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Buchrezension: Alan Bradley – Flavia de Luce „Eine Leiche wirbelt Staub auf“ (Bd. 7)

Heute geht es um die Reihe Flavia de Luce von Alan Bradley. Es handelt sich um den aktuellsten Band (Band 7) aus dieser Reihe mit dem schönen Titel „Eine Leiche wirbelt Staub auf

 

Worum geht es in dem Buch?
Flavia de Luce soll in die Fußstapfen ihrer toten Mutter treten und in Kanada die Miss Bodycote´s höhere Mädchenschule besuchen. Es handelt sich dabei um ein Internat in Toronto.

Alleine, verbannt und von zu Hause weg, ergibt sich Flavia ihrem Schicksal und reist mit dem Schiff nach Kanada. Ihrem Vater und Tanta Felicity kann sie diesen Schritt nicht verzeihen.

Doch alles scheint anders zu kommen als erwartet. Denn in der ersten Nacht, kurz nachdem sie im Internat angekommen ist, landet eine geköpfte Leiche vor Flavias Füßen. Sie ist eingewickelt in eine Union Jack Flagge, mumifiziert und verrußt, denn sie war im Kamin, in Flavias Zimmer versteckt. Flavia könnte nicht glücklicher sein.

Prompt stellt sie Nachforschungen an und stößt darauf, dass drei Mädchen verschwunden und auch ihre Leichen nicht aufgetaucht sind. War eine davon in Flavias Kamin?

Je tiefer Flavia forscht, desto mehr stößt sie auf zahlreiche mysteriöse Vorkommnisse in der Mädchenschule. Flavia hat es sich zur Aufgabe gemacht das Rätsel um die Tote zu lösen, koste es was es wolle. Nicht allen scheint dies Recht zu sein, denn Flavia gerät ins Visier. Doch wer hat sie auf dem Kicker und was hat es mit den Fasanensandwiches auf sich?

Wird Flavia in Kanada glücklich und kann sie das Rätsel um die Mumie lösen?

 

Wer ist Alan Bradley?

Alan Bradley wurde 1938 in der kanadischen Provinz Ontario geboren. Nach einer Laufbahn als Elektrotechniker, zuletzt als Direktor für Fernsehtechnik an der Universität von Saskatchewan, zog Alan Bradley sich 1994 aus dem aktiven Berufsleben zurück, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Er lebt zusammen mit seiner Frau Shirley auf der Isle of Man.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Ich oute mich gerne als Fan dieser Reihe und war daher auf den aktuellen Band mehr als gespannt!

Denn dieser ist ein wenig anders, als die Vorherigen. Er spielt nicht in England, auf dem Anwesen Buckshaw der Familie de Luce, sondern im fernen Kanada, in einem Internat für Mädchen. Flavia soll dort ausgebildet werden und in die Fußstapfen ihrer Mutter treten, die auch auf diesem Internat zugegen war.

Ich hatte anfangs meine Zweifel, ob mir die beiden Schwestern von Flavia mit ihren spitzen Bemerkungen nicht fehlen würden. Aber, das haben sie nicht! Ich habe mich selten beim Lesen so wohl gefühlt und das obwohl es in einer anderen, auch mir unbekannten Gegend gespielt hat.

Alan Bradley, hat es geschafft eine gedrückte unliebsame Atmosphäre zu schaffen, indem er das Internat als düsteres Kloster, mit wenig Licht beschrieben hat. Des Öfteren schlechtes Wetter, so dass sich die gesamte Stimmung in einem wirren dunkel bewegt hat und Flavia mitten drin. Er hat diese Gegend, diesen Ort, an dem Flavia lernen soll, an dem sie alleine und weit weg ist, mit so viel Liebe und Detailliertheit beschrieben, dass ich richtig Mitleid mit Flavia hatte. Ihm ist es gelungen eine grandiose Szenerie zu erschaffen. Die anders ist, als die anderen Bände, so dass es trotzdem Spaß gemacht hat in diese einzutauchen und das man nicht einen Moment lang Buckshaw vermissen musste. Der Leser vielleicht nicht, aber Flavia. Daher gibt es immer wieder kurze Rückblicke in ihre Heimat, die mit einer wahren Wonne und Wehmut beschrieben sind. Wo man als Leser merkt, wie sehr das Herz dieses kleinen Mädchens an ihrem Zuhause und an ihrer Familie hängt.

Neben Flavia treten in diesem Buch noch weitere neue Protagonisten auf. Allerdings bleibt Alan Bradley seiner Flavia treu und gestaltet sie, trotz dass sie nicht zuhause sondern in der Ferne ist, nicht weniger liebevoll sondern behält, das was sie ausmacht bei. Ihre Neugierde, ihre spitze Zunge, ihre wahre Begabung der Kombination und natürlich ihre feine Nase für Gifte und Morde. Weiterhin bleibt die Liebe zur Chemie vorhanden und auch dieses Mal kommen diese Absätze nicht zu kurz. Man merkt einfach, wieviel Liebe in diesen Absätzen steckt und mit welcher Leichtigkeit Alan Bradley, das sehr trockene Thema Chemie an den Leser vermittelt. Natürlich, haben wir hier nicht das Chemielabor von Buckshaw, sondern nur das von der Schule.  Daher, sind die Absätze etwas anders, etwas kürzer aber nicht minder schlechter.

Die weiteren auftretenden Protagonisten, die ich nicht in ihrer vollen Breite, wiedergeben möchte, zeichnen sich ebenfalls durch wunderbare Charakterzüge aus. Die meisten Internatsschülerinnen, so wie Flavia, haben eine spitze Zunge und die Dialoge, die sie miteinander austauschen, sind mitunter zum Schmunzeln. Denn, dort gibt ein Wort das Andere und beide tanzen immer um den heißen Brei herum. So wirklich schlau wird man als Leser aus den Dialogen nicht immer und wird dadurch auch auf eine falsche Fährte geführt.

Außer, das Flavia an dieser Schule ausgebildet werden soll, gibt es noch einen Mord zu entschlüsseln. Bis dieser Aufklärung, bedarf es mehr als nur ein wenig Chemie und das wird auch Flavia schnell klar. Denn das Motto der Schule lautet, „frage niemand über sich selber oder andere aus!“ Daher wird die Mordaufklärung für Flavia zum Spießrutenlauf, da sie nur in kleinen Etappen an Informationen gelangt und das Puzzle sich daher bedächtig langsam zusammensetzt.

Doch Alan Bradley, wäre nicht Alan Bradley, wenn er den Leser einfach so auf die Lösung stoßen würde. Er verwirrt einen, legt eine andere Fährte, lässt einen in die falsche Richtung schauen, obwohl der wahre Mörder, die ganze Zeit vor einem steht.

Für mich wieder eine grandiose Story, mit einem eher überraschenden Ende. Mehr verrate ich hier nicht! Vor allem lasse ich offen ob es weitere Geschichten rund um das Internat geben wird und was es mit den mysteriösen Fasanensandwiches auf sich hat! Denn, nicht alles scheint so zu sein, wie man es sieht!

Sein Schreibstil ist wie immer leicht, locker, flockig zum runterlesen. Auch hier sind die Absätze, in denen es um die Chemie geht wieder hervorragend herausgearbeitet und geschrieben, als würde man ein Kuchenrezept vor sich haben. Es ist weder verschachtelt, noch langatmig, sondern genau richtig dosiert und an den entsprechenden Stellen, die von bedeutender Wichtigkeit sind, vertieft!

Mein Fazit: Eine mir mehr als gut bekannte Reihe, die dieses Mal „auswärts spielt“, mit einer wahren Miss Marple in Jung und einem Fall, der unlösbar scheint. Alan Bradley, hat es wieder einmal geschafft mich zu begeistern. Mich mitgerissen und vereinnahmt für sein Buch. Eine gut durchdachte Story, mit einem fulminanten Ende und einer Hauptprotagonistin, die vor jungem Wahnsinn strotzt. Tolle neue Protagonisten, die wahrscheinlich nur einmal in Erscheinung treten werden, die aber hervorragend herausgearbeitet sind und dem Buch eine gewisse Leichtigkeit verleihen. Man leidet mit Flavia mit, denn sie hat unfassbares Heimweh, auch wenn sie es nie zugeben würde! J

Für alle, die Flavia noch nicht kennen…. Lesen!

 

  • Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
  • Verlag: Penhaligon Verlag (22. Februar 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3764531126
  • ISBN-13: 978-3764531126
  • Originaltitel: As Chimney Sweepers Come to Dust
  • Preis: 9,99 € (Taschenbuch)

Buchrezension: T.R. Richmond – Wer war Alice?

Es handelt sich um den Debütroman von T.R. Richmond – Wer war Alice?, aus dem Genre Thriller.

 

Worum geht es in dem Buch?

Alice Salmon starb mit gerade einmal 25 Jahren. Ihr lebloser, kalter und aufgedunsener Körper wurde in einem Fluss gefunden. Sie hatte ihren letzten Abend mit Freunden verbracht, doch irgendetwas schien anders zu laufen als gedacht. Denn plötzlich war Alice verschwunden.

