Tristan Mortalis

Tristan Mortalis ist ein Buch, welches ich mir bei der Netgalley Lesechallenge ausgesucht habe. Das Buch Lupus Noctis, von dem gleichnamigen Autorenduo, habe ich noch nicht gelesen, steht aber ganz oben auf meiner Wunschliste.

Dieses Buch kann dem Genre Thriller für Jugendliche zugeordnet werden.

 

Worum geht es in Tristan Mortalis?

Alice, Claire, Bene, Damian und Tristan haben sich in der Theater- AG angefreundet und feiern nun gemeinsam ihren Schulabschluss.

Doch Tristan heißt eigentlich Michael. Ein Geheimnis, welches keiner seiner Freunde kennt.

Nach der Schule trennen sich ihre Wege.

Damian und Claire studieren, Bene hat auf ein Schiff als Animateur angeheuert und bereits die Welt und Alice hat eine Ausbildung zur Malerin begonnen.

Keiner von ihnen weiß, was Tristan so wirklich macht.

Eines Tages, wird im Moor nahe ihrer Heimat eine Leiche gefunden. Diese trägt das Kostüm von Tristan. Schnell wird klar, ihr Freund, hat die letzte Partynacht eindeutig nicht überlebt.

Für die Freunde steht fest, sie wollen den Schuldigen finden, der der Schuld an Tristans Tod hat. Doch auf die Freunde kommt mehr als nur ein Rätsel zu, denn schon bald ist klar, Michael alias Tristan ist nicht der Einzige mit Geheimnissen.

 

Wer ist Melissa Hill & Anja Stapor?

Melissa Hill wurde 1990 in Gunzenhausen, Mittelfranken geboren. Schon kurz vor dem Abi veröffentlichte sie ihren ersten Jugendroman unter ihrem Mädchennamen Melissa C. Feurer. Während ihres Studiums in Würzburg (Grundschullehramt mit Hauptfach Germanistik) folgten weitere Veröffentlichungen und die Auszeichnung ihres Romanprojekts „Die Fischerkinder“ mit dem C. S. Lewis-Preis. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in einem kleinen Ort in Mittelfranken und unterrichtet und schreibt abwechselnd.

Anja Stapor wurde 1991 in Gunzenhausen, Mittelfranken, geboren. Sie studierte Germanistik und Geschichte in Würzburg und schrieb nebenbei den ersten Krimi unter ihrem Mädchennamen Anja Mäderer. Als aktives Mitglied bei den Mörderischen Schwestern, einem Verein deutschsprachiger Krimiautorinnen, besucht sie gerne kriminelle Fortbildungen. Aktuell schmiedet sie neue Mordpläne, während sie mit ihrem kleinen Sohn auf dem Friedhof spielt.

 

 Wie hat mir Tristan Mortalis gefallen?

Ich bin ein großer Fan von Jugendthrillern. Zum einen, weil sie genug Raum lassen zum selber interpretieren und weil sie manches nicht in die epische breite ziehen, sondern ziemlich flott zum Punkt kommen. Natürlich muss man an der einen oder anderen Stelle ein Auge zudrücken, aber generell ist das Spannungsniveau schon recht hoch. Eine Erwartungshaltung an einen Jugendthriller ist daher immer ein wenig niedriger einzustufen, als für Erwachsene.

Deswegen mache ich bereits den ersten kleinen Gedanklichen Abzug beim Anfang.

Der Einstieg in dieses Buch ist nicht ganz glatt, denn es beginnt eigentlich direkt mit dem Fund der Leiche im Moor. Die dort gut ein halbes Jahr gelegen hat. Hier haben sich mir ein paar Fragen aufgetan, die nicht ganz so gut beantwortet wurden. Zum einen kann ein Kostüm so lange im Moor überleben und ist es dann noch so gut erhalten, dass jemand dieses nur aufgrund eines kleinen Zipfels erkennen kann? MMH…nicht ganz glücklich herausgearbeitet und dadurch auf jeden Fall kein guter Einstieg in dieses Buch. Hätte es gerne etwas kompakter gehabt und weniger in die Länge gezogen. Zumindest schließt sich hier schon einmal der Kreis in Bezug auf den Buchtitel.

Der zweite kleine Abzug kam dann doch recht schnell, als klar wurde, um wenn es sich bei dem toten handelt. Die Freunde sind dann alle sehr abrupt aus den vier Himmelsrichtungen angereist und haben sich in ihrem alten Stammimbiss getroffen. In einem kleinen Ort, wo eigentlich jeder wissen sollte, was passiert ist. Vor allem weil eine Moorleiche nicht jeden Tag auftaucht. Wie kann der Imbissbesitzer dies nicht wissen? MMH…schwierig…auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist, ist es nicht wirklich gut durchdacht und ich hätte mir gewünscht, dass hier mehr Raffinesse an den Tag gelegt wird.

Das sind übrigens, auch die einzig beiden Punkte, bei denen ich nicht wirklich bin. Denn ansonsten wurde dieses Buch und auch die Idee gut umgesetzt.

Ich mochte die Art, wie das Buch aufgebaut ist. Es spielt in der Gegenwart und nimmt sich die Zeit, jeden der Freunde ein wenig mehr unter sie Lupe zu nehmen. Denn die Figuren sind absolut unterschiedlichen und haben wirklich nichts gemeinsam. Das Einzige, was sie verbindet war ganz klar, die Liebe zum Theater. Dies wird aber erst im Verlauf des Buches klar.

