Jugendbücher

J.K. Rowling – Hogwarts „Heldentum, Härtefälle und hanebüchene Hobbys“

Heldentum, Härtefälle und hanebüchene Hobbys… lasst euch diesen Buchtitel auf der Zunge zergehen!

Nachdem Band 8 der Harry Potter Reihe erschienen ist, war dieses kleine Buch ein MUSS! Alleine schon um den Drang nach mehr Wissen über das magische Leben von HP zu stillen.

Daher geht es heute um das Buch von J.K. Rowling –Hogwarts „Heldentum, Härtefälle und hanebüchene Hobbys“, aus dem Genre Jugendbuch Fantasy.

 

Worum geht es in Heldentum, Härtefälle und hanebüchene Hobbys?

Dieses Buch ist eine Sammlung aus bestehenden Geschichten die bereits auf „pottermore“ erschienen sind und jetzt noch um einige Angaben ergänzt wurden.

Diese Sammlung beschäftigt sich sehr ausführlich mit zwei Charakteren aus den Harry Potter Büchern. Zum einen mit Minerva McGonagall und ihrem Animaguszauber, sowie mit Remus Lupin und seiner Bürde, an Vollmond zum Werwolf zu mutieren. Außerdem gibt es eine kurze Exkursion in das Leben der Sybill Trelawney und Silvanus Kesselbrand, der vor Hagrid die magischen Bestien in Hogwarts in Zaun gehalten hat.

J.K. Rowling lässt den Leser Einblick nehmen in ihre Quellen der Inspiration, enthüllt Details die in den Büchern keine Erwähnung gefunden haben gibt Aufschlüsse über so manche magische Wandlungsfähigkeit.

 

Wer ist J.K. Rowling?

Joanne K. Rowling, geboren 1965, hatte schon als Kind den Wunsch, Schriftstellerin zu werden. Als allein erziehende Mutter lebte sie zunächst von Sozialhilfe in Großbritannien. 1997 wurde „Harry Potter und der Stein der Weisen“ veröffentlicht. Nur drei Tage danach ersteigerte der US-Verlag Scholastic überraschend die amerikanischen Rechte.
Inzwischen wurden ihre Harry-Potter-Romane in mehr als 60 Sprachen übersetzt.

 

Wie hat mir Heldentum, Härtefälle und hanebüchene Hobbys gefallen?

Ich bin durch Zufall über dieses kleine feine Buch gestolpert und mit seinen gerade einmal 82 Seiten lässt es sich mehr als schnell und zügig lesen.

Den Leser erwarten 4 Biografien, gespickt mit vielen Details, die in den reinen Büchern der Harry Potter Reihe so nicht zu finden sind.

Ich als treuer Fan der ersten Stunde, musste da natürlich direkt zugreifen und mich nach Band 8 der Reihe auf dieses kleine Buch stürzen. Wenn man einmal im Bann des Harry Potter Wahnes ist, dann muss dieser auch adäquat genutzt werden.

Mir persönlich hat es sehr gut gefallen, noch einmal etwas mehr Tiefe über vier Charaktere aus den Romanen zu erhalten und gleichzeitig Informationen von J.K. Rowling, wie sie sich so manchen Charakter vorgestellt hat und wie dieser unter ihrer Feder gewachsen ist. Manch kleine Details hat man unter Umständen schon in der Reihe erfahren, doch dass sie sich als Autorin zusätzlich mit dem Leben mancher Charaktere so auseinander gesetzt hat, dass eine komplette Vita dieser entstanden ist, ist mehr als beachtenswert. Gerade in Bezug auf Minerva McGonagall.

Ihre Geschichte ist mit Abstand die umfangsreichste und in meinen Augen auch die überraschendste, wenn man sich in ihr Leben einliest. Spätestens da, hat es mich mehr als verblüfft, wie nah J.K. Rowling ihren Protagonisten wirklich ist und mit wieviel Liebe, diese die Charaktere ausgestattet hat.

Auch die Vita von Remus Lupin offenbart noch ein paar neue Details und Informationen, die sich grandios in die Romane einbinden lässt. Dadurch wird im Nachhinein vieles verständlicher und er nimmt noch einmal einen ganz anderen Stellenwert ein, als man es ursprünglich vermutet hat.

Das Büchlein ist kein Roman an sich, sondern eher eine Aufgliederung des Lebens, von vier Persönlichkeiten aus der Romanreihe. Es lässt sich dennoch sehr schnell lesen, da es gradlinig und unverschnörkelt geschrieben ist.

Die Charaktere werden zudem sehr stark personifiziert, da sie ein Geburtsdatum erhalten, die Beschaffenheit ihres Zauberstabes offenbart wird, ebenso ihre Kindheit, den weiteren Werdegang und was sie zuguter Letzt nach Hogwarts verschlagen hat.

Viel Spaß beim kennenlernen…

 

  • Format: Kindle Edition
  • Dateigröße: 4605 KB
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 72 Seiten
  • Verlag: Pottermore from J.K. Rowling (6. September 2016)
  • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
  • Sprache: Deutsch
  • ASIN: B01JLXEVS8
  • Preis: 2,99 € (Kindle Edition)

Buchrezension: J.K. Rowling – Harry Potter „Das verwunschene Kind“ Teil 1 und 2

Dieses Buch ist ein Geschenk an mich selber… <3

Heute dreht sich alles um das Magische! Einen Blick zurück in die Zeit der Kindheit, voller Erinerungen und voller Gedanken….

Es geht um das neuste Werk von J.K. Rowling – Harry Potter „Das verwunschene Kind“, Genre Jugendbuch Fantasy.

 

Worum geht es in dem Buch?

Harry Potter, mittlerweile erwachsen, verheiratet und Vater von drei Kindern arbeitet im Zaubereiministerium. Durch all dies, ist sein Leben nicht weniger ereignisreich als vorher, aber bedeutend anders. Nun geht es nicht mehr darum den dunklen Lord zu jagen oder zu vernichten, sondern der alltägliche Wahnsinn ist bei ihm eingekehrt. Schreiende, bockende Kinder und natürlich die ersten Jahre dieser in Hogwarts.

Doch Harry lassen nachts die Träume nicht los und seine Narbe beginnt weh zu tun. Ist der dunkle Lord doch zurückgekehrt?

Während Harry sich mit diesem Problem beschäftigt, muss sein Sohn Albus mit dem großen Vermächtnis des Namens Potter klarkommen. Dies fällt ihm leider nicht ganz so leicht und Albus, der in Slytherin ist, hat es damit doppelt so schwer.

Doch über den beiden braut sich etwas zusammen…. Etwas Dunkles! Ist es eventuell Albus bester Freund Scorpius, ein geborener Malfoy? Oder kommt die Bedrohung doch zurück?

Das Dunkel das aufzieht, bringt Albus in Gefahr und Harry lernt das erste Mal was es heißt ein Potter zu sein und diesen Namen tragen zu müssen. Kann er Albus retten? Kann er das Unheil abwenden?

 

Wer ist J.K. Rowling?

Joanne K. Rowling, geboren 1965, hatte schon als Kind den Wunsch, Schriftstellerin zu werden. Als allein erziehende Mutter lebte sie zunächst von Sozialhilfe in Großbritannien. 1997 wurde „Harry Potter und der Stein der Weisen“ veröffentlicht. Nur drei Tage danach ersteigerte der US-Verlag Scholastic überraschend die amerikanischen Rechte.
Inzwischen wurden ihre Harry-Potter-Romane in mehr als 60 Sprachen übersetzt.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Ich als bekennender Harry Potter Fan, am liebsten in der Originalsprache, war mehr als begeistert als ich gehört habe es kommt Band 8 heraus! Auch wenn dieses Buch auf einem Theaterstück basiert, welches von J.K. Rowling geschrieben wurde, in Zusammenarbeit mit John Tiffany und Jack Thorne, trübt die Vorfreude nicht. Denn dieses Buch ist das erste, welches auf einer Bühne präsentiert wird.

Daher ist es auch nicht verwunderlich, das einem beim aufschlagen des Buches kein Roman erwartet, sondern eine Abschrift des Stückes, mit Randbemerkungen bzgl. was gerade um die Schauspieler herum passiert. Ja, ich gebe es zu, ich habe einen Roman erwartet und war daher mehr als überrascht. Doch, was ich sagen muss… man konnte sich sehr zügig in diese Art der Erzählweise hineinlesen und in meinen Augen hat es dem Lesevergnügen keineswegs geschadet.

Durch diese besondere Art, nennen wir es einfach Manuskript Reading, ist natürlich alles immer aus der Perspektive der Person erzählt, die gerade am „virtuellen“ reden ist. Dadurch gibt es keine einheitliche Sichtweise, sondern die von vielen Protagonisten. Das macht das Ganze aber mehr als spannend und vor allem ist diese Art der Buchpräsentation außergewöhnlich, da man nicht zwingend ein Manuskript zur Hand nimmt.

Aber, trotzdem geht das Lesen locker und leicht von der Hand, da die einzelnen Protagonisten ihre jeweiligen Abschnitte flüssig rüberbringen und das Ganze schon fast sprachlich wirkt. Daher gibt es keine verschachtelten Sätze, keine Stolpersteine, keine unnötigen Ausschmückungen, sondern eine klare und präzise Wiedergabe des gesprochenen.

Die Geschichte selber, die Grundlage des Buches ist, spielt weit nach den 7 ursprünglichen Bänden. Harry ist erwachsen, hat eigene Kinder und ganz neue und ganze eigene Probleme. Doch das Erbe des Namens Potter macht einem seiner Kinder sehr zu schaffen. Albus leidet darunter einen berühmten Vater zu haben und als er auch noch vom sprechenden Hut nach Slytherin geschickt wird ist das Chaos komplett.

Wer glaubt, einen Harry Potter zu erleben, wie wir ihn aus den 7 Bänden kennen, irrt! Wir lernen einen völlig anderen Harry kennen, der mitunter mehr Selbstzweifel hat, als vorher und der immer wieder schwankt zwischen dem Problem mit Albus und seiner eigenen Erziehung. Was er diesem vermittelt, was ihm wichtig ist und vor allem, was Harry selber gerne erfahren hätte.

Mir gefällt die Ausarbeitung der Protagonisten sehr gut. Vor allem erfährt man nun etwas über das spätere Leben dieser. Was sie nach Hogwarts gemacht haben, oder auch noch machen! Wie sie zueinander stehen und wie sich jeder einzelne von ihnen weiterentwickelt hat. Interessant finde ich auch die Charaktere der Kinder. Angefangen bei Albus, dem Sohn von Harry Potter, hin zu Rose der Tochter von Hermine und nicht zuletzt Scorpius, dem Sohn von Draco Malfoy. Die Kinder könnten nicht unterschiedlicher sein und dennoch spiegeln sie in manchen Situationen ihre Eltern eins zu eins wieder. Finde ich sehr gut, da man dann als eingefleischter Leser dieser Reihe, doch immer wieder anfängt zu schmunzeln, wenn einem der eine oder andere Charakterzug dieser bekannt vorkommt. Auch altbekannte Protagonisten tauchen immer mal wieder auf und geben ein kurzes oder auch längeres Debüt.

