Flavia de Luce

Alan Bradly – Flavia de Luce Mord ist nicht das letzte Wort

Mord ist nicht das letzte Wort, ist das neuste Buch rund um Flavia de Luce. Für mich die süßeste Protagonistin, die man sich nur vorstellen kann.

Lange habe ich auf Band 8 von Alans Bradley Flavia de Luce Reihe gewartet. Daher war die Spannung natürlich umso größer, als ich endlich anfangen konnte, dieses zu lesen.

In dieser Rezension geht es um das neuste Buch von Alan Bradley – Flavia de Luce „Mord ist nicht das letzte Wort“, aus dem Genre Krimi.

 

Worum geht es in Mord ist nicht das letzte Wort?

Flavia ist zurück aus Kanada, sie hat das Internat hinter sich gelassen und kann endlich nach Hause kommen, zurück nach Buckshaw. Zurück zu ihren beiden Schwestern Feely und Duffy und zu der nervigen Undine, die seit dem Tod ihrer Mutter ebenfalls dort lebt.

Doch bei Flavias Ankunft ist alles anders. Ihr Vater liegt im Krankenhaus und ihre Schwestern führen das Regiment im Haus. Flavia bleibt nur eines… fliehen. Daher schwingt sie sich auf ihr geliebtes Fahrrad Gladys und fährt ins Dorf.

Dort wird ihr direkt eine Aufgabe zu teil, die Frau des Pfarrers bittet sie, dem abgeschieden lebenden Holzbildhauer Mr. Sambridge eine Nachricht zu überbringen. Doch niemand öffnet als Flavia klopft.

Neugierig betritt Flavia die Hütte und ist überrascht. Sie hätte alles erwartet aber keinen Stapel Kinderbücher, im Hause eines Junggesellen. Vor allem nicht, vom berühmten Kinderbuchautor, mit dessen Geschichten alle Kinder groß geworden sind.

Doch das ist nicht das Einzige, Flavia macht einen unerwarteten Fund – denn an der Schlafzimmertür hängt, kopfüber gekreuzigt, der tote Mr. Sambridge …

 

Wer ist Alan Bradley?

Alan Bradley wurde 1938 in der kanadischen Provinz Ontario geboren. Nach einer Laufbahn als Elektrotechniker, zuletzt als Direktor für Fernsehtechnik an der Universität von Saskatchewan, zog Alan Bradley sich 1994 aus dem aktiven Berufsleben zurück, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Alan Bradley lebt zusammen mit seiner Frau Shirley auf der Isle of Man.

 

Wie hat mir Mord ist nicht das letzte Wort gefallen?

Bei diesem Buch handelt es sich um eine ganze Reihe. Meine Empfehlung ist, erst die anderen lesen, dann mit diesem weitermachen, denn gerade dieses Mal ist es mir besonders bewusst geworden, das ein Quereinstieg kaum möglich ist, da Alan Bradley wenig aus den vorherigen Büchern erzählt.

Diese Reihe ist gemacht für wahre Fans von Flavia de Luce. Von Fans der ersten Stunde.

Die Story:

Lange habe ich gewartet und als ich Mord ist nicht das letzte Wort endlich in den Händen gehalten habe, musste es auch sofort gelesen werden.

Und dann… kam irgendwie eine Unzufriedenheit in mir auf. Diese ist mit jeder Seite gewachsen und hat sich auch lange Zeit nicht abgestellt.

Mir hat etwas gefehlt, bzw. mir ist von Seite auf Seite das lesen schwerer gefallen.

Ich habe überlegt, womit das Ganze zusammen hängen könnte und habe relativ schnell die Lösung gefunden. Es war die Story.

Die Story, ist einfach nicht Flavia Like! Sie ist irgendwie anders.

Normalerweise konnte ich von Anfang an, sofort in die Story eintauchen, in das Leben von Flavia, in ihre Gelüste und Vorliebe für Chemie und ihre sehr unkonventionelle Art Morde aufzudecken und den Täter zu finden.

