Buchrezension: Jana Herbst – Highheels, Herz & Handschellen

Mal wieder hat mich das Los bei „Lovelybooks“ getroffen und ich durfte ein grandioses Buch lesen und rezensieren. Zu diesem Buch gab es eine sogenannte Leserunde, an der auch die Autorin selber teilgenommen hat. Ich muss sagen, ich hatte noch nie so viel Freude und Spaß, an einer solchen Leserunde und vor allem hat mich ein Buch noch nie so inspiriert. In welcher Art und Weise es mich inspiriert hat, verrate ich später. Von daher, lasst euch überraschen und zum lachen anstiften mit dem Buch von Jana Herbst – Highheels, Herz & Handschellen, aus dem Genre Liebesroman.

 

Worum geht es in diesem Buch?

Es geht um die Künstlerin Anna. Sie legt, dank ihrer Agentin eine schöpferische Schaffenspause, in einer kleinen Hütte im Wald ein bzw. soll sich eigentlich eher mit der Natur auseinander setzen, um weitere phantastische Kunstwerke erschaffen zu können. Denn das aktuelle Thema der Kunstszene ist die Natur. Anna allerdings ist von dieser Idee gar nicht begeistert und findet die Hütte grauenhaft. Doch als Filip plötzlich in dieser auftaucht, wird aus der „Ach so grauenhaften Hütte“ plötzlich ein verdecktes Liebesnest. Denn Anna ist mitten hineingestolpert in eine verdeckte Ermittlung. Filip ist der passende Agent dazu, der seit Monaten die Mafia Familie um das Oberhaupt DelMarco beschattet, bespitzelt und sich als Drogenhändler einschmeichelt. Sein Ziel ist es, die Familie hochzunehmen und Dingfest zu machen! Allerdings, kann er dazu gar keine Künstlerin gebrauchen, die auch noch anfängt seinen Kopf zu verdrehen. Anna, muss also weg! Doch, da hat Filip die Rechnung ohne den Mafioso DelMarco gemacht, denn er kennt Anna, die berühmte Künstlerin. Nun steht Filip mitten im Dilemma und muss einen Weg finden aus alledem das Beste zu machen. Tja und Anna, die Großstadtpflanze hockt nun mitten in einem Wald, neben sich einen sexy Agenten und um sich herum Mafiosi. Wie kommt sie da nur wieder raus? Vor allem, wieso wird sie bei Filips Anblick so nervös?

 

Wer ist Jana Herbst?

Eigentlich Claudia Giesdorf, die nur unter dem Pseudonym Jana Herbst Bücher schreibt und veröffentlicht. Sie wurde 1982 irgendwo in Rheinland Pfalz geboren. Lebt aber seit mehr als 20 Jahren mit Mann und Tochter in Berlin und hat nach deren Geburt wieder angefangen zu studieren. Ihr Studienthema klassische Archäologie fließt ein wenig mit in das Buch ein, den es behandelt das Thema Kunst, zwar mehr das aktuellere Kunstgeschehen, aber das hier ein Profi am Werk ist, merkt man schon.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Ich muss in Jubelstürme ausbrechen, denn ich habe noch nie ein Buch vorher in der Hand gehabt, welches mich gleichermaßen zum Lachen, zum inspirierten schreiben und Tränchen vergießen gebracht hat.

Doch Jana hat es mit ihrem Buch wirklich geschafft. Ich hatte vorhin schon angedeutet, dass es mich inspiriert hat, aber wieso? Kennt ihr das auch?! Ihr lest ein Buch, lest die Beschreibung einer Person und habt sofort eine gewisse Vorstellung von dieser wie sie aussehen könnte? Ja, das hatte ich auch… und mir sind dazu auch direkt passende Namen eingefallen. Diese werde ich in meinen Text mit einfließen lassen.

Jana Herbst hat grandios phantastische Protagonisten erschaffen. Wo der eine besser ist als der Andere.

Zum einen Anna. Sie ist wie nicht anders zu erwarten eine berühmte Künstlerin durch und durch. Sie schwelgt in Tagträumen, sie vergisst die Zeit um sich, sie sieht Menschen und Dinge nicht mit ihren eigenen Augen, sondern mit ihren Künstleraugen. Sie driftet ab in Gedanken und sie ist unendlich tollpatschig. Anna muss sich in ihrer Heimatstadt Berlin um nichts kümmern, da wird alles für sie erledigt bzw. sie weiß genau wohin sie gehen muss um etwas zu bekommen. Doch in der Natur ist es anders, da ist niemand der etwas für sie macht, sie muss es alleine tun und gerät schnell an ihre Grenze. Angefangen beim Badezimmer „Das Loch“, bis hin zum Frühstück und dem unfreiwilligen Tod des Toasters oder aber die wirklich unpassende Kleidung für einen Wald. Da werden auch schon mal Flip Flops zum „wandern“ eingesetzt. Anna ist eine liebenswürdige, tollpatschig, naive Künstlerseele, die man sofort gerne haben muss.

