Deadwater High

Deadwater High – Den Tod im Team, lautet der vollständige Titel des abgeschlossenen Einzelbandes von Jessica Goodman.

Vor kurzem habe ich erst ihr Debüt gelesen „The Players Table“. Ebenfalls ein Einzelband und absolut empfehlenswert.

Das Buch kann dem Genre Sport und Leistungsdruck zugeordnet werden.

 

Worum geht es in Deadwater High?

Crosslaufen – mehr haben die Schwestern Stella und Ellie Steckler nicht gemeinsam.

Stella ist ehrgeizig, trainiert und hat ein klares Ziel vor Augen, ein Sportstipendium für Georgetown.

Ellie will laufen und nebenbei auch noch Spaß haben.

Als Mila Keene auftaucht und die neue Crossläuferin im Team wird, sehen die beiden direkt eine große Konkurrenz in dieser. Denn Milas Ruf und ihr Erfolg eilen ihr meilenwert voraus.

All das was sich die beiden Steckler Schwestern wünschen hat Mila. Spaß beim Laufen, eine warme und charmante Art und eine gesunde Einstellung zum Sport.

Daher fühlen sich die beiden trotz aller Konkurrenz zu Mila hingezogen. Stella fühlt sich zu Mila hingezogen, denn sie merkt schnell, dass sie sich sehr ähnlich sind. Vor allem aber mag sie die kluge

Stella begeht einen Fehler: Sie lässt sich von ihr ablenken. Beim nächsten Wettkampf muss sie dieses bitterböse spüren, denn sie ist mental nicht auf der Höhe, mit ihren Gedanken woanders und kann sich nicht fokussieren. Der Druck ihres Coaches wird immer größer, ist sie diesem gewachsen?

Doch es geht nicht nur bei Stella um alles, sondern auch bei Ellie.

Sie müssen fokussiert bleiben, dürfen nicht ihr Ziel aus den Augen verlieren.

Als Mila jedoch nach einem Morgenlauf spurlos verschwindet und nicht wieder auftaucht, richten sich alle Augen auf die Steckler Schwestern.

Doch was ist wirklich mit Mila passiert und wo ist sie?

 

Wer ist Jessica Goodman?

Jessica Goodman ist Autorin und Journalistin und schrieb unter anderem für Entertainment Weekly sowie Hupost. Ihre ehemalige Kolumne bei Cosmopolitan wurde ausgezeichnet. „Deadwater High – Den Tod im Team“ ist ihr zweiter Jugendthriller.

 

Wie hat mir Deadwater High gefallen?

Was dieses Buch besonders macht, ist der sehr ruhige, unaufgeregte Schreibstil. Stellenweise recht nüchtern, aber punktgenau und kein Wort zu viel. Alles ist genau austangiert, jedes Wort sinnvoll gewählt und somit absolut klar. Es wird nichts ausgeschmückt, sondern mit einer extremen Präsens an Worten ausgedrückt.

Dadurch werden stellenweise innere Gefühle besser transportiert, aber die Personen bekommen weniger Sympathie und bleiben recht unantastbar.

Man muss sich absolut an diesen Schreibstil gewöhnen und oftmals war er so unaufgeregt, dass ich nur knapp 40 Seiten geschafft habe und dann eine Pause gebraucht habe.

Dieses Buch wird aus den Sichtweisen von Stella und Ellie erzählt, wodurch wir Einblick in ihr Innerstes erhalten, auch wenn sie laufen. In ihre Gedanken und Gefühle…

Demnach bleiben leider auch manche Protagonisten ein wenig auf der Strecke.

Was nicht schlimm ist, denn dieses Buch lebt von etwas anderem, seiner Message zum Thema Leistungsdruck im Sport. Nicht zwingend von den Protagonisten.