Der Inhalt:

Dieses Mal war es anders. Denn der Tote Mr. Sambridge, den Flavia in seinem Haus gefunden hat, war nicht einfach nur ein Holzbildhauer, sondern hatte auch noch ein weiteres Geheimnis. Sozusagen ein zweites Leben. Dieses Verwirrspiel hat mich ein wenig aus der Bahn geworfen. Denn die erwähnten Kinderbücher im Klappentext spielen eine größere Rolle, als vielleicht ursprünglich angenommen. Aus diesen wird zwischendurch immer wieder rezitiert. Es werden immer wieder Stellen herausgepickt und in die Story mit eingeflochten. Vielleicht ist es das gewesen, was mir das Leben schwer gemacht hat. Es war nicht einfach dort einzutauchen, es war verzwickt und stellenweise zu lang.

Ab Seite 200 ist Flavia dann wieder die alte geworden. Als das erste Mal wirklich die Chemie zum Einsatz gekommen ist. Aber leider nur um ein Foto zu entwickeln. Also, noch nicht einmal eine tragende Rolle hat man dieser Materie in diesem Buch zugeschrieben. Das hat mich ein wenig traurig gestimmt, denn eigentlich ist dieser Teil immer das, was die Story rund um Flavia auszeichnet. Ein wahres Feuerwerk an chemischen Details, kleinen verliebten Versuchen und eine Kombinationsgabe, die nur auf chemischen Gegebenheiten beruht und einen einfachen Mord plötzlich zu einem wahren Highlight werden lässt.

All das war irgendwie dieses Mal nicht da.

Die Chemie:

Dennoch, als Flavia angefangen hat zu kombinieren und hinter das wirkliche Leben von Mr. Sambridge gekommen ist, ließ sich das Buch besser lesen. Es wurde flüssiger und hat den Flavia Touch wieder erlangt. Alles was mir zu Anfang gefehlt hat.

Liebhaber dieser Reihe, wissen genau was ich meine, wenn ich von der Liebe zur Chemie spreche und mir als Leser diese Liebe fehlt. Dann ist das Buch nur halbfertig, denn das was diese Reihe auszeichnet auf der Strecke geblieben ist. Etwas, dass mich ein wenig traurig gestimmt hat.

Flavia de Luce:

Man merkt, dass Flavia erwachsener geworden ist, als sie die Zeit im Internat in Kanada verbracht hat. Aber… es bedeutet doch nicht, dass man als Leser plötzlich das Gefühl bekommt, man hat einen völlig anderen Protagonisten vor sich.

Auf den letzten Seiten hat Alan Bradley wieder zu seiner Flavia Form zurückgefunden und die Seiten sind wie im Flug vergangen. Ich konnte es nicht schnell genug lesen, um hinter das Rätsel zukommen. Es war überraschend und nicht wirklich vorausschauend. Doch, das wirkliche Highlight, welches nach der Aufklärung kam, war der Cliffhanger auf der Letzen Seite. Er hat mich schier zur Verzweiflung getrieben, oder besser gesagt traurig gestimmt.

Im ersten Moment dachte ich, so kann Mord ist nicht das letzte Wort nicht enden. Nein, das ist einfach nicht machbar. Aber anscheint ja schon, denn es ging nicht weiter. Alles war gesagt und es war wahrlich zu Ende.

Nun heißt es warten auf Band 9 und schauen wie Alan Bradley den Cliffhanger verwandelt und ins neue Buch mit diesem einsteigt.

Meine Meinung:

Das Ende hat mich ein wenig besänftigt und auch die Tatsache, dass mich dieses Mal nicht alles überzeugt hat.

Mir hat ganz klar die Chemie gefehlt. Mir war das was Alan Bradley dem Leser angeboten hat, einfach zu wenig. Mir war das Prozedere um den Toten zu viel und zu verwirrend, da einfach zu viele Namen irgendwann ins Spiel gekommen sind, die das Verfolgen der Handlung erschwert haben. Mir hat ganz oft der typische Flavia Witz gefehlt.

Doch… die Wendung ist gekommen und ich wurde hineingerissen in die Welt von Buckshaw. Besser spät als nie!

Daher, wer Fan von Flavia ist, sollte dieses Buch einfach lesen. Der der Flavia noch nicht kennt, hat bis dato auf jedenfall etwas verspasst. Daher heißt es… nachholen und mit Band 1 loslegen!

