Coldtown – Stadt der Unsterblichkeit, lautet der vollständige Titel.
Ein Buch, welches alleine schon durch sein grandioses Cover ins Auge sticht. Ein schwarz-weißer Hintergrund, mit einem blutroten Fleck, der dazu noch leicht haptisch ist. Einfach wunderbar! Genau mein Geschmack.
Dieses Buch kann dem Genre Vampirroman für junge Erwachsene zugeordnet werden.
Worum geht es in Coldtown?
Tana, war ohne ihre Freundin auf einer Party. Wären sie zu zweit gewesen, dann hätte sie bestimmt niemals so viel getrunken. Doch, was wenn dies ihr Schicksal sein sollte?
Sie wacht nach einer langen Partynacht in der Badewanne auf, um festzustellen, dass sie die einzige Überlebende in einem Haus voller Leichen ist. Anscheint hat ein Partygast einen unvermeidbaren Fehler begangen und bei Dunkelheit das Fenster geöffnet um Luft hereinzulassen und ungebeten Gäste.
Schnell erkennt Tana, dass Vampire am Werk waren, denn wer in einer Welt lebt, in der Vampire ihr Unwesen treiben ist so einiges gewohnt. Gut das es gerade hell draußen ist.
Dennoch ist dies komisch, denn normalerweise halten sich Vampire nur in den Quarantäne Städten, den sogenannten Coldtowns auf, die dafür extra erschaffen wurden.
Tana durchstreift das Haus, auf der Suche nach überlebenden und ihren Sachen. Dabei findet sie ihren Ex- Freund Aidan. Er hat den Angriff überlebt, wurde allerdings gebissen und mit dem Vampir Virus infiziert. Zudem hat auch noch Gavriel überlebt. Allerdings ist er wohl schon lange kein Mensch mehr.
Tana weiß nicht warum, aber als sie merkt, dass sich anscheint immer noch Vampire im Haus aufhalten und es langsam dunkel draußen wird, mahnt sie zur Flucht. Doch sie kann weder Aidan noch Gavriel zurücklassen und flieht mit den beiden zusammen. Bei dieser Flucht wird Tana verletzt. Ist nun auch sie infiziert?
Die drei machen sich auf den Weg zur größten Coldtown. Denn nach Hause kann sie nicht, die Gefahr ist zu groß. Sie hofft, trotz der Gefahr die in der Coldtown lauert, sich und die anderen retten zu können.
Ob dieser Plan aufgehen wird? Und
Wer ist Holly Black?
Holly Black wurde 1971 in New Jersey geboren. Sie wurde durch ihre Fantasy-Reihe Die Spiderwick-Geheimnisse bekannt, die auch verfilmt und zu einem internationalen Bestseller wurde. Holly Black lebt mit ihrer Familie und mit vielen Tieren in Amherst, Massachusetts. © Cassandra Clare & Holly Black
Wie hat mir Coldtown gefallen?
Dieses Buch ist zu Beginn wie ein Roadtrip. Denn auf dem Weg zur Coldtown gabeln die drei noch zwei Kids auf, die ebenfalls dorthin wollen und dies alles auf ihrem Social Media Account festhalten um ihren Followern etwas bieten zu können.
Eine Coldtown ist eine Stadt, die evakuiert wurde um sie dann den Vampiren, den Infizierten und auch den normalen Menschen, die nicht geflohen sind zur Verfügung zu stellen. Diese Stadt ist hermetisch abgeriegelt, es gibt kein Entkommen, denn wer einmal drin ist, kommt nie wieder heraus! Vor allem dann nicht, wenn man ein Vampir oder Infizierter ist. Doch, wer einen lebenden Vampir dorthin bringt, wird mit einer Marke belohnt, die so etwas wie „Du kommst aus dem Gefängnis frei!“ Karte bedeutet.
Tana geht, trotzdem hinein in diese Stadt. Sie weiß nicht, wurde sie wirklich infiziert oder ist der Kratzer an ihrem Bein nicht tief genug. Auf jeden Fall übernimmt sie Verantwortung für sich und die anderen und beginnt sich mit ihnen gemeinsam auf eine unbekannte Reise. Sie lernt etwas über sich und andere. Tana wächst an den Aufgaben und an der Verantwortung.
