Blinde Lüge

Blinde Lüge ist das neuste Werk von Claudia Giesdorf.

Wer meinen Blog verfolgt, weiß das ich Claudia seit Anbeginn begleite und meistens das große Glück habe ihre Bücher noch vor dem Lektorat lesen zu dürfen. Das heißt ich lese oftmals mehr Seiten als ihr und darf dann meinen ganz persönlichen Senf hinzugeben.

Claudia kennt meine 6 minutigen Sprachnachrichten schon…vor allem, die Lücken in diesen, wenn ich wieder einmal sprachlos bin. 😊

Dieses Buch kann dem Genre Thriller zugeordnet werden.

Das Licht am Ende“ kann ich nur empfehlen…

 

Worum geht es in Blinde Lüge?

Katalina hat sich bei einer blöden Rangelei mit ihrem Freund Milo, das Auge verletzt. So sehr, dass sie nun für längere Zeit beide Augen zukleben muss, damit der Heilungsprozess beginnen kann und das gesunde Auge davon nicht beeinträchtigt wird.

Weil Milo eine gewisse Mitschuld trägt, bietet er ihr an, mit ihm zu seinen Eltern nach Brandenburg in eine alte Villa zu ziehen, damit sie Katalina unterstützen können.

Denn diese ist aktuell komplett auf ihre anderen Sinne angewiesen. Hören, tasten und riechen.

Zu Anfangs scheint alles noch in Ordnung zu sein und Katalina gewöhnt sich an das Leben in der Villa. Doch der Schein trügt. Denn irgendwas scheint ganz und gar nicht in dieser zu stimmen.

Katalina wird von ihrer Vergangenheit und den daraus resultierenden Ängsten eingeholt. Ihre aktuelle Blindheit macht ihr zu schaffen, denn mittlerweile kann sie kaum noch unterscheiden zwischen Realität und Einbildung.

Spielt ihr Gehirn ihr einen Streich? Sind die Geräusche die sie wahrnimmt gar nicht real?

Milos Eltern, Gabriela und Halvar sind ihr auch keine große Hilfe, denn auch diese scheinen ein Geheimnis zu bewahren?

Was passiert, wenn dich plötzlich die Panik überkommt und du nur noch wegwillst?

Wenn du rennen willst, aber nicht kannst, weil deine Augen dir keine Hilfe sind, wenn deine Ohren und deine Sinne dir einen Streich spielen und du glaubst, dass dies deine letzte Nacht in diesem Haus ist? Was tust du?

Komm mit in eine Villa. Eine Villa im Nirgendwo. Verlassen in Brandenburg. Ein Haus mit einer Geschichte. Ein zu Hause einer Familie. Doch niemals dein zu Hause. Denn diese Villa bedeutet deinen Tod. Flieh, solange du kannst. Drehe dich nicht um… lauf und höre auf deine Sinne!

Komm mit in diese eine Villa!

 

Wer ist Claudia Giesdorf?

Claudia Giesdorf wurde 1982 in Rheinland-Pfalz geboren. Kurz nach der Wende zog sie mit ihrer Familie nach Berlin, wo sie noch heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter lebt. Ihre Leidenschaft für Bücher kristallisierte sich schon im Alter von fünf Jahren heraus, als sie ihre Eltern anbettelte, ihr Lesen beizubringen. Seitdem ist kein Buch und kein leeres Blatt vor ihr sicher.
Unter ihrem Pseudonym sind bereits drei Liebesromane mit Krimielementen erschienen.

 

Wie hat mir Blinde Lüge gefallen?

Bei einem Thriller ist es wichtig, nicht zu viel zu verraten, da ansonsten die ersten Puzzlestücke bereits an ihren Platz fallen und die Spannung verloren geht. Daher versuche ich das Ganze ein wenig zu umschiffen und dennoch einen Eindruck von diesem Buch zu vermitteln.

