15 Tage sind für immer
15 Tage sind für immer – ist ein Buch, welches mich im Zuge des #pridemonth erreicht hat.
Eines, was ich mir wahrscheinlich niemals selbst gekauft hätte. Deswegen freue ich mich nun umso mehr, dass ich dieses kleine Buchschätzchen bekommen habe.
Es kann dem Genre Bodypositivity zugeordnet werden.
Worum geht es in 15 Tage sind für immer?
Felipe ist 17 Jahre alt. Manche würden sagen, er ist mollig oder aber er hat schwere Knochen, Felipe selber betitelt es mit dick.
Dadurch das er selber weiß, dass er dick ist, brauch er eigentlich niemanden, der ihn immer wieder daran erinnert. Aber seine Mitschüler sind freundlich und tuen es immer wieder Tag für Tag.
Doch bald sind Ferien!
Diese will Felipe mit seinen liebsten Beschäftigungen verbringen. Serien schauen und lesen!
Doch alles kommt ganz anders.
Denn seine Mutter hat beschlossen, dass Nachbarsjunge Caio die nächsten 15 Tage bei ihnen wohnen wird.
Es kann nicht schlimmer kommen, denn Felipe ist total in Caio verliebt und er ist unsicher bis zum Himmel und zurück. Wie soll er diese Ferien bloß überstehen?
Wer ist Vitor Martins?
Er lebt in São Paulo, Brasilien, und arbeitet als Autor und Illustrator. Sein Ziel ist es, in seinen Büchern die Geschichten von Menschen zu erzählen, die sich selbst noch nie in einem Buch repräsentiert gesehen haben. Vitor ist davon überzeugt, dass Young Adult Bücher damit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten können. Auf seinem Instagram-Kanal (@vitormrtns) spricht er über Bücher, Pop-Kultur und Illustrations-Themen.
Wie hat mir 15 Tage sind für immer gefallen?
Was dieses Buch absolut sympathisch macht, es greift eine männliche, dicke und queere Figur auf. Hier werden alle Grenzen gesprengt.
Wir lesen die Geschichte aus der Sicht von Felipe. Dadurch erfahren wir als Leser, ziemlich viel von seinem Inneren. Er selber beschreibt sich als fett und unansehnlich. An sich selber findet er nichts Positives, denn er macht all was r ist, von seinem Körper abhängig. Leider leidet darunter auch sein Selbstbewusstsein, denn er hat keines. Er schränkt sich selber ein, indem er nicht Schwimmen geht, oder mit Menschen spricht. Felipe ist dabei eine ganz tolle Person, eine die das Herz am rechten Fleck hat, doch leider erfahren dies viel zu wenig Menschen, weil er diese nicht an sich heranlässt.
Caio, der für 15 Tage bei Felipe einziehen wird, hat auch einen Komplex. Auch wenn Caio schlank ist, kämpft er selbst mit Komplexen. Mit anderen wie Felipe, die Caio aber trotzdem zum Außenseiter machen. Er ist super sympathisch und ein toller zweiter Charakter.
Je mehr Zeit die beiden Jungen miteinander verbringen, desto mehr kommen sie aus sich heraus. Desto mehr öffnen sie sich dem anderen gegenüber. Felipe wird mutiger und versucht seinen Körper zu akzeptieren wie er ist.
Ich mochte, die beiden sehr. Sie sind zwei wahnsinnig tolle Charaktere, die ergänzt werden um Felipes Mutter, die absolut herzensgut ist und ihrem Sohn alles von den Augen abliest oder aber Caios beste Freundin. Da dieses Buch Positivity ausstrahlen soll und verkörpert, kommen negative Personen nur ganz seltenvor und nehmen kaum Raum ein. Dieses Buch strahlt und strotzt nur so, vor Charterern, die zwar Probleme haben, aber grandios von ihrem Wesen sind.
Auch wenn Felipe, der Hauptcharakter ist, erfahren wir recht viel über Caio. Die beiden ergänzen sich wie ein Puzzle.
Der Schreibstil unterstreicht das Ganze noch einmal. Denn er ist leicht lesbar, einfach und simpel, so dass man nur so durch die Seiten fliegen kann. Man kann dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen, wenn man einmal in dieses eingetaucht ist. Etwas, was ich sehr positiv finde.
Ich mochte auch die Wahl des Stilmittels. Das Buch wird aus der Sicht von Felipe erzählt, was es uns als Leser ermöglicht, viel von seinem Inneren, von seinen Konflikten und von seinen Gefühlen zu erfahren. So kann man aber auch sehen, dass er stärker wird. Das sein Selbstbewusstsein wächst und er anfängt sich zu akzeptieren zu lieben. Alleine diese Entwicklung ist wunderschön anzusehen.
Zur Story verrate ich nicht ganz so viel. Allerdings ist das Thema etwas, was viele Menschen bewegt. Denn kaum jemand entspricht der Norm. Was aber ist die Norm? Jeder Körper ist anders, ob dick oder dünn, groß oder klein. Wir müssen lernen uns so zu lieben, wie wir sind. Deswegen sind die zentralen Themen in diesem Buch „Body Positivity“, Familie, Freundschaft und Liebe. Allerdings geht mit diesen Themen auch Mobbing einher.
Alleine deswegen lohnt es sich schon dieses Buch zu lesen. Denn es zeigt uns, was Kommentare mit einem Menschen machen können, was es bedeutet zu lernen sich selbst zu lieben und was es heißt Unterstützung zu erfahren.
Felipe, lernt nicht nur sich selbst zu lieben und akzeptieren, sondern findet vielleicht auch sein Happy End?
Dieses Buch betreibt kein fingerpointing, sondern nimmt uns mit auf die Reise. Die Reise zu einem neuen Lebensgefühl, zu einem neuen ICH, zu mehr Selbstliebe. Ein Buch so positiv wie das zentrale Thema.
Meine Bewertung: 5 Sterne
Ein Buch, welches mich komplett überrascht hat. Eines, was so viel Energie ausstrahlt, was so viel transportiert und was gänzlich begeistert. Wir leiden mit Felipe, wir weinen mit Felipe, wir lieben mit Felipe und freuen uns über jeden Schmetterling. Man nimmt eine positive Entwicklung war, sieht in wachsen und bekommt wahnsinnig viel zurück. Ein Buch, welches Themen wie bodypositivity, LGBTQA*, Familie, Freundschaft und Liebe aufgreift, das ganze verpackt in einer zuckersüßen Geschichte, die jeden einzelnen begeistern wird.
Vielen lieben Dank an den One Verlag für dieses Rezensionsexemplar.
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- Herausgeber : ONE; 2. Aufl. 2022 Edition (27. Mai 2022)
- Sprache : Deutsch
- Broschiert : 288 Seiten
- ISBN-10 : 3846601519
- ISBN-13 : 978-3846601518
- Lesealter : Ab 14 Jahren
- Originaltitel : Here the whole time
- Preis: 12,99 € (Paperback)