Ist ihr Tod ein Unfall? Ist sie von einer Brücke gestürzt, weil sie mit ihren Freunden zu viel Alkohol getrunken und ihr Gleichgewicht verloren hat? Liegt die Polizei mit ihren Vermutungen richtig und Alice Tod ist nur ein tragischer Unfall oder steckt womöglich mehr dahinter?

Die Nachricht von Alice Tod verbreitet sich an der Universität und in den sozialen Netzwerken wie ein Lauffeuer. Es wird spekuliert, es wird geredet und es wird viel erzählt. Man stellt Vermutungen an, über sie, über ihr Leben und über ihre letzten Stunden.

Auch ihr ehemaliger Professor Jeremy Cooke nimmt an diesen Unterredungen teil. Aber wieso? Was hat es mit ihm und seinem immensen Interesse an Alice auf sich? Er will herauszufinden, was wirklich an diesem kalten, schneeigen Tag passiert ist. Denn er glaubt nicht daran, dass es sich um einen Unfall handelt.

Er fängt an zu recherchieren, sammelt alles was er über Alice finden kann und fängt an, ein Buch über diese zu schreiben. Doch nicht allen gefällt das, was der Professor tut und schnell werden Stimmen wach, die gegen ihn wettern und sich fragen wieso er so engagiert ist? Warum hat er so ein großes Interesse an Alice und was hat ihr Exfreund Luke und ihr bester Freund Ben mit dieser Sache zu tun? Wird es ihm gelingen, herauszufinden wer Alice war?

 

Wer ist T.R. Richmond?

T.R. Richmond ist ein preisgekrönter Journalist, der für regionale sowie überregionale Zeitungen, Magazine und Webseiten geschrieben hat. Die Übersetzungsrechte von „Wer war Alice“ wurden in über 20 Länder verkauft.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Als ich den Klappentext von diesem Buch gelesen habe, wusste ich… ich muss es lesen, ich muss es haben und ich war Feuer und Flamme! Irgendwie hat es mich gepackt und nicht mehr losgelassen. Als dann die E-Mail vom bloggerportal kam, mit dem Vermerk, ich darf es lesen und rezensieren konnte ich meine Ungeduld kaum noch im Zaum halten. Nur wenige Tage später ging es dann auch schon los!

Und dann kam, was kommen musste… von himmelhochjauchzend, ein Fall in die Tiefe! Aber wieso nur? Wieso hat mich die Flamme, die mich beim Klappentext gepackt hat von jetzt auf gleich verlassen?

Relativ schnell und simpel erklärt. Es handelt sich um keinen typischen Roman/ Krimi, sondern um eine Ansammlung von E-Mails, Briefen, Tagebucheinträgen, Einträge aus sozialen Netzwerken etc. Dieses Buch ist keine Geschichte, die sich in einem Rutsch herunter lesen lässt, sondern eine Geschichte aus Sicht von vielen unterschiedlichen Protagonisten. Von daher finden auch immer wieder zeitliche Sprünge statt. Vor allem wenn es um die Tagebucheinträge von Alice geht. Diese sind nicht zwingend chronologisch sortiert, sondern werden vom Autor stets dort eingefügt, wenn das Gefühl entsteht, Alice muss mehr beschrieben, tiefgründiger dargestellt und präsentiert werden. Natürlich lernt der Leser Alice aufgrund ihrer Tagebucheinträge anders, persönlicher und tiefgreifender kennen. Schnell wird klar, dass hinter der Fassade der Alice mehr steckt und das ihre Berufung das Schreiben, der Journalismus und die Gerechtigkeit war.

Diese Tagebucheinträge werden gestützt von Briefen, die der Professor Jeremy Cooke an seinen besten Freund schreibt sowie die E-Mails die er mit Alice Mutter austauscht. Wir erfahren nicht zwingend in dieser Kommunikation etwas über Alice, sondern viel mehr etwas über Jeremy. Über seine Vergangenheit und wieso er so verbissen daran arbeitet, den Fall Alice zu lösen. Achtung, hier erläutere ich nicht mehr, sondern würde ich spoilern!

Das ganze Konstrukt aus Kommunikation wird ergänzt um Zeitungsartikel die Alice geschrieben hat bzw. die von ihrem Tod berichten, sowie Auszüge und Kommunikationen aus sozialen Netzwerken die sich über Alice auslassen.

Richmond verwendet sogar Teile aus SMS, die sich die Protagonisten untereinander geschrieben haben. Was man ihm zugutehalten muss. Er hat es geschafft jedem Protagonisten der schriftlich zu Wort kommt einen anderen Schreibstil zukommen zu lassen. Die einzelnen Nachrichten unterscheiden sich stets voneinander und man erkennt schnell die Stile der einzelnen Personen heraus. Was ich als sehr positive erachte.

Dennoch ist es mir sehr schwer gefallen dieses Buch zu lesen. Es hat mich nicht richtig gepackt, denn meine Erwartungshaltung war nach dem Klappentext eine andere. Aufgrund diesem erwählten Stilmittel, ist auch keine wirkliche Spannung entstanden, sondern eher eine Erzählung und eine Biographie über Alice, ein Teil von ihrem Leben und der Versuch ihren Tod zu erklären bzw. aufzuklären. Ich habe mich immer wieder dabei ertappt, wie ich beim Lesen abgedriftet bin und mit den Gedanken nicht mehr beim Buch war. Daher musste ich manche Seiten leider 2-3 mal lesen!

Alice, die wirkliche Protagonistin, lernen wir nie lebend kennen! Wir erleben sie anhand ihrer Tagebücher, ihrer Zeitungsartikel und aus Erzählungen. Man kann sich am Buchende zwar ein Bild von ihr machen, aber es ist noch leicht verschwommen und wird auch nicht ganz klar! Richmond bedient sich einer Handvoll Protagonisten, die sein Werk mit Leben füllen. Doch mein Bauch sagt ganz klar, keiner davon lässt sich nun wirklich skizieren. Sie sind alle angerissen, alle teilweise ausgefüllt mit Leben und Wissen aber keiner davon ist mir direkt in Erinnerung geblieben, dass ich diesen portraitieren könnte.

Irgendwie Schade, denn die Story hinter diesem Buch gefällt mir sehr gut. Doch die Umsetzung, hat mich leider nicht überzeugt.

Dennoch allen, die wissen möchten „Wer Alice war?“ viel Spaß beim Lesen und mit Toleranz und Weitblick an dieses Buch herangehen und ihm eine faire Chance einräumen!

 

  • Broschiert: 448 Seiten
  • Verlag: Goldmann Verlag (29. Februar 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3442205085
  • ISBN-13: 978-3442205080
  • Originaltitel: What she left
  • Preis: 14,99 € (broschiert)

Buchrezension: Rick Yancey – Die 5. Welle „Das unendliche Meer“ Bd.2

Vielen Dank an Random House und das Bloggerportal für die Fortsetzung von Rik Yancey´s „Die 5. Welle“. Hierbei handelt es sich um Band 2, von einer Trilogie. Die Rezension bezieht sich auf das Buch von Rick Yancey – Das unendliche Meer

 

Worum geht es in dem Buch?

Cassie Sullivan, eine Überlebende der 5. Welle ist auf der Flucht! Sie flieht vor den Menschen, die Ihr Schaden zufügen wollen, den sogenannten Silencern. Sie haben wie Wellen ausgelöst.

Mehr als vier Milliarden Menschen sind tot. Getötet durch 4 brutale Wellen. Der Energieentzug, die Flutkatastrophen, die tödliche Krankheit und das gegenseitige Misstrauen und Morden untereinander.

Man kann niemandem mehr trauen!

Cassie Sullivan ist nicht alleine. Sie ist Mitglied einer kleinen Widerstandsgruppe, die versucht sich gegen die Silencer und deren Drahtzieher durchzusetzen und zu überleben. Sie haben sich zusammengeschlossen um zu überleben. Sie kämpfen füreinander und gegen den Feind. Doch ist ihnen immer bewusst wer der feind ist?

Als Ringer und Teacup verschwinden, wird ihre Gruppe immer kleiner und der Kampf gegen das Unbekannte nicht ungeahnte Ausmaße an. Vor allem als ein Fremder versucht in ihr Versteck einzudringen?

Cassie hingegen hofft, das ihr Retter Evan Walker noch am Leben ist. Wird ihre Hoffnung sterben?

Was hat es mit dem mysteriösen und plötzlich auftauchenden Kind auf sich? Können die Freunde das Rätsel lösen und sich in Sicherheit bringen bevor es zu spät ist?!

 

Wer ist Rick Yancey?

Rick Yancey ist ein preisgekrönter Autor, der mit seiner Trilogie »Die fünfte Welle« die internationalen Bestsellerlisten stürmt. Wenn er nicht gerade schreibt, verbringt er seine Zeit am liebsten mit seiner Familie in seiner Heimat Florida.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Rick Yancey hat mit seinem ersten Buch aus der Trilogie die 5. Welle die Messlatte sehr hoch gelegt. Was dahingehend bedeutet, meine Erwartungshaltung an dieses Buch, war nicht minder niedrig. Doch, konnte es wirklich an den 1. Teil anknüpfen?

