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Rose Snow – 17 „Das erste Buch der Erinnerungen“

17, was ein prägnanter  Titel. Allerdings haben das Schreibduo Rose Snow, dies zu ihrem Markenzeichen gemacht. Zahlen!

Also… mal schauen was sich hinter der 17 verbirgt.

Auf der Leipziger Buchmesse 2017 hatte ich das große Glück, die Autorinnen hinter dieser wunderbaren Reihe persönlich treffen zu dürfen. Sie waren ganz begeistert von meinem Baby und irgendwie drehte sich unser Gespräch hauptsächlich darum… 🙂  Der Baby Bonus!!!

Nichts destotrotz war ihre Reihe die nächste auf meinem Reader und ich habe mit ganz viel Freude angefangen diese zu lesen.

In der heutigen Buchrezension geht es um die Reihe von Rose Snow – 17 „Das erste Buch der Erinnerungen“, aus dem Genre Jugendbücher.

 

Worum geht es in 17?

Jo, die von ihrem Vater alleine groß gezogen wird, reist mit diesem unermüdliche von Ort zu Ort. Sie bleiben nie lange irgendwo, so dass Jo es mehr als schwer hat Freunde zu finden.

Sie ist stets die Neue in der Schule, die Neue auf der Suche nach Freunden, die Neue in der Straße. Jo, hat es sich in all den Jahren zur Aufgabe gemacht, nie viel zu sammeln, immer mit leichtem Gepäck zu reisen und nie zu hinterfragen, warum sie wieder mal umziehen.

Vom wunderschönen Wien, geht es in den nasskalten Norden von Deutschland, Hamburg. Das soll für die nächste Zeit das neue Zuhause werden.

Der erste Tag in der neuen Schule erweist sich als Fiasko. Jo lernt dort zwei gutaussehende Jungen kennen. Louis, der ebenfalls Neu ist und Adrian, der Geheimnisvolle den Jo weder greifen noch deuten kann.

Doch hat er etwas damit zu tun, dass Jo plötzlich Bilder sieht?! Was verbindet die beiden Jungen miteinander und warum wird Jo das Gefühl nicht los, dass es dabei um sie geht.

Was sind das für Bilder? Sind es Halluzinationen? Ist sie krank?

Jo forscht nach und findet heraus, dass es sich um Erinnerungen handelt. Allerdings nicht um Ihre, sondern um die der Anderen. Wieso kann sie diese plötzlich sehen? Von wem hat sie diese Gabe geerbt?

Viele Fragen, die plötzlich auf Jo hereinbrechen. Fragen die sie nicht alleine beantworten kann. Wer kann ihr helfen herauszufinden, wer sie ist und warum sie dies kann?!

 

Wer ist Rose Snow?

Rose Snow ist ein Pseudonym, unter dem Carmen und Ulli, zwei Powerfrauen und Mütter schreiben. Sie lieben das reden, das Pizza und Schokolade essen, dass gemeinsame lachen über sich selber und über alles andere.

Seit  2014 schreiben die beiden zusammen ihre Bücher. Über lustig – schräge Liebesromane, gefühlvolle Fantasy und Jugendromane.

 

Wie hat mir 17 gefallen?

Die Story:

In 17 geht es um die 17 jährige Jo, die mit ihrem Vater stetig umzieht. Von einer Stadt in die Nächste. Immer wieder neue Städte, neue Schule, neue Freunde…wenn sie diese überhaupt findet. Doch Hamburg soll nun das Ende der Reise werden und die Stadt in der Jo´s Vater sesshaft werden möchte, nicht zuletzt weil er seine Jugendliebe dort wieder getroffen hat.

Jo´s Mutter ist vor Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Jo hat kaum Erinnerungen an diese, außer eine Kiste voll mit Bildern.

Hamburg, die Perle an der Alster bringt viele Neuigkeiten zu Tage. Zum einen die beiden gut aussehenden Mitschüler Louis und Adrian, eine nette Banknachbarin namens Conny und den Kapitän der Hockeymannschaft, Finn.

Doch was haben diese mit den plötzlichen Erinnerungen zu tun, die Jo sehen kann. Halluziniert sie etwa, ist sie krank oder was genau passiert mit ihr, wenn sie anfängt diese Bilder zu sehen?

Fragen die es gilt zu klären…  doch ob die Auflösung in diesem Buch kommt, wir werden es sehen, denn wir reden hier von Band 1… es folgen daher noch ein paar! Schon mal so viel vorne weg genommen, es findet keine Auflösung aller Fragen statt. Es bleiben viele Rätzel ungelöst.

