rezensionsexemplar.

 

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Die Rezensionen zu den ersten beiden Teilen „Verbotene Gefühle“ und „Gefährliche Sehnsucht“ gibt es auch auf meinem Blog.

 

  • Gebundene Ausgabe:512 Seiten
  • Verlag:Ravensburger Buchverlag; Auflage: 1 (20. Februar 2019)
  • Sprache:Deutsch
  • ISBN-10:3473401765
  • ISBN-13:978-3473401765
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter:Ab 14 Jahren
  • Preis: 17,00 € (gebundenes Buch)