Zum anderen der Agent Filip, von mir getauft als „The Machine!“ Es gibt nur sein Agentenleben, er lebt sein Agentenleben zu 1.000 %. Es gibt nichts anderes, es gibt auch kein Links und Rechts. Seine Gedanken sind stets bei der Arbeit. Er liebt es nach einer strikten Abfolge zu handeln, denkt lieber über Waffen nach und die Morde die er bereits begangen hat, als über tollpatschige Frauen. Sex, nimmt er sich, unverbindlich und für alles andere hat er keine Zeit. Er ist eine Maschine. Von seinem gesamten tun bis hin zu seinem Herzen. Deswegen fällt es ihm plötzlich so schwer zu begreifen, dass etwas in ihm vorgeht, etwas das er nicht kennt. Filip denkt, er sei krank, irgendetwas stimme mit seinem Herzen nicht! Ach ja, auch er hat irgendwann einen gewissen Draht zu Tagträumereien. Wer und was darin vorkommt wird an dieser Stelle nicht verraten.

Als nächster ist Lars an der Reihe, „der blonde Thor!“ Er ist Filips Agenten Kollege und sieht irgendwann nicht alles durch eine rosarote Brille, wie besagter Kollege, sondern holt diesen zurück auf den Boden der Tatsachen. Er legt ihm nahe zu sterben!

Kommen wir aber nun zur Familie…zur Mafia Familie. Die übrigens ihre abgrundtief abscheulich hässliche Villa in den Wäldern MeckPoms steht hat.

Das Familienoberhaupt ist DelMarco, von Anna stets DelMario genannt und von mir getauft als „Teddybär!“. Bei ihm handelt es sich um einen leicht dicklich, öfters angetrunkenen, schwulen Mafiaboss, der einer Fliege nichts zu Leide tun kann und viel lieber mit der Kunst per Du ist. Deswegen kennt er Anna und will diese unbedingt kennenlernen und für dich vereinnahmen. Zudem hat er leicht kleptomanische Anwandlungen, vor allem in Bezug auf Antike Statuen!

Tonio oder auch Toni oder „der harte Zwerg!“, ist der der die Drecksarbeit ausführt. Er liebt es zu quälen, zu schikanieren und er liebt es zu Morden. Er ist der Mafiosi, der DelMarco nie sein wird. Er hat auch stets ein schlechtes Gefühl bei Filip und ist sich bei ihm nicht sicher. Er forscht und forscht … selbst bei Anna hat er ein wachsames Auge, auch wenn dieses des Öfteren an Annas Körper hängenbleibt.

Und zu guter letzte die MAMMMAA. Wie man sich eine italienische Mama vorstellt. Allerdings natürlich in Mafia Kreisen. Von daher heißt es hier…Obacht!

Diese Protagonisten sind so voller Liebe und Hingabe niedergeschrieben, zu einem Ganzen zusammengefasst worden, dass es einfach toll ist diesen Roman zu lesen.

Jana Herbst, hat eine Story erfunden, die nicht realitätsgetreu ist, so wahrscheinlich auch niemals passieren wird, die aber voller Liebe steckt und deswegen alleine schon mein Herz erobert hat. Denn, wie oft wird es passieren, dass man im Wald sitzt, plötzlich der Agent schlechthin auftaucht und man sich in einer wilden Liebesgeschichte und parallel in einer Mafiaaufklärung wiederfindet. Spontan gesagt, nirgendwo…nur hier! Und deswegen sind Bücher so unsagbar toll!

Die Protagonisten runden diese Geschichte vollends ab und hauchen ihr Leben ein. Das tolle ist, sie ist so geschrieben, dass sie einfach und schnell runtergelesen werden kann. Ein Buch, was stets zur Hand genommen, gelesen, weggelegt, weiter gelesen und zuende gelesen werden kann. Ohne das man zu fluchen anfängt, erneut wieder eine Seite lesen muss und sich dann fragt, was habe ich da eigentlich gerade gelesen. Dieses Szenario gibt es hier nicht! Eine Lektüre für alle Tage. Allerdings eher eine Frauenlektüre.

Jana Herbst, schreibt in einem tollen Stil. Sehr schlüssig, sehr flüssig zum lesen, ohne verschachtelte Sätze. Sie liefert bildliche Anschauungen und versucht vieles auszuschmücken um es dem Leser greifbar und nah zu bringen. Gerade ihre Liebe zum Detail macht dieses Buch zu etwas besonderem. Eigentlich zeigt es schon, dass ich sofort Namen für viele Protagonisten hatte, wie bildlich sie alles verfasst und wie sie Dinge vor dem geistigen Auge des Lesers zum Leben erweckt.

Von daher ist in meinen Augen ein Lesen, ein absolutes Muss.

Ich habe bewusst von der Geschichte nicht so viel verraten, denn dann geht die ganze Spannung verloren und das möchte ich nicht. Oder wie mein Sohn sagt: Dann wird die ganze Liebe verdorben!

Von daher mein Aufruf an euch, kaufen und lesen! Verzaubern lassen und eintauchen in Annas Welt. Ihr werdet es nicht bereuen und ich werdet mir im Nachhinein zustimmen, das Schweigen über den Inhalt manchmal Goldwert ist.

 

  • Taschenbuch: 350 Seiten
  • Verlag: Feelings (4. November 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426215209
  • ISBN-13: 978-3426215203
  • Preis: 12,99 € (Taschenbuch)