The Sharp Edge of Silence

The Sharp Edge of Silence

***Buchrezension/ Werbung unbezahlt***

The Sharp Edge of Silence – Gefährliches Schweigen ist ein Standalone.

Es hat mich vor allem wegen dem zentralen Thema angesprochen.

Dieses Buch ist mit einer Trigger Warnung versehen, die man auch unbedingt beachten sollte, wenn man nicht gerne Bücher liest die Themen wie Vergewaltigung, Toxic etc. als Inhalt haben.

Leseempfehlung: ab 14 Jahren

Dieses Buch kann dem Genre Literatur über Gewalt für jungen Erwachsenen zugeordnet werden.

 

 

Worum geht es in The Sharp Edge of Silence?

Hochaktuell und beklemmend: Ein System aus Macht, Gewalt und Schweigen, das sexuelle Gewalt fördert

Lycroft Phelps ist eines der renommiertesten Internate des Landes.

Ursprünglich nur für Jungs, mittlerweile auch für Mädchen zugänglich.

Hier werden die Rollenbilder der Geschlechter noch geachtet, so dass die Jungs primär rudern, klettern und forschen. Wobei die Mädchen Ballett, malen und Musik zugeschrieben bekommen.

Dies ist auch das Aushängeschild des Internats: Jahrhundertealte Traditionen, efeuberankte Backsteingebäude und der erfolgreiche Ruderclub.

Nichts ist wichtiger, als die Fassade zu wahren.

Doch hinter verschlossenen Türen herrscht eine toxische Männlichkeitskultur unter den Schüler*innen, die sexuelle Übergriffe verharmlost oder totschweigt.

Als Außenseiterin Quinn, Opfer eines Übergriffs durch einen Elitesportlerwird, ist sie auf Rache aus…

 

Wer ist Cameron Kelly Rosenblum?

Cameron Kelly Rosenblum ist in Connecticut aufgewachsen und hat englische Literatur studiert. Ihre Arbeit als Lehrerin und Bibliothekarin für Kinder- und Jugendbücher inspirierte sie dazu, für junge Menschen zu schreiben. Heute lebt sie mit ihrer Familie, zwei Hunden und einer Katze in der Nähe von Portland, Maine.

 

 

Wie hat mir The Sharpe Edge of Silence gefallen?

The Sharp Edge of Silence – Gefährliches Schweigen ist ein spannender und fesselnder Roman, der tief in die düsteren Abgründe toxischer Gruppendynamik und Machtstrukturen eintaucht, die an einem Elite-Internat herrschen.

Die Autorin schafft es, eine beklemmende Atmosphäre zu erzeugen, die den Leser von Anfang an in den Bann zieht. Das Buch ist ein echter Pageturner, der durch seine packende Handlung und den klaren, flüssigen Schreibstil leicht zu lesen ist.

Die Geschichte bleibt auch nach dem Zuklappen des Buches noch lange im Kopf und regt zum Nachdenken an.

Eines der stärksten Elemente des Buches ist die klare und wichtige Message, die über die zerstörerischen Auswirkungen von toxischen Machtverhältnissen vermittelt wird. Die Geschichte zeigt eindrucksvoll, wie der Schutz des Ansehens des Internats über das Wohl und die Sicherheit der Schüler gestellt wird, und thematisiert, wie Institutionen ihre Macht missbrauchen, um Opfer zum Schweigen zu bringen. Wie der Schmerz des Mädchens verdrängt wird, um bloß die weiße Weste eines Sportlers nicht zu besudeln.

Doch wenn es nicht nur diesen einen Vorfall gibt?

Wenn ein Geheimclub seine ganze eigenen Regeln aufstellt und für interne Machtspielchen sorgt`?

Allerdings gibt es auch einen kritischen Punkt, der den Gesamteindruck leicht schmälert: dass etwas veraltete Rollenbild von Jungen und Mädchen, das in der Geschichte vermittelt wird. Während die Themen Mobbing, Missbrauch und Schweigen modern und relevant sind, wirkt die Darstellung der Geschlechterrollen teilweise rückständig. Die männlichen Figuren werden oft als stark und aggressiv, die weiblichen als passiv und verletzlich dargestellt, was nicht mehr ganz dem Zeitgeist entspricht. Hier hätte die Autorin mit etwas differenzierteren Figurenbildern noch mehr Tiefe und Authentizität schaffen können.

Quinn ist eine zerbrechliche Person, wobei sie eigentlich erst dazu geworden ist. Denn der Missbrauch hat sie zu dem gemacht, was sie aktuell ist. Verletzlich, ruhig und wird immer mehr zu einem Schatten ihrer selbst. Ruhe findet sie in der Musik und dem Malen. Dennoch gewinnt sie im Verlauf an Stärke, da sie den Vorfall publik machen will.

Ihr männlicher Gegenpart protzt nur so vor Elan, Sportsgeist, einem klaren Ziel vor Augen und ist auf dem besten Weg, an den renommiertesten Universitäten des Landes angenommen zu werden. Ein sympathischer Sunnyboy, der alles bekommt und weiß, wie er es sich ansonsten besorgt.

Auch wenn das Rollenspiel in diesem Buch etwas eingestaubt ist, fand ich es absolut faszinierend, wie die Autorin das Ballett und das Rudern dem Leser nähergebracht hat. Man hatte das Gefühl den Wind im Haar zu spüren, wenn der Steuermann das Kommando von „10 Dicken in 3,2,1…“ gegeben hat. Ein faszinierender Sport, genauso wie das Ballett. Die Kombination aus etwas zartem, elegantem hin zu einer kraftvollen, schnellen Sportart.

Mega Kombination und grandios herausgearbeitet.

Insgesamt jedoch überzeugt The Sharp Edge of Silence durch seinen fesselnden Plot, der komplexe Themen wie Missbrauch, Schweigen und den Schutz von Institutionen mutig aufgreift.

Das Buch bleibt trotz der angesprochenen Schwäche ein beeindruckendes Werk, das sowohl unterhält als auch wichtige gesellschaftliche Themen behandelt. Ein Buch, das man nicht so schnell vergisst und das für Leser, die sich für psychologische Dramen interessieren, eine klare Leseempfehlung ist.

 

Meine Bewertung: 4 Sterne

Ein Buch, welches ich jedem empfehlen würde zu lesen. Es kommt mit starken Themen einher, welche die oftmals totgeschweigen werden. Auf den Punkt gebracht, verpackt in einem schönen Setting, umwickelt mit Wendungen, Überraschungen und einer starken Protagonistin. Es bleibt lange im Kopf, selbst dann, wenn man es bereits beendet hat.

 

Vielen Dank an den Carlsen Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

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  • Herausgeber ‏ : ‎ Carlsen; 1. Edition (29. November 2023)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Taschenbuch ‏ : ‎ 496 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3551585458
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3551585455
  • Lesealter ‏ : ‎ Ab 14 Jahren
  • Originaltitel ‏ : ‎ The Sharp Edge of Silence
  • Preis: 16,00 € (Taschenbuch)