Ich muss jetzt ein „Jein“ verwenden. Denn, Rick Yancey braucht ungemein Lange bis er beim Schreiben so richtig in Fahrt kommt. Bedeutet, die ersten gefühlten 150 Seiten des Buches haben mich nicht gepackt und ich habe auch nicht wirklich Zugang zu diesem gefunden. Dafür hat er es aber geschafft, mich auf den letzten Seiten mit zu reißen und wieder ein wenig zu versöhnen. Er schafft es, aus einer nicht excistenten Spannung, plötzlich ein spannendes und mitreißendes Buch zu machen, was zum Schluss hin, die Erwartungen zu fast 100 % erfüllt. Damit hat er mich ein wenig versöhnt, aber dennoch bleibt Kritik da.

Fortsetzungen haben es bekanntlich schwer, gerade weil man eine gewisse Haltung zum ersten Teil hat und natürlich am liebsten nahtlos an dieses anknöpfen möchte. Leider ist dies nicht immer wirklich gelungen.

Als ich angefangen habe zu lesen, habe ich keinen Draht zu dem geschriebenen gefunden. Ich musste das Buch ständig zur Seite legen und mich mit anderen Dingen beschäftigen, weil es mich nicht gepackt, sondern eher gelangweilt hat. Doch, und diese Devise habe ich, muss ein Buch zuende gelesen werden, denn es kann sich ja schließlich ändern. So auch hier!

In diesem Buch werden zwei Szenarien parallel erzählt. Zum einen geht es um Ringer und Teacoup die verschwinden, um nach den Höhlen zu suchen, in denen sich die Kinder vor der kommenden 5. Welle verstecken möchten. Doch sie werden aufgegriffen und Ringer wird wieder zu Marika, die sie vor den Wellen war. Wir erfahren hier etwas über die Vergangenheit von Marika. Wie sie war, was sie gemacht hat und wer dieses Mädchen ist, bevor es zu Ringer wurde. Auch erfahren wir, was sich wirklich hinter der 5. Welle verbrigt und hinter den Silencern und den Drohnen. Achtung, mehr kann ich nicht verraten, sonst würde ich Spoilern! Allerdings, sind hier manche Stellen und Szenen, gerade am Anfang sher verwirrnd, sehr langatmig und nicht packend geschrieben, so dass ich schwirigkeiten hatte, diesen zu folgen.

Parallel dazu, erfahren wir etwas über Poundcake. Wie er zu seinem Namen gekommen ist und warum er schweigt. Er ist einer der zurückgebliebenden in einem  Hotel, welches die Jugendlichen besetzt haben, stetig bewachen und auf die Rückkehr von Ringer und Teacoup warten. Doch sie werden angegriffen! Nun heißt es kämpfen um zu überleben!

Die beiden Szenarien, werden jeweils aus der Sicht der spielenden Person erzählt. Daher ist es machmal schwierig nachvollziehen zu können, wer spielt gerade und wer nicht. Aus wessen Augen sehe ich nun das vormirliegende, wer steht neben mir und was passiert gerade überhaupt!

Der für dieses Buch gewählte Schauplatz ist identisch zum ersten Buch. Es spielt sich alles auf sehr kleinem Raum ab, auf einem verwüsteten Feld und die Stimmung ist gedrückt und voller Angst. Er verzichtet bewusst auf Schönmalerei und Farbenspiel. Er bringt Szenarien und Bilder schnell auf den Punkt und nutzt daher eine Schreibweise, die klar und deutlich ist. Unverschnörkelt und klar! Seine Sätze sind nicht verschachtelt, sondern lassen sich gut und einfach lesen. Die Grausamkeit und die gerückte Stimmung in diesem Buch erschafft er mit seiner deteilverliebten Wortwahl. Es brauch nicht viel, um jemanden in Angst und Schrecken zu versetzen, dazu reichen wenige Worte aus!

Yancey hat es wieder mal geschafft eine Grausmkeit in sein Buch einzubauen, die seines gleichen Sucht. Im ersten Buch waren es für mich die Leichen, die von den Kindern zu den Hochöfen gebracht und verbrannt werden mussten. In diesem Buch sind es die kleinen Kinder mit ihren Halsschmerzen. Auch hier, verrate ich weiter nichts! Aber und das muss ich loswerden, wird eine Grausamkeit beschrieben, die schwer vergleichbar mit anderen Dingen ist. Er lässt den Leser eintauchen in eine Welt, die es hoffentlich nie geben wird. Er macht Kinder zu Opfern aber bewusst gewählt. Den Kinder, sind in seiner Trilogie der Schlüssel für vieles.

Eine Leseempfehlung für all diejenigen, die Dystopiebücher mögen und einr Trilogie die voller Überraschungen und Wendungen steckt.

 

  • Taschenbuch: 352 Seiten
  • Verlag: Goldmann Verlag (20. Februar 2017)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3442485444
  • ISBN-13: 978-3442485444
  • Originaltitel: The Infinite Sea
  • Preis: 9,99 € (Taschenbuch)

Buchrezension: Natalie Meg Evans – Die Kleiderdiebin

Dieses Mal geht es um das Buch von Natalie Meg Evans – Die Kleiderdiebin, aus dem Genre Frauenroman.

 

Worum geht es in dem Buch?

Wir befinden uns in den 30 er Jahren im wunderschönen Paris. Der Krieg tobt in Spanien und viele Juden flüchten.

Die junge Telefonisten Alix Gower träumt davon, eines Tages in den Olymp der Haute Couture Designer aufzusteigen. Sie hat von ihrer Oma das Nähen gelernt und von ihrem Opa das Zeichnen mit in die Wiege gelegt bekommen. Ihr Auge für das Detail und ihre Liebe für die Mode und die unterschiedlichen Stoffe lassen sie immer wieder träumen. Doch ihr Traum soll sich bald erfüllen!

Denn ihr guter und charmanter Bekannter Paul macht Alix ein unmoralisches Angebot. Sie bekommt eine Anstellung in einem der berühmtesten Modehäuser der Stadt und kann dort lernen, was es heißt eine professionelle Näherin zu sein. Doch, sie soll dort nicht nur arbeiten, sondern auch die kommende Frühjahrskollektion kopieren. Alix stimmt zu, denn es winkt ein großer Batzen Geld für diese Aufgabe

Doch, alles kommt anders als geplant. Denn Alix wird überfallen und bedroht… Ein gutaussehender Mann namens V. Haviland rettet sie und verzaubert Alix. Doch als er plötzlich spurlos verschwindet, wendet sie sich an den Falschen und gerät in schlechte Kreise.

Doch das alleine reicht nicht aus, um Alix das Leben schwer zu machen. Denn es scheint ein Geheimnis um den Tod ihres Großvaters zu geben, welches gelüftet und aufgeklärt werden sollte. Erfährt Alix dann auch, wer der Comte ist, der sie seit Kindesbeinen an begleitet und finanziert, oder wird dieses Geheimnis niemals aufgedeckt?

 

Wer ist Natalie Meg Evans?

Natalie Meg Evans gab einst ihren Platz an der Kunstakademie auf, um einem Londoner Experimentiertheater beizutreten. Sie verbrachte dort fünf Jahre. Heute lebt sie gemeinsam mit ihrem Mann im ländlichen Norden von Suffolk.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Ich habe mir dieses Buch ausgesucht, da ich vom Klappentext mehr als angetan war und eine gewisse Vorstellung und Erwartungshaltung hatte. Das Buch hat mich dahingehend angesprochen, dass es um Mode geht und die Modepiraterie in der Haute Couture. Doch, schon nach wenigen Seiten war mir klar, dass alleine ist nicht das zentrale Thema des Buches und ich war kurz davor es zur Seite zu legen. Denn, das Thema Mode wird ergänzt um die Modepiraterie, den Krieg in Spanien nebst Nebenschauplätzen, das Aufdecken eines Mordes, eine Erpressung, der Aufbau einer Selbstständigkeit, eine mögliche Vater-Tochter Beziehung und das Pariser Nachtleben! Puhhhhh….

Um es vorne weg zu nehmen, dieses Buch hat mich sehr viele Tage gekostet es zu lesen, da ich ständig mit meinem Gedanken abgedriftet bin, da es mich aufgrund der vielen zusätzlichen Punkte und der Ausschweifungen nicht gepackt hat. Es kommt selten vor, dass mich das lesen anstrengt und ich keinen Zugang zum Buch finde. Eigentlich schade, denn ich hatte mich auf ein tolles Buch gefreut und bin leider enttäuscht worden.

Natalie Meg Evans hat viele Protagonisten erschaffen. Sie hat Memé, Alix, Paul, Javier, Serge, Bonnet, Una & Co. zum Leben erweckt und ihnen ganz eigene, oftmals sehr spezielle Charaktere zukommen lassen, die innerhalb des Buches wachsen und gedeihen. Doch, aufgrund dessen, das sie diese sehr ausschweifend beschreibt, wird es sehr langatmig und langweilig. Dennoch bekommt man von den Figuren einen mehr als guten Eindruck und kann sie sich oftmals bildlich vorstellen. Da wäre etwas weniger mehr gewesen, so dass sich der Leser noch einen eigenen Eindruck von diesen hätte machen können und etwas Luft bleibt um sie selber zu gestalten.