Daraus ergibt sich zwangsläufig, man sollte im Wissen dieser Buchreihe sein, denn Band 8 schickt einen auf Zeitreise. Ganz elementarer Baustein ist das Buch über das trimagische Turnier, in welchem Cedric getötet wird und Harry Potter überlebt. Dieser Baustein ist ein Element, welches in diesem Buch immer wieder auftaucht, daher sollte Band 4 bekannt sein, da dieses Wissen es einem erleichtert, manche Dinge nachvollziehen zu können.

Schauplätze sind daher klar gewählt und altbekannt. Natürlich Hogsmeade als Dorf, Hogwarts als Schule, das Zaubereiministerium und zuguter Letzt Godric´s Hollow, das Dorf in dem Harry geboren wurde und mit seinen Eltern das erste Jahr gelebt hat. Altbekannte und gern gesehene Schauplätze, die sich wunderbar in das Gesamtbild dieser Geschichte einfügen.

Wer es noch nicht gelesen hat, sollte es unbedingt tun. Ansonsten lohnt sich natürlich auch eine Exkursion zurück zu den Wurzeln… „Back to the roads!“ beginnend mit dem Leben von Harry, Band 1. Zuviel? Dann sollte es dieses tolle Werk richten und jedem Fan Geschmack auf mehr machen.

Viel Spaß beim einsteigen in den Hogwarts Express… nächster Halt…. Buchhandlung

 

  • Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
  • Verlag: Carlsen (24. September 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3551559007
  • ISBN-13: 978-3551559005
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
  • Originaltitel: Harry Potter and the Cursed Child Parts One and Two: Special Rehearsal Edition Script
  • Preis: 19,99 € (gebundene Ausgabe)

Buchrezension: Nina MacKay – Rotkäppchen und der Hipster Wolf

Als Nina mich angesprochen hat, ob ich Lust habe ihr neustes Buch vor allen anderen zu lesen und zu rezensieren, habe ich mich sehr geehrt gefühlt. Natürlich konnte ich dieses tolle Angebot nicht ablehnen und habe mich daher direkt daran gesetzt und gelesen, gelesen, gelesen…Tränen gelacht und eine Rezension für euch zusammen geschrieben!

Daher geht es heute um das neuste Buch von Nina MacKay – Rotkäppchen und der Hipster Wolf, aus dem Genre Fantasy.

 

Worum geht es in dem Buch?

Im Märchenwald tobt der Ausnahmezustand. Denn alle Happy Ends wurden gestohlen. Auch besser bekannt als die Prinzen und Ehemänner von Cinderella (Cinder), Schneewittchen (Snow), Dornröschen (Rose) und zuguter letzte Rapunzel. Die 4 Prinzessinnen beschließen auf eigene Faust ihre Prinzen zu retten, allerdings benötigen sie dazu die Hilfe von Rotkäppchen (Red), denn sie ist mit Abstand die klügste von allen.

Red selber findet diese Idee absolut bescheuert. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass sie die einzige ohne Prinz und Ehemann ist.

Doch wie auf Kommando taucht ein junger, gutaussehender Hipster Wolf auf, der anscheint etwas über die verschwundenen Prinzen weiß. Ist dies ein Zufall? Everton, kurz Ever genannt ist erst seit kurzem ein Werwolf und steht nicht gerade oben auf der Liste von Rotkäppchens Freunden. Ihre Freundinnen geben ihr 7 Tage Zeit mit Ever zusammen die Prinzen zu finden, andernfalls muss Ever an diese ausgeliefert werden.

Red befindet sich in einer Zwickmühle. Sie fühlt sich irgendwie zu Ever hingezogen aber gleichzeitig auch leicht abgestoßen, da ihr immer wieder neue Hipster Witze einfallen. Doch sie versteht nicht, wieso Ever ihr helfen will!? Hängt sein Schicksal ein Werwolf zu sein, von dem Verbleib der Prinzen ab, oder sogar das zurückbringen der Happy Ends?

Etwas ist im Busch… doch Red weiß noch nicht genau was!?

 

Wer ist Nina Mac Kay?

Nina MacKay arbeitet im privaten Leben als Marketing Managerin. Gerüchten zufolge hat sie früher als Model gearbeitet und einige Misswahlen auf der ganzen Welt gewonnen. Schreiben ist und war allerdings immer ihr größtes Hobby, genauso wie der tägliche Austausch mit ihrem Jungautoren Verein und den zwei Betaleser Gruppen auf WhatsApp.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Als erstes muss ich etwas loswerden… Meine Güte, welche Drogen muss man nehmen, um so ein Buch zu schreiben?! Liebe Nina verrate es mir! Dann möchte ich die nämlich auch haben!

Ja, ihr habt richtig gelesen. Dieses Buch ist so mega mäßig kreativ, dass ich mich wirklich zwischendurch immer wieder gefragt habe, wie kommt jemand darauf, alte Märchen / Disneyfiguren in die Neuzeit zu versetzen und daraus einen Roman zu machen? Ich weiß es nicht. Aber das Experiment dazu ist absolut gelungen.

Wir befinden uns im Märchenwald und stellen ziemlich schnell fest, dort ist auch die moderne Technik angekommen. Angefangen über bloggende Prinzessinnen, hin zu Instagram Fotos von ihren Frisuren, einem hackenden Spiegelchen, unzähligen Selfiesticks und vielem mehr! Dem Ideenreichtum sind keine Grenzen gesetzt. Im Märchenwald leben natürlich die uns wohl bekannten Prinzessinnen aus den gängigsten Märchen, wie Dornröschen, Schneewittchen, Rapunzel und Aschenputtel. Zum elitären Kreis dieser zählt aber auch das Rotkäppchen. Auch wenn diese keinen Prinzen an ihrer Seite hat, gehört sie dennoch zu diesem erlauchten Kreis, denn sie ist mit Abstand die cleverste von den 5en.

Doch was passiert, wenn plötzlich alle Prinzen entführt wurden und die Happy Ends der einzelnen Märchen somit in Gefahr sind? Hilft da die moderne Technik, oder muss man sich auf die altbekannte Weise auf die Suche nach den Vermissten machen?

Rotkäppchen zieht los und was passiert, in eine ihrer Falle tappt ein wahrer Wolf, aber nicht irgendeiner, sondern ein Hipster Wolf. Wie sich herausstellt, ist dieser Hipster Wolf Redakteur beim „Tapferen Schneiderlein“ und ganz erpicht darauf Red bei ihrer Suche nach den Prinzen zu helfen. Doch wieso fühlt sich diese von ihm angezogen?

Auf der Reise der 5 Damen, lernen wir immer wieder neue, aber auch altbekannte Märchenfiguren kennen. Wir statten z.B. jeder bösen Stiefmutter einen Besuch ab und lernen etwas über deren Zaubermagie kennen und was es stellenweise mit ihren Strafen, für die Missetaten auf sich hat. Jeder Besuch führt dazu, dass die vier Prinzessinnen über sich hinauswachsen und zu richtig mutigen Kämpferinnen werden, die sich so schnell nichts mehr sagen lassen. Man kann als Leser beobachten, wie selbst eine verschlafene Rose mutig und hellwach bleibt, ohne von den Auswirkungen ihres 100 jährigen Schlafes übermannt zu werden.

Aber nicht nur die bösen Hexen kreuzen den Weg des Lesers, sondern auch ein ausgesprochen sexy Captain Hook, alias JAZ, der natürlich in Neverland lebt. Meine Güte, jedes Mal wenn ich nun Peter Pan schaue, muss ich an Jaz, den sexy durchtrainierten Captain denken. Unfassbar, oder? Auch zu diesem fühlt sich Red hingezogen und kann ihre aufwallenden Gefühle, zu ihm oder zu ihrem Hipster Wolf nur schwer auseinander halten. Wie kann es sein, dass womöglich ihre wahre Liebe und ihr Happyend in den Händen von zwei Männern liegt! Mehr verrate ich hier nicht… sonst würde ich zu viel spoilern!

In Wonderland treffen wir auf die böse Herzkönigin, den verrückte Hutmacher, die Grinsekatze und natürlich Alice. Hier gestehe ich, war ich das erste Mal nicht Märchensicher! Ich musste ganz arg überlegen, wie sich die Geschichte um Alice dreht und welche Rolle dabei der Hutmacher spielt. Dies ist aber eher mein Problem am Rande, da Nina es hervorragend geschafft hat, diese Stolpersteine zu umschiffen, um nicht bei dem Leser vorauszusetzen, dass er in allen Märchen auf dem neusten Stand zu sein hat.

Red als Hauptprotagonistin finde ich grandios. Sie ist auf der einen Seite sehr herzlich, menschlich und natürlich auch wie ihre Freundin dem Medienwahn verfallen, aber dennoch ist sie taff, lässt sich selten etwas sagen und hat immer einen lockeren Spruch auf den Lippen. Gerade das macht sie zu einer unendlich sympathischen Hauptperson. Gerade in Bezug auf den Hipster Wolf fallen ihr immer wieder neue Neckischkeiten ein, mit denen sie ihn hochzieht. Aber einstecken, dass muss sie auch! Sie ist mutig, manchmal dem Wahn verfallen, hat aber stets einen klaren Kopf und benutzt diesen auch, vor allem in Situationen, in denen ihre Freundinnen den Kopf verlieren.

Die Geschichte selber ist unendlich bunt geschrieben, voller Humor und strotzt nur so vor Kreativität. In mir ist kein einziges Mal das Gefühl entstanden, dass es zu überdreht sein könnte, sondern es hat mich eher noch gefesselt und ich musste mich selber zwingen das Buch zur Seite zu legen und es nicht in einem Rutsch komplett durchzulesen. Was mir besonders gut gefallen hat, dass es sich um eine Story handelt, die zwar jedem in ihren Ansätzen bekannt ist, auf Basis der einzelnen Märchen, aber die dennoch in unsere heutige Zeit katapultiert wurde und die moderne Technik Einzug gehalten hat. Dadurch, dass Nina die Märchen ins Spiel gebracht hat, sind mir diese überhaupt erst wieder richtig präsent geworden und ich habe lange darüber nachgedacht, wann ich das letzte Mal eines von ihnen gelesen habe. Alleine auf diese Idee zu kommen, sich den Märchen zu widmen und aus ihnen eine neue, zusammenhängende Geschichte zu machen ist grandios und die Umsetzung ist in meinen Augen mehr als gut gelungen. Denn es kommt kein einziges Mal das Gefühl auf, dass die alten guten Märchen dadurch an Wert verlieren oder sogar verunstaltet werden. Denn Nina hat das Ende bzw. die Aufgabe die die Prinzessinnen auferlegt bekommen so gewählt, dass diese frei von jedem Märchen sind und keine Rückschlüsse auf das  Original zulassen.

