Jana Herbst – Irgendwas mit Liebe

Irgendwas mit Liebe ist das neuste Werk von Jana Herbst.

Ich freue mich wahnsinnig das neue Buch von der lieben Jana in den Händen halten zu dürfen. Ich kenne Jana alias Claudia seit ihrem allerersten Buch und bin seitdem begeisterte Leserin dieser. Mittlerweile sind wir so etwas wie befreundet! Daher auch unsere gemeinsame Exkursion zur Leipziger Buchmesse 2017, was schon sehr spontan war und binnen 24 Stunden geplant.

Deswegen sind es immer wahnsinnig tolle Momente etwas in Händen zu halten, was von einer Person stammt, die man kennt und schätzt.

Genießt daher heute mit mir zusammen die Rezension zu dem neusten Buch von Jana Herbst – Irgendwas mit Liebe, aus dem Genre Roman.

 

Worum geht es in Irgendwas mit Liebe Buch?

Luisa Elmas, Strafverteidigerin. Taff, souverän, unnahbar und mit allen Wassern gewaschen gewinnt stets ihre Fälle und boxt ihre Mandanten frei. Denn sie ist die letzte Instanz bevor es ins Gefängnis geht. Sie ist die Person, die sich noch für den Mandanten einsetzten kann, bevor es zu spät ist.

Es scheint bei ihr alles perfekt zu laufen. Nur noch einen Fall, den Fall und sie wird Partnerin in der angesehensten Kanzlei für Strafverteidigungen in Berlin. Doch was passiert, wenn plötzlich alles anders kommt? Was passiert wenn sie überfallen, bedroht und selber zum Opfer wird? Alles ins Wanken gerät und ihre eigene Sicherheit bedroht ist? Aufgeben… niemals!

Umgehend besucht sie einen Kurs bei YouTube-Selbstverteidigungsstar Iljas Rick.
und er weiß, wie er sie schützen kann. Denn er ist ehemaliger Polizist und hat noch immer einen wahnsinnigen Beschützerinstinkt, der ihn zwingt Luisa zu helfen. Doch was er gar nicht leider kann, sind Strafverteidiger.

Können die beiden zusammen für Luisas Sicherheit sorgen? Oder ist der Funkenregen zwischen den beiden zu groß, die Anziehung zu immens, dass sie die kommende Bedrohung aus den Augen verlieren?

 

Wer ist die Jana Herbst?

Jana Herbst ist das Pseudonym von Claudia Giesdorf, die 1982 in Rheinland-Pfalz geboren wurde. Eine ihrer schönsten Kindheitserinnerungen ist das Klackern der Schreibmaschine, wenn ihr Opa etwas darauf geschrieben hat. Stundenlang stand sie vor dem Gerät, tippte wahllos auf Buchstaben und stellte sich vor, Schriftstellerin zu sein. Seit über zwanzig Jahren lebt sie nun in Berlin, mittlerweile mit Mann und Tochter, nach deren Geburt sie beschlossen hat, noch einmal zu studieren. Nun schließt sie bald ihr Studium der Klassischen Archäologie ab und weiß ziemlich genau was sie schreiben soll, wenn eine Tastatur vor ihr steht.

 

Wie hat mir Irgendwas mit Liebe gefallen?

Dieses Mal beginne ich ein wenig anders, und zäume das Pferd von hinten auf.

Wer die Bücher von Jana Herbst gelesen hat, wird bei diesem einen großen Unterschied feststellen. Einer, der mir als Leser sofort ins Auge gesprungen ist. Ihre Art und Weise des Schreibens hat sich massiv verändert. Während die ersten beiden Bücher, sehr locker und flapsig waren, halten wir nun ein Buch in den Händen bei dem jeder Satz wohl überlegt ist. Denn wir haben hier eine Mischung aus Witz, Humor und Ernsthaftigkeit gepaart mit Spannung vor uns. Eine Mischung, die nicht ganz einfach ist, aber hervorragend umgesetzt wurde. Ihr Schreibstil ist locker, flockig wenn es um etwas heiteres, etwas zum Lachen geht, etwas was die Mundwinkel und das Herz zum Schmunzeln bringt aber dann auch wieder klar, prägnant und präzise wenn die Ernsthaftigkeit der Geschichte zum Tragen kommt und die Spannung zunimmt. Eine explosive Mischung, die dem Leser einen großen Lesespaß garantiert und für Abwechslung sorgt. Ich mag diesen Stil, denn er sorgt für Überraschungen und ist dadurch nicht eintönig sondern einzigartig und zeigt gleichzeitig, wie sehr sich Jana weiterentwickelt hat.