 

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Ein weiteres Buch von Alan Bradley – Aus der Flavia de Luce Reihe findet ihr >HIER< !

  • Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
  • Verlag: Penhaligon Verlag (25. April 2017)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3764531134
  • ISBN-13: 978-3764531133
  • Originaltitel: Thrice the Brinded Cat Hath Mew’s
  • Preis: 19,99 € (gebundene Ausgabe)

Alan Bradley – Flavia de Luce – Das Geheimnis des kupferroten Toten

Das Geheimnis des kupferroten Toten ist eine Kurzgeschichte, die selbstverständlich mit Flavia spielt. Allerdings hat sie nicht unbeidngt etwas mit den ganzen Bänden zu tun.

In der heutigen Rezension geht es um eine Kurzgeschichte von Alan Bradley. Dieser ist bereits mit seiner Serie um Flavia de Luce in meinen Rezensionen vertreten.

Daher hat es mich umso mehr gefreut, dass warten auf sein nächstes wer mit diesem kleinen feinen Buch zu verkürzen.

In der heutigen Rezension geht es um das Buch von Alan Bradley – Flavia de Luce – Das Geheimnis des kupferroten Toten, eine Kurzgeschichte aus dem Genre Krimi.

 

Worum geht es Das Geheimnis des kupferroten Toten?

Flavia erhält einen Brief aus dem nahe gelegenen Internat Greyminster, welches bereits ihr Vater besucht hat. In dem kurzen Schreiben steht nur: „Mord! Komm sofort her!“. Das lässt sich Flavia natürlich nicht zweimal sagen und schwingt sich somit auf ihr treues Fahrrad Gladys und macht sich auf den Weg zum Internat.

Die altehrwürdigen Mauern sind angsteinflößend, doch beängstigender ist das, was Flavia dort vorfindet.

In der Wanne, liegt ein toter nackter Mann, dessen Körper komplett mit einer Kupferschicht überzogen ist. Es handelt sich um den Hauslehrer!

Doch was hat es mit dem Kupfer auf sich… Flavia ist ganz in ihrem Element. Denn als Chemikerin ist es ein leichtes für sie, dieses Rätsel zu lösen.

 

Wer ist Alan Bradley?

Nach einer Ausbildung zum Elektrotechniker arbeitete er für verschiedene Fernseh- und Radiostationen. Schließlich wurde er Direktor für Fernsehtechnik am Zentrum für Neue Medien der Universität von Saskatchewan. Er hat mehrere Kurzgeschichten und Kriminalromane verfasst. Seit 1994 ist er ausschließlich als Autor tätig. Er lebt mit seiner Frau Shirley auf Malta.

 

Wie hat mir Das Geheimnis des kupferroten Toten gefallen?

Bei dem heutigen Buch geht es um eine Kurzgeschichte. Daher ist natürlich die Bandbreite, in der wir Flavia de Luce sonst kennen nicht gegeben.

Bei dieser Story kommt Alan Bradley relativ schnell auf den Punkt und lässt Dinge weg, die das Ganze nur ausschmücken würden.

Der Inhalt:

Der Inhalt ist relativ schnell erzählt.

Flavia erhält ein Schreiben aus dem nahegelegenen Internat, welches bereits ihr Vater besucht hat in Greyminster, in welchem sie aufgefordert wird sofort zu kommen, da ein Mord geschehen ist.

Flavia wäre nicht Flavia, wenn diese einfachen Zeilen sie nicht sofort ermutigen würden, sich auf ihr Fahrrad zu schwingen und dorthin zu fahren. Was sie natürlich auch sofort tut.

Die Leiche die sich ihr offenbart ist über und über mit Kupfer bezogen. Doch wieso? Und handelt es sich wirklich um Mord oder lediglich um einen ganz normalen Unfall mit Todesfolge?! Flavia steht vor einem Rätsel welches gilt gelöst zu werden.

Die Chemie:

Auch hier geht es natürlich wieder um das, was die Krimireihe von Alan Bradley ausmacht. Die Chemie! Flavia ist passionierte Chemikerin und konnte in der Vergangenheit bereits sehr viele Fälle lösen, indem sie die Chemie zu Rate gezogen hat.