Die Schreibweise im gesamten Buch ist sehr schlüssig, sehr detailverliebt und sehr bildlich. Dadurch entsteht aber keinesfalls das Gefühl, dass es langweilig ist. Ganz im Gegenteil, denn es ist mit unendlich viel Witz, ganz viel Charme und ganz viel Gradlinigkeit geschrieben, so dass es an mehr als einer Stelle zu lautem Lachen, tränenden Augen und verschmierter Wimperntusche kommen kann. Nina hat es geschafft an den richtigen Stellen, mehr ins Detail zu gehen um den Leser mitzunehmen auf eine Reise, die sie angetreten hat und er ihr als stiller Beobachter folgt. Das sorgt natürlich dafür, dass alles noch ein Stück weit lebendiger wird und gleichzeitig man das Gefühl erhält, man sei nicht nur passiv anwesend sondern taucht ein in die Welt von Rotkäppchen. Daher ist es besonders schön, dass manche Abschnitte detaillierter sind als andere, denn die Dosierung wurde in meinen Augen hervorragend gesetzt. Dadurch lässt sich das Buch, schnell, flott und zügig herunterlesen. Vielleicht an manchen Stellen ein wenig zu überspitzt, aber es passt einfach ins das Gesamtkonzept.

Ist dieses Buch eine Empfehlung wird? JA… absolut und das ganz ohne Einschränkung!!!

Also, kaufen, lesen und mindestens so begeistert von Captain Hook sein wie ich!

 

  • Format: Kindle Edition
  • Dateigröße: 1884 KB
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 380 Seiten
  • Verlag: Drachenmond Verlag; Auflage: 1 (12. Oktober 2016)
  • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
  • Sprache: Deutsch
  • ASIN: B01LYFJJ4K
  • Preis: 14,90 € (Taschenbuch)

Buchrezension: Susanne Gerdom – Haus der tausend Spiegel

Es geht es um das Buch von Susanne Gerdom – Haus der tausend Spiegel, aus dem Genre Fantasy.

 

Worum geht es in dem Buch?

Die junge Hexe Annabelle, genannt Annik steht vor einem Rätsel. Dieses Rätsel muss gelöst werden, damit sie den heiß ersehnten Platz an der Universität für Chaosmagie erhält.

Jedem Studentenanwärter wird eine Aufgabe zuteil, die gelöst werden muss um dem Studienplatz ein Stück näher zu kommen.

Ihr Auftrag ist es, hinter das Geheimnis der Familie von Leuven zu kommen und dieses zu lüften. Sie wird mit dem Auftrag dorthin geschickt, als Kindermädchen für deren Sohn Elias tätig zu werden. Doch, Elias ist ein seltsames Kind, welches schon viele Kindermädchen von ihr hatte. Zugekehrt lebt er in einem Schrankkoffer. Kann Annik sein Vertrauen gewinnen?

Dann gibt es dort noch die Brüder Gabriel und Daniel. Beide machen ihr eindeutige Avancen. Gabriel, gut aussehend, charmant aber auch kaltherzig, schroff und abweisend. Daniel, sanftmütig und liebevoll, aber komplett entstellt und hält sich lieber im Schatten auf, der sein Antlitz bedeckt.

Je länger Annik dort ist, desto mehr finstere Entdeckungen macht sie. Köchinnen die verschwinden, Räume die von jetzt auf gleich zerfallen, marmornen Statuen von Frauen, einen Rosengarten der immer blüht, ein mysteriöses Mausoleum.

Was ist hier im Gange? Welchen Zauber gilt es zu zerstören und zu brechen, damit Annik ihre Aufgabe erfüllen kann?

Ist es ein mächtiger Spiegelzauber, der die Seelen der Bewohner gefangen hält? Welche Hexe steckt dahinter und warum?

Annik muss reagieren und die Lösung finden, denn so langsam verliert sie ihr Herz an einen der Männer… driftet sie ab und wird selber zu einer Gefangenen Seele?

 

Wer ist Susanne Gerdom?

Susanne Gerdom lebt und arbeitet als freie Autorin und Schreibcoach mit ihrer Familie und fünf Katzen am Niederrhein. Sie schreibt seit mehr als einem Jahrzehnt Fantasy und Romane für Jugendliche und Erwachsene.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Es passiert selten, dass ich ein Buch ausgelesen habe und mich direkt an den Laptop setze um meine Gedanken zu diesem niederzuschreiben. Normalerweise lasse ich es ein bis zwei Tage sacken um dann erst alles aufzuschreiben. Die Betrachtung erfolgt dann meist aus einer anderen Perspektive und mit etwas Abstand. Die Gedanken sind dann freier und nicht mehr direkt mit dem Buch verbunden.

Warum, mache ich es heute anders? Weil ich mir die letzten Tage bereits Gedanken zu diesem Buch gemacht habe und stetig das Bedürfnisse hatte über dieses nachzugrübeln.

Relativ schnell habe ich festgestellt, der Schreibstil ist überhaupt nicht meines. Viel zu verschnörkelt, viel zu verschachtelt, mitunter für mich als Leser schwer nachvollziehbar, gedankliche Sprünge und oftmals Sätze die nicht klar formuliert sind. Am meisten haben mir aber die gedanklichen Ausschweifungen zu schaffen gemacht bzw. fremdartige Wörter die nicht klar erklärt wurden und wahrscheinlich aus der Hexensprache entstammen. Man durfte sich deren Zusammenhang ein wenig selbst herleiten um das eine oder andere bessere verstehen zu können.

Dies dann gepaart mit einer Story, die mich laut Klappentext mehr als angesprochen hat, aber als ich in diese eingetaucht bin, musste ich feststellen, auch diese Art der Story ist nicht meines. Ich bin ein großer Fan von Fantasy, aber diese Story hat mich viele Nerven gekostet. Leider kann ich bis jetzt noch nicht ganz genau sagen, wo genau die Story spielt, aber ich glaube in Antwerpen. Dann bin ich mir nicht ganz sicher in welcher Zeit?! Zumindest weiß ich, dass es Zeitsprünge gibt und manches auch 200 Jahre vorher spielt, aber in welcher Zeit lebt Annik?! Dieses Rätsel konnte ich wiederum nicht lösen. Der Klappentext finde ich, klingt spannender als die Story am Ende hergibt, da es einfach zu viele Verzweigungen sind, zu viele Aber und viel zu viele Fragezeichen über meinem Kopf.

Aber…. Trotz alledem musste ich dieses Buch zu Ende lesen. Es hat mich dennoch auf eine Art und Weise gefesselt, dass ich wissen wollte wie es ausgeht. Unter anderen Umständen, hätte ich es vielleicht zur Seite gelegt und irgendwann noch einmal gelesen, aber wie eine magische Kraft hat es mich angezogen und an sich gebunden, wie der Zauber in diesem Buch? Ich musste einfach wissen, was passiert und wie geht es aus? Bedeutet, trotz der Kritik hat dieses Buch ungemein viel Spannung und sorgt dafür, dass der Leser am Ball bleibt und nicht anders kann als zu lesen, zu lesen und zu lesen. Die Spannung baut sich auf, wird dann jäh gebremst durch einen zeitlichen Sprung in eine andre Umgebung und baut sich dort erneut auf. Ganz am Ende verzweigen sich alle Fäden, Orte und Erlebnisse miteinander um ein Ganzes zu werden. Aber dies wird einem erst auf den letzten beiden Seiten bewusst, denn vorher tappt man ein wenig im Dunkeln. Mich selber erinnert die Geschichte eher an ein neumodisches Märchen, als an ein Fantasybuch. Für mich ist diese Story in ihren Ansätzen gut, aber nicht immer optimal gelöst in der Umsetzung.

Die Hauptprotagonistin Annik, war mir von Anfang an unsympathisch. Und das will schon etwas heißen. Sie ist gerade einmal 19 Jahre alt und tritt beispielsweise ihrem Arbeitgeber harsch, forsch und recht frech gegenüber. Dieses Verhalten finde ich für eine 19 jährige nicht unbedingt angebracht und kann sie daher schwer ernst nehmen. Ihre ganze Art, liegt nicht mit mir auf einer Wellenlänge so dass ich Schwierigkeiten hatte eine Sympathie zu ihr aufbauen können. Stellenweise fand ich sie in ihrer Art anstrengend und nervend. Dann wiederrum hat sie in manchen Szenen völlig andere Facetten von sich gezeigt, die eher einem kleinen Mädchen ähneln, aber nicht einer Frau, die ansonsten taff und dreist ist. Für mich daher schwer zu greifen und schwer in Worte zu fassen, da es selten passiert, dass mich der Hauptprotagonist nicht direkt packt, sondern eher zweifeln lässt und für mich das Buch dadurch an Gewicht verliert sowie gleichzeitig an Stärke.

Die anderen Protagonisten, kann man nicht einzeln charakterisieren, sondern muss diese aus dem lesen heraus für sich selber erschaffen und erörtern. Die Macken dieser kennenlernen und in das Gesamtbild der Story einfügen. Oftmals wird man feststellen, dass man als Leser verzweifelt, weil man nicht genau weiß, wie alle anderen zueinander stehen, wie sie miteinander verwoben sind und was ihre eigentliche Bestimmung ist.

Selbst jetzt, in dem Moment wo ich das Buch ausgelesen habe, sind nicht alle Fragezeichen geklärt und nur ganz langsam fallen die letzten Puzzleteile an die dafür vorgesehen Stelle. Aber ob sie richtig platziert sind, kann ich nicht genau sagen, aber ich hoffe es mal, damit die Story für mich am Ende noch einen Sinn ergibt.

Dennoch, möchte ich niemanden davon abhalten dieses Buch zu lesen. Wichtig ist immer, es ist meine Kritik und mein Empfinden, was ich hier wiedergebe. Jeder sollte sich sein eigenes Bild machen und wenn euch der Klappentext genauso angesprochen hat mich wie, steht einem neuen Lesevergnügen nichts im Wege.

Manchmal treffen Autoren leider nicht den Geschmack von allen Lesern, was ich aber auch nicht zwingend schlimm finde. Denn Geschmäcker sind unterschiedlich!

 

  • Taschenbuch: 416 Seiten
  • Verlag: cbt (12. September 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3570310744
  • ISBN-13: 978-3570310748
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
  • Preis: 12,99 € (Taschenbuch)

Plötzlich Banshee

Ich möchte euch heute ein Buch vorstellen, welches ein Touch Fantasy beinhaltet, relativ viel Humor, Spannung ohne Ende und Lesevergnügen bis zum Schluss. Es handelt sich um das Buch von Nina MacKay – Plötzlich Banshee, aus dem Genre Fantasy.