Der Schreibstil:

Jana hat eine ganz eigene Art von Humor, den sie in ihre Geschichte einfließen lässt. Sie erzählt keine Witze, sondern bindet Szenarien so ein, dass man sich an den Kopf fasst und denkt, wie kommt man als Autor auf solch strange Gedanken, Irrungen und Verwirrungen. (Hier verrate ich nicht mehr, dass müsst ihr selber lesen und ihr werdet schnell die Szenen und Paarungen finden, die ich meine!) Sie verzichtet gänzlich auf verschachtelte Sätze, sondern entführt den Leser direkt in ihre Welt. In die Welt von Louisa und Iljas. Von zwei Protagonisten die nicht unterschiedlicher sein könnten.

Die Protagonisten:

Louisa:

Die Hauptprotagonistin Louisa Elmas wuchs in einer Kommune auf. Dort hat sie sich immer fehl am Platz gefühlt und konnte mit dem ganzen Lebenswandel der Menschen dort nicht viel anfangen. Daher hat sie sich ein Hobby gesucht, welches sie inspiriert, der Natur näher bringt und für einen Ausgleich in ihrem Leben sorgt. Ihren geheimen Ruhepol. Hier verrate ich nicht mehr! Denn sonst würde ich Spoilern! Dieses Hobby, so sei verraten ist ein Schlüssel für einige Abhandlungen in dieser Geschichte. Dennoch…pssst! Louisa wäre nicht Louisa, wenn das Aufwachsen in der Kommune keine Spuren hinterlassen hätte. Ihre Sucht nach Süßigkeiten, nach allem was süß ist, nach Kaffee, nach Designersachen und nach einer eigenen Wohnung. Sie lebt ihre Laster aus und geht offen mit diesen um. Louisa ist sehr straight, taff in ihrem Beruf, hat einen großen Gerechtigkeitssinn und sieht sich als letzte Instanz vor dem Gefängnis und kämpft für jeden einzelnen Mandanten bis aufs Blut,  hat in den Jahren das Lachen verlernt und lebt eigentlich nur noch dafür, Partnerin in der Kanzlei zu werden. Sie fokussiert ihr Ziel und lässt dieses nicht aus den Augen. Trotz alledem, habe ich sie sofort in mein Herz geschlossen, denn sie ist von ihrer Art ein wahrer Schatz und wäre eine großartige Freundin. Sie ist anders, sie ist reifer und dieses anders ist sehr gut. Sie ist eine Frau, die mitten im Leben steht, eine die nicht so schnell klein zukriegen und die weiß, was sie will!

Iljas:

Neben Louisa ist Iljas Rick der männliche Hauptprotagonist. Ein ehemaliger Polizist, der aufgrund einer Situation in seiner Vergangenheit dem Beamtentum den Rücken gekehrt hat und nun als YouTuber sein Geld verdient. Er dreht Videos, in denen er seinen Followern zeigt wie sie sich verteidigen können. Iljas verdient damit richtig gutes Geld, richtig gut… wenn ihr versteht was ich meine! Er hat unendlich viele Follower und diese lieben seine ruhige besonnene Art, seine Präzision und sein Geschick. Er ist eine Statur von Mann, durch und durch trainiert und ein Verfechter von allem Süßen. Nur gesundes kommt auf seinen Tisch. Was aber viel schlimmer ist, mit kleinen Strafverteidigerinnen kann er überhaupt nichts anfangen, denn diese haben seinen Job bei der Polizei doppelt so schwer gemacht und waren am Ende einer der Auslöser, warum er diesen Beruf nicht mehr ausüben wollte.

