Warrior Girl Unearthed

***Buchrezension/ Werbung unbezahlt***

Warrior Girl Unearthed – entstammt der Feder der New York Times Bestsellerautorin Angeline Boulley.

Wer Firekeeper´s Daughter gelesen hat, kommt an diesem Buch nicht vorbei.

Dieses Buch kann dem Genre Werte für junge Erwachsene zugeordnet werden.

 

 

Worum geht es in Warrior Girl Unearthed?

Perry Firekeeper- Birch weiß genau, was sie will und vor allem wer sie ist:

Eindeutig der entspanntere Zwilling, aber auch die Unruhestifterin und die beste Anglerin auf Sugar Island.

Egal was Perry plant, sie bleibt stets in der Nähe von ihrem zu Hause. Denn dort fühlt sie sich wohl und geborgen, für nichts auf der Welt würde sie tauschen.

Bis zu dem Tag, als indigene Frauen aus ihrem direkten Umfeld verschwinden. Ihre eigen Familie wird in die Ermittlungen zu einem Mord hineingezogen und gierige Grabräuber versuchen Artefakte zu stehlen, die rechtmäßig Perrys Trieb gehören.

Das ist der Moment, in dem Perry anfängt alles in Frage zu stellen und beschließt Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Dabei gerät Perry ins Kreuzfeuer alter Rivalitäten und erfährt von Geheimnissen. Plötzlich ist sie sich nicht mehr sicher, ob sie die Wahrheit herausfinden kann und will. Doch eines ist klar, sie muss etwas tun, bevor die Artefakte ihrer Vorfahren und die verschwundenen Frauen für immer verloren sind.

 

Wer ist Angeline Boulley?

Angeline Boulley, registriertes Mitglied des Sault Ste. Marie Tribes der Chippewa Indians, ist eine Erzählerin, die über ihre Ojibwe-Gemeinschaft auf Michigans Oberer Halbinsel schreibt. Vor ihrer Karriere als Autorin war sie als Direktorin für das Office of Indian Education am U.S. Department of Education tätig. Sie lebt im Südwesten von Michigan, aber ihr Zuhause wird immer auf Sugar Island sein. Ihr Debütroman »Firekeeper’s Daughter« schaffte es auf Anhieb auf Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste.

 

 

Wie hat mir Warrior Girl Unearthed gefallen?

Firekeeper’s Daughter hat mich damals sehr berührt und bewegt, daher war klar, auch dieses Buch werde ich lesen. Beide Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden, das Einzige, was diese gemein haben, dass es im gleichen Tribe spielt.

In diesem Buch geht es um Perry Firekeeper- Birch. Aufgrund eines Unfalls muss sie einen Job annehmen, damit sie Geld verdient. Mit etwas Glück kann sie im Museum des Tribes anfangen. Dort erfährt sie, dass viele Artefakte, die ihrem Tribe gehören, in Museen und Privatsammlungen zu finden sind. Mit einer Mischung aus Mut, Klugheit und Entschlossenheit begibt sich Perry auf die Suche nach diesen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen und das Erbe ihrer Vorfahren zu schützen.

Die Charaktere sind vielschichtig und glaubwürdig dargestellt. Besonders die Hauptfigur wächst einem schnell ans Herz. Ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte ist nachvollziehbar und mitreißend. Die Nebencharaktere tragen ebenfalls zur Tiefe der Handlung bei und bereichern die Geschichte um vielfältige Perspektiven.

Die Autorin versteht es meisterhaft, Spannung aufzubauen und den Leser mit unerwarteten Wendungen zu überraschen. Die Handlung ist gut durchdacht und hält bis zum Schluss in Atem. Denn sie erschafft eine Kombination aus Gerechtigkeit, die Findung der eigenen Identität und die Wahrung des kulturellen Erbes, was in meinen Augen eine gut funktionierende Mischung aus Themen ist.

Das Ganze wird durch ihren authentischen Schreibstil sehr unterstützt. Er ist flüssig und fesselnd zugleich. Besonders beeindruckend ist ihre Fähigkeit, komplexe gesellschaftliche Themen in eine zugängliche und mitreißende Geschichte zu integrieren.

„Warrior Girl Unearthed“ behandelt nicht nur die Suche nach den verschwundenen Frauen und dem potenziellen Mörder, sondern auch wichtige soziale und kulturelle Themen. Die Einbindung indigener Geschichte und Traditionen verleiht dem Buch eine besondere Tiefe und Relevanz. Die Autorin schafft es, diese Themen sensibel und respektvoll zu behandeln, was das Leseerlebnis bereichert.

Selbst die fremden Begriffe in ihrer indigenen Sprache fügen sich hervorragend in dieses Buch ein und bereichern das Lesen, ohne es zu unterbrechen oder zu stören. Es bedarf im ersten Moment ein wenig Konzentration, aber wenn man es einmal verinnerlicht hat, dann ist es wie selbstverständlich. Wie auch schon bei Fire Keepers Daughter, mochte ich es sehr, etwas über die indigene Kultur zu lernen. Rituale und Gebräuche, die mir fremd waren und zu denen ich nun, dank dieser Bücher einen viel besseren Einblick bekommen habe und auch was es heißt diese Kultur zu wahren.