Die Protagonisten:

Fangen wir mit den Protagonisten an. Denn diese machen den Kernpunkt einer Geschichte aus. Mit ihnen steigt und fällt die Sympathie und Gleichzeitig das Feeling für ein Buch.

Jo:

Jo, ist Hauptprotagonisten. Sie ist süße 17 Jahre alt, blond und trägt unwahrscheinlich gerne schwarz. Es ist mehr die Bequemlichkeit, als die Lust an dieser Farbe. Denn, wenn man ständig umzieht, beschränkt man sein Haub und Gut auf das Nötigste. Sie ist zurückhaltend, findet nicht auf Anhieb ständig neue Freunde und hat ihre ganz eigene Art entwickelt, sich in neuen Schulen zurecht zu finden. Unsichtbar sein und nicht auffallen… ist aber nun dann möglich, wenn man sich nicht am ersten Tag mit Finn dem Kapitän der Hockeymannschaft anlegt. Sie ist sympathisch auf ihre ganz eigene Art und Weise und trägt für ihre jungen Jahre eine große Last auf ihren Schultern. Aber… sie hat das Herz auf der richtigen Stelle.

Louis:

Louis, ebenfalls der Neue an der Schule ist der Schönling und Sympathisant. Er scheint schnell neue Freundschaften zu schließen und ist ein fröhlicher, freundlicher Kerl. Doch, hinter dieser unendlichen Fröhlichkeit, scheint eine andere Maske zu stecken. Denn irgendetwas verheimlicht er.

Adrian:

Adrian, fasziniert Jo vom ersten Tag an. Es scheint eine unsichtbare Macht zwischen ihnen zu sein, dass Jo sofort Herzrasen bekommt wenn sie ihn sieht und eine magische Anziehung, den beide können nur schwer die Augen voneinander lassen. Doch Adrian ist der, den alle anhimmeln, der aber niemals den Kontakt mit seinen Mitschülern sucht. Er ist der Geheimnisvolle!

Finn:

Finn, natürlich seinerseits Kapitän der Hockeymannschaft und somit automatisch der begehrteste Junge an der Schule, macht Jo sich direkt zum Feind. Dieser ist schwer greifbar, denn alles was ihn wirklich ausmacht ist sein Handy und seine Kumpels. Mit Mädchen geht es nicht gerade nett um. Er ist der typische Proll, der mehr auf sich fixiert ist als auf andere. Er beschreibt das typische Bild eines hochnäsigen Oberschülers, der nur an sich denkt, wenig an andere und wenig an die Konsequenzen.

Conny:

Conny, die nette Banknachbarin von Conny ist ein wahrer Sonnenschein. Sie verkörpert nicht das typische schlanke Mädchen, sondern eher die ausgeflippte, mit schrägen Klamotten und ein paar Kilo zu viel auf den Rippen. Aber, sie ist loyal und empfängt Jo mit offenen Armen. Conny ist Influencer und postet stetig Bilder auf ihrem Instagram Kanal, zusammen mit einer Karotte, welche ihr Markenzeichen ist.

Auf diese Auswahl beschränke ich mich erst einmal, denn die ganzen Mädchen die sich um Finn scharren, lasse ich mal außen vor, denn ihre Rollen sind nicht zwingend tragend in dieser Geschichte, sondern ergänzen lediglich das Bild von Finn. Genauso wie den Vater von Jo und seine Jugendliebe werde ich hier nicht weiter erwähnen, da ich ansonsten zu viel Spoilern würde und zu viel ans Tageslicht kommt.

Der Inhalt:

Der eigentliche Kernpunkt von 17 bildet die Reise von Jo in fremde Erinnerungen. Diese sind im Buch in kursiver Schrift dargestellt, so dass man als Leser direkt gedanklich umschalten kann, um die Erinnerung die Jo trifft, besser wahrzunehmen. Es dauert am Anfang ein wenig, bis Jo herausbekommt, was mit ihr passiert. Sie fängt an zu kombinieren und zu recherchieren, was es mit den Bildern die sie sieht auf sich hat. Sie merkt auch, dass sie Dinge die sie in den Erinnerungen sagt, sich im Gehirn des anderen manifestieren. Besonders gut, finde ich die Darstellung, wohin die Reise von Jo stets geht, um die jeweilige Erinnerung zu aktivieren.

