Nina MacKay – Black Forest High

Black Forest High ist das Neuste Werk von Nina MacKay.

Wie ihr sicher alle wisst, unterstütze ich Nina als Buchbotschafter und hatte das wahnsinnig große Glück, dieses Werk lange vor seiner Veröffentlichung lesen zu dürfen.

Ein großes Dankeschön dafür!

In der heutigen Rezension geht es um das Buch von Nina MacKay – Black Forest High, aus dem Genre Jugendbuch Fantasy.

Es handelt sich um den Auftaktband!

 

Worum geht es in Black Forest High?

Die Auserwählte ist Tod.

Was passiert, wenn du selbst plötzlich zur neuen Auserwählten wirst und den Platz dieser einnehmen sollst?

Seven, ist mit einem Geist befreundet. Remi! Dieser versucht sie schon seit Jahren dazu zu bewegen, die Black Forest High im Schwarzwald zu besuchen. Den Seven ist begabt. Aktuell hält sie allerdings nur den Rekord, der am längsten außerhalb der Schule überlebenden Geistbegabten.

Das etwas mit ihr nicht stimmt, wird schnell klar, denn wer sieht schon Geister und kann dann auch noch mit diesen reden?

Das sie nicht alleine mit diesem Phänomen ist, wird schnell klar, als Seven an der Schule eincheckt. Dort werden Geisterjäger, Exorzisten und Geistmedien ausgebildet.

An der Black Forest High scheint etwas nicht zu stimmen. Abgesehen von den wirklich gutaussehenden Zwillingen Parker und Crowe, natürlich.

Was hat es mit der geheimen Arbeitsgruppe auf sich, von der niemand weiß, keiner eine Ahnung hat, was sie tut oder wer ihr angehört?

Warum verschwinden ehemalige Schulabgänger spurlos?

Wieso spielt Sevens tote Schwester im Leben der Poltergeister eine so große Rolle? Warum muss Seven dafür bezahlen?

Wie es scheint, muss hier einiges gerade gerückt werden. Es wird Zeit für Antworten. Daher macht Seven sich zusammen mit ihren neuen Freunden und dem ein oder anderen Toten auf die Suche nach den Antworten.

Werden sie diese finden?

 

Wer ist Nina MacKay?

Nina MacKay, geboren in den ausgeflippten 80er-Jahren, arbeitet als Marketing Managerin, wurde aber auch schon im Wonderwoman-Kostüm im Südwesten Deutschlands gesichtet. Außerhalb ihrer Arbeitszeiten erträumt sie sich eigene Welten. Gerüchten zufolge hat sie früher als Model gearbeitet und Misswahlen auf der ganzen Welt gewonnen. Schreiben ist und war allerdings immer ihre größte Leidenschaft.

 

Wie hat mir Black Forest High gefallen?

Die Story:

Seven, lebt bei ihrer Tante. Nicht unbedingt freiwillig, eher gezwungenermaßen. Den ihre Mutter sitzt im Gefängnis und ihre Schwester ist Tod. Immer wieder merkt Seven, wie sehr sie ihre Tante in allem einschränkt. Diese arbeitet nur, hat keine Dates und schläft vor Erschöpfung auf der Coach ein.

Seven trifft daher eine Entscheidung, sie wird an die Black Forest High gehen. Eine Schule in Deutschland, gelegen im Schwarzwald und nur für Geistbegabte.

Dank ihres Geisterfreundes Remi, weiß sie von dieser Schule, den er ist ein Abgesandter und versucht Seven seit mehreren Jahren dazu zu bewegen, sich dort einzuschreiben. Ohne Erfolg, bis jetzt!

Seven ist eine Geistbegabte, sie kann Geister sehen und mit diesen reden. Doch als was sie ausgebildet werden wird, zeigen erst die Tests, die sie dort zu absolvieren hat.

Wird sie ein Geisterjäger, ein Exorzist oder ein Geistmedium? Oder nichts von alledem und sie landet aufgrund mangelnder Begabung in der Geistforschung?

All dies würde wahrscheinlich schon reichen, wären da nicht diese wahnsinnig gut aussehenden Zwillinge Parker und Crowe und natürlich ein Haufen Fragen.

Seven erfährt relativ schnell, dass ihre Schwester die Auserwählte war. Eine Geistbegabte mit großer Macht und ausreichend Potenzial um die Gemeinschaft der Geistbegabten zu beschützen. Doch sie ist Tod. Nun rutscht Seven an ihren Platz und soll sich um all die Belange kümmern, die damit zusammen hängen.

Doch Seven merkt ziemlich schnell, dass an dieser Schule nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Dass Schüler besessen sind, dass Geister sich selbstständig machen oder gar nicht erst akzeptieren, dass sie Tod sind. Zu allem Überfluss wird Seven ständig von irgendwelchen Poltergeistern heimgesucht, die den Namen ihrer Schwester flüstern. Was hat es bloß damit auf sich?

Nur gut, dass Seven neue Freundinnen gefunden hat, die nichts lieber tun, als Seven zu helfen, das Geheimnis rund um die Black Forest High zu lösen.

Das sie sich in große Gefahr begeben, wird ihnen erst dann bewusst, als es schon fast zu spät ist?

 

Die Protagonisten:

Seven:

Sie hat mir viele Kopfschmerzen bereitet, da ich sie nicht immer zu 100% greifen konnte und sie hat mich nicht gerade mit ihrer Sympathie umgehauen. Anfangs hatte sie meine volle Zustimmung, als ihr die Entscheidung mit ihrem Freund abgenommen wurde, aber danach ging es stetig Berg ab. Sie ist zum Teil sehr kratzbürstig, widerspenstig, ist eine Königin der Widerworte und mitunter zudem sehr Wortkarg. Aber sie hat noch eine andere Seite, eine die nicht direkt zum Vorschein kommt, die die im Verborgenen liegt. Sie ist unendlich liebevoll sehr kreativ, vor allem im Erschaffen von Kunstwerken. Zwar stellenweise sehr düsteren Kunstwerken, aus untypischen Materialien, aber mit einer großen Aussagekraft und viel künstlerischem Potenzial. Sie erdet sich in diesem Moment und lebt dafür.

Was man Seven zugutehalten muss, warum sie zwei unterschiedliche Seiten hat, liegt vor allem daran, dass sie in ihrem jungen leben schon einiges mitgemacht hat. Sie leidet sehr unter dem Tod ihrer Schwester, der stetigen Trauer und darunter, dass ihre Mutter deswegen im Gefängnis sitzt. Man kann es ihr nicht verdenken, dass sie nicht der Sonnenschein Protagonist ist. Denn das Päckchen was sie trägt ist sehr groß und kaum zu bewältigen. Diese Art macht es Seven schwer schnell Freunde und Anschluss zu finden. Nur gut, dass es Remi gibt.

