Godland

Godland – Dein ewiges Leben hat einen Preis, lautet der vollständige Titel des neuen Einzelbandes von Martin Schäuble.

Ein Buch, welches mich komplett mit seinem Klappentext angesprochen hat und wo ich nach dem lesen von diesem wusste, ich muss es haben. Etwas hat mich da schon begeistert und förmlich angezogen.

Dieses Buch kann dem Genre Dystopische Science-Fiction Bücher für junge Erwachsene zugeordnet werden.

 

Worum geht es in Godland?

Wir befinden uns in einer Zeit nach den Klimakriegen.

Die Reichen haben sich ins virtuelle „Godland“ hochladen lassen. Dort leben sie ein sorgenfreies Leben. Alles was es auf der Erde nicht mehr gibt, oder nur noch in ganz geringen Mengen ist dort im Überfluss vorhanden.

Yolanda, ihr Vater und ihre Freunde sind echte Menschen und für die Superrechner weit draußen im Ozean verantwortlich. Sie sorgen dafür, dass Godland funktioniert.

Als Lohn winkt ihnen nach 20 Jahren Dienstzeit ebenfalls das virtuelle Paradies. Aber vorher müssen sie dafür hart arbeiten und der KI Godmother gehorchen. Denn sie regelt alles.

Godmother überwacht, befiehlt, belohnt und bestraft. Sie hat ihre Augen und Ohren überall. Sie kann Gefühle und Emotionen wahrnehmen. Daher sorgt sie sich um das Wohlergehen und das soziale Gefüge der Analogen.

Yolanda sieht sie fast als Mutter an, auch wenn sie nur virtuelle vorhanden ist, aber sie kümmert sich und nimmt sich Zeit, hört zu und verteilt Ratschläge.

Bis zu dem Tag, als Godmother das erste Mal Yolanda dazu zwingt zu lügen.

Wieso kann eine KI lügen?

Yolanda kommen zweifeln… ist das Ganze System etwa nur ein Fake?

Und was hat es mit dem mysteriösen Zettel auf sich, den sie zusammen mit ihren Freunden bei einer Reparaturarbeit findet?

 

Wer ist Martin Schäuble?

Martin Schäuble, geboren 1978, ist für seine kritischen Jugendbücher bekannt. Bei Fischer KJB ist sind von ihm bereits »Sein Reich« und »Cleanland« sowie unter dem Pseudonym Robert M. Sonntag die Dilogie »Die Scanner/Die Gesannten« erschienen. Bei Hanser veröffentlichte er den vielbeachteten Titel »Endland«. Als Sachbuch-Autor schrieb er mehrfach ausgezeichnete Titel zum Nahost-Konflikt (u.a. »Black Box Dschihad«).

 

Wie hat mir Godland gefallen?

Dieses Buch habe ich binnen zwei Tagen komplett durchgelesen, da es mich einfach gefesselt hat. Man hat es zur Hand genommen, ist in die Welt von Godland eingetaucht und konnte einfach nicht loslassen, da es spannend war und man wissen wollte, wie es weitergeht.

Der Schreibstil ist sehr eingängig, leicht und flott lesbar. Es gibt keine verschachtelten Sätze, man kann so durch diesen Buch fliegen und in das Geschehen eintauchen.

Auch das erdachte Setting ist mehr als gut kreiert. Es ist gar nicht in epischer Breite erläutert und ausgemalt, aber es ist so gestaltet, dass man es bildlich vor sich sieht, das Gefühl dafür bekommt, wie es bei den Analogen aussieht und was sie durchmachen. Auch Godland wurde so angelegt, dass man sich in dieses hineindenkt, eintaucht und verweilt. Es ist gar nicht so wichtig, ob es bis ins kleinste Detail umschrieben ist, oder ob es nur in unseren Gedanken zu einem Bild wird. Hier spielt etwas anderes eine Rolle, nämlich die Personen.

Die Hauptperson ist Yolanda. Sie ist 15 Jahre alt und lebt seit ihrer Kindheit auf der Insel der Analogen, die dafür sorgen, dass Godland läuft. Im verlauf des Buches erfahren wir recht viel über sie und ihre Vergangenheit. Darüber, was damals passiert ist, dass sie nur noch ihren Vater hat und dass sie eine ganz besondere Verbindung zu Godmother, der KI, zu haben scheint. Man merkt, dass die beiden etwas miteinander verbindet. Doch zu Anfang ist es unklar, was es ist…je länger man allerdings den Dialogen der beiden lauscht, das Gefühl für ihr miteinander bekommt, wird klar, was Yolanda in ihr sieht.

Ich fand diese Entwicklung sehr gut und nachvollziehbar. Auch wie Yolanda mit den anderen Analogen agiert, wie sie Dinge durchschaut, unbeabsichtigt manipuliert und doch gleichzeitig folgsam ist. Die persönliche Entwicklung von Yolanda hat mir außer ordentlich gut gefallen.

Auch das Zusammenspiel mit der KI und den Analogen an sich. Wie beeinflussbar Menschen sind, wenn sie sich auf eine Aussage verlassen und an dieser festhalten. Es war stellenweise erschreckend zu lesen, wie sehr sich die Analogen auf das Uploaden nach Godland freuen und was sie bereit sind dafür in Kauf zu nehmen. Ohne zu fragen, ohne zu zweifeln…als seien sie komplett konditioniert und hätten in manchen Situationen ihren Kopf und das selbstständige Denken vergessen.

Daher hat mich diese Story komplett gepackt. Ich bin wirklich begeistert, da ich einfach das Gesamte Zusammenspiel sehr mochte und ich am Ende das Buch zugeschlagen habe und einfach zufrieden war. Ich mochte die Story, den Aufbau dieser, die Wandlungen innerhalb der Story und das Ende. Es war gut, dass nicht alles in epischer Breite erzählt wurde, es war gut das man dem Leser an der ein oder anderen Stelle das denken selbst überlassen hat. Es war gut, zu sehen wie manipulativ man sein kann und das von einer KI injiziert. Zu sehen, wie eine KI selbstständig wird, eigenständig denkt und auch bewusst lügt.

Dieses Buch ist mehr als unterhaltsam, es beschert einem tolle Lesestunden und sorgt dafür, dass man die Zukunft vielleicht noch einmal überdenken sollte.

Für mich ist dieses Buch in sich stimmig und komplett abgeschlossen. Es bleiben keine Fragen offen und wenn man das Gefühl hat, es würde etwas fehlen…. Dann hat man hier die Möglichkeit, sich selbst einen Eindruck davon zu verschaffen.

Kommt mit nach Godland… taucht ein in diese Welt und lasst euch verzaubern!

 

 

Vielen lieben Dank an den Fischer KJB Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

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Wer Dystopien mag, gepaart mit Sciene Fiction, sollte zur Trilogie rund um „Aurora erwacht“ greifen.

  • Herausgeber ‏ : ‎ FISCHER KJB; 1. Edition (22. Februar 2023)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 336 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 373734311X
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3737343114
  • Lesealter ‏ : ‎ Ab 12 Jahren
  • Preis: 15,00 € (gebundenes Buch)