 

Worum geht es in dem Buch?

Alana, ihrerseits Privatdetektivin, kontinuierlich Pleite und wohnhaft in einer WG mit ihrem besten Clay in Santa Fe, scheint anders zu sein als andere.

Sie sieht über den Köpfen der Menschen rote rückwärts laufende Leuchtziffern, die noch die verbleibende Zeit des jeweiligen Menschen auf der Erde angeben. Manchmal kann Alana das Unglück noch abwenden und manchmal kommt sie zu spät. Denn ihre Trefferquote liegt bei 50:50.

Doch das alleine reicht natürlich nicht aus, denn jedes Mal, wenn sie einem Menschen begegnet, der nur noch wenige Tage zu leben hat, fängt sie an wie eine Sirene zu kreischen. Sie kann diesen Drang nicht unterdrücken, sondern muss sich diesem Schrei hingeben und zieht damit mehr als nur einen Schaulustigen an. Dieser Schrei alleine reicht aber auch nicht aus, denn Alana zieht das Unglück förmlich an. Daher hat sie beschlossen alleine durchs Leben zu gehen, nur begleitet von Clay ihrem Seelenverwandten.

Alana muss einsehen, dass irgendetwas nicht mit ihr stimmt.

Was ist sie nur?! Dank ihrer Freunde, erfährt sie dass sie eine sogenannte Banshee ist, eine Todesfee der irischen Mythologie.

Alana hat keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen, denn in Santa Fe geht ein Massenmörder um, der seine Opfer ausbluten lässt und ihre leblosen Körper entsorgt. Das schlimme ist, Alana kennt jedes einzelne Opfer oder stand kurz vor ihrem Tod mit diesen in Kontakt. Dies bringt sie ins Visier von Detective Dylan Shane. Kann sie seinem Sexappeal widerstehen? Kann sie den Mörder finden und vor allem kann sie all ihre Freunde vor diesem retten?! Denn anscheint macht er Jagd auf mystische Wesen!

 

Wer ist Nina MacKay?

Sie wurde in den 80er Jahren geboren und arbeitet als Marketing Managerin. Außerhalb der Arbeitswelt, widmet sie sich ganz ihren Büchern, dem Schreiben und natürlich ihren Charakteren. Schreiben ist und war schon immer ihre allergrößte Leidenschaft!

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Ich habe bereits den Debütroman von Nina MacKay gelesen „Queen on heels“, der mir damals sehr gut gefallen hat, daher war es ein absolutes Muss, in das neuste Buch von ihr einzutauchen.

Dieses Mal dreht sich alles um Wesen aus der irischen Mythologie. Um Feen, Elfen, Kobolde usw. , die allerdings nicht in einer Fantasie Welt leben, sondern im beschaulichen Santa Fe. Dadurch, dass die Geschichte in einer Stadt spielt, die real ist, kann sich der Leser schneller und besser mit allem identifizieren und in das Geschehene eintauchen. Denn die Stadt lässt das ganze plastisch wirken und vor allem so, als ob es diese mystischen Wesen unter uns wirklich gibt. Dadurch entsteht eine Verknüpfung von real und Fantasy, die sehr gut gelungen ist und die Grenze zwischen Fiktion und Wirklichkeit wird Zunehmens kleiner.

Alana, ist eine liebenswerte, leicht chaotisch, tollpatschige Hauptprotagonistin. Sie hat das Herz auf dem rechten Fleck und würde für ihre Freunde und vor allem für ihren besten Freund alles geben, sogar ihr Leben, um die anderen retten zu können. Ihre Gabe, die Lebenszeit der Menschen sehen zu können, macht sie zudem zu etwas besonderem. Denn sie versucht die Menschen, deren Zeit abgelaufen ist zu retten. Natürlich gelingt ihr dies nicht immer, aber manchmal schon, was ihr wiederum reicht, denn allmächtig ist auch sie nicht. Nina MacKay hat eine tolle Persönlichkeit erschaffen, mit vielen Ecken, Kanten, spitzen Bemerkungen und einem ganz leichten Hang zu einem Detective. Ich mochte von Anbeginn Alana und ihre eigene Art die Dinge anzugehen, die Welt zu sehen und ihre eigene Art mit dem Unglück umzugehen, welches sie anscheint magisch anzieht.

Clay, ihr bester Freund, ihr Seelenverwandter, ist in seiner Art nicht minder liebenswert, aber er ist bedeutend vorsichtiger, will Alana immer wieder auf den rechten Weg weisen und ihr versuchen zu vermitteln, dass sie etwas Besonderes ist. Dass sie nicht einfach nur Alana ist, die Privatdedektivin sondern eher Alana die Banshee. Gelingen tut es ihm nicht wirklich. Dennoch sind die beiden unzertrennlich und geben ein wunderbar sich ergänzendes Gespann ab. Denn auch Clay ist mehr als sympathisch und ein toller Wegbegleiter von Alana.

Detective Dylan Shane, ist genau das, was man sich unter einem vorbildlichen Polizeibeamten vorstellt. Korrekt, stets pünktlich und immer Alana eine kleine Nasenlänge voraus. Nicht verwunderlich, dass er sich zu ihr hingezogen fühlt und ihre Nähe genießt. Auch wenn er nicht genau weiß, wieso sie das Unglück anzieht, wieso sie ständig markerschütternde Schreie ausstößt und warum er gerade diese chaotische Person so mag. Achtung, mehr verrate ich nicht! Sonst würde ich spoilern! Aber, soviel zu Dylan Shane, ein weiterer Protagonist, der das Bild rund um Alana und den Geschehnissen ergänzt, sich hervorragend in das Puzzle einfügt und abrundet.

Die Geschichte selber, beinhaltet zwar Figuren aus dem Bereich der Mythologie und der Fantasy, aber eigentlich hat es mit diesen nicht viel gemein, denn im Vordergrund steht hier ganz klar der Serienmord, an mehreren Personen, wo es gilt den Mörder zu finden und dingfest zu machen, bevor noch mehr Unschuldige sterben müssen. Ich selber hätte gar nicht mit dieser Art von Story gerechnet, denn sie ist bedeutend spannender als man vielleicht vermuten würde. Was aber auch daran liegt, weil natürlich alles mit einer tollpatschigen Banshee beginnt und dann langsam zu einem wahren Kriminalfall wird, den es gilt aufzuklären. Bis zum Schluss, war mir selber nicht klar, wer der Mörder ist, da Nina MacKay den Leser doch des Öfteren auf eine falsche Fährte geführt hat. Die Spannung die sich dadurch aufbaut ist perfekt und wird bis zum letzten gehalten, denn auch wenn der vermeintliche Mörder gefunden wurde, ist das Drama nicht beendet und spitzt sich zu. Es gipfelt in einem Berg aus Glück, tiefster Trauer und Erleichterung. Alle drei Sachen liegen so nah beieinander, dass ich am Ende ein wenig schlucken musste und gleichermaßen erleichtert sowie gerührt und tief betroffen war. Für mich ein grandioses Ende, welches so nicht vorhersehbar war und welches daher umso überraschend gekommen ist.

Der Schreibstil von Nina MacKay, ist flüssig, locker, leicht, unverschnörkelt, gradlinig und auf den Punkt. Dadurch lässt sich das Buch in einem schwupps herunterlesen und gilt als absolute Schmökerlektüre für jeden heißen/ kalten Tag.

Eine absolute Leseempfehlung, für jeden der einen Hang zu Fantasy, Kriminalistik, Witz, Humor und Charme hat. Der es mag sich verzaubern zu lassen und in eine Welt einzutauchen, die fesselt und dafür sorgt, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag ist hier genau richtig.

Also, kaufen… lesen… schmökern… begeistert sein!

 

  • Broschiert: 400 Seiten
  • Verlag: ivi (1. September 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3492703933
  • ISBN-13: 978-3492703932
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
  • Preis: 15,00 € (Broschiert)

Buchrezension: Peter Freund – Battle Island

Das heutige Buch habe ich einer Leserunde auf lovelybooks zu verdanken. Es ist seit langem das erste echte Buch, was ich in Händen gehalten habe und lesen durfte. War ein komisches Gefühl, etwas haptisches in den Händen zu halten und nicht einen Reader, wie sonst.

In der heutigen Rezension geht es um das Buch von Peter Freund – Battle Island, aus dem Genre All-Age Thriller.

 

Worum geht es in dem Buch?

Louisa, von allen Lou genannt, nimmt nach langem Überlegen an den Castings für die neue Show „Battle Island“, des heiß umstrittenen Senders Your TV teil.

Das ausgelobte Preisgeld für den Sieger in Höhe von 1 Million €, kann sie mehr als gut gebrauchen. Denn ihre Mutter leidet an einer nicht heilbaren Krankheit und würde ohne ärztliche Hilfe diese nicht überleben. Doch dieses Geld würde eine Therapie in den USA ermöglichen und ihrer Mutter die Chance offerieren gesund zu werden.

Lou übersteht tatsächlich die Castings und wird zu einer von 10 Teilnehmer/innen die die Chance haben das Preisgeld zu gewinnen. Das einzige was Lou machen muss, ist binnen 10 Tagen Aufgaben zu lösen und den vergrabenen Schatz auf der Insel, mitten im Atlantik, zu finden.

Klingt fast zu einfach.

Doch Lou ist nicht die einzige, die das Geld finden möchte. Sondern jeder einzelne Teilnehmer ist heiß darauf die Million vor allen anderen zu finden. Schnell sind die Kameras vergessen und ein erbitterter Kampf zwischen den Fronten geht los.

Doch ist dies alles auf die Teilnehmer und ihre Gier zurück zu führen, oder hat Your TV auch seine Hände im Spiel um die Show zu einem Quotenknüller zu machen?!

Irgendwann kippt das Spiel… aus dem ursprünglichen Spiel wird ernst und Lou befindet sich in wirklicher Gefahr. Wem kann sie vertrauen und wer kann ihr helfen?

 

Wer ist Peter Freund?

Peter Freund lebt und arbeitet in Berlin. Bevor er sich ganz dem Schreiben widmete, war er über viele Jahre in der Film- und Fernsehbranche tätig. Schon seit Ende der 80er-Jahre hat Peter Freund neben Drehbüchern auch immer wieder Romane veröffentlicht.
Sein bisher größter Erfolg ist die siebenbändige „Laura Leander“-Reihe. Sie hat die Bestsellerlisten gestürmt, wurde mittlerweile in 19 Sprachen übersetzt und begeistert Jung, wie Alt.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Bei diesem Buch handelt es sich um einen All-Age Thriller. Also, nicht wie vielleicht vermuten lässt ein Fantasy Abendteuer a la Tribute von Panem, sondern ein Buch, welches sozusagen in der „realen“ Welt spielen könnte. Oder, besser gesagt vielleicht sogar schon gespielt hat?!