 

Remington Osterwald, kurz Remi:

Er ist seit mehreren Jahren ein Geist und unfreiwillig Sevens Begleiter. Remi wurde von der Black Forest High entsandt um Seven für diese Schule zu rekrutieren. Das Seven allerdings sehr schwierig ist und sich nur schwer überzeugen lässt, konnte keiner ahnen. Daher sind die beide über die lange Zeit hinweg beste Freunde geworden. Remi ist das komplette Gegenteil von Seven. Er ist lustig, aufgeschlossen und ein sehr positiv denkender Geist. Er hat das Herz auf dem rechten Fleck.

 

Crowe und Parker:

Crowe und Parker sind Zwillinge. Unterschiedlicher als die beiden kann man wirklich nicht sein.

Crowe ist von beiden der Sunnyboy, der Herzensbrecher, der Gutaussehende, der nicht unbedingt etwas anbrennen lässt, wenn sich ihm eine Möglichkeit bietet. Natürlich versucht er auch direkt sein Glück bei Seven.

Parker ist der ruhigere, der Verschlossene und vor allem der Steifere von beiden. Punktet mit seinem großen Wissen, seiner Intelligenz und ist eigentlich daher auch der Geheimnisvollere, leicht düstere Typ. Ich gestehe, ich bin Team Parker, da er einfach mehr Ecken und Kanten hat, nicht aalglatt ist, sondern ein Typ bei dem man hinter die Fassade schauen muss.

 

Natalia:

Sie ist die absolute Erzfeindin und findet Seven vom ersten Moment an, völlig fehl am Platz. Warum dies so ist, wird im Verlauf der Buches klar und lässt Natalia in einem neuen Licht erscheinen. Man kann sie danach ein wenig besser verstehen. Sie ist die gutaussehende, die jeden Jungen haben könnte, die reiche Russin und die großes Interesse an Crowe hat. Ob sie mit ihren Avancen Glück hat, lasse ich hier mal offen. Mir persönlich gefällt die Ausarbeitung von diesem Charakter sehr gut. Die russische Art, kommt wahnsinnig gut zu Geltung und sie verkörpert das aristokratische durch und durch.

 

Alle weiteren Protagonisten sind unsagbar liebevoll gestaltet und die Menge an Protagonisten ist sehr überschaubar. Man hat als Leser nicht das Gefühl von diesen komplett überfrachtet zu werden, sondern erhält eine Dosierung, die ein angenehmes lesen und nachvollziehen möglich macht.

 

Der Schreibstil:

Ich liebe den Stil von Nina MacKay. Ich bin ein wahnsinnig großer Fan von diesem. Es ist ein einfacher, gradliniger, unverschnörkelter Stil, der ein schnelles runter lesen ermöglicht. Sie schafft es dennoch Bilder im Kopf des Lesers zu erschaffen. Sei es in Bezug auf die Schule, auf die Erwartungen von Seven und sie hat ein absolutes Händchen für das Transportieren von Gefühlen.

Nina MacKay ist für mich die Queen der skurrilen Erfindungen und der abstrusesten Ideen. Dinge, von denen ich noch nicht einmal zu träumen vermag habe. Bis dato dachte ich, es kann nicht mehr Kreativer und abgefahrener werden, doch ich wurde eines besseren belehrt. Den Nina setzt hier ganz klar noch eines drauf. Sozusagen die Kirsche auf die Sahne und bleibt dabei ihrem einzigartigen Stil komplett treu.

 

Der Inhalt:

Ich habe lange überlegt, ob Seven als Protagonistin für mich ein Minuspunkt in dieser Geschichte ist. Und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:

Seven darf, ganz objektiv betrachtet keine aalglatte Protagonistin sein. Sie muss einfach Ecken und Kanten haben, an denen man sich als Leser stoßen muss. Sie wird niemals zu Everbodys Darling werden, was sie aber auch gar nicht sein will. Seven wird mir in Erinnerung bleiben, damit dass sie nicht perfekt ist und das ist für dieses Buch auch genauso so vorgesehen. Den Seven ist einfach Seven und verstellt sich nicht, dadurch haben wir es hier mit einer Protagonistin  zu tun, die dieses Buch prägt und zu etwas besonderem macht.

Das Seven nicht immer die Starke ist,  zeigt sich daran, dass sie Ängste hat und ein Schlüsselerlebnis schlussendlich dazu führt, dass sie sich doch für diese Schule entschieden hat. Trotz der Angst, die in ihr tobt, dass Remi nun einen neuen Auftrag erhält und nicht mehr bei ihr sein kann. Denn er ist die einzige Konstante in ihrem Leben und der einzige Freund. Ein Verlust wäre für sie das allerschlimmste. Den Remi ist Familie.

Das Buch schlägt mit ca. 470 Seiten zugrunde. Mitunter hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass es Phasen und Abschnitte gab, die sehr lang gezogen waren. Wo ich mich schon gefragt habe, warum dies sein muss, warum die Protagonisten nicht endlich zu potte kommen, warum passiert hier nichts und warum wird ständig drum herum geredet. Jedes Mal wird der Spannungsboden neu aufgebaut, jedoch entwickelt sich dann die Geschichte in eine ganz andere Richtung und der Spannungsboden fällt ab. Als Leser fragt man sich, wieso ist die Spannung weg, den eigentlich sollte hier doch etwas passieren, dafür wurde doch sozusagen alles vorbereitet? Ich war immer wieder hin und her gerissen und wusste nicht wirklich ob ich das gut finde und ob es meinen Geschmack trifft. Doch dann bin ich bei den letzten 50 Seiten angekommen und wurde besänftigt. Diese Seiten sind prägend für dieses Buch und die gesamte Geschichte. Sie sind der Schlüssel der Story und auf diesen passiert unsagbar viel. Der Spannungsbogen wird komplett aufgebaut, hält sich die gesamte Zeit und fällt nicht mehr ab. Selbst auf der letzten Seite ist der Spannungsbogen noch vorhanden, bleibt auch weiterhin komplett bestehen und die Story endet mit einem spannungsgeladenen Cliffhanger.