Zur Story selbst, werde ich nicht viel verraten, außer dass es spannend ist. Ein Page Turner mit vielen Wendungen und falschen Fährten. Aber auch gleichzeitig ein Buch, was aufmerksam macht über die Umstände der indigenen Bevölkerung und wie respektlos sie und ihre Artefakte behandelt werden.

Zu Beginn geht es primär erst einmal um die Herausgabe der Artefakte, welche durch ein Gesetz geschützt sein sollten, was aber viele Schlupflöcher bietet. Zum Ende hin, geht es verstärkt um die vermissten Frauen und die Anschuldigung gegen ihre Familie wegen Mordes. Die Gewichtung ist sehr ungleichmäßig.

Und hier kommt auch direkt mein Kritikpunkt. Die Teile, in denen es um die Artefakte geht, ist mehr als lehrreich und informativ, aber in meinen Augen zu lang. Hier hätte ich mir etwas Kürzeres gewünscht. Wo hingegen die entführten Frauen einfach mehr Raum hätten haben können, da ich dies unwahrscheinlich wichtig fand.  Auch die Zusammenführung dieser einzelnen handlungsstränge war nicht optimal, eher etwas holprig.

Trotz meiner Kritik ein Buch, was ich bedenkenlos weiterempfehlen kann. Denn es transportiert ganz wichtige Informationen, die uns so nicht geläufig sind, die aber gerade heute eine wichtige Rolle spielen.

 

Meine Bewertung: 4 Sterne

Ein Buch, was uns Einblicke in eine Welt gewährt, die uns so nicht geläufig ist. Die uns zeigt womit Menschen zu kämpfen haben, um das Wahrzeichen ihrer Vorfahren zu schützen. Sehr gut verpackt in eine Story, mit vielen Informationen und spannend geschrieben. Wer Firekeeper’s Daughter gelesen hat, wird dieses Buch mögen.

 

Vielen lieben Dank an den cbj Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

 

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  • Herausgeber ‏ : ‎ cbj; Deutsche Erstausgabe Edition (22. November 2023)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 448 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3570166554
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3570166550
  • Lesealter ‏ : ‎ Ab 14 Jahren
  • Originaltitel ‏ : ‎ Warrior Girl
  • Preis: 20,00 € (gebundenes Buch)

 

Fire Keepers Daughter

Fire Keepers Daughter von Angeline Boulley, ist ihr Debütroman.

Dieses Buch wurde mir auf der letzten FBM empfohlen und dann auch noch als wunderbares Präsent zugesandt.

Dieses Buch kann dem Genre Missbrauch, Gewalt und Drogenkonsum junger Erwachsene zugeordnet werden.

 

Worum geht es in Fire Keepers Daughter?

Daunis Fontaine ist 18 Jahre alt. Sie ist halb weiß und halb Native American.

Deswegen hat sie immer wieder das Gefühl, weder in ihrer Heimatstadt noch in der nahe gelegenen Ojibwe- Reservation dazuzugehören. Als würde sie zwischen zwei Stühlen stehen.

Daunis ist intelligent und plant ihr Leben weitab von allen Reservationen um Unabhängig und frei zu sein. Sie träumt davon an einem College Medizin zu studieren.

Alles kommt anders als sie sich von jetzt auf gleich um ihre Mutter kümmern muss. Sie legt ihre eigenen Pläne erst auf einmal auf Eis.

Durch Jami wird alles ein wenig erträglicher. Er ist der neue, gutaussehende und mehr als charmante Spieler im Eishockeyteam von Daunis´ Bruder Levi.

Sie genießt seine Aufmerksamkeit, sonnt sich in seinen Komplimenten und kann nicht genug von seiner Nähe bekommen.

Alles scheint perfekt zu sein, trotz das Daunis ihre Träume erst einmal zurückstellen muss.

Doch der schrecklichste Tag in ihrem Leben kommt erst noch. Sie wird Zeugin eines schrecklichen Mordes.

Als ob ihre Trauer nicht schon groß genug wäre und die ständigen Erinnerungen an diesen Tag, rekrutiert sie das FBI um Undercover zu ermitteln. Denn diese bekommen in die Reservation keinen Zugang und brauchen einen Insider der sie unterstützt.

Nach langem Überlegen willigt Daunis ein und erfährt dabei Dinge, die ihre Welt völlig aus den Fugen schmeißt.

 

Wer ist Angeline Boulley?

Angeline Boulley, registriertes Mitglied des Sault Ste. Marie Tribes der Chippewa Indians, ist eine Erzählerin, die über ihre Ojibwe-Gemeinschaft auf Michigans Oberer Halbinsel schreibt. Vor ihrer Karriere als Autorin war sie als Direktorin für das Office of Indian Education am U.S. Department of Education tätig. Sie lebt im Südwesten von Michigan, aber ihr Zuhause wird immer auf Sugar Island sein. Ihr Debütroman »Firekeeper’s Daughter« schaffte es auf Anhieb auf Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste.

