Der Erdbeerpflücker

Der Erdbeerpflücker ist ein Thriller im Jugendbuchbereich und der Start einer ganzen Reihe von Büchern, in denen Jette du ihre Freundinnen die Hauptrollen spielen.

Dieses Buch ist bereits 2003 erschienen, wurde mir aber wärmstens empfohlen, da es von der Autorin im nächsten Jahr einen neuen Thriller geben wird. Das Cover des Buches war mir schnell ein Begriff, aber irgendwie hat mich dieses nie angesprochen, eher suggeriert es gehört in die Mädchenspalte. Wie falsch ich damit lag!

 

Worum geht es in Der Erdbeerpflücker?

Jette lebt mit ihren Freundinnen Merle und Caro zusammen in einer WG. Sie will frei und selbstständig sein, sich von ihrer berühmten Autorenmutter nicht einengen lassen und ihr Leben selbst in die Hand nehmen.

Caro hat einen neuen Freund. Einen sehr geheimnisvollen über die sie wenig weiß und kaum etwas erzählen kann. Aber er macht sie glücklich.

Doch eines Tages, ändert sich schlagartig alles. Caro verschwindet spurlos. Wenige Tage später wird ein totes Mädchen aufgefunden. Schnell ist klar, Caro wurde ermordet.

Alles deutet daraufhin, dass ein Serienmörder am Werk ist, denn Caro ist sein viertes Opfer. Erstochen mit 7 Stichen, entwendeten Halsketten und abgeschnittenen Haaren. Immer das Gleiche Vorgehen! Die Polizei tappt im Dunklen.

Jette schwört öffentlich Rache und macht so den Mörder auf sich aufmerksam. Sie gerät direkt in sein Visier.

Die Polizei, allen voran Hauptkommissar Bert Melzig, findet diese Drohung alles andere als gut. Denn die Mädchen fangen an, auf eigene Faust zu ermitteln.

Ein unscheinbarer junger Mann, verirrt sich in Jettes Leben. Einer, bei dem sie glaubt die Liebe ihres Lebens gefunden zu haben. Doch, sie ist der Wahrheit näher als sie glaubt. Die Parallelen sind unübersehbar…doch mit einer verliebten Brille vor den Augen nicht sichtbar.

Die Gefahr wird zunehmend größer… Kann Jette sich selbst retten und ihre Freundin rächen?

 

 Wer ist Monika Feth?

Monika Feth wurde 1951 in Hagen geboren, arbeitete nach ihrem literaturwissenschaftlichen Studium zunächst als Journalistin und begann dann, Bücher zu verfassen. Heute lebt sie in der Nähe von Köln, wo sie vielfach ausgezeichnete Bücher für Leser aller Altersgruppen schreibt. Der sensationelle Erfolg der »Erdbeerpflücker«-Thriller machte sie weit über die Grenzen des Jugendbuchs hinaus bekannt. Ihre Bücher wurden in mehr als 24 Sprachen übersetzt.

 

Wie hat mir der Erdbeerpflücker gefallen?

Dies ist das Erste Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe und es wird auch nicht das Letzte sein.

Diese Geschichte hat mich wirklich gepackt. Es hat am Anfang ein wenig gedauert, bis ich komplett angekommen war, aber dann war es spannend und packend zugleich.

Was dieses Buch so besonders macht, ist der Perspektivenwechsel. Auch innerhalb eines Kapitals. Es gibt die Ich- Erzählerin (Jette), ihre Mutter Imke, den Hauptkommissar Bert Melzig, ihre Freundinnen Caro und Merle sowie den Mörder selbst. Durch diese unterschiedlichen Wechsel, erfahren wir immer mehr über die einzelnen Personen und über ihr Innerstes. Etwas, was extrem wichtig ist, denn hier kommt es immer mal wieder auf die Details an.

Der Stil selber ist recht flüssig, schnell und einfach lesbar, auf den Punkt genau und diese Nüchternheit macht das Buch zu etwas Besonderem.

Wer der Mörder ist, ist relativ schnell klar, denn dieser wird nicht versteckt gehalten, sondern auf einem Gold Tablett serviert. Spannender hingegen ist das Zusammentragen der Hinweise, die dann dazu führen ihn dingfest zu machen.

Durch den stetigen Perspektivenwechsel, erfährt man unsagbar viel über die einzelnen Personen. Sie sind nicht detailliert skizziert, aber man kann sich mehr und mehr in dieses Hineinversetzen und Reaktionen, Handlungen besser verstehen. Gruselig fand ich es, wenn ich das Innerste des Mörders offenbart bekomme habe. Auch wie er von anderen beschrieben wurde, war jedes Mal ein Gänsehaut Effekt.

Zur Story selber, verrate ich nicht ganz so viel. Denn man muss es lesen.

Mir hat extrem gut gefallen, wie die einzelnen kleinen Hinweise zusammengetragen werden, um dann irgendwann das vollständige Puzzle abzubilden. Denn das macht dieses Buch einfach aus. Nicht die Liebesgeschichte steht im Vordergrund, sondern wirklich die Suche, die Angst, die Trauer um die Freundin und die öffentliche Drohung an den Mörder direkt.

Hier wird bewusst auf alles Schöne verzichtet, nichts wird bunt gemalt, sondern in einer nüchternen Klarheit wiedergegeben, die einem Gänsehaut verursacht. Dadurch hat es einen sehr hohen Spannungsbogen und dieser ebbt auch nicht wirklich ab. Er ist immer vorhanden und begleitet den Leser durch das Buch.

Ganz am Ende, bricht der Bogen schlagartig ab und zerfließt. Es gibt kein fulminantes Finale, keine Feuerwerke am Himmel, es gibt ein Ende, welches man vielleicht erwartet hat aber dann doch überrascht ist, dass es genauso kommt.

Für mich ein absolut überraschendes Buchhighlight.

Eine kleine Anmerkung, es handelt sich um einen Jugendbuch Thriller, daher muss man eventuell kleine Abstriche in Kauf nehmen im Vergleich zu Thrillern für Erwachsene.

 

Vielen lieben Dank an den cbt Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

 

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Wer Thriller mag, lieber aber in den Erwachsenenbereich abtaucht, sollte mal zu „Blinde Lüge“ von Claudia Giesdorf greifen.

 

  • Herausgeber ‏ : ‎ cbt; Originalausgabe Edition (1. Dezember 2003)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Taschenbuch ‏ : ‎ 352 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 357030258X
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3570302583
  • Lesealter ‏ : ‎ Ab 14 Jahren
  • Preis: 11,00 € (Taschenbuch)