Gerade in Bezug darauf, wie sie sich alle in den letzten Monaten verändert haben. Was ihr neuen Prioritäten sind und wie sich ihr Leben gewandelt hat. Auch wenn sie sich voneinander entfernt haben, bleibt eines ganz klar im Fokus, nämlich dass der Tod von Tristan alle berührt und sie gerade deswegen den Weg zurück in die Heimat finden.

Es gibt dann immer wieder Rückblicke, die zur fraglichen Partynacht zurückkehren und alles schildern, was dort passiert ist. Bzw. an was sich die vier dort wirklich erinnern können.

Schnell wird klar, jeder von Ihnen hat eine andere Sicht auf diese Nacht und erinnert sich an andere Dinge. Dem Leser wird schnell auffallen, dass etwas ganz und gar nicht dabei stimmen kann. Denn wie es scheint, muss der Täter sich innerhalb der Freundes Gruppe befinden.

Und ab hier…fand ich es spannend und die beiden Kritikpunkte sind ein wenig in den Hintergrund gerückt. Bis zum Schluss bleibt es spannend. Es kommt zu unterschiedlichen Wendungen, Enthüllungen die einen ein wenig verwirrt zurücklassen, denn man hat sich Gedanken gemacht, die dann plötzlich über den Haufen geschmissen werden. Denn am Schluss ist es alles ein wenig anders als wirklich gedacht.

Ich mochte den Schreibstil, da er wirklich klar und deutlich ist. Auf verschachtelte Sätze komplett verzichtet und den Leser einfach mitnimmt auf eine Reise ins Moor und ein stückweit in die Vergangenheit. Ein Buch, ohne Blut, ohne Mordes Lust, dafür aber mit ganz viel Spannung.

 

Vielen lieben Dank an netgalley und Dressler für dieses Rezensionsexemplar.

 

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  • Herausgeber ‏ : ‎ Dressler; 1. Edition (12. Mai 2023)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Broschiert ‏ : ‎ 368 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3751301038
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3751301039
  • Lesealter ‏ : ‎ Ab 14 Jahren
  • Preis: 15,00 € (Paperback)

Die Nacht der Acht

Die Nacht der Acht ist das erste Jugendbuch von Philip Le Roy, welches nun im Carlsen Verlag erscheint.

Ich hatte das große Glück an der Leserunde bei Lovelybooks teilzunehmen und dieses Buch bereits vor dem eigentlichen Veröffentlichungstermin lesen zu dürfen.

Dieses Buch kann dem Genre Thriller und Horror für junge Erwachsene zugeordnet werden.

 

Worum geht es in Die Nacht der Acht?

Die Acht, das sind Camille, Marie, Léa, Mathilde, Quentin, Maxime, Mehdi und Julien.

Sie alle besuchen die Kunstklasse und interessieren sich vor allem für künstlerische Freiheit und wie diese neu interpretiert werden kann.

Gerade deswegen kommt ihnen der Vorschlag von Quentin ganz Recht, in der schicken Villa seiner Eltern einen Samstagabend zu verbringen und sich gegenseitig zu erschrecken. Denn das Motto dieser Horrornacht lautet: Wer sich erschreckt, muss trinken!

Dies lassen sich die anderen nicht zweimal sagen und nehme die Herausforderung an. Denn, hier ist wirklich künstlerisches Können angesagt.

Die Villa liebt abgeschieden in den Bergen und der perfekte Ort wie dieses Spiel.

Doch leider wird aus dem ursprünglichen Spaß ziemlich schnell Ernst.

Jeder der Acht hat etwas vorbereitet, um die anderen zu erschrecken. Im geheimen und verborgenen agieren sie um ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Blutige Finger sind nur der Anfang.

Als dann plötzlich der Geist einer toten Mitschülerin auftaucht, die Selbstmord begangen hat, fängt alles an aus dem Ruder zu laufen. Sie wollen Hilfe holen, doch die Telefonleitung wurde gekappt und die Außenwelt ist nicht mehr erreichbar. Kein Handyempfang, kein Internet, alles ist tot.

Von nun an, sind die Acht auf sich alleine gestellt und müssen sich gegen das Böse wehren.

Denn alle stellen sich nur noch eine Frage, wer steckt hinter den mysteriösen Vorfällen? Wer will sie erschrecken und ihnen Angst einjagen?

Als dann einer nach dem anderen verschwindet, spurlos, lautlos und von jetzt auf gleich, scheinen sich alle der Gefahr bewusst zu sein. Nun heißt es nur noch, überleben bis die ersten Eltern am nächsten Tag kommen um sie abzuholen.

Wird es ihnen gelangen oder ist das mysteriöse besser als sie?

Wer ist Philip Le Roy?

Mit seinem Titel »Pour Adultes Seulement«, hat sich Philip Le Roy 1997 in die Literaturszene gestürzt. 2005 erhielt sein Buch »Le Dernier Testament« den »Grand Prix de Littérature Policière« und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde. In seinen Büchern schafft er stets herausragende Persönlichkeiten. Philip Le Roy lebt in Vence, zwischen dem Meer und den Bergen, wo er sich dem Schreiben und dem Kampfsport widmet. »Die Nacht der Acht« ist Le Roys erstes Jugendbuch.

 

Wie hat mir Die Nacht der Acht gefallen?

Ich bin jetzt ehrlich…. Ja, ich habe mich gegruselt, ja ich habe sogar Gänsehaut bekommen und in unserem nächtlich ruhigen Haus jedes knacken wahrgenommen. Mega spuky!

Ich habe angefangen das Buch zu lesen und war so gefixt und begeistert davon, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Es war wie eine Sucht, zu erfahren was passiert.