Der Ort ist immer identisch, so dass eine gewisse Kontinuität stattfindet und Wiedererkennung. Die einzelnen Erinnerungen leuchten wie Grashalme auf einer großen Wiese auf und werden dem Leser durch dieses Bild verdeutlicht. Dadurch erhalte ich als Leser eine bessere Sichtweise und kann mich ganz auf das Geschehen einlassen, als diesem nur still zu folgen. Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten mich beim Lesen in den Erinnerungen zurecht zu finden, da sie sehr plötzlich kamen, ich diese nicht zuordnen konnte und sie unkontrolliert waren.

Die Kritik:

Das ist auch mitnichten der einzige Kritikpunkt. Ich hätte mir gerade bei diesen Erinnerungen am Anfang mehr Input gewünscht. Ein wenig mehr Tiefe um besser als Leser verstehen zu können was passiert. Denn dieses Thema ist der Hauptkernpunkt in der ganzen Geschichte und er geht anfänglich ein wenig unter. Liegt vielleicht daran, dass Jo abruft in die erste Erinnerung hinein gezogen wird und der Leser auch dieses vermittelt bekommen soll.

Mich persönlich hat diese Szene nicht abgeholt, sondern eher ein wenig irritiert. Angefangen mit der Berührung der betreffenden Person, das hineinziehen auf eine Wiese und das Abtauchen in die Erinnerung. Im ersten Moment klang es für mich so, als würde Jo aus dem hier und jetzt verschwinden, was aber nicht der Fall ist. Da hätte ich mir das Ganze ausführlicher gewünscht und näher beim Leser. Um gerade diesen Fail nicht zu sehr zu schüren, sondern direkt auszumerzen. Das Jo an Ort und Stelle bleibt ist mir erst bei der 3 Erinnerung bewusst geworden.

Der Schreibstil:

Ansonsten lässt sich das Buch sehr gut, schnell und ohne Umschweife lesen. Es ist gut geschrieben, flüssig, locker, leicht und ohne verschachtelte Sätze. Das finde ich gerade für ein Jugendbuch sehr wichtig, um auch jüngere Leser langfristig bei Leselaune zu halten. Die einzelnen Szenen sind auf den Punkt und lassen wenig Fragen offen. Da es sich um eine Reihe handelt, bleiben am Ende diverse Kernfragen offen, die nicht in diesem Buch beantwortet werden. Dies trübt das Lesevergnügen nicht, sondern lässt einem noch Raum für die eigenen Überlegungen und eventuelle Gedankengänge wohin Jos Reise geht und was die ganzen Jungens damit zu tun haben.

Die Idee:

Die Idee hinter diesem Buch, gefällt mir absolut. Das Abtauchen in Erinnerungen von Anderen, die Kunst dort Informationen zu festigen und noch nicht zu wissen, wohin die Reise geht und was Jo mit dieser Erkenntnis bewirken kann.

Das Buch beinhaltet eine bunte Mischung aus hippen Schülern, It Girls und Boys, Mauerblümchen und Unscheinbare, aber in der gesamten Komposition sehr stimmig. Das Bild einer ganz normalen Schule wird wiedergegeben, was der Geschichte eine gewisse Erdung verleiht. Dennoch überwiegt nicht die Spannung, sondern eher das Ineinandergreifen von Ereignissen, die am Ende unter Umständen zum Ziel / zur Lösung führen. Manche Szenarien sind vorhersehbar, für mich als Erwachsene, ob bei einem Jugendlichen dies auch so ist, stelle ich hier mal zur Frage. Werde daher dies nicht als negativ bewerten, da es sich um ein Jugendbuch handelt und wahrscheinlich diese Vorhersehbarkeit von Ereignissen dort nicht so wahrgenommen wird, wie unsereins. Diese Abstriche muss mal als „Erwachsener“ Leser einfach machen, aber es tut dem ganzen keinen Abbruch.

Meine Meinung:

Ein Buch, welches sich zu lesen lohnt, vor allem dann wenn man eintauchen möchte in die Welt der Erinnerungen, in das Verborgene und wenn man es mag Buchreihen zu lesen und weiß, dass Fragen am Buchende offen bleiben. Sie bieten Spielraum für die eigenen Gedanken, für die eigenen Ideen und Überlegungen.

Dann greift zu diesem tollen Buch und lasst euch hineinziehen in die Erinnerungen von fremden Menschen… durchlebt diese und erfahrt etwas von ihren intimsten Geheimnissen! Oder auch nicht?! Lasst euch überraschen…

 

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Wem dieses Buch gefallen hat, dem wird auch „Wie das Licht von einem erloschenen Stern“ gefallen.

  • Taschenbuch: 278 Seiten
  • Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform (24. November 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 1540563820
  • ISBN-13: 978-1540563828
  • Preis: 9,90 € (Taschenbuch)