Im letzten Buch von Claudia Giesdorf hat sie uns in einen Wald entführt. Dieses Mal geht es in eine alte Villa. Ursprünglich bin ich davon ausgegangen, dass es nur dort spielt, was aber nicht der Fall ist. Wir haben zusätzlich zu der Villa auch noch andere Settings.

Ich glaube, was dieses Buch aber viel mehr ausmacht als den Ort, ist der gewählte Stil. Es handelt sich um Gespräche zwischen Katalina und ihrem Psychiater. Das Ganze wird in Form von Sprachnachrichten an den Leser übermittelt, denn Katalina will nicht in seine Praxis kommen, aber trotzdem ihre Story teilen, als Rückversicherung. Der Psychiater lässt sich darauf ein und erlebt ein Wechselbad der Gefühle. Hier ein kleines Gimmick: Claudia hat diese Sprachnachrichten eingesprochen, welche über einen QR-Code abgerufen werden können.

Wir lesen dieses Mal ein Buch, welches unendlich detailliert Dinge beschreibt. Denn Katalina ist durch ihren Unfall vorübergehend erblindet und nimmt ihr Umfeld nun anders dar. Dies wird an den Leser transportiert durch kleinteilige Beschreibungen, die Wiedergabe von Gefühlen, Haptik und Emotionen. Ich habe zwischenzeitlich meine Augen geschlossen und versucht mal Geräusche um mich herum wahrzunehmen und nachzuvollziehen wie es ist, wenn dir eines deiner Sinne abhandenkommt.

Die Umsetzung davon ist Claudia famos gelungen. Man kann sich komplett in den Beschreibungen verlieren und nachvollziehen wie es ist, wenn man auf andere angewiesen ist aber auch auf seine verbliebenen Sinne. Es fließen immer Informationen mit ein, wie es ist, wenn eine Netzhautverletzung vorliegt, was das Auge mit einem macht, was aber auch das Gehirn anfängt zu treiben, wenn es plötzlich Informationen anders verarbeitet.

So kommt es dann auch, dass man irgendwann im Buch anfängt zu stutzen, zu überlegen und sich selbst nicht mehr sicher ist, was gerade passiert ist. Auch der Leser hat irgendwann Probleme, Realität von Fiktion zu unterscheide und an dem was in der Villa passiert zu zweifeln. Denn es treten immer wieder Dinge in Augenschein, die eigentlich nicht sein können. Doch erklärbar sind sie nicht.

Claudia Giesdorf führt uns als Leser komplett an der Nase herum.

Sie streut Brotkrummen, die einen schier zur Verzweiflung bringen, vor allem als dann eine Bombe platzt, sich plötzlich alle Szenarien verschieben und neu anordnen. Die Spannung ist unfassbar, man denkt, ja das ist die Lösung und dann bricht es ab und man findet heraus, nein…nur ein Teil davon. Einer der uns als Leser zwar Wissen vermittelt, uns aber in keiner Art und Weise zum Ziel führt.

Ich musste feststellen, selbst wenn ich alle Brotkrummen im Verlauf des Buches aufgesammelt hätte, ich wäre der Lösung kein Stück nähergekommen. Das Ende sehr überraschend! Sehr spannungsgeladen und actionreich. Etwas, das den Puls noch einmal nach oben treibt und das Buch zu einem würdigen Abschluss bringt.

Der Schreibstil ist unfassbar gut, da wie immer wieder Höhen und Tiefen erleben, auf Wellen voller Spannung mitschwimmen und drohen unterzugehen. Dieses Buch strotz vor Adjektiven, die uns alle Szenarien, alle Situationen mehr als bildlich beschreiben um das fehlende Augenlicht von Katalina an den Leser weiterzugeben. Das wahrnehmen von Geräuschen und Gerüchen ist ebenfalls sehr präsent. Man kann sich komplett in diesem Buch verlieren, da es einen mitnimmt auf eine Reise die anders ist als gedacht, die es schafft uns Angst zu vermitteln, Hilflosigkeit, unser innerstes nach außer kehrt und gleichzeitig aufzeigt wie verletzlich wir sind, wenn plötzlich Realität und Fiktion ineinanderfließen und kein Unterschied erkennbar ist.