Wie komme ich zu dieser Annahme?! Relativ einfach…

Dieses Buch ist stetig aus zwei Sichtweisen erzählt. Einmal aus der Perspektive von Lou, der Hauptprotagonistin und dann noch aus der Sichtweise des Senders Your TV. Allerdings wechseln bei der zweiten Sichtweise stetig die Akteure, so dass es nicht bei einem einzelnen Handelnden bleibt.

Daher ist das Buch in einzelne Kapitel unterteilt, die stets angeben, wo man sich gerade befindet und welcher Tag und welche Uhrzeit sind. Als Leser erleichtert dies ungemein, allerdings muss man die gedanklichen Sprünge und Veränderungen verpacken, da oftmals mehrere Abläufe schnell und ohne Lücken aufeinander folgen.

Je mehr man in die Materie des Buches eindringt, umso klarer wird eigentlich, dass nicht die Geschichte um Lou und Battle Island der Haupterzählpunkt ist, sondern eher das Strippen ziehen im Hintergrund von Your TV. Die Manipulation des Senders in Bezug auf die Medien, die Zuschauer, die Kandidaten und mitunter sogar seinen eigenen Mitarbeitern. Das der Weg gepflastert ist mit Steinen, aber diese nicht nur flach sind sondern mehr als nur Spitzen haben. Das Leichen die den Weg säumen, achtlos behandelt werden und das nicht alles was an die Öffentlichkeit dringt auch der Wahrheit entspricht. Denn alles ist ausgelegt auf Quoten und der eigene Profit.

Doch bis ich dahinter gekommen bin hat es etwas gedauert. Denn das Buch selber beginnt nicht, wie vielleicht vermutet mit einer kleinen Vorgeschichte zu Lou und startet dann chronologisch in die 10 Tage Challenge auf Battle Island. Nein, der Leser wird hineingeworfen in Tag 8. Es kommen zwar immer wieder Rückblicke auf, die zeigen was in Lous Vergangenheit passiert ist, aber dem Leser selber erschließt sich dieses Vorgehen nicht so ganz. Denn Tag 8 endet an einer Stelle, die sehr spannend ist und man wissen will, wie es weitergeht. Doch was passiert, plötzlich befinden wir uns an Tag 0, quasi vor Battle Island. Vor den Qualifikationen in den einzelnen Ländern usw. Eine nicht gewollte Nüchternheit tritt ein und ich bin mir bis heute nicht ganz sicher, ob ich dieses Vorgehen von Peter Freund gut finde oder nicht. Denn ich hatte meine argen Probleme damit, zu verstehen was ich dort lese, herauszufinden in welcher Situation sich Lou befindet und wie dies alles zusammen hängt.

Auf der einen Seite gefällt mir der Wandel, dass nicht Battle Island im Fokus steht, sondern der TV Sender, weil das Buch dadurch eine völlig neue Sichtweise erhält und nicht zwingend in die Kategorie Fantasy gestoßen wird, wie bereits oben erwähnt die Tribute von Panem. Doch, ist es mir persönlich zu wenig Battle Island und zu wenig von den Qualifikationen. Ich hätte mir dort mehr gewünscht. Mehr zu erfahren wie die Suche nach dem Gold abläuft, was die Kandidaten den ganzen Tag machen, wie sie vorgehen etc. Das alles bleibt ein wenig auf der Strecke. Allerdings bedient sich Peter Freund in zwei/ drei Situationen Ideen aus den Tributen von Panem, was mir persönlich in den Situationen zu nahe am Original ist und ich auch nicht unbedingt passend gewählt finde.

Man merkt, ich bin sehr zwiegespalten in meiner Bewertung, da ich zum einen den Fokus gut finde, aber die Umsetzung nicht optimal in alles Punkten.

Leider so auch bei den Protagonistin.

Louisa, als Hauptprotagonistin scheint für mich ein absoluter Überflieger in allen Belangen zu sein. Denn irgendwie kann sie alles. Angefangen von Klettern, über Bogenschießen, Langstreckenlauf etc. Zudem ist sie äußerst intelligent und ein Talent im Kombinieren. Den verschiedenen Sprachen scheint sie auch nicht abgeneigt zu sein, den selbst spanische / lateinische Übersetzungen scheinen wie von Geisterhand zu gelingen. Mir persönlich ist sie zu glatt, hat keine Ecken und Kanten und ist der Prototyp einer perfekten Protagonistin.

Ihren Freund Tim z.B. kann ich gar nicht einschätzen und weiß auch nicht wirklich, was ich von ihm halten soll. Er kommt mir seltsam vor und selbst als Leser kann ich ihn nicht richtig greifen. Er selber ist ein Aktivist gegen die Machenschaften von Your TV, unterstützt dann aber seine Freundin Lou sich für Battle Island zu bewerben um die Chance auf 1 Million € zu haben. Das Ganze ist mir ein wenig zu abwegig und nicht so durchdacht, dass sich am Ende der Kreis für mich schließt und ich Tim besser verstehe.

Es befinden sich viele Protagonisten in diesem Buch. Aber nicht alle werden zu 100% gut gekennzeichnet und mit ihren wirklichen Attributen versehen um dem Leser zu zeigen in welche Richtung es geht. Oftmals ist es eher schwammig und man erfährt erst im Laufe des Buches über den einen oder anderen ein wenig mehr. Doch das reicht mir oftmals nicht aus, denn ich wäre gerne bei vielen tiefer eingedrungen um am Ende besser verstehen zu können, wie die jeweilige Person mit dem ganzen Konstrukt Battle Island und Your TV zusammenhängt.

Trotzdem hat es Peter Freund geschafft, das Buch so zuschreiben, dass es sich glatt, geschmeidig, ohne Ecken und Kanten herunterlesen lässt. Er verzichtet weitestgehend auf Füllwörter um etwas zu beschönigen, sondern schreibt gradlinig, unverschnörkelt, gerade heraus! Daher ist das Lesen in einem schnellen und angenehmen Tempo möglich, ohne Stolpersteine aus dem Weg räumen zu müssen.

Dennoch ein Buch, welches den einen oder anderen interessieren könnte. Gerade dann, wenn jemand einen Blick hinter die Kulissen werfen will und keine Lust auf den nächsten Fantasy Epos hat, ist hier genau richtig!

Viel Spaß!

 

  • Broschiert: 544 Seiten
  • Verlag: cbj (25. Juli 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3570153800
  • ISBN-13: 978-3570153802
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
  • Preis: 14,99 € (Broschiert)

Buchrezension: Kevin Emerson – Die Vertriebenen „Flucht aus Camp Eden“ Band 1

In der heutigen Buchrezension dreht sich alles um das Buch von Kevin Emerson – Die Vertriebenen „Flucht aus Camp Eden“ Band 1, aus dem Genre Dystopie.

 

Worum geht es in dem Buch?

Owen Parker verbringt seine Zeit im Feriencamp Eden.

Er lebt in einer Welt, die durch die Klimaerwärmung nahezu unbewohnbar geworden ist. Um sich von der Sonne nicht die Haut verbrennen zu lassen, bewohnen die meisten Menschen riesige Kuppeln oder flüchten in eine dieser.

Doch es gibt Nomaden, die sich dieser Flucht nicht unterwerfen und aufgrund von Schutzkleidung außerhalb der Festungen leben.

Owen muss im Camp eine Schwimmprüfung bestehen um alleine in dem großen See schwimmen zu dürfen. Dabei kommt es zu einem dramatischen Unfall. Owen geht unter und ist fast 10 Minuten auf dem Boden des Sees, bevor er gerettet wird. Jeder normale Mensch wäre tot, nur Owen nicht!

Er hat in dieser Zeit eine außergewöhnliche Fähigkeit entwickelt. Ihm sind Kiemen gewachsen, die ihn zu einer Art menschlichem Fisch machen.

Zusammen mit Lilly, seiner Tauchlehrerein versucht Owen diese Gabe zu begreifen und zu kontrollieren. Denn auch Lilly scheint ein Geheimnis zu haben!

Durch Zufall folgt Owen bei einem Tauchausflug einem Licht, einer sogenannten Sirene. Diese verrät Owen, dass er ein Nachkomme der Bewohner von Atlantis, der versunkenen Stadt ist, ein sogenannter Atlanter.

Ihm obliegt diese Gabe, weil er eine Aufgabe zu erfüllen hat.

Doch, nicht alle scheinen damit einverstanden zu sein und eine Jagd beginnt. Können Owen und Lilly flüchten um diese Aufgabe zu erfüllen oder werden sie vorher geschnappt?

 

Wer ist Kevin Emerson?

Kevin Emerson war Lehrer, bevor er mit dem Schreiben begann. Heute ist er professioneller Autor. In seiner Freizeit spielt er in einer Band. Kevin Emerson lebt in Seattle.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Ich habe das Buch vor ungefähr 3 Tagen ausgelesen und setze mich erst jetzt an diese Buchrezension. Dies liegt leider nicht daran, dass es mich so gefesselt hat und ich meine Begeisterung einfach nicht in Worte fassen kann, sondern eher daran, dass ich leicht schockiert bin.

Dieses Mal muss ich gestehen, habe ich mir das Buch selber ausgesucht und als Rezensionsexemplar gewünscht, weil mich der Klappentext angesprochen hat und ich sowieso gerne Dystopie Romane lese. Doch, leider wurde ich massivste enttäuscht.

Es handelt sich bei diesem Buch um Teil 1 einer Reihe. Also, vom Prinzip eine Geschichte, in die der Leser eingeführt werden muss. In eine neue Welt, in die es gilt einzutauchen und sie sich dementsprechend auszumalen und vor seinem inneren Auge zum Leben zu erwecken. Leider ist dies Kevin Emerson überhaupt nicht geglückt. Der Leser wird in eine „neue“ alte Welt hineingeworfen, mit Begrifflichkeiten wie z.B. „Hub“ die man weder nachvollziehen kann, noch werden sie erläutert oder erklärt. Ich weiß bis zum jetzigen Zeitpunkt immer noch nicht, was manche Worte bedeuten, wie ich mir diese Welt konkret vorzustellen habe und ob es außer dieser Kuppel über dem Camp noch andere gibt.

Das hat mich absolut missmutig gestimmt, denn nichts ist wunderbarer und schöner, als sich die Welt in der sich die Protagonisten bewegen vor die Augen rufen zu können. Von daher, kann ich noch nicht einmal viel über die Gegebenheiten dieser neuerschaffenen Dystopie Welt sagen und beisteuern! Finde ich absolut schade, aber Kevin Emerson, hat sie leider in diesem Band nicht gut transportiert und nur ansatzweise angekratzt, so dass die Phantasie keine Chance hat es weiterauszuführen, da es einfach zu wenige Informationen waren.