Dieses Buch hat einen ganz eigenen Stil. Es beginnt mit einem Prolog. In diesem geht es um die Polizeiermittlungen am nächsten Tag, als eine Mutter das Haus verlassen, verwüstet und mit Bretten verbarrikadiert vorfindet. Der Leser wird hier schon ein Stück weit mit in die Zukunft genommen, was in meinen Augen aber absolute Spannung aufbaut. Denn nun wissen wir, alle Acht sind weg.

Und ab diesem Moment beginnt eine turbulente Reise für den Leser.

Im ersten Kapitel werden alle Acht in kurzer knapper Form vorgestellt. Hat mir sehr gut gefallen, denn so konnte man sich zumindest grob ein Bild dieser machen. Allerdings benötigt man hier keine Ausführlichen Darbietungen, da man das eine im Verlauf des Buches erfährt. Die Protagonisten an sich, spielen hier keine wirklich große Rolle, da sie ein wenig wie aus der Vogelperspektive beschrieben werden. Sie bleiben auch sehr emotionslos, außer die Form der Angst, die hier eine zentrale Rolle spielt, wird großgeschrieben.

Gerade diesen Schreibstil habe ich hier sehr gemocht. Das stellenweise nüchtern, abgehakte, unemotionale, denn das hat die ganze Situation noch ein wenig schauriger gemacht. So konnte man keine direkte Sympathie für einen Protagonisten aufbauen, sondern hat jeden von diesen gleichwertig behandelt. Ein Stil, der in meinen Augen hier, hervorragend ist. Denn es wird kein Wort verschenkt, es ist zügig, gradlinig, unverschnörkelt und klar auf den Punkt.

Wir haben eine kontinuierliche Spannung innerhalb des Buches. Denn jeder dieser Acht Personen spielt den anderen einen Streich um sie zu erschrecken. Hier baut sich die Spannung auf… wenn der Streich gelaufen ist, fällt auch die Spannung wieder ab, da direkt die Lösung des Streichs präsentiert wird. Finde ich herausragend gut, da es hier zu einer Achterbahnfahrt der Emotionen kommt. Von gruselig bis zur Entspannung, weil man weiß, dass das was gerade passiert ist nicht der Realität entspricht.

Bis zu dem Zeitpunkt, als etwas im Haus passiert, was sich keiner erklären kann. Ab hier wird es extrem gruselig, super spannend und nicht erklärbar. Ja, man hat einen stetigen Verdacht, aber dieser wird nach und nach unrealistischer, je mehr Dinge zum Vorschein kommen. Ihr merkt, ich rudere drum herum, denn ich möchte nicht spoilern! Dieses Phänomen muss man lesen und Teil von diesem werden.

Was aber sehr zentral ist und nicht von der Hand zu weisen, ist ganz klar der Aspekt der Kunst. Und die Kunst begleitet den Leser auch immer wieder, vor allem wenn es um das Entwickeln von Methoden geht um die anderen zu erschrecken. Auch dies lasse ich im Raum stehen, denn es ist ein Schmaler Grad zwischen dem Schreiben dieser Rezension und nicht so viel zu verraten.

Irgendwann beginnt der Raum zwischen Fiktion und Realität zu verschwimmen, je mehr Alkohol die Jugendlichen konsumieren. Daher wird es auch für den Leser zunehmend immer schwieriger herauszufinden, was nun wirklich passiert und was sie sich nur einbilden. Und dieser Aspekt, gibt dem Buch zusätzlich noch einmal einen ganz neuen Thrill. WOW!

Die Story, wie sie aufgebaut wurde hat mich komplett überzeugt. Auch die Art und Weise wie Philip Le Roy an dieses Buch heran gegangen ist um den Leser mitzunehmen auf eine Horrornacht weit ab von jeder Zivilisation und wie am Ende alle Puzzleteile zusammenlaufen. Ja, es gibt eine unbeantwortete Frage in meinen Augen, wobei die nicht ins Gewicht fällt, weil ich mir meine eigene Theorie zu dieser überlegt habe.

Aber es ist ein Buch, welches zeigt, man kann ohne Gewalt, ohne erzwungenen Tod und Folter etwas extrem spannendes Schreiben, welches unsere Psyche beeinflusst, unser Gespür für Geräusche sensibilisiert und man beim puren Lesen schon eine Gänsehaut bekommt, die den Nacken runter wandert und man unweigerlich an dieses Buch gefesselt ist.

Gerade wenn die Psyche mit einbezogen wird, erfährt man schnell, was es heißt, dass diese einem einen Streich spielen kann, denn nichts lässt sich schneller und einfacher manipulieren. Dies ist hier in meinen Augen grandios umgesetzt worden und macht dieses Buch zu einem Highlight 2021.

 

Vielen lieben Dank an Lovelybooks für die tolle Leserunde und an den Carlsen Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

 

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Ein gleichwertiges Buch aus meinem eigenen Repertoire zu empfehlen ist schwierig, daher entscheide ich mich mal für das komplette Gegenteil. Wer es lieber zarter, sanfter und ein bisschen romantischer Mag, sollte unbedingt „Unter dem Zelt der Sterne“ von Jenn Bennett lesen.

 

  • Herausgeber : Carlsen; 1. Edition (29. April 2021)
  • Sprache : Deutsch
  • Broschiert : 288 Seiten
  • ISBN-10 : 3551584338
  • ISBN-13 : 978-3551584335
  • Lesealter : 14 Jahre und älter
  • Preis: 15,00 € (broschiert)

Claudia Giesdorf – Das Licht am Ende

Das Licht am Ende, ist der neuste Thriller von Claudia Giesdorf.

