Buchrezension: Stefan Bouxsein – Die Kronzeugin

Auch dieses Mal hatte ich Glück. Ich habe mich auf eine Buchverlosung bei „Lovelybooks“ beworben und den Zuschlag erhalten. Deswegen gibt es heute für euch die Rezension von Stefan Bouxsein – Die Kronzeugin. Es handelt sich hierbei um eine Serie rund um die Frankfurter Mordkommission und die Kommissare Siebels und Till Krüger. Die Kronzeugin ist aus dieser Serie, der 8.Teil!

 

Worum geht es in dem Buch?

Hauptkommissar Lemgo, tritt seine neue Stelle bei der Frankfurter Mordkommission an. Er tritt dort in die Fußstapfen von Till Krüger und seinem ehemaligen Partner Steffen Siebels. Dieser hat sich mittlerweile als Privatdetektiv selbstständig gemacht.

Schon an Lemgos erstem Tag, wird dieser zu einem Mord gerufen. In einem Restaurant, wurde dessen Inhaber brutal gefoltert und ermordet. Lemgo denkt sofort an die Mafia, die es sich um einen Italiener handelt.

Siebels, erhält parallel seinen ersten Auftrag. Eine ihm unbekannte Frau, bittet ihn ihren Neffen ausfindig zu machen. Sie geht davon aus, dass die Mafia ihn entführt hat und gefangen hält. Doch in den Medien war von einer Kindesentführung nichts zu hören. Deswegen nimmt Siebels Kontakt zu seinem ehemaligen Kollegen Till auf, der mittlerweile beim LKA ist.

Siebels und Till, vereinbaren gemeinsame Sache und machen sich auf die Suche nach dem Jungen. Sie stoßen dabei auf Zuhälter und skrupellose Waffenhändler und geraten immer tiefer rein in die Geschehnisse. Lemgo allerdings, wird als er versucht den Mord aufzuklären mit dem italienischen Auslandsgeheimdienst konfrontiert, der einen Sitz in Frankfurt hat. Der Fall wird immer mysteriöser.

Doch die Mafia scheint nicht still zu halten. Denn als weitere Morde passieren und die Auftraggeberin von Siebels untertaucht, schließen sich die Abteilungen von der Frankfurter Mordkommission zusammen und stellen fest, sie scheinen hinter etwas ganz Großem her zu sein.

 

Wer ist Stefan Bouxsein?

Er wurde 1969 in Frankfurt a.M. geboren. Studierte Verfahrenstechnik und Wirtschaftsingenieurwesen, bis er schließlich seine kreative Ader und sein Talent zum Schreiben entdeckte. Mittlerweile sind acht Krimis rund um die Frankfurter Mordkommission erschienen.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Ich muss vorne weg sagen, ich habe bis dato kein Buch von Stefan Bouxsein gelesen und kannte auch nicht die „Till Krüger & Steffen Siebels Reihe“ . Von daher fand ich es sehr spannend, ein Buch zu lesen, welches aus einer bestehenden Reihe stammt um dann vor allem darauf zu achten, in wieweit geht der Autor auf die Leser ein, die nicht alle Bücher von ihm kennen.

Dieses mal fange ich mit dem Schreibstil an. Er ist sehr einfach. Sehr leicht zu lesen, vermeintlich kurze Sätze und viele Absätze zwischen den einzelnen Abschnitten. Von daher, eine angenehme Lektüre, die zu jeder Tages und Nachtzeit zur Hand genommen werden kann. Dies hat mich schon einmal mehr als positiv gestimmt.

Allerdings kam dann die Wende.

Mir ist sehr stark aufgefallen, dass unendlich viele Protagonisten in diesem Buch vorkommen. Sei es die anscheint gesetzten Hauptprotagonisten Till & Siebels, wie ich ursprünglich auch dachte Lemgo, sowie viele Nebenprotagonisten, wie z.B. die weiteren Ermittler der Polizei und natürlich die komplette Verbrecherriege, sowie Protagonisten aus den Romanen vorher. Es war mir irgendwann zu viel. Ich hatte das Bedürfnis, mir alles aufzuschreiben und mit Strichen zu verbinden um eine Struktur vor Augen zu haben, um nachvollziehen zu können, wer zu wem gehört und in welcher Verbindung er zum eigentlichen Geschehen steht. Das schlimme, das hatte ich noch nie!