Die Protagonisten, muss man innerhalb des Buches kennenlernen, vor allem ihre Wandlung, ihre Bedürfnisse so zu reagieren und ihr wahres Ich. Dieses Buch lebt nicht von den Protagonisten, es lebt von der Wahrnehmung, vom Fühlen, vom Riechen, von der Angst und davon zu vertrauen. Wenn man kann?

 

Tausend Dank an Claudia für dieses tolle Rezensionsexemplar.

 

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  • Herausgeber‏: ‎ Claudia Giesdorf (Nova MD); Erstauflage (17. Oktober 2022)
  • Sprache‏: ‎ Deutsch
  • Taschenbuch‏: ‎ 308 Seiten
  • ISBN-10‏: ‎ 3985955034
  • ISBN-13‏: ‎ 978-3985955039
  • Preis: 13,99 € (Taschenbuch)

Claudia Giesdorf – Das Licht am Ende

Das Licht am Ende, ist der neuste Thriller von Claudia Giesdorf.

Claudia und ich kennen uns mittlerweile schon ganz arg lange. Daher durfte ich diesen Thriller, noch vor der Veröffentlichung lesen und meine ungeschönte Meinung dazu abgeben. Es sei so viel verraten… es gibt viele Whats App Sprachnachrichten… 😊 Bedeutet, ich habe defacto mehr Seiten gelesen als ihr… und jede Einzelne davon hat sich mehr als gelohnt.

Ich bin eher ein seltener Thriller Leser, aber wenn Claudia einen schreibt, kann ich nicht nein sagen!

 

Vielen lieben Dank Claudia, für dieses kostenlose Rezensionsexemplar, in ungeschönter Form! <3

 

Worum geht es in „Das Licht am Ende“?

Helena, Juli, Zwei… wer ist sie? Welche Identität hat sie? In wessen Leben befindet sie sich?

Helena ist in einer christlichen Gemeinschaft groß geworden. In einer, der Wert auf Zucht und Ordnung legt, eine die den Willen bricht um den Menschen gefügig zu machen. Gefühle spielen hier keine Rolle, sie sind untergeordnet und haben an der Oberfläche nichts zu suchen.

Doch das Einzige was sie will ist genau das, Liebe, Geborgenheit, Freundschaft und innere Ruhe!

Doch was sie bekommt ist nichts davon, vor allem nicht von Ihren Eltern, aber von Eins. Von der einzigen Person, die sie je geliebt hat. Haben sie eine Chance? Können sie gemeinsam fliehen und weit weg ein gemeinsames Leben beginnen?

Doch alles kommt anders.

Was wenn der Mann in Helenas Leben plötzlich David heißt? Der sie vom Regen in die Traufe bringt. Der sie bricht, der ihre Schwächen ausnutzt und an sich bindet.

Dann hilft nur noch die Flucht in die Einsamkeit. In den Wald, auf eine Lichtung, in eine kleine Hütte, in das Nichts. Doch die Geister der Vergangenheit ruhen nicht… sie kommen, sie werden dich holen… sie sind da!

 

Wer ist Claudia Giesdorf?

Claudia Giesdorf wurde 1982 in Rheinland-Pfalz geboren. Kurz nach der Wende zog sie mit ihrer Familie nach Berlin, wo sie noch heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter lebt und arbeitet.

Wie hat mir „Das Licht am Ende“ gefallen?

Vorne weg gesagt… ich kann nicht ganz so viel erzählen, weil die Gefahr des Spoilerns einfach zu groß ist. Daher kratze ich nur ein wenig an der Oberfläche!