Claudia und ich kennen uns mittlerweile schon ganz arg lange. Daher durfte ich diesen Thriller, noch vor der Veröffentlichung lesen und meine ungeschönte Meinung dazu abgeben. Es sei so viel verraten… es gibt viele Whats App Sprachnachrichten… 😊 Bedeutet, ich habe defacto mehr Seiten gelesen als ihr… und jede Einzelne davon hat sich mehr als gelohnt.

Ich bin eher ein seltener Thriller Leser, aber wenn Claudia einen schreibt, kann ich nicht nein sagen!

 

Vielen lieben Dank Claudia, für dieses kostenlose Rezensionsexemplar, in ungeschönter Form! <3

 

Worum geht es in „Das Licht am Ende“?

Helena, Juli, Zwei… wer ist sie? Welche Identität hat sie? In wessen Leben befindet sie sich?

Helena ist in einer christlichen Gemeinschaft groß geworden. In einer, der Wert auf Zucht und Ordnung legt, eine die den Willen bricht um den Menschen gefügig zu machen. Gefühle spielen hier keine Rolle, sie sind untergeordnet und haben an der Oberfläche nichts zu suchen.

Doch das Einzige was sie will ist genau das, Liebe, Geborgenheit, Freundschaft und innere Ruhe!

Doch was sie bekommt ist nichts davon, vor allem nicht von Ihren Eltern, aber von Eins. Von der einzigen Person, die sie je geliebt hat. Haben sie eine Chance? Können sie gemeinsam fliehen und weit weg ein gemeinsames Leben beginnen?

Doch alles kommt anders.

Was wenn der Mann in Helenas Leben plötzlich David heißt? Der sie vom Regen in die Traufe bringt. Der sie bricht, der ihre Schwächen ausnutzt und an sich bindet.

Dann hilft nur noch die Flucht in die Einsamkeit. In den Wald, auf eine Lichtung, in eine kleine Hütte, in das Nichts. Doch die Geister der Vergangenheit ruhen nicht… sie kommen, sie werden dich holen… sie sind da!

 

Wer ist Claudia Giesdorf?

Claudia Giesdorf wurde 1982 in Rheinland-Pfalz geboren. Kurz nach der Wende zog sie mit ihrer Familie nach Berlin, wo sie noch heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter lebt und arbeitet.

Wie hat mir „Das Licht am Ende“ gefallen?

Vorne weg gesagt… ich kann nicht ganz so viel erzählen, weil die Gefahr des Spoilerns einfach zu groß ist. Daher kratze ich nur ein wenig an der Oberfläche!

Die Protagonisten:

Helena: Sie ist eine junge Frau, die freiwillig die Einsamkeit sucht, um die Dämonen die sie verfolgen abzuschütteln und sich von ihrer Vergangenheit frei zu machen. Sie will Frieden finden und mit allem abschließen. Doch ihr Innerstes ist völlig aufgewühlt und das Abschließen mit der Vergangenheit stellt sich schwieriger da, als ursprünglich gedacht. Eine tolle Protagonistin, die sich ihren Ängsten stellt, die ihren Weg geht und die mit jedem Rückschlag in ihrem Leben stärker geworden ist.

Anuk: Ist Helenas Nachbarin in der Einsamkeit. Eine Frau, die die Einsamkeit, so wie Helena bewusst gewählt hat. Die in ihrem Herzen ein Hippie ist und schon viel zu lange alleine lebt, welches man an ihren Manieren sehr stark merkt. Doch, das Herz hat sie auf dem rechten Fleck und kämpft, wenn nötig bis zum letzten Atemzug. Zudem ist sie ein Serienjunkie und lebt vom nähen süßer kleiner Baby Strampler.

Salim: Er ist der Teilzeit Touri auf der Lichtung. Ihn zieht es nur für ein paar Wochen auf die Lichtung im Wald, um abzuschalten, um den Dämonen in seinem Kopf Einhalt zu gebieten und sich vor dem stressigen Job zu erholen, Kraft zu tanken und die Natur zu genießen. Ein Mann, den das Leben gezeichnet hat, doch der Lieben kann und in Earl Grey, seinem Hund, einen Freund gefunden hat. Er sucht die Ruhe, gibt sich dem Ruf des Waldes hin, saugt die Energie von diesem in sich auf und fühlt sich zu Helena hingezogen.

Die weiteren Protagonisten, die wir in diesem Buch kennenlernen, kann ich nicht skizieren, da ansonsten zu viel verraten werden würde. Auch bei den obigen Dreien, habe ich nur die Oberfläche angekratzt. Diese habe ich bewusst gewählt, da diese drei eine Einheit auf der Lichtung im Wald darstellen und zusammengehören.

 

Der Schreibstil:

Ich liebe den Stil von Claudia. Er ist gradlinig, unverschnörkelt, gut lesbar und für einen Thriller auf das Minimum an Emotionen reduziert. Das Buch ist aus der Sicht von Helena geschrieben. Wir erfahren vieles übe ihr Innerstes, über ihre Ängste, das was sie verfolgt und gegen das sie ankämpft. In den Bereichen, in denen es um ihre Ängste geht, geht Claudia sehr stark in die innere Tiefe und holt das letzte bisschen Angst aus ihr heraus. Der Stil ist in diesen Momenten gehetzt, voller Angst, mit kurzen Schnappatmungssätzen und vermittelt das Gefühl beim Lesen, man erlebe die Angst selber. Man ist in diesem Moment mittendrin!