Zum einen haben wir Stella. Sie ist absolut ehrgeizig, eher nüchtern und wenig liebevoll, denn ihre Emotionen hält sie lieber zurück, bis sie sich sicher ist. Sie vertraut wahnsinnig schwer und ist lieber für sich. Im Laufen finde sie ihre absolute Erfüllung und ihre Ruhe. Das Laufen macht sie glücklich und zufrieden, sie ist bereit bis an ihre Grenzen zu gehen und weit darüber hinaus, um ihr Ziel ein Stipendium zu erreichen. Man merkt, wie glücklich und zufrieden sie ist, wenn sie läuft und welche Emotionen dies in ihr hervorruft. Stelle hat eine harte Zeit hinter sich, da sie im letzten Schuljahr beschuldigt wurde, eine andere Schülerin verletzt zu haben. Doch sie steht darüber, ist professionell und hat sich eine harte Schale zugelegt.

Ellie ist dagegen etwas anders. Sie läuft, weil sie es mag, aber sie hat nicht den Ehrgeiz wie Stella. Ihr fehlt der Biss, obwohl sie genauso talentiert und erfolgreich ist. Doch Ellie lässt sich von ihren Gefühlen leiten, vertraut einem Jungen, von dem sie nicht loskommt und baut auf seine Worte. Sie braucht lange um sie begreifen, dass dieser Junge ein vermeintlich falsches Spiel steht. Eines, bei dem sie bloß der Spielball ist und nicht mehr. Das stoppt sie beim laufen und beeinträchtigt ihren Realitätssinn.

Mila hingegen ist ein absoluter Sonnenschein. Sie sieht erst einmal das positive in allem, sieht das es mehr als laufen gibt und hat trotzdem ihre ganz eigene Einstellung dazu sich zu motivieren. Sie ist erfolgreich, weil sie anders an dieses Thema herangeht und sieht das laufen als ein Stück Freiheit an. Nicht als Zwang immer die Erste sein zu wollen und genau deswegen, ist sie so erfolgreich. Doch ihre Vergangenheit ist wenig rosig, da sich ihre Mutter gerade erst von ihrem Dad getrennt hat und sie dadurch ihre Heimat verlassen musste.

Die anderen Protagonisten muss man im Verlauf des Buches kennenlernen. Muss sie selber versuchen zu begreifen und schnell wird man stummer Zuseher in einer Gruppe von Läufern, wo der eine, dem anderen nichts gönnt, vor allem keinen Erfolg.

Ich mochte absolut die Story, denn sie ist recht authentisch und zeigt, was Menschen bereit sind zu Opfern, um in etwas erfolgreich zu sein. Das es nicht immer ohne Konkurrenz geht und dass der Druck oftmals von außen kommt, und nicht von einem selbst. Leistungsdruck im Sport ist etwas, was nicht ungefährlich ist, wo man selbst niedergemacht wird, man sich quält, man bereits ist seine Konkurrenz auszuschalten. Nur wer es schafft, sich selbst zu motivieren, sich aus dem Hamsterrad des Drucks zu befreien, kann erfolgreich sein. Auch dieser Läufer kann es an die Spitze schaffen.

In diesem Buch wird aufgezeigt, was Sportler bereit sind für den Erfolg zu tun, was sie bereit sind, anderen anzutun und was sie auf sich nehmen. Egal, ob man den Sport liebt oder nicht!?

Vieles wird hier aufgezeigt, angesprochen und ausgeführt. Jede Art der Qual, jede Art des Drucks, aber auch die innere Zerrissenheit ob man all dies wirklich will. Ob genau dieses Leben am Ende einen glücklich macht? Ob man nicht selbst daran zweifelt, das richtige zu tun?

Am Ende ist der Sportler bereit seine Konkurrenz auszuschalten, der stetig im Schatten läuft und keinen anderen Ausweg mehr sieht.

Dieser Einzelband ist in sich stimmig, bis auf eine kleine nicht wirklich gut ausgeführte Szene, die am Ende noch ein paar Fragen offen lässt. Ob dies bewusst gewählt wurde oder nicht, ist fraglich…

Es regt zum nachdenken an, über Sportler, die erfolgreich sind und ihren oftmals steinigen Weg dahin. Ihr Leiden, ihre emotionale Belastung um am Ende doch nicht der Erste sein zu können…

 

Vielen lieben Dank an den Magellan Verlag und Lovelybooks für dieses Rezensionsexemplar.