Es bleiben ganz viele Fragen offen, ganz viele Fragen sind nicht geklärt. Man bekommt einen kleinen Einblick in das was kommen könnte, eventuell! Aber vielleicht auch gar nicht kommen muss. Das Buch hat auf den letzten Seiten eine ganz neue Wendung genommen und wir werden als Leser komplett überrascht. Im Nachhinein habe ich das Buch Revue passieren lassen um für mich herauszufinden, ob ich Hinweise überlesen habe, ob Indizien gestreut wurden die ich übersehe habe, aber ich muss sagen… nichts von alledem.

Das Szenario was sich uns am Ende bietet, ist aus der Luft heraus gelandet, ohne Vorankündigung, ohne irgendeinen Hinweis in dem Buch, dass das Ereignis genauso voraussagt. Wir als Leser werden von Nina eiskalt von hinten erwischt und komplett an der Nase herumgeführt. Sie hat es geschafft mich zu flashen und mich mit meinen Kritikpunkten komplett im Regen stehen zulassen. Wenn ich jetzt zurück blicke, sind die Längen gut, denn sie liefern uns viele Informationen. Wir haben viele Informationen erhalten, viel über die Hintergründe erfahren und sind dennoch  falschen Brotkrumen gefolgt.

Die Geisterwelt, die uns empfängt und uns den Eintritt zur Black Forest High ermöglicht, ist bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Sei es in politischer Hinsicht, die Einflüsse die die Geisterwelt auf die reale Welt hat und was sie beeinflussend verändern können.  Ich bin immer wieder begeistert, wie gut Nina Parallelwelten erschaffen kann und uns als Leser hineinführt. Es ist stimmig bis ins letzte Detail.

Eine kleine Kritik habe ich. Die Black Forst High befindet sich in Deutschland, im Schwarzwald. An dieser Schule wird ausnahmslos englisch gesprochen. Hier habe ich mir als Leser zusammen gereimt, dass es aufgrund der Nationalität der einzelnen Schüler, dazu gekommen ist und englisch dort als Verkehrsspreche genutzt wird. Trotzdem musste ich feststellen, dass im Verlauf des Buches, kein einzig deutscher Name auftaucht, sondern nur ausgefallene ausländische. Dies tut dem Lesefluss keinen Abbruch, da wirklich alles unsagbar gut beschrieben ist.

 

Dieses Buch wurde mir kostenfrei als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

 

Absolut empfehlenswert ist auch das Buch Dämonentage von Nina MacKay.

Das Buch könnt ihr direkt bei AMAZON kaufen!

  • Broschiert: 320 Seiten
  • Verlag: ivi (1. März 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3492705219
  • ISBN-13: 978-3492705219
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
  • Preis: 15,00 € (gebundenes Buch)

Beate Boeker – Einmal Mord, aber pronto! „Florentinische Morde 4“

Einmal Mord, aber pronto! Ist der vierte Fall rund um die Mantoni Familie, mitten in Florenz. Wer meinen Blog verfolgt, wird mitbekommen haben, dass ich ein großer Fan von Beate und ihrer Reihe Florentinische Morde bin.

Ich habe sie alle gelesen und mehr als geliebt.

Von daher lasst euch überraschen, was in der heutigen Rezension zu Beates neustem Werk zu Tage gefördert wird.

 

Worum geht es in Einmal Mord, aber pronto?

An Onkel Theos 80. Geburtstag ist die komplette Mantoni-Familie versammelt und feiert ausgelassen auf einem Weingut in der Nähe von Florenz den stattlichen Geburtstag ihres Oberhauptes.

Womit keiner gerechnet hätte, ist die Neuigkeit, mit der Onkel Theo um die Ecke kommt. Er hat auch seine neue Freundin Olga Ottima eingeladen, um dieser seine Familie zu präsentieren.

Carlinas Mutter ist empört, denn Olga ist keine geringere als ihre Erzfeindin aus Jugendtagen. Diese flirtet völlig offen und ungeniert mit Theo vor den Augen der Mantonis.

Doch was genau will Olga von Theo? Geld kann es nicht sein, da sie selbst genügend von diesem besitzt. Aber was ist nun der Zweck der Liaison?

Carlina und ihre Freund Commissario Garini versuchen dem Rätsel auf die Spur zu kommen, währenddessen plant der Rest das Ableben von Olga und mit diesem halten sie auch nicht hinter dem Berg.

Doch was passiert, wenn Olga plötzlich Tod aufgefunden wird? Wer von den Mantonis hat sie kaltblütig ermordet?

 

Wer ist Beate Boeker?

Beate Boeker, geboren 1969, ist neben ihrem Beruf als Autorin Betriebswirtin mit internationalem Schwerpunkt, arbeitet im Marketing und lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Deutschland. Der erste Roman der USA Today Bestseller-Autorin wurde 2008 vom Verlag Avalon Books in New York veröffentlicht. Heute ist eine große Auswahl ihrer romantischen Komödien, Krimis und Kurzgeschichten auf Englisch verfügbar. Ihre Bücher wurden für viele Auszeichnungen nominiert, z.B. den Golden Quill Contest, den National Readers‘ Choice Award und den Best Indie Books. Obwohl sie Deutsche ist, entschied sie sich, zunächst nur auf Englisch zu schreiben, weil sie in den USA mehr Hilfe bei der Entwicklung ihrer schriftstellerischen Fähigkeiten fand. Jetzt übersetzt sie ihre Bücher auch ins Deutsche.

 

Wie hat mir Einmal Mord, aber pronto gefallen?

Die Story:

Onkel Theo, das Oberhaupt der Mantoni Familie feiert seinen 80. Geburtstag. Er ist immer für Überraschungen gut und so auch an diesem Tag.

Den Onkel Theo hat eine neue Freundin, eine jüngere noch dazu und eine, die Carlinas Mutter sogar mehr als gut bekannt ist, Olga Ottima. Ihre Erzfeindin aus Jugendzeiten.

Die gesamte Mantoni Familie ist geschockt, kann Onkel Theos neue Liebe nicht wirklich gut heißen und sich auch über diese nicht freuen.

Olga hingegen scheint dies weder zu stören noch lässt sie sich dies anmerken und verbringt daher sehr viel Zeit bei Onkel Theo und somit im Familienhaus der Mantonis.

Das sie damit alle anderen Familienmitglieder gegen sich aufbringt lässt sie völlig kalt. Denn sie versprüht Gift wo sie nur kann und lässt keine Situation aus, um auf den einzelnen Familienmitgliedern rumzuhacken, besonders auf Carlinas Mutter.

Ziemlich schnell wird klar, Olga muss sterben, je eher desto besser! Es werden heimliche Pläne geschmiedet, Todesarten besprochen und Szenarien präsentiert. Doch der Mord, der kommt völlig anders und mehr als überraschend.