Die gewählte Kulisse ist natürlich perfekt für die Haute Couture. Hier muss ich ein dickes Lob aussprechen, denn Natalie Meg Evans hat hervorragend recherchiert was die Mode der 30er Jahre betrifft und diese sehr treffend und grandios beschrieben. Jemand der Ahnung vom nähen hat und mit den komplexen Stichen und Heftarten etwas anfangen kann, wäre bei diesen Passagen schier ausgeflippt vor Freude. Selbst die eigenständig entwickelten Modelle von Alix sind hinreißend beschrieben und können vor dem geistigen Auge als perfektes Abbild abgerufen werden. Dies hat mich ein wenig besänftigt und meine Erwartungshaltung dahingehend zumindest erfüllt!

Die Geschichte welche in diesem Buch erzählt werden soll, ist von der reinen Grundidee sehr gut. Doch sie ist zu ausschweifend und mit viel zu vielen Nebenplätzen geschmückt. Dadurch rückt das, was im Klappentext versprochen wurde, nämlich die Modepiraterie in der Haute Couture weit nach hinten. Der Mittelteil des Buches könnte komplett gestrichen werden und dann würde es sich nur noch um die Haute Couture drehen. Durch die ständigen Wechsel der Schauplätze ist dieses Buch unruhig und man weiß als Leser auch nicht immer unbedingt, was es mit diesem Szenenwechsel nun auf sich hat und ob es sich irgendwann auflöst. Mir persönlich ist das Kriegsgeschehen zu viel und die Geschichte mit der Erpressung hätte stark gekürzt werden können. In der Mitte des Buches, habe ich das Gefühl bekommen, das Meg Evans ihren Schwerpunkt des Buches aus dem Auge verloren hat und abgedriftet ist. Erst im letzten Drittel hat sie den Faden wieder gefunden und die Geschichte weitererzählt, doch dann sind ständige neue Geschehnisse aufgetreten, die dieses Buch erneut in die Länge gezogen haben. Hätte sie sich auf das wesentliche konzentriert und den Schwerpunkt exakt gesetzt, wäre die Geschichte toll geworden.

Ihr Schreibstil ist perfekt für das Paris der 30er Jahre. Sie ist sehr detailliert, sehr genau und exakt in ihrer Wortwahl, aber auch leider sehr ausschweifend und sehr oft zu bildlich in ihren Sätzen. Dennoch lässt es sich gut lesen und es ist mehr als verständlich geschrieben. Doch, man gerät immer wieder an Stolpersteine, wenn es zu detailliert wird, da man seine eigene Phantasie nicht mit einfließen lassen kann, da alles schon gesagt wurde.

Am Ende des Buches befindet sich ein Skizzenbuch von Alix. Dieses hätte ich mit detaillierter gewünscht und gerne ins Buch selber integriert, vor allem bei diversen Fachbegriffen, wenn man selber nicht aus der Riege der Näherinnen kommt.

Gut finde ich zudem, dass Natalie Meg Evans einen Kurzbericht am Buchende gibt, welche Schauplätze rein erfunden sind und welche nicht.

Viel Spaß beim „kopieren“…

 

  • Taschenbuch: 544 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag (11. Mai 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3453418670
  • ISBN-13: 978-3453418677
  • Originaltitel: The Dress Thief
  • Preis: 9,99 € (Taschenbuch)

Buchrezension: Emmy Laybourne – Monument 14 (Bd.1)

Es handelt sich um den Debütoman von Emmy Laybourne – Monument 14, aus dem Gerne Jugendroman bzw. Dystopie! Dies ist Band 1 einer Trilogie.

 

Worum geht es in dem Buch?

Dean und sein Bruder Alex steigen wie jeden Morgen in zwei unterschiedliche Busse ein, die sie zur Schule bringen sollen. Beide haben den gleichen Weg, lediglich getrennt nach “Middleschool“ und „Highschool“! Doch keiner von den beiden ahnt, was wenige Minuten danach passieren wird. Etwas, das ihr komplettes Leben auf den Kopf stellt.

Riesen Hagelkörner fallen vom Himmel, die die beiden Busfahrer zu halsbrecherischen Manövern zwingen. Doch es gelingt und die beiden Brüder stranden mit 12 anderen Kids in einer Shopping Mall.

Als dann noch einer der beiden Busse Feuer fängt und explodiert, wird den 14 Kids klar, etwas stimmt hier ganz und gar nicht.

Sie finden einen alten Fernseher und hören, welche verheerenden Katastrophen auf die USA hereingebrochen sind. Eine Tsunami Welle hat die Ostküste der USA getroffen. Diese hat den Hagel und ein zerstörerisches Erdbeben ausgelöst, was dafür gesorgt hat, das in einer Chemiefabrik in der Nähe des Einkaufszentrums in welchem die Jugendlichen festsitzen ein Leck aufgetreten ist und eine giftige Rauchwolke in den Himmel steigt.

Diese Giftwolke nährt sich mit großen Schritten dem Einkaufszentrum. Der Strom fällt aus, die Luft färbt sich grünlich und die Kids merken schnell, etwas stimmt mit dieser Wolke nicht. Denn sie verändert das Verhalten von manchen oder sorgt dafür, dass die Haut anfängt aufzuplatzen.

Die Kids reagieren sehr schnell und schließen sich zusammen um gegen diese Wolke anzukämpfen und ihr Überleben zu sichern. Sie übernehmen die Shopping Mall und machen aus dieser eine abgeschottete Überlebensstation.

Doch wie lange wird dies gut gehen? Ist Rettung in Sicht?

 

Wer ist Emmy Laybourne?

Emmy Laybourne arbeitete als Schauspielerin, bevor sie die Liebe zum Schreiben entdeckte. Mit ihrem Mann, zwei Kindern und der australischen Echse Goldie lebt sie im Bundesstaat New York.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Als ich dieses Buch angefangen habe zu lesen, ist mir als erstes aufgefallen, das die Wahl der Sprache und des Schreibens einfach und simpel gewählt ist. Das hat mich natürlich erst einmal sehr irritiert. Habe dies dann aber eher dem Jugendbuch zugeschrieben, als vielleicht einer Absicht. Allerdings lässt sich das Buch dadurch sehr gut, sehr schnell und sehr flüssig lesen. Habe dieses innerhalb von 2 Tagen ausgehabt, zum einen weil ich es nicht mehr zur Seite legen konnte und zum anderen, weil es sehr flott zum runterlesen war.

Wenn man den Klappentext liest, denkt man im ersten Moment an die vielen anderen Bücher aus diesem Gerne, die alle das gleiche Ziel verfolgen. Jugendliche einer Gefahr aussetzen, schauen was passiert und im besten Fall die Welt retten lassen. Aber, jedes Buch bekommt seine Chance und es heißt ja nicht, kennt man das eine, kennt man alle.

Von daher…ging das Lesevergnügen los!

In diesem Buch werden 14 Charaktere kontinuierlich als Hauptakteure benutzt. Ich war mir dahingehend unsicher, ob Emmy Laybourne es schafft, allen in ihrer Art und Weise gerecht zu werden und ihre wahren Charakterzüge auszuarbeiten. Ich kann dies nur bejahen. Im Laufe dieses Buches, lernt man die Kids kennen und erfährt natürlich zudem auch, welcher Junge steckt hinter dem Erzähler. Aus welcher Sicht ist dieses Buch geschrieben. Es handelt sich dabei um Dean. Ein Außenseiter, ein Booker (jemand der Bücher liebt), ein Nerd und einer der heimlich verliebt ist. Doch nicht in irgendwen, sondern in Astrid. Astrid, für ihn das schönste Mädchen der Schule, zufällig auch im selber Bus wie er und nun Gestrandete in der Shopping Mall. Man lernt Dean kennen, was er denkt und vor allem wie er sich Astrid an nährt, wie er oftmals versucht mit ihr zu kommunizieren, dabei sein Kopf verrücktspielt und wir Zeuge eines wirren gestammels werden. Doch mit der Zeit wächst Dean über sich hinaus und wird zu einem gern gesehenen Mitglied der Gemeinschaft, neben seinem Bruder Alex.

Emmy Laybourne lässt uns teilhaben an einer jungen Liebesgeschichte, nicht nur die von Dean, sondern auch von anderen Protagonisten. Die Verliebtheit von Teenagern, die Irrungen und Wirrungen durchmachen, die Höhen und Tiefen haben und die in manchen Momenten zusammenschweißt bzw. auch auseinander geht. Hier verrate ich nicht zu viel, denn sonst würde ich spoilern!