 

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  • Herausgeber ‏ : ‎ Magellan; 1. Edition (19. Januar 2023)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 384 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3734850770
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3734850776
  • Lesealter ‏ : ‎ Ab 14 Jahren
  • Originaltitel ‏ : ‎ They’ll Never Catch Us
  • Preis: 19,00 € (gebundenes Buch)

 

The players table

The players table – Wer nicht mitspielt hat verloren, lautet der vollständige Titel dieses abgeschlossenen Einzelbandes.

Dieses Buch kann dem Genre Tod von Jugendlichen zugeordnet werden.

 

Worum geht es in The players table?

Jill, Shailas beste Freundin stürzt ins Chaos. Die Welt bricht über ihr zusammen und das alles nur wegen einer einzigen SMS.

Graham hat Shaila nicht getötet.

Wenn es Graham nicht war, wer war es dann?

Jill wollte vergessen, vergessen was vor drei Jahren passiert ist und einfach nur ihr Abschlussjahr zusammen mit ihren Freunden an der Eliteschule genießen. Den Jill ist nicht irgendeine Schülerin, sie gehört zu den Playern, der IT-Clique der Highschool.

Die Players feiern nicht nur die besten Partys, sie haben auch die besten Beziehungen und viel Macht. Denn egal was sie treiben, alles davon scheint unantastbar zu sein.

Allerdings scheinen ältere Player dies zu missbrauchen, denn vor drei Jahren passiert bei einer Initiation ein Unglück. Shaila, Jills beste Freundin wird von ihrem Freund erschlagen. Hat er seine Machtposition ausgenutzt?

Jill hat Jahre gebraucht um in ihrer Trauer nicht kaputt zu gehen und nun diese SMS.

Doch, sollte sich herausstellen, dass es Graham nicht war, wer kommt in Frage? Denn Shaila starb auf einer Players Party und alle Freunde von Jill waren ebenfalls dort.

Wem kann sie vertrauen und wem nicht?

Wer ist Jessica Goodman?

Jessica Goodman war Kolumnistin bei der Cosmopolitan und arbeitete als Redakteurin bei Entertainment Weekly und HuffPost. Sie schreibt für diverse Magazine, u.a. Glamour, Elle und Marie-Claire. Ihre YA-Thriller haben es auf die New-York-Times-Bestenliste geschafft.

 

Wie hat mir The players table gefallen?

Ein Buch, auf was ich mich wahnsinnig gefreut habe. Denn ich liebe einfach die Mischung aus Highschool/ College und einem Mord. Gerade wenn es betitelt wird mit einer Mischung aus Gossip Girl und Elité, dann ist es genau meins.

Dieses Buch macht süchtig… einmal angefangen, kann man nicht mehr aufhören. Es nimmt einen gefangen und man will einfach immer weiterlesen und wissen was passiert.

Das Buch ist aus der Sicht von Jill geschrieben, sie ist die Erzählerin und auch die Hauptprotagonistin. Jill ist im Gegensatz zu ihren ganzen Mitschülern nicht reich, sie kann sich diese Schule nicht ohne weiteres leisten, sondern ist auf ein Stipendium angewiesen. Eines, was einen sehr hohen Konstanten Notendurchschnitt voraussetzt. Dafür tut Jill alles und lernt wie besessen. Als sie dann auch noch irgendwann zu den Playern zählt scheint alles perfekt zu sein.

Jill ist eine junge Frau, die weiß was sie will. Die ganz klar ein Ziel vor Augen hat und dieses auch verfolgt. Eines, was nicht immer leicht umzusetzen ist. Jill lebt in manchen Situationen in der Vergangenheit und zehrt noch extrem von den Erinnerungen an ihre beste Freundin Shaila. Sie ruft sich immer wieder Wortphrasen und Situationen in den Kopf, wie hätte Shaila gehandelt! Man merkt noch ganz klar, sie hat nicht abgeschlossen und flüchtig sich dadurch in Partys, Freundschaften, Liebschaften und gemeinsame Abende mit ihren Freunden.  Doch sie bekommt Zweifel. Zweifel an dem Urteil was gefällt wurde in Bezug auf Shailas Tod und Zweifel auch an den Playern.