Commissario Stephano Garini muss ermitteln, mal wieder bei den Mantonis und mal wieder sitzt er mitten drin, zwischen den Stühlen. Denn er ist auch Carlinas Freund und will mit dieser zusammenziehen. Kann er neutral handeln?

Als sich die Situation zuspitzt und sich die Schlinge immer fester um den Hals des Mörders zusammen zieht, muss Garini eine Entscheidung treffen. Eine die wahrscheinlich Carlina gegen ihn aufbringen wird und ihre Beziehung aufs Spiel setzt!

 

Die Protagonisten:

Ich kann wie immer nur sagen, unsagbar tolle Protagonisten.

Carlina:

Sie ist mir mit ihrer gesamten Art, vor allem ihrer herzlichen Art sehr ans Herz gewachsen und ich finde sie grandios. Sie ist der Sonnenstrahl an einem trüben Tag. Ich kann sie mir bildlich vorstellen, wie sie auf ihrem Roller sitzt und Richtung Temptation, ihrem Dessousgeschäft düst. Wie sie dort hinter der Theke steht, Kunden berät und ihre Katzenaugen leuchten wenn sie Garini sieht. Carlina trägt ihr  Herz auf der Zunge und würde für jeden den sie liebt kämpfen und morden. Eine Protagonisten mit einem wunderbar großen Herzen und unsagbar viel Charisma.

Garini:

Mr. Super Commissario. Immer wieder gerät er an Ermittlungen, die mit der Familie Mantoni zu tun haben. Doch wär, wäre nicht besser dafür geeignet, wenn nicht er! Doch seine Figur hat sich im Verlauf der Bücher verändert. Er ist nicht mehr ganz so steif, wird immer lockerer. Doch dies ist nicht zuletzt seiner Beziehung mit Carlina zu schulden. Ihre Art, verändert ihn und lässt ihn Prioritäten setzen, was wirklich wichtig ist. Das Einzige und das ist etwas, wo er nicht nachgibt, er würde niemals in das Haus der Familie Mantoni einziehen. Doch, mit Carlina zusammenleben, ist sein oberstes Ziel! Dennoch muss Garini eine Entscheidung treffen, die die Beziehung von den beiden auf eine harte Probe stellt. In diesem Moment ist Blut nicht dicker als Wasser, sondern das Recht alleine zählt. In diesem Moment ist Garini durch und durch Kommissar.

Olga Ottima:

Eine Protagonistin, die nicht unsympathischer sein könnte. Eine Frau, der man nicht im wahren Leben begegnen will. Dennoch ist sie genauso wie, sie sein muss. Wäre sie anders, würde sie nicht in die Story hineinpassen und die Rolle des Biestes übernehmen. Beate hat eine Frau erschaffen, die zum einen stark in ihrer Haltung, Wahrnehmung und Selbstständigkeit ist. Die sich in der Ablehnung, der Angst und dem Hass der anderen sonnt und dieses komplett genießt. Sie ist alles andere als berechnet, sie ist der personifizierte Hass und lebt dies komplett aus. Allerdings, hat sie eine feine zarte Seite, die dann zum Vorschein kommt, wenn ihr Sohn in der Nähe ist. Ein gestandener Mann, der bemuttert, klein gehalten wird und durch ihre Persönlichkeit im Schatten steht.

 

Der Schreibstil:

Ich bin ein großer Fan von Beates Schreibstil. Ich mag ihre Gradlinigkeit, ihre schönen Umschreibungen der Gegend rund um Florenz. Ihre Ausschmückungen in Bezug auf die Mantoni Familie sind sehr sympathisch und ich bin jedes Mal ganz ergriffen und wäre am liebsten dort direkt zu Besuch. Beate hat einen Stil, der einen direkt mitnimmt auf die Reise, eingliedert als wäre man ein Familienmitglied und gleichzeitig locker, leicht und flockig zum Lesen ist. Ein Buch in welches man eintaucht, welches man erlebt und was einen fesselt.  Es entlockt einem Lacher, Schmunzler und dann absurdes Kopfschütteln, wenn sich die Handlung um 180 °C dreht und man damit als Leser nicht gerechnet hätte. Ich mag ihren Stil, da er unverschnörkelt ist, ausgeschmückt an den richtigen Stellen und ich einfach weiß, wenn ich das Buch zur Hand nehme ist es ein Garant für gute Unterhaltung.

Dieses Mal hat sie es geschafft die Spannung komplett zu halten und immer wieder Wendungen einfließen zu lassen, die den Leser auf eine neue Fährte führen. Irgendwann hat man eine Idee wer der Mörder sein könnte, doch dann kommen neue Indizien und die Fährte führt in eine andere Richtung. Der Spannungsbogen wird bis zur letzten Sekunde gehalten und gipfelt im Lösen des Falles. Danach tritt eine Seichte Brandung ein, die das Buch zum Ende führt.

 

Der Inhalt:

Es handelt sich um den 4. Band aus der Reihe „Florentinische Morde“. Ein Buch, welches unabhängig von den anderen gelesen werden kann. Allerdings empfehle ich dennoch die Einhaltung der Reihenfolge, weil nur dann das wahre Erlebnis Mantoni Familie zum Vorschein kommt.

Wer trotzdem einen Quereinstieg wagen will, wird nicht enttäuscht. Denn alle Figuren werden im Verlauf des Buches noch einmal vorgestellt. Nicht in vollständiger Breite, aber somit kann jeder Leser komplett in das Buch eintauchen.

Dieses Buch hält viele Überraschungen parat und es entwickelt sich komplett anders, als ursprünglich gedacht. Wie immer hat Beate es geschafft, mich zum Lachen zu bringen, mir ein Schmunzeln auf die Lippen zu zaubern und mich erneut gefesselt. Ihre Story hat es in sich, da es immer wieder zu Veränderungen, Richtungswechseln, neuen Indizien kommt, die mich völlig aus meinem Konzept der Mördersuche gebracht haben und ich am Ende auf der falschen Spur war.

Mit der Lösung hat sie mich eiskalt erwischt! Auch wenn ich vielleicht einmal kurz daran gedacht hatte, hat mich ein anderes Indiz von meiner Vermutung abgelenkt und schon lief ich falsch!

Daher ist dieses Buch, völlig anders als die Vorgänger, mit einem mehr als überraschenden Ende und einem nicht ganz so unromantischen Cliffhanger.