Die Geschichte die Emmy Laybourne erzählt, ist im ersten Moment identisch mit vielen anderen Dystopie Romanen. Doch, es gibt einen Unterschied. Die Kids sind in einer Shopping Mall gestrandet, ein Paradies um zu überleben. Doch das vermeintliche Paradies stellt sich auch als Herausforderung dar. Denn alles essen und trinken dieser Welt muss rationiert, Sicherheitsvorkehrungen müssen getroffen werden und viele technische Herausforderungen gilt es zu meistern Sie lässt ihre Protagonisten zu einer Einheit werden. Zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen, die es gilt sich zu organisieren. Ihre Charaktere wachsen von Kapitel zu Kapitel über sich hinaus und strukturieren ihren Alltag. Sie machen die Shopping Mall zu ihrem neuen Zu Hause und packen alle an. Sie verbarrikadieren sich vor der Außenwelt und isolieren sich komplett. Doch das eigentliche Paradies wird zur Hölle. Denn die Kleinen plagt das Heimweh und die Großen erfahren von den Umständen, die außerhalb dieser Wände vor sich geht. Die Angst vor der Außenwelt und die Notwendigkeit sich innerhalb des Supermarkts miteinander auseinander setzen zu müssen, wird zur Zerreißprobe! Ziehen alle am gleichen Strang oder arbeitet jemand dagegen? Können Sie sich gegenseitig trauen?
Doch dies wäre nicht genug, denn Emmy Laybourne konfrontiert die Kids noch mit etwas ganz anderem. Mit der grausamen Giftwolke, die durch das Erdbeben ausgelöst wurde. Diese giftigen Stoffe, verändern je nach Blutgruppe den Menschen, sobald dieser die Luft einatmet. Je nach Blutgruppe führen sie zu schlimmen Verletzungen, schweren Aggressionen oder paranoiden Zuständen. Wie sollen die vierzehn Jugendlichen dies überstehen? Dies verrate ich hier nicht…

Der bereits anfänglich erwähnte Schreibstil, diese Einfachheit, das Schnörkellose, die Leichtlesigkeit und die simple gewählten Worte, sorgen beim Lesen dafür, dass man sehr schnell in das Szenario eintaucht. Das man ein Teil dieser Kids wird und das man gefesselt ist, von dem was dort passiert. Man fiebert mit, man wird gefangen genommen von der Shopping Mall und kann das Buch nicht mehr zur Seite legen. Meine anfängliche Skepsis und Irritiertheit, hat sich dahingehend gewandelt, dass diese Art der Einfachheit, dem Buch einen ganz besonderen Touch verleiht. Genau diese Art und Weise macht aus dieser Dystopiegeschichte etwas Besonderes.
Davon ausgehend, dass es sich um einen Jugendroman handelt, sind manche Szenen sehr brutal und gewalttätig dargestellt. Denn die Kids erleben nicht nur die heile Welt in der Shopping Mall, sondern werden auch mit dem konfrontiert, was da draußen herum läuft. Daher sollte man als Elternteil Abwegen, ab wann dieses Buch sinnvoll ist. Ich als Erwachsener, habe diese Szenen als nicht so brutal empfunden und konnte gut damit umgehen, aber manche Dinge sollten aus Kinderaugen betrachtet werden.

Welche Blutgruppe habt ihr? Was erwartet euch?

Lest selbst…

 

  • Taschenbuch: 336 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag (13. Januar 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3453411633
  • ISBN-13: 978-3453411630
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
  • Originaltitel: Monument 14
  • Preis: 8,99 € (Taschenbuch)

Buchrezension: Rick Yancey – Die 5. Welle (Band 1)

Es handelt sich bei der heutigen Rezension um ein Buch aus einer Trilogie von Rick Yancey – Die 5. Welle (Band 1), aus dem Genre Dystopie.

 

Worum geht es in dem Buch?

Die 1. Welle: schaltete den Strom aus

Die 2. Welle: brachte Wassermassen und Zerstörung über die Erde

Die 3. Welle: rottete die Menschheit mit einem tödlichen Virus aus

Die 4. Welle: jeder ist ein Gejagter… denn die Anderen sind da!

Cassie, die bei der 3. Welle ihre Mutter verloren hat, flüchtet mit ihrem Vater und ihrem kleinen Bruder Sammy! Sie finden Unterschlupf in einem Camp aus Überlebenden. Doch dies ist erst der Anfang vom Ende! Denn nach der 3. Welle sind 7 Milliarden Menschen tot. Nur noch eine Handvoll Überlebende gibt es auf der Erde. Diese heißt es nun zu besiegen.

Denn die Anderen nehmen ihren kleinen Bruder mit und töten den Rest. Nun heißt es für Cassie, Sammy finden und fliehen. Ihre oberste Devise lautet: Traue niemandem!

Doch als sie zur Gejagten und angeschossen wird, glaubt sie ihr Schicksal besiegelt zu haben. Doch, dem ist nicht so. Denn sie wird gerettet. Gerettet von Evan Walker. Er pflegt, füttert und beschützt sie. Doch kann sie ihm wirklich trauen? Doch Cassie hört auf ihren Instinkt und findet dank Evans Hilfe heraus, was die 5. Welle mit sich bringt.

Kann sie Sammy mit Evan zusammen finden, bevor die 5. Welle aktiviert wird? Kann Sie Sammy retten bevor es zu spät ist?

 

Wer ist Rick Yancey?

Rick Yancey ist ein preisgekrönter Autor, der mit seiner Trilogie »Die fünfte Welle« die internationalen Bestsellerlisten stürmt. Am liebsten verbringt er seine Zeit mit seiner Familie in Florida, seiner Heimat! Die 5. Welle ist aktuell auch im Kino als Blockbuster Film zu sehen!

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Ich muss mich selber erst einmal sammeln und meine Gedanken sortieren, da ich von diesem Buch durcheinander und hin bzw. hergerissen bin!

Das gab es noch nie, dass ich auf der einen Seite himmelhoch jauchzend bin, mehr als begeistert und auf der anderen Seite sehr skeptisch und kritisch!

Wieso das Ganze?

Als ich angefangen habe zu lesen, dachte ich im ersten Moment mich erwartet ein Buch, Art „Independence Day“ Style, die Invasion der Außerirdischen. Es kam mir alles sehr bekannt und vor allem sehr „schon einmal gehört vor!“ Das hat mich ein wenig stutzig gemacht. Vor allem war der Drang dieses Buch zur Seite zu legen sehr hoch. Doch ich habe ihm eine Chance gegeben und trotzdem innerlich mit diesem schon faktisch abgeschlossen.

Aber, es gab eine positive Wendung!

Das Buch beginnt damit, dass wir Cassie kennenlernen. Wie sie ist, was sie so macht und vor allem was es mit den ganzen Wellen auf sich hat und was sie dabei alles verloren hat. Dadurch zieht sich manches ein wenig in die Länge, allerdings dankt man es später dem Autoren, dass er mehr in die Tiefe gegangen ist, da der Kreis sich anfängt zu schließen. Man erlebt Cassie als lustiges, aufgeschlossenes Highschool Mädchen und erfährt mit ihr eine Verwandlung zur kaltblutigen Kriegerin. Eine die ihre Familie beschützen will. Man lernt sie und ihren stetig wachsenden Mut kennen. Aber auch gleichzeitig ihre Verzweiflung und ihre Angst!

Neben Cassie als Hauptprotagonisten gibt es noch Evan Walker. Er scheint der Schiegermuttertraum schlechthin zu sein. Er kümmert sich aufopfernd auf Cassie als diese verletzt ist. Verarztet, wäscht, füttert und kümmert sich um sie. Er ist liebevoll, herzensgut und gleichzeitig seltsam. Denn das Verhalten von Evan, passt nicht zu den vorhergegangenen Wellen und Cassie ist ebenfalls hin und hergerissen, was ihn betrifft. Kann sie ihm trauen oder nicht? Ist er ein Mensch oder ist er ein Anderer.

Dann gibt es noch Ben Parish, alias Zombie. Den Cassie aus der Highschool kennt, in den sie verliebt war, der auch das Inferno der Wellen überlebt hat. Er ist eher von den Anderen aufgegriffen worden als Sammy. Er wird zum Kämpfer ausgebildet und im Laufe des Buches, wird er zu einem wichtigen Bindeglied zwischen Cassie und Sammy. Er, der mit seinem Lächeln Mädchenherzen zum schmelzen bringen konnte, macht eine Wandlung durch und wird mehr zu Zombie als zum grinsenden Sunnyboy!

Die drei erwähnten Protagonisten sind nur eine Auswahl. Doch für mich die eigentlich wichtigsten, die im Laufe des Buches, die meisten Wandlungen durchmachen und bei denen man die Kraft der Zerstörung durch die Anderen erkennen kann. Sie bilden die wirkliche Zerstörung ab.

Die Geschichte die Rick Yancey erzählt, ist eine Dystopie aufgrund einer Invasion durch Außerirdische. In diesem Buch als „Andere“ bezeichnet. Sie beobachten seit Jahrhunderten die Menschen und brauchen ihr Territorium, die Erde um sich auszubreiten. Auch sie haben ihren ersten Auftritt in dem Buch mit einem Mutterschiff, welches plötzlich am Himmel auftaucht und die Menschen in Panik versetzt. Wenn man das Ganze Buch gelesen hat, wird einem klar, dass das der Anfang war, vom vermeintlichen Ende, welches aktuell noch offen ist. Denn es handelt sich bei der Geschichte um eine Trilogie, die mit diesem Buch noch nicht beendet ist. Die Geschichte ist trotz meiner Skepsis, schlüssig erzählt und ergibt „Sinn“.

Rick Yancey schreibt sehr schlüssig, flüssig, verschachtelt und bildlich. Vieles hat man vor Augen, und kann sich relativ gut in die einzelnen Situationen hineinversetzen.