 

 Wie hat mir Fire Keepers Daughter gefallen?

Dieses Buch ist etwas ganz Besonderes und hat mich über Wochen begleitet. Ich wähle bewusst Wochen, da ich wirklich sehr lange an diesem gelesen habe. Denn man muss es sehr bewusst lesen, Wort für Wort und mehr als aufmerksam sein. Da so viele Dinge auf den Leser einprasseln, die von großer Wichtigkeit sind, aber auch Informationen, die erst verarbeitet werden müssen, ist dies in meinen Augen keine Schmöker Lektüre, sondern ein Buch mit Tiefgang und Charakter.

Der Schreibstil der Autorin ist einfach wunderbar. Sie hat ein Händchen für einen simplen Stil, gepaart mit vielen Komplexen Umschreibungen und Informationen, vor allem wenn es um die Begrifflichkeiten in Bezug auf die Ojibwe geht.

Dadurch erfahren wir als Leser aber sehr viel und erhalten auch Einblick in ihre Rituale, das Leben innerhalb der Reservation und welche Probleme es mit sich bringen kann. Welche Hierarchien dort aufeinandertreffen und was für Gesetze gelten. Das Ganze wird unsagbar gut in der Geschichte mit eingewoben und kommt wie selbst verständlich rüber.

Durch diese Begrifflichkeiten, wird das Lesen nicht unbedingt einfach gemacht. Man benötigt ein wenig Zeit um diese fremden Worte zu sortieren und zu verstehen, wie das Leben dort abläuft. Wenn das Ganze dann noch ergänzt wird mit amerikanischen Gepflogenheiten, muss man ganz tief durchatmen und sein Lesetempo drosseln. Denn ab dann wird es erst einmal kniffelig…sortieren, lesen, verstehen, alles bildlich zusammensetzen und weiter geht es.

Dadurch ist das erste Drittel des Buches recht langatmig. Hätte man es kürzen können? Nein, definitiv nicht, denn alle Informationen werden benötigt um am Ende Dinge verstehen zu können. Hier werden keine unnützen Informationen geliefert, sondern Informationen die am Ende die Story rund machen und alle aufkommenden Fragen beantworten. Dies war mir zu Beginn auch nicht wirklich bewusst, macht auf der letzten Seite sinn und daher hat sich alle Zeit gelohnt.

Dieses Buch lebt nicht von seiner Spannung. Auch wenn sich de Spannungsbogen aufbaut, zwar recht langsam bis zum Ende hin, aber er dürfte auch nicht schnell sein, da sonst die ganzen Puzzleteile nicht zusammenpassen. Am Ende will man schließlich ein Bild haben, mit dem man zufrieden ist. Dadurch schwellt die Spannung im Hintergrund mit und steigert sich gemächlich von Kapitel zu Kapitel.

Durch diese Längen erhalten wir ein umfassendes Bild von den einzelnen Protagonisten und deren Kulturen. Ich habe noch nie so viel Wissen über die Native American vermittelt bekommen wir in diesem Buch. Vor allem habe mich viele der Bräuche und Rituale überrascht.

All das hat geholfen um sich mit Daunis besser identifizieren zu können. Wobei ich trotzdem sagen muss, ich könnte sie aktuell nach dem optischen nicht unbedingt beschreiben, aber was ihr Innerstes angeht, bin ich bestens informiert. Und genau so, soll dieses Buch auch sein. Es geht nicht zwingend um den einzelnen Protagonisten, sondern um das Zusammenspiel aller. Innerhalb der Gemeinschaft und Außerhalb.

Daunis ist stark, unerschütterlich und kämpft für ihr Recht und die Rache an dem unnützen Mord. Dies macht sie alleine zu einer starken Frau und wunderbaren Person.

Den Leser erwartet ein spannungsgeladenes Ende, worauf das Buch von Seite 1 hinarbeitet, was überrascht und was am Ende Sinn ergibt. In meinen Augen ist alles rund und ich bin als Leser mit dem Ausgang der Story mehr als zufrieden.

Was ich für mich zusätzlich aus diesem Buch mitnehme: Zu erfahren welche Problematiken heute noch herrschen. Wie mit den natives American immer noch umgegangen wird, auch in Bezug auf die Rechtsprechung und wie ihr Ansehen in der Bevölkerung ist. Dieses Buch öffnet einem die Augen und lässt noch viele Stunden verstreichen in denen man darüber nachdenkt. Über Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit.

 

Vielen lieben Dank an den cbj Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

 

Direkt bei Amazon kaufen.

Wer dann doch mehr auf Schmöckerbücher steht, allerdings mit Spannung… sollte mal zu dem Buch „Der Erdbeerpflücker“ greifen.

  • Herausgeber ‏ : ‎ cbj; Deutsche Erstausgabe Edition (21. März 2022)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 560 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3570166015
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3570166017
  • Lesealter ‏ : ‎ Ab 14 Jahren
  • Originaltitel ‏ : ‎ Firekeeper’s Daughter
  • Preis: 20,00 € (gebundenes Buch)