Die Beziehung von Carlina und dem Commissario wird wie immer auf eine harte Probe gestellt und ihre Wohnungssuche erweist sich als äußert mühselig und amüsant, rückt diese Tatsache dennoch in den Hintergrund und wird nur zum Nebenschauplatz. Der Fokus bei diesem Buch liegt komplett auf dem Mord und der Vergangenheit.

Wir lernen neue Familienmitglieder kennen, die wahnsinnig alt und starköpfig sind. Und Tatsache, ich habe mich wirklich gefragt ob da nicht sogar ein kleiner Toyboy mit im Spiel ist?! Mmh…. Ich lasse dies mal so im Raume stehen um jedem die Möglichkeit zu geben sich sein eigenes Bild davon zu machen.

Der einzige Wehmutstropfen ist der, dass der Mord, also der Kriminalfall relativ lange auf sich warten lässt. Als Leser kommt man schon einmal ins Grübeln, warum nichts passiert. Aber als es dann soweit ist, fallen die Puzzleteile an ihre Stelle und einem wird klar, dass man die Vorinformation benötigt, um das Geschehene nachvollziehen zu können. Daher ist dies keine Kritik, sondern ein Hinweis an alldiejenigen, die sich die Tat auf den ersten Seiten des Buches erhoffen. Ruhig Blut, es kommt und dann kommt doch alles anders!

 

Dieses Buch wurde mir kostenfei als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

 

Erfahrt mehr über die Florentinischen Morde!

Ihr könnt das Buch dirkt bei Amazon kaufen!

 

  • Taschenbuch: 238 Seiten
  • Verlag: Midnight (8. Februar 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 395819236X
  • ISBN-13: 978-3958192362
  • Preis: 12,00 € (Taschenbuch)

Marie Rutkoski – Spiel der Macht

Spiel der Macht habe ich bereits vor 4 Wochen ausgelesen und bis dato nicht den Antrieb gefunden, mich hinzusetzen und eine Rezension zu schreiben.

Irgendwie komisch, dass manchmal einfach Blockaden da sind, die irgendwie überdauert werden müssen.

Daher geht es in der heutigen Rezension um das Buch Spiel der Macht von Marie Rutkoski, aus dem Genre Jugendbuch.

Worum geht es in Spiel der Macht?

Die 17 jährige Kestrel lebt mit ihrem Vater in Valoria. Sie ist das einzige Kind, das er hat und wünscht sich nur das Beste für sie. Doch ihr Weg ist vorgezeichnet, den Kestrels Vater ist der ranghöchste General in Valoria. Da bleiben ihr nur zwei Möglichkeiten: der Armee beitreten oder jung zu heiraten.

Kestrel ist zwar eine Kämpferin, aber keine die für das körperliche Kämpfen viel übrig hat. Sie ist Musikerin, liebt das Klavier spielen und findet ihr Passion in der Musik.

Doch alles ändert sich an dem Tag, an dem Kestrel auf dem Markt einen Sklaven namens Arin ersteigert. Irgendetwas an diesem fasziniert sie so sehr, dass sie für Arin eine übertrieben hohe Summe bezahlt.

Kestrel muss schnell erkennen, dass diese Faszination mehr ist. Sie fängt an etwas für ihn zu empfinden, etwas was sie definitiv nicht sollte. Denn sie als angesehene Dame der Gesellschaft kann nicht für einen einfachen Sklaven Gefühle entwickeln. Doch wie es scheint ist sie nicht allein. Allerdings hat Arin ein Geheimnis, eines für den sie einen hohen Preis bezahlen wird, einen der nicht so einfach rückgängig zu machen ist. Und dieser Preis ist ihr Herz!

Wer ist Marie Rutkoski?

Marie Rutkoski wuchs als das älteste von vier Kindern in Illinois auf und stellte schon früh fest, dass sie ein Buchmensch ist. Heute lebt sie in New York, wo sie am Brooklyn College unterrichtet. Sie schreibt Romane für Kinder und Jugendliche und hat zwei Söhne.

Wie hat mir Spiel der Macht gefallen?

Die Story:

Kestrel lebt in Valoria, einer vornehmen Stadt, in einem vornehmen Haus und Geld spielt bei ihr keine Rolle. Den ihr Vater ist der ranghöchste General der Armee von Valoria und sie sein einziges Kind.

Sie ist sehr oft alleine, da ihr Vater unterwegs ist und geht voll und ganz in der Musik auf. Das ist das was sie liebt und was sie ihr Leben lang begleitet. Für sie ist es das wichtigste, ihr teuerstes Gut was sie besitzt, allerdings wird dies nicht gerade gut angesehen.

Daher muss Kestrel immer wieder Diskussionen mit ihrem Vater führen in denen es um ihre Zukunft geht. Ihr Vater würde sie gerne in der Armee sehen oder als verheiratete junge Frau. Allerdings ist körperliches Kämpfen nichts für sie, da sie schlecht ist, nicht schnell genug und wenig Muse hat, es zu lernen.

Lieber folgt sie ihrem Herzen.

Auf einem Sklavenmarkt ersteigert Kestrel Arin. Dieser ist angeblich ausgebildeter Schmied und wäre eine große Bereicherung für ihr eigenes Haus und die Armee. Daher ist sie auch bereit die extrem hohe Summe zu bezahlen, die für diesen Sklaven aufgerufen wird. Aber eigentlich, lag es wohl eher an dem Hinweis des Auktionator, das er singen könne. War das der Grund, warum Kestrel sofort angebissen hat?

Arin scheint ein Geheimnis zu haben. Eines was er hütet wie einen Schatz. An das keiner heran darf und was niemand erfahren soll. Den Arin ist nicht durch Zufall aufs Kestrel Anwesen gelandet. All dies obliegt einem Plan, einem bei dem er eine Rolle spielt.

Kann Kestrel den Plan aufdecken, bevor sie ihr Herz gänzlich verliert? Oder sind ihre Gefühle für Arin so stark das sie blind für alles ist?

Gefährdet sie damit nicht nur sich, sondern auch alle anderen?

Die Protagonisten:

Kestrel:

Ich habe selten eine so wunderbare Protagonistin kennengelernt wie Kestrel. Sie ist gut aussehend, jung, Ehrgeizig, selbstständig und tritt für ihre Meinung ein. Sie hat das Herz auf dem rechten Fleck, was immer wieder an kleinen Informationen innerhalb des Buches sichtbar wird. Doch was am allermeisten hervorsticht ist ihre große Intelligenz und ihre wahnsinnig schnelle Auffassungsgabe. Für eine Frau weiß sie genau was sie will. Sie ist nicht einfach nur eine junge Dame, sondern sie ist eine Heldin.

