Buchrezension: Jennifer Estep – Elemental Assassin „Spinnenkuss“

Heute möchte ich euch das erste Buch aus der Reihe „Elemental Assassin“ – Spinnenkuss von Jennifer Estep vorstellen. Es ist ein Buch aus dem Genre Urban Fantasy.

 

Worum geht es in dem Buch?

Es geht um Gin Blanco, von Beruf Auftragsmörderin und bekannt unter dem Namen „Die Spinne“. Sie hat gelernt geduldig auf der Lauer zu liegen, sich ihrem ahnungslosen Opfer geräusch- und skrupellos zu nähren und im richtigen Augenblick zuzuschlagen. Sie ist gnadenlos und kämpft jeden Kampf, als würde es ums Überleben gehen.

Ihre Aufträge erhält sie von ihrem Mentor und Mittelsmann Fletcher. Er besitzt einen Schnellimbiss, als Tarnung aber auch, weil er gerne kocht, Menschen um sich hat und eine Konstante benötigt, weg von jedem Auftrag zum Mord. Der Imbiss ist auch die Anlaufstelle für Gin, nach Aufträgen und um dort zu arbeiten, weg von ihrem Doppelleben als Mörderin. Denn sie muss sich tarnen um ihre Identität zu schützen. Normalsein, kein Aufsehen erregen und Mitläufer.

Doch ihr eigentlich letzter Auftrag, nach diesem will sie sich zur Ruhe setzen und Urlaub machen, entpuppt sich als Falle und stellt Gins Welt auf den Kopf und verletzt sie Privat zu tiefst.

Das erste Mal stellt sie sich die Frage, wer ihre wahre Identität kennt? Welcher Feind will sie vernichten? Doch als ihr Gegner anfängt ihre Familie und Freunde zu verletzten und seine Elementarenergie als Mittel zum Mord einsetzt, reagiert Gin und wechselt die Seiten. Sie sucht Hilfe und Unterstützung bei der Polizei. Aber nicht bei irgendeinem Polizisten sondern bei dem sexy Detektiv Caine, dessen Partner sie vor einem Jahr ermordet hat.

Können sie gemeinsam gegen den Feind kämpfen oder wird der Mord an Caines Partner Gin zum Verhängnis?

 

Wer ist Jennifer Estep?

Jennifer Estep wurde bekannt durch ihre Serie „Mythos Academy“. Sie ist Journalistin und New- York Times Bestsellerautorin. Über ihre Privatleben ist wenig bekannt. Dennoch hat sie den internationalen Durchbruch mit ihrer All- Age- Serie um die „Mythos Academy“ geschafft.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Jennifer Estep, war mir bereits als Autorin durch ihre Mythos Academy Reihe bekannt. Sie hat mich mit dieser nicht gefesselt, aber sie hat mich gut unterhalten. Von daher war ich ganz gespannt was ihre neue Reihe „Elemental Assassin“ zu bieten hat und ob sie es schafft mich mit dieser mehr zu packen. Es war ein Versuch! Ein Versuch der geglückt ist und mich wirklich gefesselt hat.

Ich bin ein neuer Fan von Gin Blanco. Sie ist die absolute Antiheldin. Alles was sie verkörpert ist schlecht, da sie die personifizierte Gefahr für jeden darstellt, der sich ihr in den Weg stellt. Gerade das gefällt mir besonders gut, weil es einfach anders ist. Von daher war es für mich besonders spannend dies zu lesen und mich von dem was ich lesen durfte, fesseln zu lassen. Es hat mich wirklich gepackt…unfassbar!

Jennifer Estep hat mit Gin Blanco, eine neue Ära an weiblicher Protagonisten erschaffen. Eine die nicht einfach nur schön ist, sondern eine, die mordet. Die für Geld mordet. Die es sich bezahlen lässt Menschen zu töten und dabei noch nicht einmal mit der Wimper zuckt. Eine, die nicht in jede Schublade passt, aber die nicht nur eine harte Schale hat, sondern auch einen weichen Kern. Gin Blanco, man muss sie einfach gern haben. Ja, ihr lacht! Man muss, denn sie ist, sympathisch und sie hat ihr Herz am rechten Fleck. Sie ist zwar eine durchtriebene Mörderin aber auch eine verdammt gute Köchin zudem sehr sympathisch und menschlich. Man erfährt über das Buch verteilt, immer wieder etwas aus der Vergangenheit von Gin. Wie wurde sie zu der Spinne? Wie hat sie Fletcher ihren Ziehvater, Mentor und Mittelsmann kennengelernt? Was ist damals mit ihrer Familie passiert? Jennifer Estep füttert den Leser häppchenweise mit Informationen, überfrachtet diesen nicht, sondern gibt ihm immer wieder etwas, mit dem er arbeiten und sich selber Gedanken machen kann.