Daher merkt man, wie sie sich wandelt und aus sich herauswächst. Sich nicht unterkriegen oder einschüchtern lässt, sondern ihren Weg geht.

Die Gegenspieler zu Jill sind ihre Player Freunde. Diese werden im Verlauf des Buches immer wieder angekratzt, doch nicht alle bekommen diese Tiefe wie Jill. Das ist nicht zwingend notwendig, da Jill relativ viel transportiert, was wichtig ist für dieses Buch.

Dieses Buch baut eine Spannung ab der ersten Minute auf. Allerdings ist diese Spannung nicht immer präsent, sondern schwellt im Hintergrund mit, bis zu innerhalb des Buches mehrfach zum Ausbruch kommt. Nämlich immer dann, wenn man glaubt den vermeintlichen Mörder entlarven zu können. Und genau hier, hat es mich auch erwischt. Irgendwann hatte ich einen Verdacht, einen der sich auch mit dem Buch abgleichen ließ und dann…Fehlanzeige!

Als dann am Ende die Auflösung kam, war ich recht überrascht, wobei die letzten 60 Seiten ca. sehr stark auf diese Person hingedeutet haben. Doch wie dann alles zusammenpasste hat mich überrascht und hier war die Spannung unfassbar gut…so sehr, dass man dennoch mitgefiebert hat, auch wenn man wusste, wer es letztendlich ist.

Es hat alles gepasst…jedes Puzzleteil hat zum Ende hin seinen Platz gefunden und in meinen Augen sind keine Fragen offengeblieben.

Ich mochte im Buch vor allem die Rückblicke. Es gibt immer wieder innerhalb der Kapitel, Rückblicke auf die Zeit mit Shaila und die Zeit in der der Mord passiert ist. Das Jahr, in dem die Players noch nicht dazugehörten, Anwärter waren und ihre Üs absolvieren mussten. Es verleiht dem Buch eine gewisse Tiefe und versteht, was damals vorgefallen ist, was es heißt ein Player zu sein und versteht irgendwann auch, die Gründe, wieso Jill sich nicht mehr wohlfühlt.

Hier kommen vor allem zwei Dinge zum Vorschein. Shaila, als Freundin hat mir gar nicht gefallen…sie war sehr überzeugt von sich und hat sich daher immer die Freundinnen herausgepickt, die ihr für die jeweilige Situation gut genug war. Auch wenn Jill sie vergöttert hat, irgendwie bleibt bei ihr ein fahles Gefühl zurück.

Und der zweite ist meine Kritik… Ich hätte mir gewünscht, dass innerhalb des Kapitels, kleine Absätze eingebaut werden, wenn es wieder einmal einen Rückblick in die Vergangenheit gab. Das wäre beim lesen einfach gewesen, da man dann nicht das Gefühl hatte, in einer Zeitschleife zu stecken und nicht zu wissen wohin. Das ist aber eine kosmetische Geschichte, die sich wahrscheinlich leicht beheben lassen würde.

Zu guter Letzt der Schreibstil…Sehr klar, sehr nüchtern, sehr punktgenau. Ich mochte es, dass hier kein Wort zu viel steht, dass manches nicht unbedingt bildlich ausgearbeitet wurde, sondern dass man sich auch selber seine Meinung und Gedanken bilden kann. Dadurch bekommt das Buch noch einmal eine ganz neue Stilrichtung und fesselt zusätzlich den Leser.

 

 

Lieben Dank an den Carlsen Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

 

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Wer spannende Bücher mag und sich in der Spannung gerne verliert, sollte daher zu Holly Jackson „A good girl’s guide to murder “greifen.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Carlsen; 1. Edition (9. Januar 2023)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Broschiert ‏ : ‎ 384 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3551584761
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3551584762
  • Lesealter ‏ : ‎ Ab 14 Jahren
  • Originaltitel ‏ : ‎ They wish they were us
  • Preis: 15,00 € (Paperback)