Die Protagonisten:

Helena: Sie ist eine junge Frau, die freiwillig die Einsamkeit sucht, um die Dämonen die sie verfolgen abzuschütteln und sich von ihrer Vergangenheit frei zu machen. Sie will Frieden finden und mit allem abschließen. Doch ihr Innerstes ist völlig aufgewühlt und das Abschließen mit der Vergangenheit stellt sich schwieriger da, als ursprünglich gedacht. Eine tolle Protagonistin, die sich ihren Ängsten stellt, die ihren Weg geht und die mit jedem Rückschlag in ihrem Leben stärker geworden ist.

Anuk: Ist Helenas Nachbarin in der Einsamkeit. Eine Frau, die die Einsamkeit, so wie Helena bewusst gewählt hat. Die in ihrem Herzen ein Hippie ist und schon viel zu lange alleine lebt, welches man an ihren Manieren sehr stark merkt. Doch, das Herz hat sie auf dem rechten Fleck und kämpft, wenn nötig bis zum letzten Atemzug. Zudem ist sie ein Serienjunkie und lebt vom nähen süßer kleiner Baby Strampler.

Salim: Er ist der Teilzeit Touri auf der Lichtung. Ihn zieht es nur für ein paar Wochen auf die Lichtung im Wald, um abzuschalten, um den Dämonen in seinem Kopf Einhalt zu gebieten und sich vor dem stressigen Job zu erholen, Kraft zu tanken und die Natur zu genießen. Ein Mann, den das Leben gezeichnet hat, doch der Lieben kann und in Earl Grey, seinem Hund, einen Freund gefunden hat. Er sucht die Ruhe, gibt sich dem Ruf des Waldes hin, saugt die Energie von diesem in sich auf und fühlt sich zu Helena hingezogen.

Die weiteren Protagonisten, die wir in diesem Buch kennenlernen, kann ich nicht skizieren, da ansonsten zu viel verraten werden würde. Auch bei den obigen Dreien, habe ich nur die Oberfläche angekratzt. Diese habe ich bewusst gewählt, da diese drei eine Einheit auf der Lichtung im Wald darstellen und zusammengehören.

 

Der Schreibstil:

Ich liebe den Stil von Claudia. Er ist gradlinig, unverschnörkelt, gut lesbar und für einen Thriller auf das Minimum an Emotionen reduziert. Das Buch ist aus der Sicht von Helena geschrieben. Wir erfahren vieles übe ihr Innerstes, über ihre Ängste, das was sie verfolgt und gegen das sie ankämpft. In den Bereichen, in denen es um ihre Ängste geht, geht Claudia sehr stark in die innere Tiefe und holt das letzte bisschen Angst aus ihr heraus. Der Stil ist in diesen Momenten gehetzt, voller Angst, mit kurzen Schnappatmungssätzen und vermittelt das Gefühl beim Lesen, man erlebe die Angst selber. Man ist in diesem Moment mittendrin!

Das Buch baut von Kapitel zu Kapitel die Spannung auf. Es gibt viele Handlungen, viele kleine Momente, die immer wieder unterbrochen werden von Helenas innerstem, mit dem Dämon in ihr. Es gibt Rückblicke auf ihr Leben, die wie Puzzleteile sind, die in solchen Momenten an ihre Plätze fallen. Man denkt, nun weiß man es, nun kommt man dem Rätzel auf die Schliche und dann… BÄHM… falsch! Man blättert zurück, sucht den kleinen Punkt, der einen doch ein Stück weiterbringt und findet ihn nicht.

Am Ende des Buches, bleiben keine Fragen offen, da alles aufgelöst und erklärt ist. Dadurch das wir Stücken weise alles über das Leben von Helena erfahren ist es rund und komplett abgeschlossen.

Es sei gesagt, ich habe bestimmt 10 Vermutungen aus Claudia per WhatsApp verschickt und keine davon war richtig! Sie führt uns auf eine Fährte, auf einen Weg, der am Ende doch ganz anders ist.

 

Der Inhalt:

Ihr werdet nun bestimmt sagen, klar das es dir gefällt, ihr seid befreundet. Stimmt so nicht… Mir gefällt es, weil ich am Ende das Buch zu gemacht habe und gesagt habe… genau so, und zwar ganz genauso würde ich auch handeln.