Das Buch baut von Kapitel zu Kapitel die Spannung auf. Es gibt viele Handlungen, viele kleine Momente, die immer wieder unterbrochen werden von Helenas innerstem, mit dem Dämon in ihr. Es gibt Rückblicke auf ihr Leben, die wie Puzzleteile sind, die in solchen Momenten an ihre Plätze fallen. Man denkt, nun weiß man es, nun kommt man dem Rätzel auf die Schliche und dann… BÄHM… falsch! Man blättert zurück, sucht den kleinen Punkt, der einen doch ein Stück weiterbringt und findet ihn nicht.

Am Ende des Buches, bleiben keine Fragen offen, da alles aufgelöst und erklärt ist. Dadurch das wir Stücken weise alles über das Leben von Helena erfahren ist es rund und komplett abgeschlossen.

Es sei gesagt, ich habe bestimmt 10 Vermutungen aus Claudia per WhatsApp verschickt und keine davon war richtig! Sie führt uns auf eine Fährte, auf einen Weg, der am Ende doch ganz anders ist.

 

Der Inhalt:

Ihr werdet nun bestimmt sagen, klar das es dir gefällt, ihr seid befreundet. Stimmt so nicht… Mir gefällt es, weil ich am Ende das Buch zu gemacht habe und gesagt habe… genau so, und zwar ganz genauso würde ich auch handeln.

Ich habe mich am Ende in diesem Buch wiedergefunden.

Gefunden in dem Schmerz, der Angst, der Verfolgung und dem Gefühl Alleine sein zu müssen. Es war so, dass ich immer mehr, mich in diesem Buch gesehen habe. Das ich am Ende das Gefühl hatte, ein Teil von Helena und ihrer Angst steckt in jedem von uns.

Am Anfang wusste ich nicht, wohin geht die Reise hin, wohin führt dieses Buch.

Doch je mehr man eingetaucht ist, je mehr man sich geöffnet und auf dieses eingelassen hat, je mehr ist man zu einem stillen Beobachter geworden. Einem der im Wald mit lebt, der auf dieser Lichtung ist, der wie ein Schatten Helena folgt. Man sitzt mit in ihrer Küche hört zu, wird zu ihr und hat das Gefühl, in jeden von uns steckt Helena.

Ein Buch, das mich am Anfang hat zweifeln lassen, doch das mich am Ende so überzeugt hat, dass ich nun gestehen kann, ich musste an einer Stelle weinen. Ich habe es gelesen, mich hat es so emotional gepackt, dass mir Tränen über meine Wange gelaufen sind. Es hat mich ergriffen und mein Herz bewegt.

Es handelt von der Liebe, von Emotionen, von Augenblicken und Ereignissen, von Ängsten, von der Flucht, vom Alleinsein, vom Kennenlernen, von Manipulation und Berechnung. Von Intelligenz, Mut, Zuversicht, Rache und zuletzt dem Wunsch auf Frieden.

Ein Buch, welches mehr als ein Thriller ist. Es ist eine Reise zu sich selbst und am Ende dem Gefühl, dass Helena ein Teil von uns allen ist. Jeder hat einen Teil von ihr in sich und lebt ihn nur anders aus. Sie ist die treibende Kraft und das was dieses Buch ausmacht.

Ein Buch, welches mich überzeugt hat, denn es hat viele Windungen, viele Ecken und Kanten, ist nicht wie eine gerade Straße, sondern eher wie ein Serpentin, die wenn man sie bezwingt, in einer Ruhe aus Unendlichkeit landet.

Fahrt diese Straße und lasst euch von Claudia entführen…

 

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Der erste Thriller von Claudia Giesdorf, Seelenschnitte kann ich ebenfalls sehr empfehlen. Von der Thematik ganz anders, aber mindestens genauso packend und ergreifend.

 

  • Format: Kindle Ausgabe
  • Dateigröße: 497 KB
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 284 Seiten
  • Gleichzeitige Verwendung von Geräten: Keine Einschränkung
  • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
  • Sprache: Deutsch
  • ASIN: B082742XC4
  • Preis: 0,00 € Kindleunlimited

 

Anselm Rodenhausen – Zernetzt

Zernetzt ist das Erstlingswerk von Anselm Rodenhausen, aus dem Genre Thriller.

Das ich dieses Buch gelesen habe, basiert auf einer Empfehlung von meiner Freundin Claudia, ihrerseits selbst Autorin. Sie hat aufgrund des extremen Schneefalls bei der diesjährigen Leipziger Buchmesse 2018 Anselm Rodenhausen in ihrem Auto mitgenommen. Dort hat er angefangen laut aus seinem Thriller vorzulesen. Claudia war so begeistert, dass sie ihn mir empfohlen hat.

Anselm war so lieb mir Zernetzt  als Rezensionsexemplar zu übersenden.

 

Worum geht es in Zernetzt?

Spannwerk ist das neue Berliner Start Up Unternehmen. Es handelt sich dabei um ein soziales Netzwerk welches bereits die Macht des Silicon Valleys gebrochen hat.

Philipp, ist dort Berater und will nach den letzten stressigen Jahren eine Auszeit nehmen und Philosophie in Oxford studieren. Doch sein Sabbat Jahr beginnt anders als gedacht. Er landet mittendrin im neusten Projekt von Spannwerk. Einem undurchsichtigen Projekt, den hierbei geht es um das Auslesen von Gehirnströmen. Das System speichert jeden Gedanken, verbindet die Menschen untereinander.

Doch das ist nicht alles, elektronische Sekretäre organisieren den eigenen Alltag. Sie greifen ein ins Geschehen und managen alles so, als ob es von einem selber kommt. Aber nicht nur das ist möglich. Den über das Netzwerk hinaus, kann Philipp nun in das Leben von allen anderen abtauchen und sich ihre virtuellen Bilderbücher ansehen. Solche die von den eigenen Sekretären erstellt wurden.