Das Buch selber beginnt mit einem unklassischen Einstieg. Mit einem Satz „Ich töte Menschen!“ Binnen der nächsten Seiten erfährt man direkt, was Gin beruflich macht. Wie sie vorgeht, was in ihr vorgeht und wie programmiert sie ist, ihren Auftrag zu erfüllen. Wie sie es schafft jedes Gefühl abzuschalten, sich nur auf das Ziel zu konzentrieren und auch andere Tote in Kauf nimmt, um das Ziel zu erreichen. Alleine dieser Einstieg hat mich gefesselt, ich wollte sofort mehr wissen.

Besonders gut gefällt mir, das der Einstieg ins Buch unkonventionell ist und man erst im Laufe des Lesens erfährt, in welcher Art von Welt Gin lebt. In einer Stadt, die von Mab Monroe beherrscht wird, einer weiteren Frau mit einer Elementarenergie. Jennifer Estep, entführt den Leser in ein Paralleluniversum, in eine Welt voller Magie, voller neuer Geschöpfe und in eine Welt, wo der Sinn nach Gerechtigkeit nicht der oberste Punkt auf der Skala ist, sondern oftmals die Selbstjustiz. Diese Welt offenbart sich dem Leser während er das Buch liest, denn eigentlich, bekommt man das Gefühl am Anfang vermittelt, Gin lebt in der gleichen Welt wie wir. In der alles seine Ordnung hat. Doch je weiter man vordringt, desto mehr Unterschiede offenbaren sich einem. Jennifer Estep, hat es geschickt eingefädelt den Leser zu entführen und ihm eine „normale“ Welt vor zu gaukeln.

Sie gibt Gin einen weiteren Protagonisten in Form eines Detektives an die Hand, der nicht unterschiedlicher sein könnte. Sein Sinn nach Gerechtigkeit, nach Ordnung, sein Leben für die Polizei und seine Suche nach dem Mörder seines Partners beherrschen sein Leben. Es treffen zwei Charaktere aufeinander die unterschiedlicher nicht sein könnten und bei denen der Leser nicht weiß, siegt die Anziehung die beide Füreinander empfinden, oder die Rache. Wird aus der spannenden Geschichte plötzlich eine kitschige Liebesstory oder wird diese kleine Liaison nur am Rande eine Rolle spielen? Diese Antwort lasse ich bewusst offen!

Die Schreibweise in diesem Buch ist klar, unverschnörkelt, gut und auf den Punkt. Sie wird aus der Sicht von Gin erzählt und gibt oftmals Einblicke in ihr Inneres. Was dazu führt, dass vieles was nicht unbedingt erklärt wurde, einen Sinn ergibt wenn das innere nach außen tritt. Die Sätze sind nicht verschachtelt und der Spannungsbogen wird jedes Mal noch um einen weiteren Absatz erhöht, denn er fällt während des gesamten Lesens nicht ab. Jennifer Estep hat es geschafft, die Spannung über das Buch verteilt zu halten und eine Geschichte zu erzählen, die anders, die neu, die spannend, fesselnd und süchtig machend ist. Es ist eine Kunst den Leser über das gesamte Buch zu fesseln und ihm immer ein neues Gefühl zu vermitteln. Das Gefühl bei Gins Aufträgen nicht nur als Außenstehender dabei zu sein, sondern mittendrin im Geschehen. In die gleichen selbstgemachten Sandwiches zu beißen die sie zubereitet, ihr Gefühlschaos zu erleben und gleichzeitig das Gefühl zu haben, man hätte sie gerne als Freundin.

Wäre ich nicht Mama, Hausfrau und Bloggerin, dann wäre ich nach diesem Buch unendlich gerne Auftragsmörderin! Neues Jobprofil! J

Kaufen, gemütlich machen und los lesen!

 

  • Taschenbuch: 448 Seiten
  • Verlag: Piper Taschenbuch (4. Oktober 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3492280935
  • ISBN-13: 978-3492280938
  • Originaltitel: Spider’s Bite
  • Preis: 12,99 € (Taschenbuch)