Die Geschichte selber, die er versucht zu erzählen, ist in ihren Grundzügen wirklich sehr gut. Aber auch hier hapert es massivste an der Umsetzung. Vom Prinzip geht es darum, dass Owen, der in dem Feriencamp Eden ist, plötzlich Kiemen bekommt und schwimmen kann wie ein Fisch. Zufällig entdeckt er aber, dass er nicht der Einzige ist, dem diese Wandlung widerfahren zu sein scheint, sondern noch 4 weitere Jugendliche mit dieser Art von Wasseratmung ausgestattet sind. Mit seinen neuen Freunden verbringt er Abende am See, bis er eines Nachts ein Licht unter Wasser entdeckt, welches ihn ruft und welchem er folgt. Dieses Licht geleitet ihn zu der versunkenen Stadt Atlantis. Es stellt sich heraus, das Owen ein Nachfahre dieser Bewohner ist und das er eine Aufgabe zu erfüllen hat.

So, und ab diesem Zeitpunkt verliert die Geschichte ein wenig den Faden und driftet ab, denn manche Geschehnisse sind hier nicht mehr wirklich nachvollziehbar erzählt und oftmals hatte ich das Gefühl dass der Autor in seiner Handlung gesprungen ist. Das manche Absätze und Passagen nicht ausführlich genug beschrieben wurden und sich gedankliche Sprünge in manchen Absätzen befinden, die der Leser nur schwer nachvollziehen kann.

Mir persönlich ist es irgendwann zu langweilig, zu langatmig und viel zu kompliziert geworden, so dass sich mein Lesevergnügen auf fast null reduziert hat. Fand ich leider sehr schade, denn meine Erwartungshaltung war eine etwas andere, da mich der Klappentext mehr als neugierig gemacht hat. Oftmals konnte ich manche Passagen nicht nachvollziehen und wusste daher auch nicht, was gerade vor sich ging, in welchem Abschnitt der Geschichte wir uns befanden und wie alles miteinander in Verbindung steht.

Dennoch, wenn man all diese Kritikpunkt etwas zur Seite schiebt, hat Kevin Emerson das Buch gut geschrieben. Denn trotz alledem lässt es sich flüssig, schnell, gradlinig und unverschnörkelt herunterlesen. Manchmal ist es zu starr, nicht bildlich genug, so dass die Bilder im Kopf ausbleiben und sich das Buch nicht in einer 3D Version vor den Augen widerspiegelt, sondern es bleibt stetig ein plattes eindimensionales Stück Papier. Hätte er mehr Adjektive genutzt und sich der bildlichen Sprache verstärkter bedient, wäre der eine oder andere Stolperstein gar nicht erst entstanden.

Seine erschaffenen Protagonisten, bei denen es sich in diesem Band hauptsächlich um Owen und Lilly dreht, sind auch hier nicht ganz vollständig. Mag sein, dass er dies bewusst gemacht hat, um den Charakteren eine Chance zu geben zu wachsen, von Band zu Band oder es war ihm nicht so wichtig. Dies ist schwer zu beantworten. Denn wirklich viel erfährt man nicht zwingend über die beiden. Ich habe in beiden Fällen eine vage Vorstellung davon, wie sie aussehen könnten aber nicht zu 100%. Owen, zumindest mausert sich vom unscheinbaren Jungen, zu einem kleinen, wenn auch geheimen Mädchenschwarm. Owen, ist sehr sozial eingestellt, eher der ruhigere Typ, aber dennoch stark und skrupellos. Lilly, scheint der Schwarm vieler Jungen zu sein, aber irgendwie fühlt sie sich von Owen angezogen. Sie ist der Typ Mädchen, den alle toll finden und mit dem alle irgendwie befreundet sein möchten. Wohin die Entwicklung dieser beiden Protagonisten geht, kann ich überhaupt nicht einschätzen.

Aufgrund dessen, ist es schwierig zu sagen, würde ich es empfehlen oder nicht. Eher tendiere ich zu einem Nein, als einem Ja. Dennoch, jeder Leser ist anders und jeder hat ein persönliches empfinden was ihm bei einer Geschichte wichtig ist.

Daher mein Appell an alle die, die sich vom Klappentext angesprochen fühlen. Gibt dem Buch eine Chance und vielleicht gefällt es euch besser als mir. Allen anderen würde ich es nicht zwingend aufs Auge drücken wollen!

P.S. Ich mag es überhaupt nicht, ein Werk von einem Autoren schlecht zu machen. Vor allem weil dieser seine ganze Energie, seine ganzen Ambitionen, Gedanken, Zeit und Liebe dort hat hinein fließen lassen. Aber… es ist meine Meinung und es ist Gott sei Dank nur eine von vielen!

 

  • Taschenbuch: 432 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag (12. Oktober 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3453596455
  • ISBN-13: 978-3453596450
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
  • Originaltitel: The Lost Code – The Atlanteans Book 1
  • Preis: 8,99 € (Taschenbuch)

 

Buchrezension: Cassandra Clare – Lady Midnight „Die dunklen Mächte“ Band 1

Lange mussten wir auf dieses Buch warten… nun ist es endlich da! Der erste Band der neuen Reihe von Cassandra Clare – Lady Midnight „Die dunklen Mächte“, aus dem Gerne Fantasy.

 

Worum geht es in dem Buch?

Die 17-jährige Emma Carstairs, hat vor 5 Jahren ihre Eltern verloren. Diese wurden ermordet, mit Runen versehen, verbrannt und ins Meer geworfen. Bis zum heutigen Tage wurde der Mörder nicht gefunden. Alle Schattenjäger machen den damals herrschenden dunklen Krieg für diese beiden brutalen Morde verantwortlich, nur Emma glaubt nicht daran. Seit diesem Tag, ist sie auf der Suche nach demjenigen der ihr die Eltern geraubt hat. Denn der Mord gibt Rätsel auf, die für Emma in keiner Verbindung zum dunklen Krieg stehen.

Im dunklen Krieg kämpften die Wesen der Unterwelt  bis aufs Blut gegeneinander. Dabei wurden die Schattenjäger, die Erzfeinde der Dämonen fast vollständig ausgelöscht.

Emma lebt seit diesem Tag im Institut der Schattenjäger in Los Angeles. Dort trainiert sie hart, kämpft härter und ist mit dem Menschen zusammen, den sie am meisten liebt ihrem Paratabai und besten Freund Julian Blackthorn.

Seit ein paar Wochen sorgt eine mysteriöse Mordserie für große Unruhe in der Unterwelt. Denn es werden nicht nur menschliche Leichen aufgefunden, sondern auch Feenwesen und Personen mit dem zweiten Gesicht. Die Leichen sind meist übersäht mit alten Schriftzeichen, angebrannt und nach Meerwasser riechend. Emma wird sofort an die Morde von ihren Eltern erinnert. Für sie scheint es kein Zufall zu sein, sie ist sich sicher… der gleiche Mörder treibt sein Unwesen erneut.

Sie muss dieser Spur nachgehen. Komme was wolle! Selbst wenn sie sich selber und ihre Freund dabei aufs Spiel setzt. Aber sie muss den Mörder ihrer Eltern finden und eigenhändig ermorden.

Bringt sich Emma dadurch selber in Gefahr und die die sie liebt?

 

Wer ist Cassandra Clare?

Cassandra Clare, lebt mit ihrem Freund und zwei Katzen in Brooklyn, New York. Als Kind zog sie mit ihren Eltern durch die Welt und lebt noch bevor sie zehn Jahre alt war, in vielen Ländern, darunter die Schweiz, England und Frankreich. Nach dem College ging sie nach Los Angeles und New York, wo sie für diverse Unterhaltungsmagazine tätig war. 2004 schrieb sie ihren ersten Roman, inspiriert vom Bezirk Manhattan, ihrer absoluten Lieblingsstadt NYC.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Endlich gibt es etwas Neues von den Schattenjägern. Ich habe bereits in der Vergangenheit die „Chroniken der Schattenjäger“ verschlungen und mich nun über einen weiteren Roman mit und von diesen sehr gefreut.

Das Schöne bei diesem Buch ist, es handelt sich um keine Fortsetzung sondern um eine „neue“ Reihe von Schattenjägern. Aufmerksame Leser der ersten Reihe werden aber feststellen, dass es Verbindungen gibt und dass die Protagonisten aus diesem Buch bereits im letzten Band der „Chroniken der Schattenjäger“ eine bedeutende Rolle gespielt haben.

Dies, ist allerdings keine Voraussetzung um das Buch lesen und verstehen zu können. Auch aktuelle Neueinsteiger in diese Serie werden das gleiche Lesevergnügen erfahren wie die, die mit einem gewissen Vorwissen geprägt sind!

Bei dieser Riehe dreht sich alles um Emma. Sie ist mittlerweile fast erwachsen geworden, denn 5 Jahre liegt schon der dunkle Krieg zurück, in dem sie ihre Eltern verloren hat. Seitdem lebt sie zusammen mit ihrem besten Freund Julian, seinem Onkel Arthur und Julians Geschwistern im Institut der Schattenjäger in Los Angeles.

Hier wird als ganz zentraler Ort des Geschehens bewusst eine andere Stadt gewählt, um die vorherige Reihe, welche fast ausschließlich in NYC gespielt hat, von dieser neuen abzugrenzen.

Doch Emma kann den Tod ihrer Eltern nicht vergessen, den brutalen Mord an diesen, ohne jemals den Mörder dafür gefunden und zur Rechenschaft gezogen zu haben. Aufmerksame Leser und Fans wissen, dass dieser Mord während des dunklen Krieges vor 5 Jahren und im letzten Band „Chroniken der Schattenjäger“ passiert ist. Allerdings wurde er da nicht thematisiert, sondern als Mord im Krieg abgetan. Zwei weitere Schattenjägerverluste.

Allerdings ist Emma davon nicht überzeugt.

Ich finde Cassandra Clare hat dies sehr geschickt eingefädelt. Zum einen reicht sie Fans und treuen Lesern die Hand um eine Brücke zu schlagen und beide Reihen miteinander zu verzahnen. Auf der anderen Seite erschafft sie für alle anderen etwas völlig neues und zieht aber immer wieder gekonnt Rückschlüsse auf geschehenes und holt den Leser ab, damit sein Wissenstand immer den aktuellen Gegebenheiten entspricht.

Es wird dramatisch, als weitere Morde in Los Angeles stattfinden, die alle sehr an den Mord erinnern, den Emma noch nicht verarbeitet hat. Sie wird hellhörig und will ermitteln. Sie will den Mörder finden und sie will ihn zur Rechenschaft ziehen.

Zentrale Protagonisten sind hier Emma und Julian, begleitet von seinen Geschwistern. Emma, 17 Jahre alt, Schattenjägerin durch und durch, kämpft hart, steckt gut ein, will stets besser sein als alle anderen, gibt dafür alles und hat nur eine Schwäche. Ihren besten Freund Julian.