Ich habe mich am Ende in diesem Buch wiedergefunden.

Gefunden in dem Schmerz, der Angst, der Verfolgung und dem Gefühl Alleine sein zu müssen. Es war so, dass ich immer mehr, mich in diesem Buch gesehen habe. Das ich am Ende das Gefühl hatte, ein Teil von Helena und ihrer Angst steckt in jedem von uns.

Am Anfang wusste ich nicht, wohin geht die Reise hin, wohin führt dieses Buch.

Doch je mehr man eingetaucht ist, je mehr man sich geöffnet und auf dieses eingelassen hat, je mehr ist man zu einem stillen Beobachter geworden. Einem der im Wald mit lebt, der auf dieser Lichtung ist, der wie ein Schatten Helena folgt. Man sitzt mit in ihrer Küche hört zu, wird zu ihr und hat das Gefühl, in jeden von uns steckt Helena.

Ein Buch, das mich am Anfang hat zweifeln lassen, doch das mich am Ende so überzeugt hat, dass ich nun gestehen kann, ich musste an einer Stelle weinen. Ich habe es gelesen, mich hat es so emotional gepackt, dass mir Tränen über meine Wange gelaufen sind. Es hat mich ergriffen und mein Herz bewegt.

Es handelt von der Liebe, von Emotionen, von Augenblicken und Ereignissen, von Ängsten, von der Flucht, vom Alleinsein, vom Kennenlernen, von Manipulation und Berechnung. Von Intelligenz, Mut, Zuversicht, Rache und zuletzt dem Wunsch auf Frieden.

Ein Buch, welches mehr als ein Thriller ist. Es ist eine Reise zu sich selbst und am Ende dem Gefühl, dass Helena ein Teil von uns allen ist. Jeder hat einen Teil von ihr in sich und lebt ihn nur anders aus. Sie ist die treibende Kraft und das was dieses Buch ausmacht.

Ein Buch, welches mich überzeugt hat, denn es hat viele Windungen, viele Ecken und Kanten, ist nicht wie eine gerade Straße, sondern eher wie ein Serpentin, die wenn man sie bezwingt, in einer Ruhe aus Unendlichkeit landet.

Fahrt diese Straße und lasst euch von Claudia entführen…

 

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Der erste Thriller von Claudia Giesdorf, Seelenschnitte kann ich ebenfalls sehr empfehlen. Von der Thematik ganz anders, aber mindestens genauso packend und ergreifend.

 

  • Format: Kindle Ausgabe
  • Dateigröße: 497 KB
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 284 Seiten
  • Gleichzeitige Verwendung von Geräten: Keine Einschränkung
  • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
  • Sprache: Deutsch
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  • Preis: 0,00 € Kindleunlimited

 

Claudia Giesdorf – Seelenschnitte

Seelenschnitte ist das neuste Werk von Claudia Giesdorf, aus dem Genre Thriller.

Claudia kenne ich mittlerweile seit ihrem ersten Buch, welches sie unter ihrem Pseudonym Jana Herbst veröffentlich hat. Seitdem folge ich ihr und sie mir… Irgendwie verbindet uns beide etwas, was sehr schön ist und was über eine Autor – Blogger Beziehung hinausgeht!

Daher freut es mich ungemein, euch dieses Werk heute präsentieren zu dürfen!

 

Worum geht es in Seelenschnitte?

Victoria Bachmann, eine top Journalistin lebt mittlerweile mit ihrer Familie auf dem Land, kurz vor Berlin. Sie ist Jahrelang als Kriegsreporterin in den schlimmsten Ländern dieser Welt gewesen und hat Elend, Tod und Trauer miterlebt.

Doch irgendwann war ihr dies zu viel und sie hat mit ihrem Mann Christian eine Familie gegründet und ihre Tochter Emma bekommen.

