Einmal Mord, aber pronto! Ist der vierte Fall rund um die Mantoni Familie, mitten in Florenz. Wer meinen Blog verfolgt, wird mitbekommen haben, dass ich ein großer Fan von Beate und ihrer Reihe Florentinische Morde bin.
Ich habe sie alle gelesen und mehr als geliebt.
Von daher lasst euch überraschen, was in der heutigen Rezension zu Beates neustem Werk zu Tage gefördert wird.
Worum geht es in Einmal Mord, aber pronto?
An Onkel Theos 80. Geburtstag ist die komplette Mantoni-Familie versammelt und feiert ausgelassen auf einem Weingut in der Nähe von Florenz den stattlichen Geburtstag ihres Oberhauptes.
Womit keiner gerechnet hätte, ist die Neuigkeit, mit der Onkel Theo um die Ecke kommt. Er hat auch seine neue Freundin Olga Ottima eingeladen, um dieser seine Familie zu präsentieren.
Carlinas Mutter ist empört, denn Olga ist keine geringere als ihre Erzfeindin aus Jugendtagen. Diese flirtet völlig offen und ungeniert mit Theo vor den Augen der Mantonis.
Doch was genau will Olga von Theo? Geld kann es nicht sein, da sie selbst genügend von diesem besitzt. Aber was ist nun der Zweck der Liaison?
Carlina und ihre Freund Commissario Garini versuchen dem Rätsel auf die Spur zu kommen, währenddessen plant der Rest das Ableben von Olga und mit diesem halten sie auch nicht hinter dem Berg.
Doch was passiert, wenn Olga plötzlich Tod aufgefunden wird? Wer von den Mantonis hat sie kaltblütig ermordet?
Wer ist Beate Boeker?
Beate Boeker, geboren 1969, ist neben ihrem Beruf als Autorin Betriebswirtin mit internationalem Schwerpunkt, arbeitet im Marketing und lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Deutschland. Der erste Roman der USA Today Bestseller-Autorin wurde 2008 vom Verlag Avalon Books in New York veröffentlicht. Heute ist eine große Auswahl ihrer romantischen Komödien, Krimis und Kurzgeschichten auf Englisch verfügbar. Ihre Bücher wurden für viele Auszeichnungen nominiert, z.B. den Golden Quill Contest, den National Readers‘ Choice Award und den Best Indie Books. Obwohl sie Deutsche ist, entschied sie sich, zunächst nur auf Englisch zu schreiben, weil sie in den USA mehr Hilfe bei der Entwicklung ihrer schriftstellerischen Fähigkeiten fand. Jetzt übersetzt sie ihre Bücher auch ins Deutsche.
Wie hat mir Einmal Mord, aber pronto gefallen?
Die Story:
Onkel Theo, das Oberhaupt der Mantoni Familie feiert seinen 80. Geburtstag. Er ist immer für Überraschungen gut und so auch an diesem Tag.
Den Onkel Theo hat eine neue Freundin, eine jüngere noch dazu und eine, die Carlinas Mutter sogar mehr als gut bekannt ist, Olga Ottima. Ihre Erzfeindin aus Jugendzeiten.
Die gesamte Mantoni Familie ist geschockt, kann Onkel Theos neue Liebe nicht wirklich gut heißen und sich auch über diese nicht freuen.
Olga hingegen scheint dies weder zu stören noch lässt sie sich dies anmerken und verbringt daher sehr viel Zeit bei Onkel Theo und somit im Familienhaus der Mantonis.
Das sie damit alle anderen Familienmitglieder gegen sich aufbringt lässt sie völlig kalt. Denn sie versprüht Gift wo sie nur kann und lässt keine Situation aus, um auf den einzelnen Familienmitgliedern rumzuhacken, besonders auf Carlinas Mutter.
Ziemlich schnell wird klar, Olga muss sterben, je eher desto besser! Es werden heimliche Pläne geschmiedet, Todesarten besprochen und Szenarien präsentiert. Doch der Mord, der kommt völlig anders und mehr als überraschend.