Eines davon hat Phillips Aufmerksamkeit erregt, das von Monia. Sein Sekretär hat nun den aberwitzigen Plan erschaffen, ihn mit Monia zu verkuppeln. Doch während Philipp in Träumen über Monia schwelgt, kommt einer seiner Kollegen ums Leben. Ein Tod der mysteriöser nicht sein könnte.

Als Philipp anfängt nachzufragen und immer tiefer in das neuste Projekt von Spannwerk hineingleitet, beginnen seine Erinnerungen von Mal zu Mal zu schwinden. Die Lücken in seinem Kopf werden immer Größer.

Was passiert mit ihm?

 

Wer ist Anselm Rodenhausen?

Dr. Anselm Rodenhausen, geboren 1980, ist Jurist und spezialisiert auf Kartellrecht in der Technologiebranche. Als Anwalt in einer deutsch-britischen Wirtschaftskanzlei hat er internationale Netzwerkbetreiber und Tech-Unternehmen beraten. Daneben veröffentlichte er eine Vielzahl von Fachbeiträgen zu rechtlichen Aspekten der digitalen Revolution. Der Wissenschafts-Thriller ‚Zernetzt‘ ist seine erste nicht-juristische Auseinandersetzung mit den Fragen der vernetzten Gesellschaft. Anselm Rodenhausen lebt und arbeitet in Brüssel.

 

Wie hat mir Zernetzt gefallen?

Ich muss einfach vorneweg nehmen, dass ich wenige Thriller lese und daher meist große Erwartungen an die habe, die dann bei mir landen.

Ich gestehe, ich hatte arge Schwierigkeiten in das Buch hineinzufinden.

Aber vielleicht von Anfang. Wir befinden uns in Berlin. Ein Berlin was etwas abgeändert ist, um es den Gegebenheiten im Buch anzupassen. Häuser die enorm groß sind, selbstfahrende Autos und alles digitalisiert. Quasi ein Silicon Valley in der Hauptstadt. Berlin wird hier als Schauplatz für die Spannwerk Zentrale erwählt.

Spannwerk ist die neuste social Media Plattform, Made in Germany, die es mit den ganz Großen aus Übersee aufgenommen und ihnen binnen kürzester Zeit den Rang abgelaufen hat. Soweit so gut. Ab hier fingen meine ersten Schwierigkeiten an.

Anselm hat mit vielen Fachbegriffen um sich geworfen, die meist für das Buch und die Geschichte wichtig gewesen sind. Heißt, ein elektronischer Sekretär z.B. hat mir als absoluter Laie nichts gesagt. Das Rätsel um diese mysteriöse Person wurde während des weiteren Lesens erklärt und gelöst. Allerdings ist mir dieser Stolperstein noch des Öfteren zwischen die Füße gekullert und jedes Mal hat es meinen Lesefluss etwas beeinträchtigt. Zu spät habe ich die Erklärungen am Ende des Buches gefunden, die das eine oder andere Problem hätten lösen können. Hier hätte ich mir persönlich mehr Informationen erhofft, um manches direkt von Anfang an, besser verstehen zu können.

Dennoch dreht sich hier alles um die sozialen Medien und was diese mit einem machen. Was man bereit ist als User aufzugeben und wie man zum gläsernen Menschen wird. Das die Technik einem quasi auf diktiert was man zu tun hat und wie der Alltag von einem virtuellen Sekretär geleitet wird. Das man vieles an Eigenständigkeit abgibt.

 

Die Protagonisten:

Daher war es Philipp als Hauptprotagonist sehr wichtig diese Welt zu verlassen und für sich eine Auszeit zu nehmen. Philosophie in Oxford studieren und sich mit nicht virtuellen Dingen auseinander setzen. Leider erfahren wir nicht wirklich viel über Philipp. Er ist zwar die Hauptperson neben Monia, der dieses Buch zum Leben erweckt, aber er bleibt immer ein wenig transparent und öffnet sich dem Leser nicht gänzlich. Philipp hat es mir in manchen Momenten sehr schwer gemacht, mit ihm Sympathien zu entwickeln. Eher hatte ich das Gefühl, dass er mit seiner gesamten Art das Gegenteil bewirkt. Ein Protagonist, der viele Fragezeichen bei mir offen lässt. Vor allem weil er nicht greifbar ist und in meinen Augen nicht das wiederspiegelt, was er angeblich gewesen ist. Der taffe Unternehmensberater der plötzlich zum Weichei mutiert. Diese Wandlung kann ich als Leser schwer nachvollziehen.

Monia als weiblicher Gegenpart, ist genau das Gegenteil. Ich mochte sie vom ersten Moment an. Sie wurde stets mit Grübchen im Gesicht beschrieben, mit kleinen Fältchen, mit einem Gesicht was nicht makellos ist, was aber Herzlichkeit und Sympathie ausstrahlt. Sie selber war ziemlich schnell griffig und ich konnte in manchen Situationen mit ihr empfinden. Sie hat Herz, sie hat Freude und sie hat Gefühle zugelassen, die den Leser in die Situationen mitgenommen. Gerade deswegen ist bei ihr das lesen einfacher gewesen, als bei Philipp.

 

Die Story:

Die Geschichte um die sich Zernetzt dreht, könnte aktueller nicht sein. Es geht um die Tech Welt, die immer mehr und immer schneller wachsen, immer transparenter sein möchte und neue Innovationen erschaffen will. Wir befinden uns in einer fiktiv erschaffenen Welt, die allerdings gar nicht so abwegig sein könnte. Mitunter ist es heutzutage nur noch eine Frage der Zeit, bis uns all die Dinge erwarten, die Anselm Rodenhausen in seinem Thriller erschaffen hat. Von daher eine Story, die sich greifen lässt, weil sie uns unter Umständen einen Teil der Zukunft, auf die wir zusteuern zeigen kann. Ob mich diese Zukunftsvision anspricht, ich weiß nicht…. Ob sie mir Angst macht, definitiv!