Auch in diesem Buch spielt diese eine ganz besondere Rolle. Denn es dreht sich hier um den Stoff CuSO₄. Besser bekannt als Kupfersulfat.

Der Leser wird mitgenommen auf eine Reise in die Vielfältigkeit von dieser Substanz. Ihre Art, ihre Auswirkungen und vor allem wozu diese Substanz außerdem genutzt wird/ wurde. Der Tod dreht sich komplett um dieses Thema und wird von allen Seite durch Flavia beleuchtet.

Natürlich hört sie sich auch potenzielle Zeugenaussagen an bzw. lässt sich über die einzelnen Schüler aus diesem Haus, in dem der Tote gefunden wurde etwas berichten. Doch auch hier bleibt es gänzlich beim ankratzen der einzelnen Charaktere und es findet keine Vertiefung dieser statt.

Daher kann man sich als gewiefter Leser diese Buchreihe schon fast das Ergebnis zusammenreimen.

Die Story:

Die Story dahinter gefällt mir sehr gut. Es dreht ich um eine chemische Substanz, die vom Prinzip in ihre Einzelteile zerlegt und wieder neu zusammengesetzt wird. Eine Basis für eine gute Story und vor allem für ein kniffeliges Rätsel.

Meine Meinung:

Ich sehe diese Kurzgeschichte sehr Zwiegestalten. Für Fans und aufmerksame Leser dieser Reihe ist es kein Problem darin einzutauchen und Flavia sowie die Umstände des eventuellen Mordes zu greifen. Denn Alan Bradley bleibt dem Charakter seiner Hauptprotagonistin treu. Allerdings kann er sie hier nicht in voller Bandbreite ausschöpfen und aufleben lassen, da es wirklich nur eine Kurzgeschichte ist.

Für Neuleser ist diese Geschichte eher ein Problem. Denn sie wissen weder etwas von Flavia, noch von ihrer Liebe zu Chemie und können daher unter Umständen nur mit Schwierigkeiten vieles davon nachvollziehen bzw. legen es vielleicht am Ende frustriert zur Seite.

Ich hätte mir, trotz der Kürze etwas mehr Input gewünscht und dann lieber 3-4 Seiten mehr, um wirklich jeden an dieses Buch zu fesseln.

Alan Bradleys Stil ist wie immer, punktgenau, gradlinig, unverschnörkelt, leicht und flüssig, vor allem wenn es um die Chemischen Komponenten geht, unschlagbar verständlich.

Aber, in keinstem Fall vergleichbar, mit einem kompletten Buch! Die Intensität und die Liebe die Flavia sonst ausstrahlt wenn es um ihre Chemie geht, kommt hier nicht richtig zum Tragen. Dennoch, wer mag, sollte es auf jeden Fall lesen!

 

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Wer Flavia kennenlernen möchte, sollte daher unbedingt „Eine Leiche wirbelt Staub auf“ lesen.

  • Format: Kindle Edition
  • Dateigröße: 726 KB
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 27 Seiten
  • Verlag: Penhaligon Verlag (13. März 2017)
  • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
  • Sprache: Deutsch
  • ASIN: B06WRTJZ27

Buchrezension: Alan Bradley – Flavia de Luce „Eine Leiche wirbelt Staub auf“ (Bd. 7)

Heute geht es um die Reihe Flavia de Luce von Alan Bradley. Es handelt sich um den aktuellsten Band (Band 7) aus dieser Reihe mit dem schönen Titel „Eine Leiche wirbelt Staub auf

 

Worum geht es in dem Buch?
Flavia de Luce soll in die Fußstapfen ihrer toten Mutter treten und in Kanada die Miss Bodycote´s höhere Mädchenschule besuchen. Es handelt sich dabei um ein Internat in Toronto.

Alleine, verbannt und von zu Hause weg, ergibt sich Flavia ihrem Schicksal und reist mit dem Schiff nach Kanada. Ihrem Vater und Tanta Felicity kann sie diesen Schritt nicht verzeihen.

Doch alles scheint anders zu kommen als erwartet. Denn in der ersten Nacht, kurz nachdem sie im Internat angekommen ist, landet eine geköpfte Leiche vor Flavias Füßen. Sie ist eingewickelt in eine Union Jack Flagge, mumifiziert und verrußt, denn sie war im Kamin, in Flavias Zimmer versteckt. Flavia könnte nicht glücklicher sein.