Commissario Stephano Garini muss ermitteln, mal wieder bei den Mantonis und mal wieder sitzt er mitten drin, zwischen den Stühlen. Denn er ist auch Carlinas Freund und will mit dieser zusammenziehen. Kann er neutral handeln?
Als sich die Situation zuspitzt und sich die Schlinge immer fester um den Hals des Mörders zusammen zieht, muss Garini eine Entscheidung treffen. Eine die wahrscheinlich Carlina gegen ihn aufbringen wird und ihre Beziehung aufs Spiel setzt!
Die Protagonisten:
Ich kann wie immer nur sagen, unsagbar tolle Protagonisten.
Carlina:
Sie ist mir mit ihrer gesamten Art, vor allem ihrer herzlichen Art sehr ans Herz gewachsen und ich finde sie grandios. Sie ist der Sonnenstrahl an einem trüben Tag. Ich kann sie mir bildlich vorstellen, wie sie auf ihrem Roller sitzt und Richtung Temptation, ihrem Dessousgeschäft düst. Wie sie dort hinter der Theke steht, Kunden berät und ihre Katzenaugen leuchten wenn sie Garini sieht. Carlina trägt ihr Herz auf der Zunge und würde für jeden den sie liebt kämpfen und morden. Eine Protagonisten mit einem wunderbar großen Herzen und unsagbar viel Charisma.
Garini:
Mr. Super Commissario. Immer wieder gerät er an Ermittlungen, die mit der Familie Mantoni zu tun haben. Doch wär, wäre nicht besser dafür geeignet, wenn nicht er! Doch seine Figur hat sich im Verlauf der Bücher verändert. Er ist nicht mehr ganz so steif, wird immer lockerer. Doch dies ist nicht zuletzt seiner Beziehung mit Carlina zu schulden. Ihre Art, verändert ihn und lässt ihn Prioritäten setzen, was wirklich wichtig ist. Das Einzige und das ist etwas, wo er nicht nachgibt, er würde niemals in das Haus der Familie Mantoni einziehen. Doch, mit Carlina zusammenleben, ist sein oberstes Ziel! Dennoch muss Garini eine Entscheidung treffen, die die Beziehung von den beiden auf eine harte Probe stellt. In diesem Moment ist Blut nicht dicker als Wasser, sondern das Recht alleine zählt. In diesem Moment ist Garini durch und durch Kommissar.
Olga Ottima:
Eine Protagonistin, die nicht unsympathischer sein könnte. Eine Frau, der man nicht im wahren Leben begegnen will. Dennoch ist sie genauso wie, sie sein muss. Wäre sie anders, würde sie nicht in die Story hineinpassen und die Rolle des Biestes übernehmen. Beate hat eine Frau erschaffen, die zum einen stark in ihrer Haltung, Wahrnehmung und Selbstständigkeit ist. Die sich in der Ablehnung, der Angst und dem Hass der anderen sonnt und dieses komplett genießt. Sie ist alles andere als berechnet, sie ist der personifizierte Hass und lebt dies komplett aus. Allerdings, hat sie eine feine zarte Seite, die dann zum Vorschein kommt, wenn ihr Sohn in der Nähe ist. Ein gestandener Mann, der bemuttert, klein gehalten wird und durch ihre Persönlichkeit im Schatten steht.
Der Schreibstil:
Ich bin ein großer Fan von Beates Schreibstil. Ich mag ihre Gradlinigkeit, ihre schönen Umschreibungen der Gegend rund um Florenz. Ihre Ausschmückungen in Bezug auf die Mantoni Familie sind sehr sympathisch und ich bin jedes Mal ganz ergriffen und wäre am liebsten dort direkt zu Besuch. Beate hat einen Stil, der einen direkt mitnimmt auf die Reise, eingliedert als wäre man ein Familienmitglied und gleichzeitig locker, leicht und flockig zum Lesen ist. Ein Buch in welches man eintaucht, welches man erlebt und was einen fesselt. Es entlockt einem Lacher, Schmunzler und dann absurdes Kopfschütteln, wenn sich die Handlung um 180 °C dreht und man damit als Leser nicht gerechnet hätte. Ich mag ihren Stil, da er unverschnörkelt ist, ausgeschmückt an den richtigen Stellen und ich einfach weiß, wenn ich das Buch zur Hand nehme ist es ein Garant für gute Unterhaltung.