Je weiter ich in dem Buch vorgedrungen bin, desto fesselnder war es. Irgendwie habe ich den Punkt erreicht, dass es mich fasziniert und gleichzeitig überwältigt hat. Denn aus der Hand legen konnte ich es wahrlich nur sehr schwer. Den Überraschungseffekt hat Rick Yancey des Öfteren auf seiner Seite, da man als Leser nicht mit diesen Wendungen und Interaktionen rechnet. Das Buch erlebt dadurch Höhen und Tiefen und wird beim lesen nicht langweilig.

Eine Szene, bzw. ein ganzes Kapitel ist mir sehr gut in Erinnerung geblieben und hat mich wahrlich mit Haut und Haaren gepackt. In dieser geht es um das Entsorgen der Toten. Die, die von Kindern, durchsucht und verbrannt werden. Er schafft es, diese Szenen so dramatisch, so plastisch und so packend zu schreiben, dass es mir Gänsehaut über den Körper gejagt hat! Dieses Kapitel ist alptraumhaft und hat mich richtig gefesselt. Sie hat mich das Buch zur Seite legen und tief durchatmen lassen. Ich musste einen Blick auf meinen Sohn werfen, der wie viele Kinder in dem Buch fast 5 Jahre alt ist. Diese Szenen die dort beschrieben werden haben mich hart getroffen und das war auch der Ausschlag für die entscheidende Wendung. Die Wendung die dafür gesorgt hat, das ich das Buch nun doch aus einem anderen Blickwinkel betrachte und die vermeintliche Skepsis bzw. ablehnende Haltung diesem gegenüber ablegen musste. Diese Szenen sind bedrückend, gruselig und gleichzeitig so real dargestellt, das der Klos in meinem Hals immer dicker wurde und der Drang dieses zu Ende zu lesen immer größer. Rick Yancey hat es geschafft, mich als Skeptiker zu fesseln und von seinem Werk zu überzeugen.

Das Genre Dystopie, ist nicht jedermanns Geschmack, weil es schon sehr speziell ist und man diese Art der Fantasy und Science Fiction mögen muss. Allerdings und davon bin ich überzeugt werden viele, neue Leser sich auf das Invasionsspektakel von Rick Yancey einlassen. Denn es ist unterhaltend, etwas anderes, etwas spezieller, aber unendlich packend, da man das Gefühl bekommt, man stecke mitten drin und jederzeit könnte diese Art der Anderen über uns herein brechen.

Ich bin gespannt was Band 2 & 3 noch bringen werden und ob es genauso spannend weiter geht! Er hat die Messlatte mit Band 1 sehr hoch gelegt.

Traut euch, lasst eurer Skepsis freien Lauf und taucht ein in die Welt der „Anderen!“

 

P.S.: Ich habe es gewagt und mir den Kinofilm angesehen. Eigentlich sollte man so etwas generell lassen. Denn ich bin wahrlich enttäuscht. Vieles wurde komplett anders umgesetzt als es im Buche steht und auch das Ende ist anders. Finde es dahingehend schade, dass ein Buch durch einen Film so kaputt gemacht wird!

 

  • Taschenbuch: 496 Seiten
  • Verlag: Goldmann Verlag (11. Januar 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3442482801
  • ISBN-13: 978-3442482801
  • Originaltitel: The Fifth Wave Vol. 1
  • Preis: 9,99 € (Taschenbuch)

Buchrezension: Alexandra -Zurück nach Hollyhill

Es handelt sich um ein Jugend Fantasybuch von Alexandra Pilz – Zurück nach Hollyhill!

 

Worum geht es in dem Buch?

Emily, 17 Jahre alt, gerade das Abitur in der Tasche und dem Wunsch Chirurgie zu studieren wie ihr Vater, der Arzt gewesen ist. Emily ist bei ihrer Oma, väterlicherseits groß geworden, da ihre Eltern vor 13 Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind.

Doch plötzlich wird Emilys Leben durcheinander gewirbelt, als sie von ihrer Oma einen Brief erhält, den ihre Mutter noch vor ihrer Geburt geschrieben hat. Sie fordert Emily auf, nach England Dartmoor zu reisen und dort ihr Heimatdorf Hollyhill zu suchen!

Hollyhill ist auf keiner Karte verzeichnet und das einzige was Emily weiß ist, dass es irgendwo in Dartmoor, mitten im Moor liegen muss.

Trotz Protest ihrer Oma und ihrer besten Freundin Fee, macht sie sich auf den Weg um ihre Wurzeln zu finden. Um ihrer Mutter ein Stück näher zu sein!

Doch das, was Emily dann findet, hätte sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht ausmalen können.

Sie lernt Matt kennen und er bringt sie nach Hollyhill. In ein Dorf, welches durch die Zeit reisen kann und immer wieder gerufen wird um Menschen zu retten! Das Dorf, samt seiner Bewohner verschwindet dann von dem Stückchen Erde, wo es noch vor wenigen Sekunden gestanden hat und taucht woanders, in einer anderen Zeit an einem anderen Ort wieder auf!

Plötzlich ist Emily mittendrin. Mitten drin auf einer Reise, um ihre Freundin Fee zu retten vor einem Serienmörder namens Quayle, der es in der Vergangenheit bereits auf ihre Mutter abgesehen hatte. Kann Emily in ihre Fußstapfen treten und kann sie Fee retten, oder wird Emily zu seinem nächsten Opfer?

Wird Emily in Hollyhill bleiben und ihr Leben als Zeitreisende verbringen, oder geht sie zurück?!

 

Wer ist Alexandra Pilz?

Alexandra Pilz, ist Journalistin, liebt England, hat eine Schwäche für komplizierte Liebesgeschichten, lebt mit Mann und Katze in München und träumt von einem Cottage in Cornwall. Ihr Debütroman „Zurück nach Hollyhill“ war ein voller Erfolg.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Kennt ihr das? Ihr lest ein Buch und habt das Gefühl es zu kennen. Nein? Dann lest dieses… denn es wird euch ganz stark erinnern an „Zurück in die Zukunft“, zurück in die 80er Jahre.

Dieses Buch hat mich binnen Sekunden zurück katapultiert in meine Kindheit. Wie ich spannend vor dem TV gesessen, Michael J Fox angehimmelt habe und unbedingt auch so einen DeLorean wollte. Genauso bin ich mir vorgekommen, als Hollyhill in die Vergangenheit der 80er Jahre gereist ist.

Es handelt sich um einen Zeitreiseroman, für Jugendliche. Er verbindet Abendteuer, aufgrund der Zeitreisen, gepaart mit einer Liebesgeschichte und vor allem lässt es der Phantasie unendliche Weiten!

Hollyhill ist nicht irgendein Dorf, es ist ein kleines Dorf, mit kleinen Cottages, irgendwo in Dartmoor England. Es ist ein Dorf einer besonderen Art, denn dieses Dorf ist voller Zeitreisender. Ein Dorf, welches von jetzt auf gleich verschwindet, wenn ein Mensch Hilfe braucht und urplötzlich in einer anderen Zeit wieder auftaucht. Jeder Bewohner in diesem Dorf hat eine besondere Begabung, die genutzt werden müssen, um vor Ort helfen zu können. Sie sind ein eingespieltes Team und leben für diesen Job bzw. Berufung! Die wenigsten kehren diesem Dorf den Rücken um ein normales Leben zu führen. Nur die, die ihre wahre Liebe finden und alles hinter sich lassen wollen.

Emily, macht sich auf die Suche nach der Heimat ihrer Mutter, als sie von ihrer Oma zum Schulabschluss einen Brief erhält. Einen von ihrer Mutter, den die bereits geschrieben hatte als Emily noch nicht auf der Welt war. Sie soll sich auf die Suche nach ihren Wurzeln machen.

Emily, ein Mädchen, wie du und ich! Ein Mädchen, was gerade den Abschluss in der Tasche hat, was sich selber finden will und was voller Träume für ihre Zukunft ist. Sie ist liebevoll, ruhig und besonnen. Doch in ihrem Inneren ist sie Stark, Kämpferisch und liebt ihre Oma und ihre beste Freundin Fee. Ihre Neugierde siegt und sie will wissen wer ihre Mutter war und Antworten finden. Doch sie findet etwas ganz anderes. Sie findet Matt! Oder findet er sie?

Matt, ist ein 19 jähriger Junge, der in Hollyhill lebt und ein Zeitreisender ist. Er führt Emily in das Dorf und muss sie immer wieder aus verqueren Situationen retten. Denn er ist von ihrer Anwesenheit nicht überzeugt und lässt sie das auch ziemlich spüren. Er ist ablehnend, kalt und schnippig! Doch, egal was kommt, er würde Emily jederzeit retten. Dennoch bewahrt er viele Geheimnisse für sich und lässt Emily lange im dunklen tappen, ohne das sie weiß, was es mit Hollyhill auf sich hat. Auch er ist großherzig, liebevoll und dennoch schüchtern. Er kehrt seine coole Seite nach außen, die die nicht jeder direkt zu lesen vermag!

Nur zwei von vielen tollen und liebevoll gestalteten Protagonisten. Diese beiden spielen die absoluten Hauptrollen, während die anderen nur am Rande auftauchen und das ganze Drumherum vervollständigen.