Prompt stellt sie Nachforschungen an und stößt darauf, dass drei Mädchen verschwunden und auch ihre Leichen nicht aufgetaucht sind. War eine davon in Flavias Kamin?

Je tiefer Flavia forscht, desto mehr stößt sie auf zahlreiche mysteriöse Vorkommnisse in der Mädchenschule. Flavia hat es sich zur Aufgabe gemacht das Rätsel um die Tote zu lösen, koste es was es wolle. Nicht allen scheint dies Recht zu sein, denn Flavia gerät ins Visier. Doch wer hat sie auf dem Kicker und was hat es mit den Fasanensandwiches auf sich?

Wird Flavia in Kanada glücklich und kann sie das Rätsel um die Mumie lösen?

 

Wer ist Alan Bradley?

Alan Bradley wurde 1938 in der kanadischen Provinz Ontario geboren. Nach einer Laufbahn als Elektrotechniker, zuletzt als Direktor für Fernsehtechnik an der Universität von Saskatchewan, zog Alan Bradley sich 1994 aus dem aktiven Berufsleben zurück, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Er lebt zusammen mit seiner Frau Shirley auf der Isle of Man.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Ich oute mich gerne als Fan dieser Reihe und war daher auf den aktuellen Band mehr als gespannt!

Denn dieser ist ein wenig anders, als die Vorherigen. Er spielt nicht in England, auf dem Anwesen Buckshaw der Familie de Luce, sondern im fernen Kanada, in einem Internat für Mädchen. Flavia soll dort ausgebildet werden und in die Fußstapfen ihrer Mutter treten, die auch auf diesem Internat zugegen war.

Ich hatte anfangs meine Zweifel, ob mir die beiden Schwestern von Flavia mit ihren spitzen Bemerkungen nicht fehlen würden. Aber, das haben sie nicht! Ich habe mich selten beim Lesen so wohl gefühlt und das obwohl es in einer anderen, auch mir unbekannten Gegend gespielt hat.

Alan Bradley, hat es geschafft eine gedrückte unliebsame Atmosphäre zu schaffen, indem er das Internat als düsteres Kloster, mit wenig Licht beschrieben hat. Des Öfteren schlechtes Wetter, so dass sich die gesamte Stimmung in einem wirren dunkel bewegt hat und Flavia mitten drin. Er hat diese Gegend, diesen Ort, an dem Flavia lernen soll, an dem sie alleine und weit weg ist, mit so viel Liebe und Detailliertheit beschrieben, dass ich richtig Mitleid mit Flavia hatte. Ihm ist es gelungen eine grandiose Szenerie zu erschaffen. Die anders ist, als die anderen Bände, so dass es trotzdem Spaß gemacht hat in diese einzutauchen und das man nicht einen Moment lang Buckshaw vermissen musste. Der Leser vielleicht nicht, aber Flavia. Daher gibt es immer wieder kurze Rückblicke in ihre Heimat, die mit einer wahren Wonne und Wehmut beschrieben sind. Wo man als Leser merkt, wie sehr das Herz dieses kleinen Mädchens an ihrem Zuhause und an ihrer Familie hängt.

Neben Flavia treten in diesem Buch noch weitere neue Protagonisten auf. Allerdings bleibt Alan Bradley seiner Flavia treu und gestaltet sie, trotz dass sie nicht zuhause sondern in der Ferne ist, nicht weniger liebevoll sondern behält, das was sie ausmacht bei. Ihre Neugierde, ihre spitze Zunge, ihre wahre Begabung der Kombination und natürlich ihre feine Nase für Gifte und Morde. Weiterhin bleibt die Liebe zur Chemie vorhanden und auch dieses Mal kommen diese Absätze nicht zu kurz. Man merkt einfach, wieviel Liebe in diesen Absätzen steckt und mit welcher Leichtigkeit Alan Bradley, das sehr trockene Thema Chemie an den Leser vermittelt. Natürlich, haben wir hier nicht das Chemielabor von Buckshaw, sondern nur das von der Schule.  Daher, sind die Absätze etwas anders, etwas kürzer aber nicht minder schlechter.