Sie ist bereit ihr Leben zu geben um das von anderen zu retten. Daher ist ihre Kombinationsgabe in Bezug auf Strategien, diese zu entwickeln und umzusetzen bahnbrechend. Ja, sie würde sich für die Armee eignen, allerdings nicht zum Kämpfen, nur zum planen und beraten. Sie würde diese bereichern, doch ob sie diesen Weg wählt… lasse ich offen. Diese Protagonistin überragt alle anderen um Längen, und das nicht aufgrund ihrer Stärke, sondern aufgrund ihrer Intelligenz und wie sie diese für sich einsetzt. Eine wirklich starke Frau!

Arin:

Er ist der unscheinbare Protagonist im Hintergrund. Der der unter der dominanten Persönlichkeit von Kestrel ein wenig untergeht. Daher erfahren wir auch am Anfang der Geschichte tatsächlich  nicht viel über ihn, außer dass er Hufschmied ist und als Sklave dienen muss. Wie es dazu kam und warum dies so ist, wird erst in der letzten Buchhälfte offenbart. Auch dann erst fügen sich so manche Puzzleteile bei Arin zusammen.

Daher ist er am Anfang sehr undurchschaubar und kommt nicht gerade sympathisch rüber. Jedoch, je mehr man über ihn und seine Geschichte erfährt, je besser man ihn kennenlernt, desto mehr und mehr kann man sein Denken und Handeln verstehen und nachvollziehen. Irgendwann wandelt sich das ursprüngliche Bild von ihm und man kann ihn aus eine anderen Licht betrachten und wahrnehmen.

Andere Protagonisten:

Wir begegnen vielen unterschiedlichen Protagonisten. Sei es männlichen wie weiblichen, die dieses Buch zum Leben erwecken und manchmal unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie sind alle sehr liebevoll und authentisch dargestellt und ausgearbeitet. Ich glaube, dass bei manchen von Ihnen noch Handlungsstränge offen sind, die in den Folgebänden aufgeklärt und geschlossen werden, den manche Handlungen waren für mich nicht komplett nachvollziehbar und es sind viele Fragen offen geblieben.

Der Schreibstil:

Ich hatte am Anfang Schwierigkeiten in das Buch hineinzukommen. Mir war die Stadt Valoria kein Begriff und ich konnte die Zeit in der das Buch spielt einfach nicht zuordnen. Dies ist mir am Schluss auch  noch nicht möglich. Ich habe eine ungefähre Vorstellung bekommen, anhand der Umschreibungen der Kleidung, der Lebensform und Weise, und der politischen Gegebenheiten. Aber ob dies für eine klare Zeiteingrenzung steht, mag ich fast zu bezweifeln. Hier bleibt ein Fragezeichen zurück!

Doch je mehr ich in das Buch eingetaucht bin, desto besser ließ es sich lesen und der Faktor der Jahreszahl ist deutlich in den Hintergrund gerückt.

Der Stil ist sehr umschreibend, sehr bildlich, sehr verein nehmend und wirklich gut lesbar. Es wird auf verschachtelte Sätze verzichtet und der Leser wird mitgenommen auf eine Reise in die Welt von Kestrel. Daher wird das Buch größtenteils aus ihrer Sicht und ihrer Perspektive erzählt.

Die Hintergrundinformationen, die stellenweise von Nöten sind bauen sich erst nach und nach auf. Am Anfang und daher ist mir der Einstieg sehr schwer gefallen, geht es nur schleppend voran und man kann als Leser wenig nachvollziehen. Man schwimmt ein wenig an der Oberfläche und kann nicht abtauchen in das Geschehen. Erst nach und nach werden einem weitere Häppchen zugeworfen, bis sich ein grobes Raster bildet und man gänzlich gefangen genommen wird.

Der Inhalt:

Ein Buch welches mich wirklich begeistert hat und wo ich nach der Fortsetzung von diesem Lechze. Eine wirklich untypische Protagonistin, die diesem Buch dominiert. Sie lebt in einer Zeit, in der Frauen nicht den dominanten und intelligenten Part einnehmen.

Dieses Buch, hat mich trotz einem holprigen Einstieg an sich gefesselt und es wollte schnellst möglich gelesen werden. Es war wie eine Sucht, die gestillt und befriedigt werden wollte.

Es war ein stetiger Spannungsbogen vorhanden, der einen zusätzlich an den Rand der Verzweiflung gebracht hat, da man von der einen Höhe in die Nächste gehüpft ist und irgendwann so außer Atmen war, dass man niemals damit gerechnet hätte, das noch mehr möglich ist. Und dann kam die nächste Spannung! Selbst das Ende ist nicht ohne Spannung und lässt aufgrund des Cliffhangers auf eine fulminante Fortsetzung hoffen. Eine die hoffentlich genauso packend ist.

Die Geschichte selber spielt in Valoria, wobei wir als Leser ebenso etwas über Herran erfahren und den Krieg, den viele in die Sklaverei verbannt hat. Aber auch Geheimnisse um das Anwesen von Kestrel werden gelüftet.

Dieses Buch ist, auch wenn es am Anfang nicht so erscheint sehr blutig und hat viele grausame Stellen, bei denen es manchmal heißt: Tief durchatmen! Dadurch hat man weitaus verstärkter das Gefühl mittendrin zu sein und alles Hautnah mitzuerleben. Sei es der rasante Ritt zu Pferd, sei es das Bezwingen eines Schiffes oder das Ersteigern von einem Sklaven. Alles ist irgendwie sehr authentisch und präsent.

Eine Geschichte die nicht besser sein könnte und die in ihrer Gesamtheit sehr rund ist!

 

Dieses Buch wurde mir kostenfrei als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

 

Dieses Buch könnt ihr direkt bei AMAZON kaufen!

Ein weiteres Buch aus diesem Genre ist von Katharine McGee – Beautiful Liars „Gefährliche Sehnsucht“.

 

·  Gebundene Ausgabe: 368 Seiten

·  Verlag: Carlsen (28. September 2018)

·  Sprache: Deutsch

·  ISBN-10: 9783551583888

·  ISBN-13: 978-3551583888

·  ASIN: 3551583889

·  Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren

·  Preis: 19,99 € (gebundenes Buch)

Tom Ellen / Lucy Ivison – Dance Love Learn Repeat

Dance Love Learn Repeat ist mir aufgrund des bunten Covers ins Auge gefallen. Irgendwie hat mich der Stil total angesprochen und mich neugierig gemacht. Daraufhin habe ich mir den Klappentext durchgelesen und fand es extrem spannend, zu sehen wie diese Story umgesetzt wird.