Seitdem scheint alles perfekt zu sein. Eine glückliche Familie, ein gemütliches Bauernhaus und einen ganz normalen Job als Journalistin.

Doch eines Nachts wird Victoria eingeholt von ihren Ängsten. Sie träumt ihre Tochter verschwindet plötzlich. Einen kurzen Augenblick Unaufmerksamkeit und Emma ist weg. Ab diesem Moment beginnt ein Spießrutenlauf der Victoria in Angst, Panik und einen nie dagewesenen Wahn versetzt.

Ihr Leben rinnt ihr immer mehr durch die Hände und Victoria muss handeln.

Sie beginnt zu recherchieren und stößt auf Kinder, die in Berlin verschwinden. Irgendetwas stört sie daran und schlussendlich erkennt sie ein Muster. Sie Jagd diesem hinterher und begibt sich immer mehr in Gefahr. Eine Gefahr, die anscheint nur sie erkennt.

 

Wer ist Claudia Giesdorf?

Claudia Giesdorf wurde 1982 in Rheinland-Pfalz geboren. Kurz nach der Wende zog sie mit ihrer Familie nach Berlin, wo sie noch heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter lebt und arbeitet.

 

Wie hat mir Seelenschnitte gefallen?

Ich bin kein ausgesprochener Leser von Thriller Büchern, aber dieses habe ich dann gelesen, weil ich Claudia nur von den typischen Frauenromanen her kenne und mega gespannt war.

Die Story:

Victoria ist ehemalige Kriegsreporterin. Sie hat sich dort aufgehalten, wo es am gefährlichsten war, hat Leid, Elend und Tod gesehen und dieses hautnah miterlebt. Diese Erfahrungen haben sie für ihr Leben geprägt. Um all das zu verarbeiten hat sie zwei Bücher herausgebracht, die von diesen Erfahrungen gespickt sind und ihr zur Therapie gedient haben. Mittlerweile arbeitet sie für eine kleine Zeitung als Journalistin. Natürlich in ihrem Hauptthemengebiet Nahost Politik und Konflikte. Sie ist zufrieden mit sich.

Christian ihr Mann ist Arzt. In der Herzchirurgie in einer Klinik in Berlin. Daher führen die beiden eine mehr oder weniger Wochenendbeziehung, da Victoria mit der gemeinsamen Tochter Emma auf dem Land lebt und Christian in Berlin. Raus aus dem Trubel der Stadt, hin zum besonnenen, wohlbehüteten Leben auf dem Land. Sie haben sich dort ein altes Bauernhaus gekauft, welches nun nach und nach renoviert wird.

Doch diese Idylle trügt, denn plötzlich ist alles anders. Nach dem gemeinsamen Urlaub auf Mallorca, beginnt Victoria immer öfters Panikattacken zu bekommen. Angstzustände das Emma plötzlich weg sein könnte. Dies resultiert aus einem Traum heraus, denn sie hatte. Ein Traum in dem sie kurz unaufmerksam war und Emma plötzlich verschwunden ist. Nur einen Sekundenbruchteil!

Sie kann mit ihren Ängsten nicht umgehen und beginnt zu forschen. Was passiert mit vermissten Kindern? Werden sie gefunden? Dabei stößt sie auf eine private Organisation, die sich zum Ziel gemacht hat, solche Kinder zu finden. Doch etwas stimmt dort nicht! Victoria stößt auf Ungereimtheiten, die anscheint nur sie sieht. Sie stößt auf Fälle von Mädchen die vermisst wurden, die sich ähneln und die Victoria stutzig machen. Was genau passiert in Berlin?

Ist das der Grund für ihre Angst, für ihre Panik? Oder gibt es etwas in ihrer Vergangenheit, was der Auslöser dafür ist? Sie sinkt immer tiefer in den Abgrund. Die Gefahr um sie herum spitzt sich zu. Sieht Victoria das Unheil kommen?