Allerdings geht Anselm noch einen Schritt weiter. Er paart die Visionen der technischen Welt, mit philosophischen Fragen, mit denen sich die Menschheit von jeher beschäftigt. Eine Kombination die nicht unbedingt jedermanns Sache ist, da dies beim lesen ein wenig Raffinesse und Interesse voraussetzt.

Von daher gebe ich neidlos zu, es ist mir stellenweise schwer gefallen. Nicht alle philosophischen Ansätze konnte ich eins zu eins nachvollziehen. Nicht alle technischen Raffinessen haben sich mir erschlossen. Dennoch lässt sich dieses Buch sehr gut lesen. Es ist mit Abstand das Buch, welches am unverschnörkelsten ist. Es ist sehr klar, sehr punktiert auf seinen Inhalt und absolut präzise in der Ausführung. Hier wird kein Wort zu viel gesprochen, sondern genauso so, dass der Text, der Inhalt und alles was dieses Buch transportieren will widergibt. Es kommt ohne Lückenfüller und Geschwafel aus. Erst hatte ich meine Probleme damit, weil ich dachte, mir würde etwas fehlen. Aber im Nachhinein und im Revue passieren lassen, ist es so genau richtig. Es unterstützt somit zusätzlich noch einmal die Handlung und die Story, die Anselm für dieses Buch zugrunde gelegt hat.

Dennoch konnte mich dieses Buch nicht gänzlich überzeugen. Die Geschichte am Anfang des Buches ist sehr langatmig, stellenweise zu ausschweifend. Dann passieren Unfälle, die jeweils einem Menschen das Leben kosten. Hier hätte ich zum einen mehr Details erwartet, mehr Recherchearbeit und vor allem mehr Spannung. Ich hatte das Gefühl, dass diese irgendwann auf der Strecke geblieben ist.

Ich weiß nicht ob dies gewollt ist, oder ob dies dem Erstlingswerk zuzuschreiben ist. Diese Frage, wird sich wahrscheinlich nicht so schnell klären lassen.

Eine Leseempfehlung für all die, die eine neue Welt kennenlernen möchte, herausfinden wollen, was Zernetzt alles kann und ob dies mit unter unsere Zukunft ist?

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  • Taschenbuch: 382 Seiten
  • Verlag: Knaur TB (1. März 2018)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426216663
  • ISBN-13: 978-3426216668
  • Preis: 14,99 € (Taschenbuch)

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Buchrezension: Ilja Albrecht – Kalter Zorn

Der Verlag Blanvalet hat in Zusammenarbeit mit Ilja Albrecht über „Lovelybooks“ mehr als 50 Rezensionsexemplare vergeben… und tatatatata, ich habe eines davon bekommen. Es handelt sich um den 2.Band aus der Mendelsohn – Blohm Reihe, Ilja Albrecht – Kalter Zorn

 

Worum geht es in dem Buch?

In Xanten wird eine amerikanische Austauschschülerin ermordet aufgefunden. Sie wurde gefoltert und auf brutalste Art und Weise ermordet.

Kiran Mendelsohn und Bolko Blohm werden auf den Fall angesetzt. Kiran wird mit einem Stück seiner Vergangenheit konfrontiert, welches er Jahrelang unterdrückt und verdrängt hat. Kiran muss in die USA reisen und dort mit dem FBI in Kontakt treten, da zwei Mordfälle in den USA dem Xantener sehr ähnlich sind und verschiedene Parallelen aufweisen. Für Mendelsohn und Blohm beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn ihr Ermittlungsweg wird von weiteren Leichen gepflastert und die beiden tappen im Dunkeln.

Selbst der rege Austausch mit dem FBI bringt sie nur bedingt ein Stück weiter. Sie haben einen Verdächtigen, den sie festnehmen weil sich der Verdacht, dass er etwas mit den Morden zu tun hat erhärtet. Doch ist es wirklich ihr Mörder oder war der Austauschschüler aus den USA nur zur falschen Zeit am falschen Ort?!

Sie sind sich sicher, es muss ein international agierender Serienmörder sein. Doch erst als dieser mit Alenka Motte, Kirans Kollegin Kontakt aufnimmt, merken sie wohin die Richtung geht und welche Spielchen er mit Ihnen spielt. Fortan befindet sich Alenka in Gefahr… Doch, wird es zu einem weiteren Mord kommen bevor Sie ihn stoppen können?

 

Wer ist Ilja Albrecht?

Ilja Albrecht wurde 1967 in Frankfurt am Main geboren. Für sein Studium zog er 1988 nach Berlin. Doch Berlin war nicht seine letzte Station, auch in den USA war er eine Zeit lang zu Hause. Mittlerweile lebt er mit seiner Frau auf der wunderschönen Insel Malta. Von Berufswegen ist er diplomierter Kommunikationswirt und ist im Bereich eMarketing für internationale Unternehmen tätig.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Bei dem Buch „Kalter Zorn“ handelt es sich um den 2ten Band aus der Mendelsohn – Blohm Reihe. Ich war mir nicht ganz sicher, ob mir unter Umständen Wissen aus dem 1ten Band fehlen könnte da ich diesen nicht gelesen habe, aber dem wahr nicht so.