Die weiteren auftretenden Protagonisten, die ich nicht in ihrer vollen Breite, wiedergeben möchte, zeichnen sich ebenfalls durch wunderbare Charakterzüge aus. Die meisten Internatsschülerinnen, so wie Flavia, haben eine spitze Zunge und die Dialoge, die sie miteinander austauschen, sind mitunter zum Schmunzeln. Denn, dort gibt ein Wort das Andere und beide tanzen immer um den heißen Brei herum. So wirklich schlau wird man als Leser aus den Dialogen nicht immer und wird dadurch auch auf eine falsche Fährte geführt.

Außer, das Flavia an dieser Schule ausgebildet werden soll, gibt es noch einen Mord zu entschlüsseln. Bis dieser Aufklärung, bedarf es mehr als nur ein wenig Chemie und das wird auch Flavia schnell klar. Denn das Motto der Schule lautet, „frage niemand über sich selber oder andere aus!“ Daher wird die Mordaufklärung für Flavia zum Spießrutenlauf, da sie nur in kleinen Etappen an Informationen gelangt und das Puzzle sich daher bedächtig langsam zusammensetzt.

Doch Alan Bradley, wäre nicht Alan Bradley, wenn er den Leser einfach so auf die Lösung stoßen würde. Er verwirrt einen, legt eine andere Fährte, lässt einen in die falsche Richtung schauen, obwohl der wahre Mörder, die ganze Zeit vor einem steht.

Für mich wieder eine grandiose Story, mit einem eher überraschenden Ende. Mehr verrate ich hier nicht! Vor allem lasse ich offen ob es weitere Geschichten rund um das Internat geben wird und was es mit den mysteriösen Fasanensandwiches auf sich hat! Denn, nicht alles scheint so zu sein, wie man es sieht!

Sein Schreibstil ist wie immer leicht, locker, flockig zum runterlesen. Auch hier sind die Absätze, in denen es um die Chemie geht wieder hervorragend herausgearbeitet und geschrieben, als würde man ein Kuchenrezept vor sich haben. Es ist weder verschachtelt, noch langatmig, sondern genau richtig dosiert und an den entsprechenden Stellen, die von bedeutender Wichtigkeit sind, vertieft!

Mein Fazit: Eine mir mehr als gut bekannte Reihe, die dieses Mal „auswärts spielt“, mit einer wahren Miss Marple in Jung und einem Fall, der unlösbar scheint. Alan Bradley, hat es wieder einmal geschafft mich zu begeistern. Mich mitgerissen und vereinnahmt für sein Buch. Eine gut durchdachte Story, mit einem fulminanten Ende und einer Hauptprotagonistin, die vor jungem Wahnsinn strotzt. Tolle neue Protagonisten, die wahrscheinlich nur einmal in Erscheinung treten werden, die aber hervorragend herausgearbeitet sind und dem Buch eine gewisse Leichtigkeit verleihen. Man leidet mit Flavia mit, denn sie hat unfassbares Heimweh, auch wenn sie es nie zugeben würde! J

Für alle, die Flavia noch nicht kennen…. Lesen!

 

  • Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
  • Verlag: Penhaligon Verlag (22. Februar 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3764531126
  • ISBN-13: 978-3764531126
  • Originaltitel: As Chimney Sweepers Come to Dust
  • Preis: 9,99 € (Taschenbuch)

Buchrezension: Alan Bradley – Flavia de Luce Bd.6 „Tote Vögel singen nicht“

Es handelt sich um einen Krimi von Alan Bradley – aus seiner Reihe Flavia de Luce. Band 6 Tote Vögel singen nicht!

 

Worum geht es in dem Buch?

An einem frühen Frühlingsmorgen im Jahr 1951, stehen Flavia, ihre beiden Schwestern Daffy und Feely zusammen mit ihrem Vater am Bahnhof im kleinen Dörfchen Bishop´s Lacy. Sie warten auf die Ankunft ihrer Mutter.

Sie galt als verschollen in den Bergen von Tibet. Doch ein Wanderer, der selbst einen tödlichen Unfall dort erlitt, hat mit seiner Bergung dafür gesorgt, dass Harriet ebenfalls geborgen und nach Hause gebracht werden kann.