Die Geschichte hinter Hollyhill und der Zeitreise ist gut durchdacht! Zwar simpel in ihrer Ausführung aber relativ schlüssig beim Lesen und auch bei den Interaktionen. Eine Sache, die ich dennoch als Kritik anbringen muss ist, das es zulange dauert, bis Emily hinter das Geheimnis von Hollyhill und seinen Bewohnern kommt. Diese Art der Einleitung ist mir zu langatmig und umfasst gefühlte 100 Seiten. Da hätte ich mir gewünscht, dass das Buch schneller auf den Punkt kommt, viele Szenarien nicht in ihrer Ausführlichkeit beschreibt sondern dafür die Zeitreise in die 80er Jahre mehr ausschmückt und in den Mittelpunkt stellt. Da liegt in meinen Augen der Schwerpunkt zu sehr auf dem Anfang und der Suche nach Hollyhill bzw. Emily´s Suche nach der Lösung!

Dennoch nimmt die die Geschichte relativ abrupt eine Wendung. Das was ursprünglich ein Zeitreiseroman war, wird nun zu einem Krimi. Denn die Suche nach einem Mörder beginnt, der eventuell Emilys beste Freundin Fee auf dem Gewissen hat. Dadurch gewinnt der Roman an Tempo und gleichzeitig an Spannung. Der Leser wird mitgerissen und in einen Sog hineingezogen, der Zeitreise, der 80er Jahre, der Mord, die Gefahr und die Leichtsinnigkeit miteinander verbindet!

Ansonsten ist dieses Buch toll geschrieben. Es lässt sich flüssig lesen, wird durch Adjektive und Ausschmückungen ergänzt und die emotionalen bildlichen Darstellungen lassen einen direkt eintauchen in die Welt von Hollyhill. Alexandra Pilz lässt einem genügend Freiraum für die eigene Phantasie. Die Sätze sind nicht verschachtelt geschrieben und ermöglichen daher ein gradliniges, und tolles Lesevergnügen.

Dieses Buch ist grandios und toll geschrieben! In meinen Augen nicht nur für Jugendliche geeignet, sondern für jeden der gerne auf Zeitreisen geht!

So, ich steige jetzt in meinen DeLorean und düse zurück in die Zukunft!

 

  • Taschenbuch: 368 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag (14. April 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3453534743
  • ISBN-13: 978-3453534742
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
  • Preis: 8,99 € (Taschenbücher)

Buchrezension: Marie Pellissier – Die tödliche Tugend der Madame Blandel

Ich habe für euch rezensiert, den Debütroman von Marie Pellissier – Die tödliche Tugend der Madame Blandel, aus dem Genre Krimi.

 

Worum geht es in dem Buch?

Gardienne (Hausmeisterin) Lucie ist seit über 40jahren am Place des Vosges No. 3, in Paris für das Wohl des Hauses und seiner Bewohner zuständig. Sie liebt ihren Job und erfreut sich jeden Tag aufs Neue an diesem. Keine Arbeit ist ihr zu schwer, keine Anfrage zu lästig und jeder Bewohner liebt und schätzt Lucie für ihre ruhige besonnene Art und ihr Auge für das gewisse Etwas.

Alles könnte so schön sein, bis Vanessa Blandel tot aus der Seine geborgen wird. Sie ist Bewohnerin des Hauses No. 3 und war Lucie nie wirklich wohl gesonnen. Sie hat in die Familie Blandel eingeheiratet, die Lucie seit Jahrzehnten kennt und deren Kinder sie hat aufwachsen sehen. Lucie kann es daher nicht glauben, als Vanessas Ehemann des Mordes an seiner Frau bezichtigt wird.

Lucie, ahnt dass etwas anderes hinter diesem Mord stecken muss und macht sich auf die Suche. Dabei gerät sie ins Visier der Polizei, denn sie hat Spuren in der Wohnung der Blandels verwischt und eventuell Beweismaterial vernichtet! Nun ist es an ihr, den wahren Mörder zu finden und dingfest zu machen, bevor die Polizei es tut. Denn Lucie muss die Polizei auf die richtige Spur bringen, bevor diese von ihrem Missgeschick erfährt. Wird es ihr gelingen oder gerät sie selber in die Schussbahn des Mörders?

 

Wer ist Marie Pellissier?

Marie Pellissier, 1971 geboren, verliebte sich in jungen Jahren in die Stadt Paris, wo sie viele Jahre verbrachte. „Die tödliche Tugend der Madame Blandel“ ist ihr erster Kriminalroman. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Heidelberg.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Oh, ich finde es so schade, dass ich Paris zu wenig kenne damit ich beim lesen direkt diese imposanten Schauplätze vor Augen gehabt hätte. Es klingt so vornehm, so edel, wenn Marie Pellissier von dem Haus spricht, in dem ihre Protagonistin Lucie Hausmeisterin ist. Ich hatte direkt ein bestimmtes Bild vor Augen, doch stimmt dieses mit der wahren Gegebenheit überein? Ich musste es einfach gogglen um auf Nummer sich zu gehen und et voila… Meine Phantasie war weniger Pompös, als es in Wahrheit ist! Traumhaft und wahrlich eine tolle Kulisse für diesen Krimi…

In diesem Krimi spielt die in die Jahre gekommene Hausmeisterin Lucie die Hauptrolle. Sie ist liebenswert, zuvorkommend, diskret, aber dennoch schick und vor allem absolut très parisienne. Sie liebt ihre Stadt und vor allem liebt sie ihren Place des Vosges No.3 Dies wird dem Leser auch sehr stark vermittelt, durch die Leidenschaft die Marie Pellissier bei den Umschreibungen benutzt, wenn es um Lucie und ihre Arbeit geht. Lucie ist eine stattliche Französin, durch und durch! Sie liebt den schick der Stadt, ist keine Kostverächterin, was den französischen Gaumenschmaus betrifft und vor allem, achtet sie in ihrem Alter stets auf ihr Aussehen. Sie ist ein Familienmensch und liebt es, ihre Lieben um sich zu haben.

Daher trifft es sie auch so hart, als ein Mord passiert! Sie war nicht unbedingt auf einer Wellenlänge mit der ermordeten Vanessa Blandel, aber mit der Familie in die sie eingeheiratet hat. Denn diese kennt sie seit Jahren und hat die mittlerweile erwachsenen Kinder, mit erzogen und aufwachsen sehen. Deswegen fühlt sich Lucie schon fast verpflichtet der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Aber eigentlich steckt etwas anderes dahinter. Denn Lucie hat in ihrem Putzwahn und ihrer gutmütigen Art, unbewusst Beweise verschwinden lassen, wo sie nun befürchtet, dass alles auf sie zurück fällt und sie in Schwierigkeiten gerät. Deswegen will sie der Polizei zuvorkommen und herausfinden wer den Mord an Vanessa begangen hat.

Ein Krimi voller Überraschungen, Wendungen und Drehungen! Eine grandiose Protagonistin, die allen anderen die Schau stiehlt und die es sogar schafft sich selber in Gefahr zu bringen. Wäre da nicht ihr liebender Antonio, der sie seit mehr als 40 Jahren begleitet und seine Lucie in uns auswendig kennt. Wäre er nicht gewesen, wäre Lucie mitunter das nächste Opfer geworden.

Marie Pellissier, lässt den Leser an ihrer Liebe zu Paris teilhaben. Sie entführt den Leser auf eine Reise durch ihre Lieblingsstadt und vermittelt die Liebe, die sie für diese Stadt empfindet. Man taucht ein in das Paris –Flair und den Schick der oberen Zehntausend! Man wird stiller Beobachter einer Szenerie die einem fremd ist, aber in die man eintauchen will, weil Lucie eine hervorragende Heldin in diesem ganzen ominösen Fall ist. Für mich verkörpert Lucie, die Liebe zur Stadt und die Liebe zu ihrem Beruf als Hausmeisterin. Eigentlich mehr Berufung als Beruf! Man lernt Paris von einer Seite kennen, die einem sonst als Besucher im Verborgenen bleibt. Eine Seite, die nicht jedem offen liegt…

Vielleicht ist auch dies mit ein Grund, warum der Krimi einen fesselt. Ich würde ihn spontan vergleichen mit Donna Leon und ihrer Ambition und Liebe zu Venedig. Hier liegt einem nicht Venedig zu Füßen, sondern Paris, die Stadt der Liebe. In dieser gilt es nun einen Mord aufzuklären!

Der Schreibstil von Marie Pellissier, ist gradlinig, unverschnörkelt, unbedarft und vor allem anschaulich und bildlich beschrieben. Ihre Sätze sind nicht verschachtelt, es lässt sich leicht und flüssig lesen. Sie benutzt viele Adjektive um die Dramatik in einzelnen Situationen zu vertiefen, aber auch um Dinge/ Sachen/ Plätze/ Orte anschaulicher umschreiben zu können. Es gibt keine Stolpersteine oder Fallen, die das Lesevergnügen trüben, die einen überlegen und zweifeln lassen, was stand auf all den Seiten vorher!

In meinen Augen hat Marie Pellissier mit ihrem Debütroman einen Volltreffer gelandet. Denn sie hat eine Charmante, in die Jahre gekommene Detektivin erschaffen, die so voller Liebe und Leben ist, dass es herrlich ist in diesen Krimi einzutauchen!