Es dreht sich in diesem Band alles sehr stark um die Person Kiran Mendelsohn und seine Kollegin Alenka Motte. Die anderen agierenden Beamten in diesem Fall, treten stärker in den Hintergrund. Beide Protagonisten übernehmen die Redelsführerschaft und stehen bei den Ermittlungen zu den Mordfällen in der 1. Reihe. Bei Kiran ist dies selbstverständlich, da er seine Ausbildung in den USA absolviert hat und dahin auch noch diverse Kontakte bzw. Bekanntschaften pflegt. Warum er nicht mehr in den USA tätig und wieso er dort aus dem Dienst ehrenamtlich ausgeschieden ist, wird in dem Buch erläutert und lässt danach Kiran in einem ganz anderen Licht erstrahlen. Er ist der eher ruhige Profiler, der den Täter bis ins kleinste analysiert, betrachtet, beobachtet, Erkenntnisse sammelt, alle Fakten zusammenträgt und daraus ein ganzes Bild formt. Ich finde Kiran als Protagonisten sehr gut. Er nimmt den ruhigen Part ein, der beständig ist und mit einem Fels in der Brandung verglichen werden kann. Eine persönliche Veränderung durchlebt er trotzdem, als er in die USA reisen muss, um dort mit dem FBI zu sprechen. Allerdings will ich hier nicht zu viel verraten, denn sonst würde ich SPOILERN!

Bei Alenka Motte ist dies etwas anders. Sie ist die einzige weibliche Kollegin in dem Team und vor allem das absolute Computergenie. Alles was mit der modernen Technik zu tun hat, da ist Alenka nicht weit und weiß dieses Problem zu lösen. Ich stelle sie mir als quirlige kleine Frau vor, die stets gute Laune hat und alle mit ihrer Energie ansteckt.

Beide Protagonisten sind völlig unterschiedlich, bilden für dieses Buch aber eine harmonische Einheit.

Ilja Albrecht, hat einen Thriller geschrieben, der zwei tolle Protagonisten hat, der schnelllebig, der spannend, der blutrünstig, aber ganz genau „un point“ ist.

Die Protagonisten werden vom äußeren her nicht detailliert beschrieben, um dem Leser einen gewissen Spielraum für eigene Interpretationen zu lassen. Der Täter hingegen, erhält in den komplett letzten Kapiteln sein gesamtes Bild. Ilja benutzt die letzten Kapitel vor allem dazu, dem Leser die fehlenden Puzzlestücke zu liefern um das Buch abzuschließen. Es bleiben keine Fragen offen und alle eventuellen Fragezeichen lösen sich dabei auf. Dort nutzt er auch die Gelegenheit, den Täter zu umschreiben und ihm ein Gesicht zu geben. Das gefällt mir ganz besonders gut. Denn im Vorfeld, wird der Täter nur grob umrissen und man erhält einen Lückenhaften Eindruck.

Es gibt immer mal wieder Szenen, die aus Sicht des Täters geschrieben sind, allerdings geben sie nur wenige Aufschlüsse über sein Äußeres, eher einen kleinen Ansatz, über sein Inneres, sein Denken und seinen Antrieb dies alles zu tun.

Ilja Albrecht nimmt uns mit auf die Jagd nach einem Serienmörder. Der sein Unwesen in den USA getrieben hat, sein Unwesen in Deutschland treibt und seine Flucht nach Holland führt. Das Zusammenspiel dieser einzelnen Polizeieinheiten gefällt mir richtig gut. Das Ganze setzt sich zusammen wie ein Zahnrad, wobei die Räder dabei geschmeidig ineinander greifen und zu einem Ganzen werden. Bei dieser Arbeit, erkennt man, dass der Autor selber in den USA gelebt und somit erstklassiges Wissen und know how auf diesem Gebiet zu bieten hat.

Die Geschichte selber, ist klasse, vor allem wenn man das Ende kennt und das WARUM? erfahren hat, fängt man an zu grübeln nun kann vieles im Nachhinein besser nachvollziehen. Die Story ist schlüssig in ihren Einzelheiten und es bedarf daher keine Kritik. Ehrlich gesagt, war ich richtig betroffen als ich die Zusammenfassung gelesen und einen kompletten Eindruck des Mörders erhalten habe. Er tat mir wahrlich richtig leid!

Sein Schreibstil ist klar, unverschnörkelt, wenig beschönend, sondern klar und deutlich auf den Punkt gebracht. Bedeutet, er bedient sich in seinem Schreibstil auch ein wenig dem profiling, denn dort wird nur auf Fakten gesetzt und das in detaillierter Kleinstarbeit. Er umschreibt die Morde, wenig beschönend, sondern sachlich und anschaulich. Er legt viel Wert auf Details und arbeitet gerade die Stellen, in denen Kiran, zu Worte kommt sehr gut heraus, denn in diesen Stellen erfährt der Leser sehr viel über den Täter und sein vermeintlich inneres. Die Frage, die stets offen bleibt, liegt der Profiler Richtig?

Ilja Albrecht hat es geschafft den Leser so in den Fall zu involvieren, das selbst beim lesen etwas übersehen wird… denn wird am Ende wirklich ein TÄTER gesucht?

Für mich ein toller Thriller, der sich absolut lohnt gelesen zu werden!

Die Rechercheareit ist hervorragend, das Zusammenspiel der einzelnen Polizeieinheiten wird glaubwürdig widergegeben, die Morde gut inszeniert und Ilja Albrecht ist ein Gott der Illusion!

 

  • Taschenbuch: 320 Seiten
  • Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (16. November 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3734100739
  • ISBN-13: 978-3734100734
  • Preis: 8,99 € (Taschenbuch)