Daher geht es in der heutigen Rezension um das Buch von dem Autorenduo Tom Ellen und Lucy Ivison – Dance Love Learn Repeat, aus dem Genre Jugendbuch.

Worum geht es in Dance Love Learn Repeat?

Phoebe ist endlich an der Uni angekommen. Sie hat wunderbare Mitbewohnerinnen in ihrem Studentenwohnheim und eine Party Jagd die Nächste. Sie ist endlich im echten Leben angekommen. Eine Legende sagt voraus, dass man auf der Erstsemesterparty Freunde fürs Leben findet, vielleicht sogar die große Liebe? Ist damit Luke gemeint? Luke, der heiße Typ aus Phoebes Highschool? Der Luke, den sie jahrelang angeschmachtet hat und der nun in ihrem Studiengang ist.

Luke hat nicht damit gerechnet, dass sich schon in seiner ersten Nacht an der Uni alles für ihn ändert. Es fühlt sich so komisch. Er ist sich nicht sicher, was er mit seiner Freundin machen soll, die woanders studieren wird. Soll er sich trennen oder nicht? Findet er neue Freunde in der Fußballmannschaft und macht er bei deren Machenschaften mit? Aber die Größte aller Fragen ist, wieso ist ihm an der Highschool Phoebe nicht aufgefallen?

Wer sind die Autoren?

Lucy Ivison und Tom Ellen sind seit der 6. Klasse befreundet. Lucy ist Herausgeberin des Online-Magazins Whatever After und gibt in Londons Mädchenschulen Kurse zur Förderung von Kreativität und Selbstbewusstsein. Tom arbeitet als Journalist und hat bereits für ShortList, Time Out, Vice, talkSPORT, ESPN und Viz geschrieben.

Wie hat mir Dance Love Learn Repeat gefallen?

Die Story:

Es handelt sich bei diesem Buch um einen wunderbaren Coming of Age Roman.

Wir erleben das Leben von Phoebe und Luke. Das Leben welches sich schlagartig verändert, als beide an die Universität kommen und das Highschool Dasein hinter sich lassen. Sie sind das erste Mal alleine und haben mit den unterschiedlichsten Ängsten und Ansichten zu kämpfen.

Beide ziehen in ein Studentenwohnheim ein, welches nicht unterschiedlicher sein könnte. Phoebe erwischt wunderbare Mitbewohner, die herzlich, lustig und ein wirkliches Team sind. Luke hingegen hat nicht ganz so viel Glück, er hat nur einen wirklichen Mitbewohner mit der er sich anfreundet und dieser ist schon im zweiten Semester und nur noch durch Zufall dort.

Eine alte Legende besagt, dass man auf der Erstsemesterparty, die mehrere Tage dauert und unterschiedliche Motto hat, Freunde fürs Leben findet und sogar oftmals die ganz große Liebe.

Dies scheint nicht ganz so abwegig zu den, denn Luke trifft an diesem Tag eine Entscheidung, die ihn stellenweise verzweifeln lässt. Er trennt sich von seiner Freundin Abbey, mit der er drei Jahre lang zusammen war. Er hadert lange mit sich und kann nicht wirklich zu seiner Entscheidung stehen. Immer wieder gibt es Momente in denen er sie vermisst und sie zurück will, in denen er das Gefühl hat, das er nun völlig alleine ist. Und genau in diesem Moment lernt er Phoebe kennen. Er stellt plötzlich fest, dass Phoebe ja ganz nett ist, er gerne mit ihr Zeit verbringt und sie schon ganz gut aussieht. In der Highschool hatte er nur Augen für Abbey und keine Andere, deswegen ist ihm Phoebe dort nie aufgefallen

Phoebe, die schon seit der Highschool in Luke verliebt ist, kann es nicht fassen, dass dieser plötzlich in ihrem Studiengang ist. Die beiden treffen aufeinander und sind sich direkt sympathisch, eine gewisse Grundanziehung ist vorhanden, doch reicht das aus?

Was wäre wenn, Phoebe nur Mittel zum Zweck ist, damit sich Luke über seine Ex Freundin hinweg trösten kann?

Finden die beiden zusammen? Oder gehen sie getrennte Wege? Finden beide auf der Erstsemesterparty, was die alte Legende sagt? Freunde fürs Leben?

Die Protagonisten:

Phoebe:

Sie ist eine sehr natürliche und attraktive Protagonistin. Eine die sich nicht verstecken muss und die ehrlich ist. Sie ist stets sie selbst, lässt sich nicht verbiegen oder verändern, ist authentisch und sehr sympathisch. Phoebe ist flippig, lustig und humorvoll. Sie ist eine wunderbare Freundin, eine die das Herz am rechten Fleck hat und die man einfach mögen muss. Allerdings braucht sie lange um zu erkennen, was sie wirklich will und möchte, was für sie gut ist und das Beste. Denn erst wenn sie die Rosarote Brille absetzt, erkennt sie, was wirklich zählt und was ihr Herz benötigt um glücklich zu sein.

Luke:

Wenn man von Luke liest, denkt man im ersten Moment an den gutaussehenden Highschool Football Star, der von allen angehimmelten wird. Dies ist hier nicht der Fall. Er spielt zwar sehr gerne Fußball, ist aber nicht der Typ der im Rampenlicht stehen will. Für ihn zählen da mehr der Fun und die Lust am Sport, als alles andere. Er ist eher derjenige, der mit sich selber nicht im reinen ist. Er hadert ganz oft mit sich, ist nachdenklich, in sich gekehrt und der ruhigere Typ. Seine getroffene Entscheidung, war aus einem Affekt heraus und im ersten Moment nicht das klügste. Aber, aus diesem Fehler lernt er. Er leidet, hat Angst, zweifelt, aber genau das macht ihn ehrlich. Er versucht mit seinem Fehler und seiner Entscheidung zu Leben und nach vorne zu schauen.

In diesem Buch begegnen uns viele weitere tolle Protagonisten, einer durchgeknallter als der Andere. Josh, Negin, Frankie, Arthur, Rita und sogar Will fand ich gut gelungen und konnte mich gut mit Ihnen auseinandersetzen. Um eine Handvoll zu nennen. Alle unendlich liebevoll kreiert und ausgearbeitet. Einziger Kritikpunkt, ich habe sehr lange gebraucht um die einzelnen Protagonisten auseinander halten zu können, weil von beiden Seiten, sowohl Phoebes wie auch Luke Protagonisten hinzukommen, die leider nicht immer etwas miteinander zu tun haben. An manchen Stellen hätte ich mir eine reduzierte Anzahl dieser gewünscht.