Ich finde Tana als Protagonistin, sehr authentisch. Ich mochte sie von Anbeginn, denn sie hatte für mich stets einen klaren Kopf, eine genaue Vorstellung von dem was sie tut, obwohl sich in ihrem inneren immer etwas anderes abgespielt hat. Sie ist mutig, ehrlich, authentisch und mit den Gedanken immer bei ihrer kleinen Schwester, die sie unter allen Umständen beschützen will. Eine Protagonistin, mit extrem viel Persönlichkeit, einem guten Herzen und einer wagen Vorstellung davon, was sie tun will. Dennoch entwickelt sie sich im Verlauf des Buches weiter… vor allem dann, wenn man immer mehr über ihre Vergangenheit erfährt. Was nicht immer unbedingt nachvollziehbar ist, sind ihre spontan Entscheidungen. Die kann man nicht zwingend verstehen!
Aidan als Protagonisten, fan dich sehr nervig. Vor allem habe ich immer stets die Frage gestellt, was fand Tana so toll an ihm. Wäre es nach mir gegangen, dann hätte er ruhig unter den Leichen sein können. Uppppssss!
Wer mich aber umso mehr überzeugt hat, war Gavriel. Er hatte von Anbeginn an etwas, geheimnisvolles an sich, etwas Rastloses und Unnahbares. Eine Person, die nicht so leicht zu durchschauen war und dadurch extrem spannend gewirkt hat. Oftmals war er mit dem, was er gesagt hat am Wahnsinn drin und nicht jede Aussage konnte man sofort zu ordnen, doch je mehr man aus seiner Vergangenheit erfahren hat, umso mehr sind die Puzzlestücke an ihre Plätze gefallen.
Was aber dieses Buch wirklich auszeichnet ist das Setting. Dieses Buch ist kein romantischer Vampirroman, sondern das genau Gegenteil. Hier geht es den Vampiren wirklich um das Blut, welches sie benötigen. Natürlich gibt es in der Coldtown auch Starvampire, die über allem stehen, Menschen die sich ihnen zu Füßen schmeißen und Opfern, andere wiederrum versuchen noch ihre menschliche Fassade aufrecht zu erhalten um nicht gänzlich zum Monster zu werden. Hier vermischt sich Gut mit Böse, wobei nicht immer ganz klar ist, wo genau die Grenze ist.
Der Schreibstil hat mir persönlich sehr gut gefallen, denn er ist leicht lesbar und relativ simpel und nüchtern geschrieben. Dadurch wirkt oftmals ein blutrünstiger Vampirangriff noch schlimmer, weil in diesen keine direkten Emotionen hineingelegt werden. Das meiste ist aus der Sicht von Tana geschrieben, wie sie die Reise in die Coldtown erlebt, aber auch wie es in ihrer Vergangenheit war. Was in der Vergangenheit mit ihrer Familie passiert ist und wieso Vampire diese so sehr geprägt haben. Ein kleinen Zwischenschnitten erfährt man auch ein wenig mehr über Gavriel.
Was allerdings dieses Buch zusätzlich noch von anderen unterscheidet ist, dass jedes Kapitel mit einem kurzen Zitat eingeleitet wird, welches mit Unsterblichkeit oder Tod zusammenhängt.
Es herrscht eine ständige unterschwellige Spannung. Immer wieder fragt man sich, wann kommt es zu einem Vampirübergriff, wann wird sich Aidan wandeln oder Tana? Fragen, die dafür sorgen, dass es einfach dauerhaft spannend ist und man das Buch nicht mehr aus der Hand legen will. Die zarte Liebesgeschichte, die in diesem Buch verwoben ist, dominiert überhaupt nicht, sondern ergänzt die Story sehr harmonisch. Im Fokus steht ganz klar, die Gruppe der 5 Kids, die unbedingt in Coldtown leben wollen und dort verschiedene Abenteuer bestreiten müssen.
Für mich ein rundum gelungenes Buch, welches einfach Lust auf mehr macht, da es komplett unkonventionell ist und nichts gemein hat, mit den bis dato erschienen Vampirbüchern. Allerdings gibt es einen Wehmutstropfen, denn das Buch ist am Ende komplett offen. Man weiß nicht wirklich was nun passiert und ist daher mit seinen Vorstellungen relativ alleine auf sich gestellt. Gibt es eine Fortsetzung? Keine Ahnung!
Vielen lieben Dank an cbj @hey_reader für dieses Rezensionsexemplar.
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Wem dieses Buch gefallen hat, sollte mal reinlesen in die Serie „Bloodlines“ von Richelle Mead. Mich hat sie mega begeistert und komplett gefesselt.
- Originaltitel : The Coldest Girl in Coldtown
- Gebundene Ausgabe : 480 Seiten
- ISBN-10 : 3570162664
- ISBN-13 : 978-3570162668
- Herausgeber : cbj; Deutsche Erstausgabe Auflage (12. Oktober 2020)
- Leseniveau : 16 und Nach oben
- Sprache: : Deutsch
- Preis: 18,00 € (gebundenes Buch)