Julian, ebenfalls 17 Jahre, zieht seit dem Tod seiner Eltern seine kleinen Geschwister groß. Unterstützt wird er von Emma. Er ist ein guter Schattenjäger, Kämpfer, Taktiker und jemand mit einem großen Herzen, manchmal ein wenig zu zart und zu zerbrechlich, gerade wenn es um die Sicherheit seiner Geschwister geht. Seine beste Freundin hat er zum Paratabai genommen, um stets mit ihr verbunden zu sein und im Kampf beide noch mächtiger werden zu lassen.

Bei den Geschwistern möchte ich nicht wirklich in die Tiefe gehen, da jeder einzelne Geschwisterteil anders ist, aus dem jeweiligen Kontext heraus sich windet und wendet und am Ende zu einer kleinen Persönlichkeit wird. Jede einzelne Person macht eine Wandlung binnen dieser 600 Seiten durch die man als Leser selber erfahren und miterleben muss.

Ich finde alle Protagonisten sehr passend gewählt und wirklich schön herausgearbeitet, vor allem merken diejenigen den Unterschied, die schon vorher mit diesen Kontakt hatten.

Die Story, welche sich Cassandra Clare bedient ist grandios. Sehr schlüssig und stimmig, spannend und wie immer Action geladen mit viel Interaktionen der Schattenjäger. Sie führt den Leser aufs Glatteis und macht einen „vermeintlichen“ Mörder zum Opfer. Sie verzweigt das Geschehene ungemein und lässt dennoch viel Spielraum für die eigenen Überlegungen, ob diese Fährte vielleicht eine Falsche sein könnte. Von daher, grenzt dieses Fantasy Buch eigentlich schon sehr an das Genre Krimi an, denn Emma wird zu einer kleinen Detektivin mit Hilfe von Julian und seinen unermüdlichen Geschwistern. Von daher ist diese Story völlig anders, als ihre wohl bekannteste Schattenjäger Reihe. Das gefällt mir mehr als gut, da dadurch noch einmal eine erneute Abgrenzung stattfindet und man als Leser merkt, man ist zwar bei den Schattenjägern, doch es geht um etwas völlig anderes. Die Auflösung, ist sehr überraschend und sehr detailliert. Ich gestehe, ich war auf der falschen Fährte.

Wie immer lässt sich das Buch hervorragend lesen. Es ist detailverliebt, manchmal etwas leicht verschnörkelt, dennoch geradlinig und strebt einem Ziel entgegen. Sie zieht des Öfteren Fäden zu früheren Ausgaben, um wirklich jeden Leser mit ins Boot zu nehmen. Das etwas dickere Buch, lässt sich zügig, schnell und flott lesen. Es ist spannend, bietet Unterhaltung, ein wenig Witz und natürlich ganz viel Fantasy. Aber wie immer so plausibel beschrieben und dargestellt, als ob es diese Parallelwelt wirklich gibt. Und wer sich fragt, was der Titel bedeutet…Lady Midnight, der wird nicht enttäuscht. Denn um diesen drehen sich Gedichte, Sagen, Geschichten, Märchen und ganz viel Platz für eine tolle Fortsetzung.

Ein tolle Reihe, die jeder lesen sollte, aber gerade besonders Fans von Cassandra Clare und Fantasybüchern.

Freue mich schon sehr auf die Fortsetzung…

Ihr auch?!

 

  • Gebundene Ausgabe: 832 Seiten
  • Verlag: Goldmann Verlag (17. Mai 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3442314224
  • ISBN-13: 978-3442314225
  • Originaltitel: Lady Midnight (The Dark Artifices 1)
  • Preis: 10,00 € (Taschenbuch)

Buchrezension: Marie Lu – Legend „Berstende Sterne“ Band 3

Heute stelle ich euch den finalen Band dieser Trilogie vor. Hier wird alles aufgelöst, aufgeklärt, das Geheimnis um alles gelüftet und vor allem fallen alle Puzzleteile an ihre entsprechenden Stellen um die Geschichte endgültig abzuschließen.

Möchte euch gar nicht länger auf die Folter spannen… Es geht um das Buch von Marie Lu – Legend „Berstende Sterne“ Band 3, aus dem Gerne Dystopie.

 

Worum geht es in dem Buch?

Day und June, haben alles geopfert, was ihnen nur möglich war, für sich selber und für die Republik. Beide hoffen nun auf einen Neubeginn. Weit weg voneinander, einen bei dem der andere keine Rolle spielt und vor allem einen, bei dem das Herz nicht vor Schmerz auseinander bricht.

Das Land scheint endlich vor einem Neubeginn zu stehen.

June arbeitet mit dem Elektor und führenden Politikern zusammen und ist gleichzeitig, trotz ihres jungen Alters, Anwärterin auf einen höheren Posten.

Day bekleidet einen hohen Rang beim Militär und lebt mit seinem Bruder Eden und dessen Pflegerin Lucy zusammen.

Beiden geht es finanziell gut, beide können nicht klagen und beide haben den Neubeginn bestmöglich für sich genutzt,

Doch was passiert, wenn man plötzlich unerwartet aufeinander trifft und wenn dieses Treffen anders als gedacht ist? Ist da noch Liebe?

Gerade als ein Friedensabkommen zwischen der Republik und den Kolonien geschlossen werden soll, bahnt sich eine neue Tragödie an. Eine Seuche, die die Kolonien befallen hat und deren Auslöser in der Republik liegt. Ein erneuter Krieg bricht aus und dieser ist schlimmer als jemals zuvor.

Day kann tausende von Menschenleben retten, wenn er nur ein einziges dafür opfert? Wird er dies tun? Wird er die Hilfe von June annehmen?

 

Wer ist Marie Lu?

Sie wurde 1984 in Shanghai geboren und lebte anschließend für einige Zeit in Texas. Ihr Studium absolvierte sie an der University of Southern California. Nach Abschluss ihres Studiums ist sie dort geblieben und lebt mit ihrem Mann und 3 Hunden in Santa Monica.

 

Worum geht es in dem Buch?

Der dritte und somit letzte Teil von der Legend Trilogie. Ich bin mehr als gespannt, wie es weitergeht und vor allem was noch alles passiert!

Nach Teil 2, sollte dieser Teil nun noch eine Schippe oben drauf setzen um dieser Reihe ein würdiges Finale zu verpassen.

Marie Lu bleibt weiterhin ihrem Stil treu und erzählt die Geschichte aus zweierlei Sicht. Einmal aus der von June, die mittlerweile Princeps Anwärterin geworden ist und Day, der eine hohe Position beim Militär bekleidet.

Doch beide sind nicht mehr zusammen, sondern leben in unterschiedlichen Städten und versuchen das, was passiert ist, die schmerzliche Trennung zu vergessen. June tappt weiterhin im dunklen, was die Krankheit von Day betrifft und glaubt, dass die Trennung einen anderen Grund hat.

Day hingegen kämpft gegen seine Krankheit an und merkt, dass er von Tag zu Tag dieser anfängt zu erliegen. Doch das wichtigste ist für ihn, das Eden in Sicherheit ist und dieser die bestmögliche Versorgung erhält. Doch seine im letzten Teil bekannt gegebene Diagnose hält ihn gefangen und nimmt in diesem Buch eine bedeutende Rolle ein.

Doch, was passiert, wenn plötzlich festgestellt wird, dass das eigene Land von innen heraus an die Kolonien verraten wird? Was passiert wenn die Kolonien ein Virus verändern und der Republik dafür die Schuld zusprechen? Gibt es dann überhaupt noch eine Chance sein Land und sich selber zu retten?

In dem Buch wird der Konflikt zwischen den Kolonien und der Republik immer stärker und eskaliert schließlich in einem Krieg, der auch weitere Staaten einbezieht. Dieser Krieg wird von der Autorin gut und authentisch in ihre Geschichte integriert. Es gibt immer wieder spannende Stellen, die aber gleichzeitig auch sehr eindringlich die gesellschaftspolitische Situation in dieser zukünftigen Welt schildern.

All das müssen die beiden erfahren. Dass das Land in dem sie leben, für das sie leben von den eigenen Männern verraten wird. Das Eden anscheint der Schlüssel zum Virus ist und er erneut in die Labore der Republik soll, damit dort an seinem Blut herum experimentiert werden kann. Kann man seinen Bruder getrost diesen Menschen erneut anvertrauen, die ihm das Augenlicht genommen haben? Und ist Eden wirklich der Schlüssel zum Gegenmittel?

Viele spannende Ansätze, die im dritten Teil zusammen laufen. Für mich war es eine Wonne diesen Teil zu lesen, da dort alle Fäden zusammen kommen und viele ungeklärte Fragen aufgelöst werden. Dennoch gibt es einen Kritikpunkt. Die Stellen, in denen die einzelnen Gebiete gegeneinander kämpfen ist mir mitunter zu undurchsichtig, bzw. zu verwirrend, da ich nicht immer einwandfrei sagen konnte, um welche Partei es geht und wer gerade gegen wen Antritt. Zudem ist mir auch sehr schwergefallen, den Bau der Luftschiffe und das Dock bildlich vor meinen Augen sehen zu können, da gerade in diesem Bereich eine große, bedeutende Szene spielt. Hatte daher Schwierigkeiten die einzelnen Wege und Schritte von Day verfolgen zu können. Was ich im Nachhinein schon ein wenig schade fand. Denn diese Szenen machen einen Großteil des Buches aus und da hat mir dann einfach ein Stück „Bildnis“ gefehlt.

Marie Lu schreibt trotzdem sehr bildlich und anschaulich, wenig verschachtelt, klar und deutlich. Sie schafft es leider dieses Mal nicht alle relevanten Schlüsselszenen grafisch und bildlich so zu transportieren, dass man als Leser in diese eintauchen kann. Sie kratzt diese an, aber die Tiefe an sich fehlt in diesen Momenten und hat es mir daher etwas schwerer gemacht die Kapitel zu lesen. Denn, im Nachhinein sind einfach Fragen in meinem Kopf offen, die manchen Szenenablauf betreffen, den ich nicht direkt nachvollziehen kann. Was ich sehr schade finde!

Das Ende des Buches ist überraschender als gedacht. Wenn jemand mit einem wahnsinnigen Happy End gerechnet hat, dann wird dieser Wunsch eindeutig auf der Strecke bleiben. Das Buch endet eigentlich ziemlich zügig und was passiert dann? Man blättert weitert und stößt auf ein Kapitel von June, welches 10 Jahre später spielt. Man ist zuerst überrascht und dann dennoch freudiger Erwartung, denn jeder engagierte Leser hofft natürlich hier noch auf ein Happy End zu treffen. Ob dem so ist, dass verrate ich nicht… den sonst würde ich eindeutig Spoilern!