Nun warten sie alle auf die Heimkehr dieser. Als der Zug aus London mit dem Sarg der toten Mutter einfährt, flüstert ein großer Fremder der 11-jährigen Flavia eine geheime Botschaft ins Ohr. Nur wenige Augenblicke später ist der Mann tot. Überrollt vom ausfahrenden Zug. War es ein Unfall oder pure Absicht?

Ein neuer Fall für die kleine Flavia. Die zum einen versucht das ominöse Rätsel des Toten zu entwirren, ihre Mutter von den Toten auferstehen zu lassen und zudem noch die Wahrheit über die Vergangenheit ihrer Mutter herauszufinden.

Flavia lernt, dass beim Fliegen, die besten Geheimnisse ausgetauscht werden können!

Kann sie das Rätsel lösen?

 

Wer ist Alan Bradley?

Alan Bradley wurde 1938 in der kanadischen Provinz Ontario geboren. Nach einer Laufbahn als Elektrotechniker sowie als Direktor für Fernsehtechnik an der Universität von Saskatchewan, zog er sich 1994 aus dem aktiven Berufsleben zurück, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Alan lebt zusammen mit seiner Frau Shirley auf der Isle of Man.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Ich liebe die Geschichten rund um Flavia de Luce. Ich bin seit Jahren ein großer Fan dieser Reihe und verschlinge sie gerade zu.

Die Bücher von Alan Bradley spielen alle um die Jahre 1950 im beschaulichen England. Um es ganz genau zu betiteln in der Nähe eines kleines Dörfchens namens Bishops Lacy. Flavia de Luce lebt mit ihrer Familie um genau zu sein, ihrem Vater und zwei Schwestern, sowie einer kleinen Handvoll Bediensteter auf dem Landsitz Buckshaw. Dieses mehr und mehr in die Jahre gekommene Haus, fängt an zu verfallen und der Familie droht der Auszug. Denn Harriet hat kein Testament hinterlassen, aus welchem hervorgeht, dass ihr Mann dieses Anwesen von ihr erben soll. So langsam wird das Geld knapp. Der Familie merkt man diesen Unmut sehr an, denn jeder einzelne flüchtet sich in seine Lieblingsbeschäftigungen.

Flavia, das Nesthäkchen der Familie, liebt es im Chemielabor ihres verstorbenen Onkels Tar herumzuexperimentieren. Ihre große Liebe sind Gifte und alles was damit zusammenhängt. Ein manches Mal hätte ich mir gewünscht, die Bücher hätte es schon zu meiner Schulzeit gegeben, denn dann hätte ich in Chemie brillieren können. Alan Bradley, bringt dieses vermeintlich trockene Thema auf eine sympathische Art und Weise dem Leser bei, das man am liebsten aufspringen und selber experimentieren möchte. Die Stellen im Bereich der chemischen Experimente sind sehr anschaulich beschrieben und jedes kleinste Worte, wird erklärt und in die Geschichte mit eingebunden. Dadurch erhält Flavia in diesem Buch einen besonderen Stellenwert und zum Ende hin, erfährt man auch, wieso Flavia dieses in die Jahre gekommene Chemielabor geerbt hat bzw. wieso die Chemikalien niemals ausgehen! Denn dahinter verbirgt sich ein Familiengeheimnis. Flavia selber ist eher unscheinbar. Ein blasses Gesicht, umrahmt von dunklen schwarzen Zöpfen. Sie sieht ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich. Sie ist störrisch, für ihr Alter sehr weit und sie liebt das Abenteuer.

Feely, die älteste Schwester, liebt das Klavier spielen und geht in diesem voll auf. Der Leser erhält in der Buchreihe einen Einblick in die klassische Musik und wird zum stillen Beobachter wenn Feely am Klavier sitzt und ihren Emotionen freien Lauf lässt. Allerdings wäre Feely nicht Feely, wenn nicht noch ein Tupfen Eitelkeit und selbstverliebt hinzukommen würde. Denn mit diesem Punkt trifft Flavia sie meist mitten ins Herz, wenn sich beide wieder necken und Flavia z.B. einen Pickel bei Feely entdeckt.

