Missing in Paris

Missing in Paris

Missing in Paris – Wo ist Nina? Lautet der vollständige Titel des Einzelbandes von Cis Meijer.

Ich habe eine kleine Schwäche für Jugendthriller, daher habe ich mich sehr auf diesen gefreut, da mich der Klappentext komplett angesprochen hat.

 

Worum geht es in Missing in Paris?

Grüß Mama von mir.

Diese Worte stehen auf einer Karte, die Lotte von ihrer Schwester Nina erhält.

Nina ist Model und treibt sich in der Welt herum. Doch sie muss Lotte jede Woche eine Karte zusenden, damit diese weiß das es ihr gut geht. Doch mit der letzten Karte steht etwas ganz und gar nicht.

Denn die beiden haben seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter, die ihre Familie für ihren Liebhaber verlassen hat.

Lotte ist sich daher mehr als sicher, dass dieser Satz ein Hinweis ist. Nina muss etwas zugestoßen sein. Also reist sie nach Paris, wo sich ihre Schwester laut Kartenmotiv aktuell aufhalten muss.

Die Suche nach Nina ist nicht ganz so einfach, denn Lotte hat nicht wirklich viele Hinweise, was Nina dort als Letztes getan hat. Als sie anfängt in die Welt der Mode und Kunst in Paris einzutauchen, stellt sie relativ schnell fest, jemand ist ihr auf den Fersen. Jemand will verhindern, dass sie Nina zu nahekommt.

Doch Lotte gibt nicht auf und macht sich dran Nina zu finden, bevor es womöglich zu spät ist!

Wer ist Cis Meijer?

Cis Meijer studierte Film- und Fernsehwissenschaften an der Universität Amsterdam. Zunächst arbeitete sie einige Jahre als Cutterin, bis sie schließlich ihre eigenen Geschichten erzählen wollte. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Amsterdam und liebt Kunst, dunkle Schokolade und Paris. Ihre Erfahrung als Model inspirierte sie zu Missing in Paris.

 

Wie hat mir Missing in Paris gefallen?

Dieses Buch ist recht dünn, so dass man es relativ schnell lesen kann und gar nicht wirklich viel zeit für dieses benötigt.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und einfach gehalten, es wird komplett auf verschachtelte Sätze verzichtet, so dass sich dieses Buch wirklich flott lesen lässt. Dieses Buch ist recht nüchtern in seiner gesamten Ausstattung, denn hier werden die Emotionen nicht ganz zu großgeschrieben. Der Fokus wird mehr gelegt auf das lösen von Rätseln, von Verfolgungen und dem Suchen von Nina.

Aber leider bleibt dabei die Spannung ein wenig auf der Strecke.

Kommen wir aber zuerst einmal zu den Charakteren.

Lotte ist die Hauptperson in diesem Buch. Sie ist ambitionierte Sportlerin und nutzt diese Disziplin auch bei der Suche nach ihrer Schwester. Leider ist Lotte oftmals wie eine Dampfwalze und nicht gerade sehr einfühlsam. Was nicht bei allen Personen gut ankommt. Lotte hört komplett auf ihr Bauchgefühl, was gut ist, denn mit diesem liegt sie gar nicht so falsch. Ich mochte Lotte, weil sie für das einsteht, was sie fühlt und vor allem vor was sie sich sorgen macht. Sie lässt sich davon nicht abbringen.

Lotte ist auch die einzigen Charaktere, der ein wenig ausgearbeitet ist. Alle anderen, die in diesem Buch vorkommen und stellenweise tragende Rollen spielen, bleiben ein wenig sehr blass zurück. Hier hätte ich mir einfach mehr Tiefe gewünscht, denn sie werden recht oberflächlich behandelt. Was wirklich Schade ist, denn das Potenzial wäre absolut gegeben.

Leider fehlt mir auch die Tiefe bei der Beziehung zwischen Lotte und Nina. Denn Lotte hat auf ihr Bauchgefühl vertraut, dass etwas mit Nina nicht stimmt. Dass sie die kleinen Zeichen, die Nina ihr geschickt hat, richtig deutet. Alleine dies hätte mehr ausgearbeitet werden könne, da alleine die Ideen wirklich gut waren und absolut grandios für alle Knobelliebhaber. Denn die Hinweise waren nicht leicht zu entziffern und haben ein wenig Übung beduft. Deswegen ist es so schade, dass hier nicht mit mehr Tiefe gearbeitet wurde.

Die Idee der Story hat mir gut gefallen, doch die Umsetzung ist nicht ganz geglückt. Es bleibt einfach wahnsinnig viel auf der Strecke und spätestens im letzten Drittel des Buches weiß man, was passiert und wer dafür verantwortlich ist. Ab diesem Moment ebbt die Spannung komplett ab.

Irgendwie ist auch dann die Luft ein wenig raus. Man arbeitet nur noch darauf hin, zur Auflösung zu kommen, die man eigentlich schon weiß. Das fand ich ziemlich schade, da die Story an sich in meinen Augen wirklich viel Potenzial hat.

Hier wurde von Seitens der Autorin recht viel verschenkt und nicht komplett ausgearbeitet. Ich hätte mir ein paar mehr Seiten gewünscht, mit mehr Tiefe bei den Charakteren, mehr Ausführlichkeit bei der Schwesternbeziehung und ganz klar einen großen Spannungsbogen.

Dennoch glaube ich, dass dieses Buch seine Leser finden wird. Denn nicht allen ist es wichtig diese Punkte erfüllt zu bekommen. Sie wollen einfach nur unterhalten werden und am Ende ein Buch bekommen, was dies tut.

Zieht man meine Kritikpunkte ab, dann ist es genau so ein Buch. Wer mehr will, wird wahrscheinlich am Ende nicht ganz glücklich sein.

 

 

Vielen lieben Dank an den One Verlag für das Rezensionsexemplar.

 

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  • Herausgeber ‏ : ‎ ONE; 1. Aufl. 2023 Edition (30. Juni 2023)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 240 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3846601764
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3846601761
  • Lesealter ‏ : ‎ Ab 14 Jahren
  • Originaltitel ‏ : ‎ Verdoofd
  • Preis: 13,00 € (Taschenbuch)