Dieses Mal hat sie es geschafft die Spannung komplett zu halten und immer wieder Wendungen einfließen zu lassen, die den Leser auf eine neue Fährte führen. Irgendwann hat man eine Idee wer der Mörder sein könnte, doch dann kommen neue Indizien und die Fährte führt in eine andere Richtung. Der Spannungsbogen wird bis zur letzten Sekunde gehalten und gipfelt im Lösen des Falles. Danach tritt eine Seichte Brandung ein, die das Buch zum Ende führt.
Der Inhalt:
Es handelt sich um den 4. Band aus der Reihe „Florentinische Morde“. Ein Buch, welches unabhängig von den anderen gelesen werden kann. Allerdings empfehle ich dennoch die Einhaltung der Reihenfolge, weil nur dann das wahre Erlebnis Mantoni Familie zum Vorschein kommt.
Wer trotzdem einen Quereinstieg wagen will, wird nicht enttäuscht. Denn alle Figuren werden im Verlauf des Buches noch einmal vorgestellt. Nicht in vollständiger Breite, aber somit kann jeder Leser komplett in das Buch eintauchen.
Dieses Buch hält viele Überraschungen parat und es entwickelt sich komplett anders, als ursprünglich gedacht. Wie immer hat Beate es geschafft, mich zum Lachen zu bringen, mir ein Schmunzeln auf die Lippen zu zaubern und mich erneut gefesselt. Ihre Story hat es in sich, da es immer wieder zu Veränderungen, Richtungswechseln, neuen Indizien kommt, die mich völlig aus meinem Konzept der Mördersuche gebracht haben und ich am Ende auf der falschen Spur war.
Mit der Lösung hat sie mich eiskalt erwischt! Auch wenn ich vielleicht einmal kurz daran gedacht hatte, hat mich ein anderes Indiz von meiner Vermutung abgelenkt und schon lief ich falsch!
Daher ist dieses Buch, völlig anders als die Vorgänger, mit einem mehr als überraschenden Ende und einem nicht ganz so unromantischen Cliffhanger.
Die Beziehung von Carlina und dem Commissario wird wie immer auf eine harte Probe gestellt und ihre Wohnungssuche erweist sich als äußert mühselig und amüsant, rückt diese Tatsache dennoch in den Hintergrund und wird nur zum Nebenschauplatz. Der Fokus bei diesem Buch liegt komplett auf dem Mord und der Vergangenheit.
Wir lernen neue Familienmitglieder kennen, die wahnsinnig alt und starköpfig sind. Und Tatsache, ich habe mich wirklich gefragt ob da nicht sogar ein kleiner Toyboy mit im Spiel ist?! Mmh…. Ich lasse dies mal so im Raume stehen um jedem die Möglichkeit zu geben sich sein eigenes Bild davon zu machen.
Der einzige Wehmutstropfen ist der, dass der Mord, also der Kriminalfall relativ lange auf sich warten lässt. Als Leser kommt man schon einmal ins Grübeln, warum nichts passiert. Aber als es dann soweit ist, fallen die Puzzleteile an ihre Stelle und einem wird klar, dass man die Vorinformation benötigt, um das Geschehene nachvollziehen zu können. Daher ist dies keine Kritik, sondern ein Hinweis an alldiejenigen, die sich die Tat auf den ersten Seiten des Buches erhoffen. Ruhig Blut, es kommt und dann kommt doch alles anders!
Dieses Buch wurde mir kostenfei als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!
Erfahrt mehr über die Florentinischen Morde!
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- Taschenbuch: 238 Seiten
- Verlag: Midnight (8. Februar 2019)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 395819236X
- ISBN-13: 978-3958192362
- Preis: 12,00 € (Taschenbuch)