Daffy, die mittlere Schwester ist verliebt in Bücher und die Literatur. Niemand in dieser Reihe, kann mit Zitaten und rezitierten Buchabschnitten um sich werfen wie Daffy. Sie ist quasi ein wandelndes Lexikon der Literatur und hat daher in der hauseigenen Bibliothek einen Sessel in welchen sie sich zum Schmökern und lesen zurückzieht.

Beide Schwestern vereinigen sich ganz oft gegen Flavia, da sie das Nesthäkchen ist und ätzen gegen diese. Doch, beide sind tief in ihrem Herzen, einfach nur große Schwestern.

Neben diesen drei Protagonisten gibt es viele, welche grandios und erwähnenswert wären, doch dies würde den Rahmen einer jeden Rezension sprengen. Deswegen habe ich mich auf meine drei Lieblinge konzentriert, da sie das nötige Salz für die Suppe mitbringen und dadurch dem Buch eine ganz eigene schaurig- schrullig- schöne Szenerie verleihen. Denn nichts bringt mehr pepp, als Geschwister die sich lieben und zanken.

Alan Bradley hat es wie immer geschafft, auch in diesem Band eine tolle, spannende Geschichte mit einer dramatischen Wendung, für Flavia, zu erzählen. Er baut seine Buchreihe aufeinander auf, dadurch sieht man Flavia wachsen und gleichzeitig, erfährt man etwas über die Familie, das Leben in Buckshaw und den Kummer den sie mit sich herumtragen. Dieser Roman ist dennoch tiefgründiger, emotionaler und spannender als die vorherigen. Denn hier wird vieles offengelegt, was in den vorherigen Geschichten noch nicht einmal gemutmaßt wurde. Die Fortsetzung ist Alan Bradley mehr als gelungen. Auch für Quereinsteiger ist dieses Buch, ohne das Vorwissen mit ganz viel Genuss zu lesen. Denn Alan Bradley, erläutert viel, gibt dem Leser alles Wissen was benötigt wird an die Hand und führt ihn an einer roten Faden entlang, so dass es jedem gelingt in dieses Buch eintauchen zu können ohne das Gefühl zu haben, etwas fehlt!

Vor allem, wenn man England mag, alte Herrenhäuser, weite Felder und Wiesen und dazu noch ein Mädchen, welches in meinen Augen gewiefter und besser als Miss Marple ist, dann ist man hier genau richtig. Miss Marple ist für mich die Ikone des englischen Krimis. Keine ist besser in der Aufklärung von Morden als sie. Doch, sie hat eine wahre Größe an Konkurrenz bekommen. Flavia de Luce. Sie ist die kleine, rundum erneuerte Miss Marple und schafft es mit Intelligenz, chemischem Verständnis und übertreten von Regeln die Fälle zu lösen. Sie ist besser als die Polizei, doch die würde dies niemals zugeben.

Alan Bradley hat einen ganz eigenen Schreibstil. Es ist sehr britisch, sehr exakt in der Wahl seiner Worte und sehr exakt in der Wahl seiner Geschichte. Die Romane sind gespickt mit chemischen Begriffen und Begrifflichkeiten sowie Experimenten. Doch gerade diese sind anschaulich, bildlich, auf den Punkt und verständlich geschrieben. Er ist kein Freund von verschachtelten Sätzen sondern gerade heraus und ohne Umschweife. Er erzählt die Romane aus der Sicht von Flavia, daher muss es sich das eine oder andere mal sehr strecken und recken um auch wirklich alles sehen zu können. Aber dies gelingt ihm immer wieder. Eine Geschichte die so herunter gelesen werden kann!

Von daher vergebe ich für diese tolle Fortsetzung mit Knalleffekt am Ende, an das ich nie gedacht hätte und Alan Bradley mich mehr als famos überrascht hat ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ Herzen.

Für mich ein Buch mit großem Lesespaß…

Und mehr als nur eine Empfehlung! Diese Reihe zähle ich zu meinen persönlichen Favoriten.

 

  • Taschenbuch: 320 Seiten
  • Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (18. Januar 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3734100771
  • ISBN-13: 978-3734100772
  • Originaltitel: The Dead in Their Vaulted Arches
  • Preis: 10,99 € (Taschenbuch)