Doch das ist leider nicht der einzige Kritikpunkt. Die Geschichte ist gut, die Idee dahinter perfekt, aber mir persönlich viel zu kompliziert. Ich habe mich ganz oft dabei erwischt, wie ich das Buch zur Seite legen musste, um darüber nachzugrübeln, was nun passiert ist und vor allem, welche Firma nun gerade angesprochen wird, wer mit dieser im Zusammenhang steht und was, warum, weshalb, wieso, nun gerade so agiert wird. Oftmals dachte ich, Buch zur Seite! Aber, jedes Buch hat es verdient gelesen zu werden, deswegen ging es weiter. Zum Ende des Buches, gab es mehrere Auflösungen. Seitens der Polizei, seitens der Drahtzieher, seitens des Auslandsgeheimdienstes usw. viele Auflösungen, die zwar einen Teil der Puzzleteile zusammen gesetzt haben, aber und das ist das eigentlich schlimme, ich es nicht wiedergeben kann. Ich habe bewusst 1 Woche Zeit verstreichen lassen, zwischen dem Auslesen des Buches und der aktuellen Rezension. Doch, ich erinnere mich nicht an alles. Meine Kritik hier, es ist zu verschachtelt, zu viele Figuren, Handlungen sind in dieser Auflösung verstrickt, dass es in meinen Augen irgendwann überhand nimmt und zu viel ist. Um manche Dinge zu festigen, musste ich diverse Seiten und Abschnitte 2-3 Mal lesen. Das hat ein wenig mein Lesevergnügen getrübt, da ein gutes Buch für mich, dies einfach nicht haben darf.

Leider ist es Stefan Bouxsein nicht unbedingt gelungen, Neuleser abzuholen und ihnen die entsprechenden Informationen zu liefern die notwendig sind, auch als Quereinsteiger, alles zu verstehen. Das der Protagonist Lemgo neu ist, habe ich erst verstanden, als dieser sich sozusagen auf den letzten Seiten auch schon wieder verabschiedet hat. Mir haben einfach Randinformationen gefehlt um das Geschehen besser nachvollziehen zu können.

Dieses Buch ist kein Thriller, da für mich die Spannung ständig getrübt wird, aufgrund der Flut an Verschachtelungen. Dies hat mich nicht wirklich in eine Spannung hinein versetzt, sondern eher dafür gesorgt, dass es in meinen Augen ein Krimi ist, mit immer wieder an- und absteigenden Spannungseinheiten, die nicht kontinuierlich erhalten bleiben. Sobald ich anfange über etwas nachzugrüben, bin ich raus aus der Spannung. Sobald ich ein Buch zur Seite lege, um das gelesene sacken zu lassen, ist es stets schlecht für die Spannung. Von daher, es hat mich nicht richtig gepackt. Mir hat das Gewisse etwas gefehlt, das i-Tüpfelchen auf dem Schokotörtchen! Doch, wenn man glaubte die Mafia alleine stecke dahinter, hat weit gefehlt, denn dann wurde ein weiterer Bogen geschlagen zu, Frauenhandel, Prostitution, Geldwäsche etc. Ich glaube Stefan Bouxsein, hat viele Ideen, doch diese alle in ein Buch zu stecken war mir irgendwann zu anstrengend zu lesen. Ich hätte daraus, zwei Bücher gemacht! Einfach um richtig die Spannung aufbauen zu können und zum anderen wären dann zwei phantastische Krimis entstanden. Mit Handlungen und Geschehnissen die jeder direkt verstanden hätte.

Ich glaube, dass Fans von Stefan Bouxsein mich gerade am liebsten in der Luft zerreißen würden, aber sie sind mir einen Schritt voraus, sie kennen die anderen Bücher, kennen die Geschehnisse um die Figuren, von daher ist manches für sie leichter nachvollziehbar und sie sollen es mir nachsehen, dass ich diese Art der Kritik geübt habe!

 

  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 360 Seiten
  • Verlag: Traumwelt Verlag; Auflage: 1 (8. September 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ASIN: 978-3-939362-19-7
  • Preis: 12,00 € (Taschenbuch)