Buchrezension: James Carol – Watch me
Dieses mal geht es um das Buch von „James Carol – Watch me Ich werde es wieder tun“. Es handelt sich um einen Thriller.
Worum geht es in dem Buch?
Jefferson Winter, selbstständiger Profiler, exzentrisch, intelligent und gnadenlos zieht durch die Welt, um Serienmörder zur Strecke zu bringen und hinter ihre Fassade zu schauen. Er ist stets auf der Suche nach dem Bösen in dieser Welt, um ihnen den Garaus zu machen.
In einer Kleinstadt irgendwo im Bundesstaat Louisiana wird ein Anwalt bei lebendigem Leibe verbrannt. Dieses Szenario wurde vom Täter gefilmt und Online gestellt, nebst einer zweiten Datei, auf der ein Countdown unaufhörlich abläuft und der Polizei und Jefferson Winter nur 13h lässt um den Mörder zu finden.Andernfalls wird das nächste Opfer sterben. Winter und seinem Assistenten Taylor und dessen Freundin Hannah bleiben nur diese Stunden bis zur vermeintlichen Deadline. Doch, was das Ganze erschwert, weder Leiche noch Tatort sind bekannt… Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit!
Wer ist James Carol?
James Carol wurde in Schottland geboren. Er hat bereits als Gitarrist, Toningenieur, Pferdetrainer und Journalist gearbeitet. Mit seiner Familie lebt er aktuell in Hertfordshire / England. Dies ist sein zweites Buch, welches sich um den Profiler Winter dreht.
Wie hat mir das Buch gefallen?
Ich selber habe den ersten Teil von der Jefferson Winter Serie nicht gelesen und kann daher auch keine Rückschlüsse ziehen, welcher Teil nun besser ist, sondern konzentriere mich daher voll auf „Watch me“ und betrachte es als Einzelbuch.
Jefferson Winter ist ein Profiler wie er im Buche steht. Verschroben, weiße längere Haare, Grungekleidung, ausgetretene und dreckige Boots, Vorlaut, muss das Letzte Wort haben, hochintelligent und provokant. Er ist als selbstständiger Profiler unterwegs, durchkämmt die Welt und ist immer auf der Suche nach neuen Fällen, in die er sich stürzen kam, um auch dort dem Serienmörder auf die Schliche zu kommen. Winter selber, finde ich von seiner Persönlichkeit sehr interessant. Auch, so wie James Carol Winter beschreibt und ihm durch seine Art sich auszudrücken eine ganz gewisse Note aufdrückt. Er kombiniert, stellt offene Fragen, versucht den Leser mit einzubeziehen, seinen Gedankengängen zu folgen und selber auf die Lösung zu kommen. Obwohl, die Fragen nicht an den Leser gestellt werden, sondern vielmehr an seine beiden Assistenten, die er sich in Louisiana gesucht hat.
Da wäre zum einen Taylor, der große zahme, intelligente Polizist. Der sich dümmer anstellt, als er es eigentlich ist. Wieso er das macht, liegt klar auf der Hand. Er ist schwarz und will möglichst nicht auffallen, sondern immer mitschwimmen. Nicht für Unannehmlichkeiten Sorgen, denn das Örtchen in dem er lebt ist sehr klein.
Zum anderen ist da noch seine Freundin Hannah. Sie wird irgendwann auch teil des Teams. Mit ihrer Art ist sie quirliger, neugieriger und eine Spürnase, vor allem im aufspüren von Details, die manch einem verborgen bleiben. Sie und Taylor ergänzen sich wunderbar.
Das klingt doch beim lesen wunderbar, aber… irgendwie schaffen es die drei dennoch nicht dieses Buch zu einem Thriller werden zu lassen. Der passierte Mord, mit dem Video als Beweis und die Suche nach dem Täter und dem Tatort werden wunderbar beschrieben, ich liebe die Art wie Winter präsentiert wird, mit seinen Schlussfolgerungen und seinem Vorgehen. Sich in Dinge hinein zu versetzen. Aber, trotz allem, schafft es James Carol nicht eine Spannung aufzubauen. Diese kommt erst ab Seite 300. Als Taylor zum Opfer wird und der Fall nun eine ganz andere Richtung nimmt. Das ist mir persönlich für einen Thriller zu spät. Ich hätte gerne einen größeren Spannungsbogen, der nicht erst vor dem Ende des Buches anfängt, sondern schon bedeutend eher und sich dann zum Ende hin noch einmal mehr aufbaut. Dies fehlt mir einfach. Ich finde es ist ein guter Krimi, aber kein Thriller.
Meine nächste Kritik ist die, dass oftmals von Winter Schlussfolgerungen gezogen werden, wie z.B. das der Täter Polizist sein muss. Die zu probt kommen, denen man als Leser nicht unbedingt folgen kann. Dies passiert mehrmals im Buch, wodurch für mich eine Thematik entsteht, die nicht nachvollziehbar und umsetzbar ist. Denn wenn ich als Leser etwas nicht verstehe, hinter etwas nicht schauen kann und es als gegeben hinnehmen muss, ebbt meine Leselust leider ab! Denn schließlich will ich als Leser auch gefordert werden und Dinge selber herausfinden. Etwas direkt vorgekaut zu bekommen macht bei einem Thriller / Krimi wenig Spaß.
Wer gute Krimis mag und mal einen wirklich exzentrischen Profiler kennenlerne möchte, sollte dies unbedingt tun. Für alle Thriller Fans, es fehlt dem Buch der nötige „Thrill“ Faktor, von daher wäre eine Enttäuschung vorprogrammiert.
- Taschenbuch: 384 Seiten
- Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (19. Juni 2015)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 342321595X
- ISBN-13: 978-3423215954
- Originaltitel: Watch Me
- Preis: 9,95 € (Taschenbuch)