Die Geschichte selber rund um den Mord, ist absolut stimmig. Selbst wenn ich im ersten Moment nicht auf den Täter gekommen wäre, hat Marie Pellissier es hervorragend gelöst und immer wieder neue Gegebenheiten ins Spiel gebracht, die die Lösung des Falles noch aussichtsloser machen. Die Geschichte dahinter ist spannend und baut sich auf einer Familientragödie auf, die es galt jahrelang zu verstecken und geheim zu halten. Von daher ist das, was Pellissier erfunden hat grandios, da sie den Leser ein wenig an der Nase herumführt und nicht direkt auf den vermeintlichen Mörder stößt. Oder vielleicht doch?

Ein toller Roman, der auch perfekt im Sommer gelesen werden kann, da die Geschichte im Krimi selber im Sommer spielt und voller Hitze und Schwüle ist… Da gerät man leicht selber ins schwitzen!

Lasst euch begeistern von Lucie und werdet ihr Fan!

 

  • Taschenbuch: 336 Seiten
  • Verlag: Diana Verlag (12. Mai 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3453357671
  • ISBN-13: 978-3453357679
  • Preis: 8,99 € (Taschenbuch)

Buchrezension: Maria Semple – Wo steckst du, Bernadette?

Es handelt sich um das Buch von Maria Sample – Wo steckst du, Bernadette?, aus dem Genre Gegenwartsliteratur.

 

Worum geht es in dem Buch?

Bernadette Fox, chaotisch, leicht überfordert in manchen Dingen, Architektin ihrer Zeit und unglaublich liebenswert. Sie lebt mit ihrem Ehemann Elgie, erfolgreicher Microsoft Angestellter und Tochter Bee in einer ehemaligen Mädchenanstalt. Doch das Haus ist sehr heruntergekommen und droht zu verfallen. Denn Bernadette hat ihren Glauben an sich und ihre Fähigkeit Häuser neu zu erschaffen verloren.

Doch Elgie und Bee sehen darüber hinweg, denn sie lieben Bernadettes Humor, Witz und ihre ganz eigene Art zu leben! Doch Bernadette wird des Öfteren heimgesucht von quälenden Ängsten. Solche die sie dazu veranlassen in eine Schockstarre zu verfallen und nicht weiter machen zu können. In solchen Momenten findet sie andere Mütter ganz besonders perfekt organisiert und hält diese für tierische Nervensägen.

Um in solchen Momenten dennoch Dinge erledigt zu bekommen, beschäftigt sie eine Assistentin. Sie korrespondiert online mit Manjula, denn diese sitzt in Indien und arbeitet für 0,75 Dollar die Stunde, alle Dinge ab, die Bernadette ihr aufträgt. Angefangen über Restaurant Buchungen bis hin zu Bankgeschäften und der Planung des gemeinsamen Familienurlaubes, in die Antarktis!

Antarktis? Bee, ihrerseits Streberin, hat über Monate an diesem Thema in der Schule gearbeitet und möchte nun alles in Natura sehen. Laut ihren Eltern hat sie sich dies auch mehr als verdient. Sie sieht Bernadette als Mutter an, nicht perfekt, nicht Mutter spezifisch, aber ihre Mutter und sie will auch keine andere.

Doch plötzlich ist Bernadette verschwunden? Sie ist ausgebrochen aus ihrem Leben und hat sich auf und davon gemacht? Wo kann sie nur sein?! Wurde ihr alles zu viel?

 

Wer ist Maria Semple?

Maria Semple reiste die ersten Jahre ihres Lebens mit ihren Eltern kreuz und quer durch Europa, bevor sie nach Los Angeles und später nach Colorado zog. Sie studierte am Bernard- College und reichte nach erfolgreichem Abschluss ein Skript bei Twentieth Century Fox ein. Somit zog es sie nach LA. Mittlerweile lebt sie mit Tochter und Ehemann in Seattle. Schreibt Bücher, studiert nebenbei und hat es geschafft mit „Wo steckst du, Bernadette?“ 30 Wochen auf der NY-Times Bestsellerliste zu stehen!

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Ausgesucht habe ich mir das Buch, weil mich das Cover direkt angesprochen hat. Es war nur zweitrangig der Klappentext, denn viel interessanter fand ich Bernadette mit ihrer großen Sonnenbrille und dem Buchtitel. Umso erfreuter war ich, als ich bereits nach wenigen Seiten feststellen musste, genau mein Ding! Da liest sich ein Buch fast von alleine.

Maria Semple, hat nicht einfach ein Buch geschrieben, nein! Sie hat ein Buch geschrieben welches eine Kombination aus Brief- und Dialogform bildet. Briefe und E-Mails, die zwischen den einzelnen Protagonisten geschrieben werden und die Erzählungen bzw. Dialoge werden aus der Sicht von Bee dargestellt. Aus der Sicht einer 15 jährigen!

Das Buch ist eine wunderbare Komödie. Es hat doch einen recht schwarzen Humor, der in vollen Zügen in den Briefen und E-Mails ausgelebt wird. Des Öfteren gerät man ins schmunzeln und fragt sich zurecht immer wieder, das steht da nicht wirklich, oder? Das lesen alleine bereitet einem unendlich viel Freude und Spaß, denn die Abwechslung die dieses Buch mit sich bringt ist enorm.

Maria Semple, legt ein ungeheures Tempo vor, gute Dialoge…vor allem wenn Bee sie wiedergibt und in ihren Gedanken durchspielt. Aber oftmals werden sogar Dialoge in Briefform abgebildet, indem kurze E-Mails ausgetauscht werden. Alleine, diese haben Pfeffer im Popo und schaffen es, binnen Sekunden das Blatt der gesamten Geschichte zu drehen.

Dieses Buch ist voller Wendungen und glaubwürdiger Windungen, dass man in manchen Momentan in sich gehen muss um zu überlegen, ja wie war das nun wirklich?! Es ist eine Geschichte mit Ecken und Kanten, eine Geschichte die eigentlich traurig ist, wenn man darüber nachdenkt. Denn Bernadette hat sich in sich selbst verloren. Sie ist gescheitert mit einem Projekt und dieses hat ihr so zugesetzt da sie auch Jahrzehnte danach nicht in der Lage ist, ihren Glauben an sich selber wiederzufinden. Sie muss erst ausbrechen! Ausbrechen aus ihrem Leben, aus ihrer Familie, etwas alleine erleben und nachdenken. Erst dann begreift sie was wichtig ist und sie macht sich frei von dieser Last!

Sie lernt was es heißt geliebt zu werden, dass Menschen an sie glauben und dass der wahre Glaube an sich selbst in ihr verborgen ist! Das alles erfährt Bernadette als sie ausbricht, wegläuft und unauffindbar ist. Eigentlich ist sie es nicht, denn sie hat eine Fährte hinterlassen, die ihre Tochter Bee anfängt zu verfolgen. Denn Bernadette wäre nicht Bernadette wenn sie sich nicht doch ein Hintertürchen offenhalten würde.

Maria Semple hat grandiose Protagonisten erschaffen. Lediglich eine kleine Auswahl stelle ich vor, denn viele muss man lesen, aus dem Kontext verstehen lernen und begreifen was sie für ein Bindeglied in dieser Geschichte voller schwarzer Humor darstellen.

Natürlich ganz weit vorne Bernadette. Sie trägt stets eine Sonnenbrille. Egal bei welchem Wetter, sie trägt stets die gleichen leicht altbackenen Klamotten (Capri Hose, Slipper und seit neustem eine Anglerweste unter ihrer Jacke). Ist ein wenig exzentrisch, vor allem dann wenn es um andere Mütter geht, ist unendlich liebevoll und sehr stolz auf ihre Tochter Bee, hat sich nach ihrem Architektendesaster nicht mehr verwirklicht, sondern verkriecht sich in einer Art Selbstmitleid. Ihr scheitern sitzt zu tief, dass sie an diesem kaputt geht! Rettet die Antarktis Bernadette oder fällt der Urlaub ins Wasser, weil sie ihre Ängste nicht in den Griff bekommt?

Dann ist da noch Bee. 15 Jahre jung, talentierte Musikerin, Streberin und behält immer einen kühlen Kopf. Kühler zumindest als ihre Mutter! Die ganze Geschichte ist aus der Sicht von Bee erzählt und man erfährt gerade zum Ende des Buches vieles, was sie bewegt, wie sie zu Dingen steht und vor allem was sie an ihrer Mutter / Eltern liebt und schätzt. Bee ist für ihr Alter zwar klein und schmächtig aber von ihrem Verstand her eine ganz Große!

Mehr will ich nicht verrate, außer dass es sich lohnt in dieses aberwitzige Buch, mit viel schwarzem Humor, ein wenig kriminalistischen Passagen und ganz viel Liebe einzutauchen.

Dieses Buch ist ein wahres Lesevergnügen und absolut gerechtfertigte 30 Wochen auf der NY Times Bestsellerliste!

Hast auch du eine Bernadette in dir?

 

 

  • Taschenbuch: 384 Seiten
  • Verlag: btb Verlag (12. Januar 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3442748518
  • ISBN-13: 978-3442748518
  • Originaltitel: Where’d you go, Bernadette
  • Preis: 9,99 € (Taschenbuch)