Für mich ist dieser dritte Teil ein würdiger Abschluss und vervollständigt in meinen Augen die Trilogie hervorragend. Es bleiben keine Fragen offen, außer, die von mir oben bereits angesprochene. Andernfalls wird alles aufgeklärt und die Geschichte kommt zu einem würdigen Ende. Eine rundum gut gelungene Reihe, welche sich definitiv zu lesen lohnt. Vor allem aber, eine Geschichte und eine Hintergrundstory, die es kein weiteres Mal gibt. Sie ist anders als die bekannten Dystopie Reihen, sie bedient sich anderen Schwerpunkten und Marie Lu hat eine grandiose Szenerie erschaffen, die düster, dunkel, geheimnisvoll und beängstigend zugleich ist. Je mehr das Ende des Buches heranrückt, desto schärfer wird das Bild der Republik und der Kolonien gestellt. Umso mehr Einzelheiten kommen zutage, die das Gesamtbild vervollständigen und dem Leser offenbaren, in welcher Welt Day und June wirklich leben. Eine Abwechslung zwischen Action im Kampf gegen die Kolonien, die Dramatik von Days Erkrankung, die schwierige Beziehung zwischen Day und June und eine interessante soziologische und sozioökonomische Betrachtung der geschaffenen Welt. Fantastisch kann ich da nur sagen!

Der gesamten Reihe gebe ich ♥♥♥♥♥ Herzen geben, denn sie ist mehr als nur lohnenswert zu lesen, mit ganz liebevoll gestalteten Protagonisten, die man als Leser schnell gerne hat und denen man daher auch ohne große Probleme auf Schritt und Tritt folgt.

Daher.. für mich hat sich mein Wunsch erfüllt und die der Reihe vorauseilenden guten Kritiken bewahrheitet.

Ich empfehle daher… Lesen, lesen, lesen!

 

  • Taschenbuch: 448 Seiten
  • Verlag: Loewe; Auflage: 1 (15. Februar 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3785583974
  • ISBN-13: 978-3785583975
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
  • Preis: 9,95 € (Taschenbuch)

Buchrezension: Joelle Charbonneau – Die Auslese „Nichts ist wie es scheint“ Band 3

Heute geht um den 3.Band einer Trilogie, die ich bereits vor geraumer Zeit gelesen habe. Bin echt gespannt wie das Ende wird und vor allem, ob dieser Teil besser abschneidet als die ersten beiden. Ich musste doch tatsächlich nachschauen, wie ich diese damals bewertet habe und habe mit erschrecken gesehen, beide haben „nur“ 3 Herzen bekommen!!!

Ob dieser wohl anders wird?!

Von daher, auf los geht´s los… mit dem Buch von Joelle Charbonneau – Die Auslese „Nichts ist wie es scheint“ (Band 3), aus dem Genre Dystopie.

 

Worum geht es in dem Buch?

Es geht um Cia Vale. Sie hat die gefährliche und tödliche Auslese überlebt und wurde an der Universität von Tosu Stadt angenommen.

Doch irgendetwas scheint sich zu tun. Denn in der Gesellschaft brodelt es und immer mehr Wut und Chaos machen sich breit. Die Rebellen, die schon lange gegen die Auslese sind, wollen einen Bürgerkrieg anzetteln und schmieden bereits grausame Pläne, die gesamte Regierung zu stürzen.

Cia, die einerseits glücklich ist, überlebt zu haben, beginnt dennoch damit die Auslese sehr kritisch zu betrachten. Denn, sie erinnert sich an alles, was in dieser passiert ist. Jeder Mord, jeder Tote, jede Aufgabe ist ihr immer noch präsent und bringt sie fast um ihren Verstand. Daher ist sie bereit zu kämpfen. Für alle die gestorben sind, für alle die noch zur Auslese antreten müssen und für sich selber. Doch alleine kann sie diesen Kampf nicht gewinnen.

Daher versucht sie Mitstudenten, Freunde für sich zu gewinnen und mit ihnen gemeinsam gegen die Auslese zu kämpfen. Ein Kampf, der für jeden einzelnen tödlich enden kann.

Die Frage ist, täuschen die Rebellen nur einen Bürgerkrieg vor? Will die Präsidentin wirklich das Ende der Auslese oder benutzt sie Cia nur für ihre Zwecke?

Lässt sich Via auf den tödlichen Plan ein und bringt sich und die die sie liebt in Gefahr? Oder ist ihr der Einsatz zu hoch? Wem kann sie trauen und wer ist auf ihrer Seite?

 

Wer ist Joelle Charbonneau?

Joelle Charbonneau begann mit dem Schreiben, als sie noch Opernsängerin war. Heute ist die Schriftstellerei ihre größte Leidenschaft. Joelle Charbonneau lebt gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Sohn in der Nähe von Chicago.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Es handelt sich hier bei um eine Fortsetzung und zugleich dem finalen Band einer Trilogie. Die anderen Bände habe ich bestimmt vor einem ¾ Jahr bzw. 1 Jahr gelesen, dennoch war meine Freude, als ich dieses Leseexemplar erhalten habe sehr groß. Denn, ich wollte natürlich wissen wie es weitergeht und vor allem was mit Cia und der Auslese passiert.

Wenn man mit großer Freude an etwas herangeht, ist es umso bitterer wenn man enttäuscht wird. Ich hatte eine gewisse Erwartungshaltung, dahingehend, dass auf den ersten Seiten des Buches eine kleine Zusammenfassung der Ereignisse stattfindet, die diesem Band vorausgegangen sind. Einfach um sich wieder in die Szenerie hinein zu versetzen und sich die ganzen Protagonisten erneut vor die inneren Augen rufen zu können. Doch genau das ist ausgeblieben!

Man wurde direkt ins kalte Wasser geschmissen. Hinein in eine Szene, die mir wahre Schwierigkeiten bereitet hat, den Anschluss zu finden und vor allem in die Geschichte eintauchen zu können. Mir persönlich war dies zu hart, zu abrupt und ein Stückchen leserunfreundlich. Für mich war dies so, als setzte Joelle Charbonneau voraus, dass uns als Leser noch alles im Gedächtnis ist, jede einzelne Szene, jeder einzelne Protagonist. Leider ist dem bei mir nicht so gewesen, dass mich doch die ersten Seiten viel Kraft und Zeit gekostet haben.

Irgendwann habe auch ich diesen Punkt überwunden und konnte mich wieder ein wenig erinnern und mich dahingehend zurecht finden, dass ich zumindest der Geschichte und den wichtigsten Protagonisten folgen konnte.

Joelle Charbonneau, liefert während ihres Buches, diverse kleine Rückblicke, die einzelne Handlungen und Überlegungen von Cia unterstreichen sollen. In diesen lässt sie auch noch einmal Personen einfließen, die in den vorherigen Bänden bedeutende Rollen gespielt haben und versucht somit eine Verknüpfung zu den aktuellen Protagonisten, Szenen und natürlich auch den Geschehnissen herzustellen.

Es geht weiterhin um das Thema der Auslese, die dafür da ist, die besten Jugendlichen aus allen Regionen zu finden und diese auf einen Beruf im Sinne der Gemeinschaft vorzubereiten. Doch diese Auslese sortiert aus und ist sich nicht zu schade, dass Leben eines dieser Jugendlichen zu beenden, wenn den hohen Anforderungen nicht entsprochen wird. Es geht quasi um das Überleben des Stärksten. Nur wer der Stärkste ist, kann etwas bewegen und etwas für die Gemeinschaft tun und erreichen. Das zentrale Thema ist daher sehr interessant und in meinen Augen gut gewählt. Denn es geht darum, eine Welt neu aufzubauen, eine Welt von alten und kaputten Einflüssen zu reinigen und ihr wieder neues Leben einzuhauchen. Doch der Weg der dafür gewählt wurde ist brutal und mit Leichen gepflastert.

Gerade in diesem Band, hatte ich das Gefühl, dass die Brutalität noch einmal gesteigert wurde. Das hat mir persönlich nicht so gut gefallen, denn Joelle Charbonneau macht die Jugendlichen zu Mördern. Sie beschreibt auch die Szenarien wie gemordet wird und wie hoch der psychische Druck ist in vielen Facetten und Einzelheiten. Manchmal kam es mir so vor, als basiere dieser Band darauf, eine Liste von ausgewählten Menschen zu töten, damit die Auslese beendet werden kann. Das Jugendliche diese Aufgabe erfüllen sollen, steht hinten an. Diese Vorgehensweise ist für mich sehr fragwürdig!

Leider baut sich keine Spannung auf, trotz der eben aufgeführten „auszuführenden Aufgabe“ denn in diesem Band wird viel nachgedacht, nachgegrübelt, überlegt und dann… ganz zum Schluss gehandelt. Mitunter ziehen sich die Kapitel dahin, weil keine Handlungen stattfinden. Cia, muss man sagen ist gewachsen, dahingehend, dass sie nicht mehr die „heiße“ Anwärterin auf einen Studienplatz und der Überflieger ist. Sie ist durch das was sie erlebt hat groß geworden. Aber, das ist auch der einzige Protagonist. Denn die anderen sind im Vergleich eher etwas verblast und in den Hintergrund gerückt, da Cia die absolute Hauptrolle in diesem Band spielt.

Das Ende, ist nicht wirklich überraschend, denn die Fäden dazu laufen bereits vorher alle zusammen und am Ende bestätigt sich nur das, was eigentlich schon klar gewesen ist. Leider ein Ende ohne große Überraschung und ohne großes Feuerwerk!

Die Schreib- und Erzählweise von Joelle Charbonneau ist nicht immer ganz flüssig. Manchmal sind die Sätze nicht ganz klar ausformuliert und haben aufgrund zu vieler „Wörter“ und Satzzeichen, Stolperfallen beim lesen eingebaut. Trotzdem schafft sie es immer wieder, bildlich und anschaulich, sowie detailliert zu sein. Gerade die technischen Abschnitte beschreibt sie mit einem hohen Maß an Detailverliebtheit und nimmt den Leser mit, um ihm zu zeigen, was z.B. Cia am zusammen bauen ist! Welches technische Vehikel benutzt wird und wie man es sich am besten vorstellen kann. Diese Absätze sind für mich die Besten!

Der gesamten Trilogie gebe ich ♥ ♥ ♥ Herzen!

Trotz alledem, wer Cia und die Auslese kennen lernen möchte, sollte zu diesen Büchern greifen. Denn das Schöne ist, jeder Leser ist anders und meine Meinung eine von vielen. Es wird welche unter euch geben, die begeistert sein werden und meine Kritik nicht zwingend teilen. Es wird aber auch welche geben, die auf meine Kritik aufspringen und mich dahingehend bestätigen!

Also… ran an den Lesestoff!

 

  • Taschenbuch: 384 Seiten
  • Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (20. Februar 2017)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3734161258
  • ISBN-13: 978-3734161254
  • Originaltitel: Graduation Day (Book III)
  • Preis: 9,99 € (Taschenbuch)