 

Die Protagonisten:

Victoria:

Sie ist im ersten Moment keine wirklich sympathische Person. Sehr zynisch, sehr still und wenn sie etwas sagt, kann dies zickig und verletzend rüberkommen. Nach außen hin, gibt sie eine unnahbare Person ab. Eine, mit der man nicht unbedingt befreundet sein will. Doch im Inneren von Victoria sieht es ganz anders aus. Eine Person, die sich zerreißt. Die zum einen das Glück auf ihrer Seite hat durch die Liebe von ihrem Mann und die Liebe zu ihrer Tochter. Und zum anderen ist dort bei ihr große schwarze Leere, die sie anfängt von Innen aufzufressen.

Victoria sieht die Welt nicht in bunt, sie sieht diese immer nur schwarz / grau! Es gibt keine Schönheit, es gibt nur Schwärze und Schmerz. Sie hat früh angefangen im Schmerz ihre Erfüllung zu finden. Sich von dem Schmerz den sie sich selber zufügt treiben zu lassen und das Chaos in sich zu beseitigen. Nur wenn sie sich selbst Schmerzen zufügt kann sie ruhig werden und klar denken. Dann hören die Geräusche auf und eine unsagbare Stille kommt zum Vorschein.

Doch warum Victoria so ist, wie sie ist… ist ein Punkt in ihrer Vergangenheit, einer den ihr Unterbewusstsein vergraben hat, bis der Auslöser aufgetaucht ist!

 

Christian:

Die beiden haben sich im Krankenhaus kennen und lieben gelernt. Victoria hat dort einen Freund besucht und Christian war sein behandelnder Arzt. Sie haben sich verliebt und angefangen ihr Leben miteinander zu teilen. Er ist ihr Ruhepol, er kämpft für seine Frau, er will ihr Glauben und versucht alles Erdenkliche zu unternehmen um sie aus ihren Attacken zurück zu holen. Er liebt seinen Job, aber noch mehr liebt er seine beiden Frauen. Für sie und ihre Sicherheit würde er morden.

Zwei völlig unterschiedliche Protagonisten, doch solche die sich zu einem Puzzle zusammenfügen und ein großes Ganzes werden.

 

Der Schreibstil:

Dieses Buch ist auf seine ganz eigene Art sehr spannend. Es ist nicht spannend, weil gemordet wird und nur das Blut so fließt, sondern spannend, weil es einen nicht mehr loslässt.

Dies hängt vor allem vom Schreibstil ab. Er ist sehr abgehackt, sehr Stückig, stellenweise Stichpunkthaft. Dadurch wird allerdings das Innerste von Victoria mehr als gut umschrieben. Das flatterhafte, das Dunkle, das Ängstliche. Es wird in solchen Momente auf umschreibende Ausschmückungen verzichtet und der Fokus komplett auf das Transportieren ihrer Dunkelheit und Panik gelegt. Durch die Art des Schreibstils ist dies mehr als gelungen.

Die Geschichte, wird bis auf wenige Ausnahmen komplett aus der Sicht von Victoria erzählt. Es tauchen immer wieder Rückblicke auf, die den Leser in die Vergangenheit entführen und zeigen was Victoria in jungen Jahren erlebt hat. Dadurch vervollständigt sich irgendwann dieses Gesamtbild und macht klar, warum sie so ist, wie sie ist.

Zwischendurch treffen wir auf Kapitel, die nicht von Victoria handeln, sondern von einem entführten Kind. Dies ist im ersten Moment verwirrend, doch irgendwann wird klar, was es damit auf sich hat. Die Lösung gibt es erst am Buchende.

Der Stil ist sehr gut lesbar, sehr fesselnd und packend. Spannend bis zum Schluss. Eine psychische Spannung die einen fesselt.

 

Der Inhalt:

Es ist ein paar Tage her, seitdem ich dieses Buch zu Ende gelesen habe.

Dieses Buch hat irgendetwas mit mir gemacht. Es hat mich in manchen Momenten fühlen lassen, dass auch ich an manchen Tagen aufwache und meine Welt nicht bunt ist. Ein Desaster aus schwarz weiß grau! Eine Welt die ganz anders erscheint als sie eigentlich ist.