Louisa und Iljas:

So unterschiedlich die beiden auf den ersten Blick zu sein scheinen, so gut ergänzen sich die beiden. Sie können definitiv nicht miteinander, aber anscheint auch nicht ohne einander. Denn Luisa weckt Gefühle in Iljas, die er so vorher noch nicht kannte und Iljas, bringt Louisa zum Lachen. Doch, ob die beiden wie Magneten zueinander finden oder sich doch abstoßen muss ich leider offenlassen.

Iljas muss sich mit seiner Vergangenheit beschäftigen und auseinander setzen, während Louisa es zulassen muss, nicht immer und stets perfekt zu sein. Einfach die Seele baumeln zu lassen und nicht an den nächsten Gerichtstermin zu denken oder wieder in der Notaufnahme zu landen, weil die beiden missgeschicklich aneinander geraten sind. Es knistert ganz zart zwischen ihnen und es baut sich eine kleine leichte Brise von sexueller Irritation auf. Wobei aus der Irritation sehr schnell Erotik wird, die Jana Herbst wirklich gut umsetzt und den Leser zu einem stillen Beobachter dieser Szenen macht. Die Erotik Szenen runden das Gesamtbild um die beiden Protagonisten ab und unterstreichen noch einmal die Anziehung, die die beiden füreinander spüren und empfinden.

Neben den beiden gibt es noch weitere tolle und liebevoll entwickelte Protagonisten. Jeder von ihnen hat seine ganz eigene kleine Geschichte, die der Leser während des Buches kennenlernt und vieles dadurch besser versteht und das eine oder andere kleine Puzzleteil an seinen Platz fällt. Die Geschichte wird dadurch rund und erhält mehr Tiefe.

Das Thema:

Jana Herbst, legt für Irgendwas mit Liebe ein Thema zugrunde, was top aktuell ist. Der Übergriff auf Frauen, die ausgeraubt oder tätlich angegriffen werden. Ihre daraus resultierende Angst und die Frage nach dem, wie kann ich mich als Frau selber schützen. Was muss ich tun um mich selbst sicher zu fühlen und nicht als ewiges Opfer zu enden? Sie hat dies sehr gut in ihrem Buch transportiert und den idealsten Weg gewählt, ein Kurs in Selbstverteidigung. Etwas, dass nicht abwegig ist sondern, in so einem Moment auf der Hand liegt. Doch, wenn aus einem einfachen Raub, plötzlich Stalking wird. Eine Bedrohung und wenn der ganze Alltag ins Wanken gerät und nichts mehr so ist, wie es vorher war. Was dann?

Es zeigt, wie viele Menschen auf soziale Medien zurückgreifen um sich verteidigen zu können, um sich sicher zu fühlen und sich in einem Kurs nicht öffentlich als Opfer outen zu müssen. Sie können anonym bleiben und von dem Wissen anderer profitieren.

Diese beiden Themen verknüpft Jana Herbst miteinander und schafft es, eine Story zu enzwickeln, die witzig und spritzig ist, die zum Nachdenken anregt, die von einem auf den anderen Moment von todernst zu hysterischem Lachanfall wechselt. Spannung ist zusätzlich garantiert. Wobei die Spannung nicht gänzlich aufrechterhalten wird, immer mal wieder abflacht und dann erneut zum Leben erweckt wird und noch ein Stückchen mehr die Leiter empor klettert. Bis zum Schluss habe ich gerätselt und hatte die unterschiedlichsten Personen in Verdacht, aber … wer wirklich dahinter steckt, darauf wäre ich nie gekommen. Verraten hier, … nein!

Meine Meinung:

Irgendwas mit Liebe ist ein wunderbares und wirklich sehr zu empfehlendes Buch! Eines was den Tag versüßt… was die Nächste zu kurz werden lässt und was unter jedem Weihnachtsbaum liegen sollte.

P.S. Diese Rezension ist nicht beeinflusst von meinem Namen in der Danksagung!!! Das weiß die liebe Jana alias Claudia genauso gut wie ich und du!

 

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Weitere Büche von Jana Herbst findet ihr >HIER<!

  • Format: Kindle Edition
  • Dateigröße: 603.0 KB
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 370 Seiten
  • Verlag: Feelings; Auflage: 1 (1. Dezember 2017)
  • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
  • Sprache: Deutsch
  • ASIN: B073VC5PF6
  • Preis: 12,99 € (Taschenbuch)