Ich habe mich immer mal wieder in Victoria selbst erkannt. Stellenweise sehr beängstigend, aber gleichzeitig auch ein stückweit befreiend. Als Mutter hat man einfach Ängste, vor allem die Ängste dass dem eigenen Kind etwas zustoßen könnte. Es gibt immer mal wieder Situationen die einem ein mulmiges Gefühl im Bauch geben. Dann stellt man sich die Frage, geht es meinem Kind gut, denkt es an alles, was man ihm mit auf den Weg gegeben hat und wie das Gefühl ist, wenn man sein eigen Fleisch und Blut wieder in die Arme schließen kann. Diese Gefühle lassen einen nicht los und machen aus einer bunten Welt eine dunkle. Auch wenn es nur für einen Moment ist, aber er ist da! Egal ob es im Traum passiert oder einen einfach nur Gedanken beschäftigen. Alleine dies reicht aus um einen Menschen in Verzweiflung zu bringen.

Welche Frau kennt nicht die Tage nach einer Geburt, in dem man einem Hormoncocktail aus Glück und Freude, sowie Verlust und Angst ausgesetzt ist. Weinen, lachen und alles gleichzeitig will. Die ersten Schlaflosen Nächte einen einholen und man glaubt seine Kraftreserven aufzubrauchen. Victoria erlebt das Gleiche, das Gleiche was viele Frauen erleben. Doch bei Vitoria festigt sich dies und lässt sie nicht mehr los. Ein Grund ihrer Panik ist geboren! Dort nicht mehr rauszukommen.

Es war erschreckend dies alles zu lesen und sich immer wieder sagen zu hören, das bin ja ich! Natürlich unterscheidet uns etwas von Victoria, sie ist stellenweise so, weil sie Schweres erlebt, etwas was sie traumatisiert hat und was langsam an die Oberfläche kommt. Daher hat sie zwei Gesichter, die irgendwann im Verlauf zu einem werden und dieses dafür sorgt, dass Rache ihr oberstes Ziel ist.

Ich glaube, jeder von uns wäre bei diesen Offenbarungen genauso und würde genauso handeln. Sie ist eine Löwin, eine Kämpferin und eine Mutter… sie sieht rot!

Mir persönlich gefällt dieses Buch wahnsinnig gut. Angefangen beim Schreibstil, über die Story und die Protagonisten. Claudia hat es geschafft der Story eine komplett andere Wendung zu verpassen und dem Kern der Probleme einen ganz neuen Beigeschmack zu verleihen. Sie entführt den Leser in eine bunte schwarz weiß Welt, lässt einen an Victorias Leben teilhaben und offenbart später Ereignisse, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Ich hatte eine Vermutung bzgl. dem Auslöser der Probleme, aber in eine andere Richtung gedacht. Die Wendung die gekommen ist, habe ich so nicht vorausgesehen und war daher mehr als überrascht! Vor allem überrascht, zu was das Gehirn in der Lage ist, etwas zu verdrängen, jahrzehntelang versteckt zu halten und dann plötzlich, durch Wiedererkennen aus dem Nichts hervorzuholen. Eine nervenzerrende und fesselnde Exkursion in die Abgründe des menschlichen Gehirns.

 

P.S. Liebste Claudia, DANKE für die Widmung in der Danksagung. Ja, für dich würde ich immer alles stehen und liegen lassen um zu lesen was du schreibst. Das ist selbstverständlich und mache ich von Herzen gern. <3

 

  • Taschenbuch: 428 Seiten
  • Verlag: Books on Demand; Auflage: 1 (14. November 2018)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3748167962
  • ISBN-13: 978-3748167969
  • Preis: 12,99 € Taschenbuch

 

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Wer gerne etwas anderes von Claudia lesen möchte, sollte auf mein Lieblingsbuch von ihr zurückgreifen „Highheels, Herz & Handschellen