Der Schreibstil:

Dieses Buch wurde von einem Autorenduo geschrieben. Anzunehmen ist, dass Phoebe vom weiblichen Part geschrieben wurde und Luke dementsprechend vom männlichen. Das Buch ist daher so aufgeteilt, dass die einzelnen Kapitel immer aus der Sicht von einer der beiden Personen erzählt wird. Dadurch erhalten wir als Leser Einsicht in das Innerste von der jeweiligen Person und können Gefühle, Empfindungen und Handlungen besser nachvollziehen. Ich mag diesen Stil sehr.

Das Buch ist ansonsten sehr einfach geschrieben, so dass es sich wunderbar herunterlesen lässt. Es hat keine verschachtelten Sätze, verzichtet gänzlich auf zu viele Umschreibungen und ist so angelegt, dass es vom Sprachstil ans College passt. Der Stil ist locker, flockig und flüssig zu lesen.

Ich mochte es das Buch zu lesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Es hat mich sehr gut unterhalten und in vielen Situationen zum Lachen gebracht.

Dies ist auch der Schauplatz in England. Daher werden wir immer wieder Zeuge, wie nach einer durchzechten Partynacht Tee getrunken wird.

Ich kann es nicht wirklich als spannend bezeichnen. Es ist eine gewisse Grundspannung vorhanden, bei der man denkt, dass am Ende das Happy End wartet und nicht mit einer Wendung rechnet. Hier hätte ich mir einen größeren Spannungsbogen gewünscht, um das Vorhersehbare in das Nichtvorhersehbare umwandeln zu können.

Der Inhalt:

Ein College Roman, der von einer Liebesgeschichte handelt. Hervorsehbar wie es ausgeht oder kompletter Schund?

Nein, in diesem Fall nicht. Ein Buch welches mich wirklich überrascht hat. Es ist keine hochtrabende Literatur, was auch nicht zu erwarten war, aber ein absolut lesenswertes Buch, was einen gut unterhält und was am Ende eine Wendung nimmt, die man nicht unbedingt erwartet hat.

Gut, finde ich dass es in England spielt. Allerdings gibt der Engländer sein Debüt im Trinken, Party feiern und über sie Strenge schlagen. Genauso, wie wir Engländer aus dem Urlaub kennen. Fand dies ein wenig langatmig und daher zu überzogen. Denn das Collegeleben kann nicht nur aus Party bestehen. Und getrunken wird dort immer… entweder harte Sachen oder Tee! Gegensätze die sehr prägend für Engländer sind.

Es gab in diesem Buch humorvolle Stelle und dann wiederrum Szenen, die mich zum Nachdenken gebracht haben. Zum einen weil ich sie nicht komplett rund fand und nicht immer alles nachvollziehen konnte und dann natürlich auch, weil sie mich berührt haben. Es geht um Selbstzweifel, darum sich schon jetzt zu binden oder doch erst einmal das Leben zu Leben und zu genießen wo es nur geht.

Daher dreht sich nicht nur alles um die Lovestory. Sondern um viel mehr. Um das Leben als junger Mensch am College. Um das sich selbst finden, das finden neuer Freunde und Bekanntschaften, das austesten von Grenzen wie saufen, knutschen, lernen, kiffen und das anstellen von Dummheiten. Sich dann auch der Konsequenz zu stellen und dazu zustehen. Nimmt man all dies zusammen, ist die Story rund um Phoebe und Luke mehr als rund. Es passt wunderbar wie ein Puzzle zusammen.

Dennoch gibt es einen Kritikpunkt: Stellenweise fand ich Luke als Mann zu langweilig und zu weich. Er hat in einer Krisensituation gesteckt und diese emotional verarbeitet. Doch genau dort hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht und mehr Mann. Es war mir an manchen Stellen zu unpassend und es wurde Potenzial verschenkt. Dass es am Ende ein Happy End gibt, je nachdem wie man es deutet, finde ich gut… aber es ist mir nicht passend zum Verhalten von Luke. Er leidet unter der Trennung, aber er leidet wie ein Mädchen und nicht wie ein Mann. Dort wird dann auch klar, dass er nicht der Highschool Traum Boy sein konnte, den Phoebe vielleicht damals gesehen hat. Diese Tiefe in der Geschichte wird zu lapidar abgehandelt, daher werden die Höhen hervorragend ausgearbeitet.

Eine Story, die mich dennoch zum Schmunzeln, lachen und grübeln gebracht hat.

Dieses Buch wurde mir zu Rezensionszwecken kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Wer es gerne etwas sanfter und romantischer mag, sollte das Buch Scarlett von Laurel Remington lesen.

·  Gebundene Ausgabe: 432 Seiten

·  Verlag: Chicken House (1. November 2018)

·  Sprache: Deutsch

·  ISBN-10: 3551521085

·  ISBN-13: 978-3551521088

·  Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren

·  Originaltitel: Freshers

·  Preis: 19,00 € (gebundenes Buch)

Martin Muser – Kannawoniwasein

Kannawoniwasein, habe ich als Empfehlung von der Frankfurter Buchmesse mitgenommen. Das dieses Buch noch nicht selbstgelesen werden kann, da mein Sohn in der 2. Klasse ist, war von vorn herein klar, deswegen haben wir es zum Vorlesen genommen.

In der heutigen Rezension geht es um das Buch von Martin Muser – Kannawoniwasein, aus dem Genre Kinderbuch.

Worum geht es in Kannawoniwasein?

Finn fährt zum ersten Mal alleine mit der Bahn nach Berlin zu seiner Mutter. Seinem Vater passt dies zwar gar nicht, aber dieses Mal kann er Finn nicht begleiten, da ein wichtiger Abgabetermin auf der Arbeit bevorsteht.

Wäre doch gelacht, wenn Finn das nicht auch alleine schafft. Doch dieser wird prompt ausgeraubt. Leider fehlt ihm nun auch seine Fahrkarte und der Schaffner schmeißt ihn an der nächsten Haltestelle raus und übergibt ihn dort der Polizei. Nun ist Finn irgendwo im Nirgendwo, in einem Polizeiauto und lernt durch Zufall Jola kennen. Diese hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen und die beiden beschließen auf eigene Faust nach Berlin „in dieTzitti“ zu reisen.

Die beiden begeben sich auf ein Abenteuer, was spektakulärer nicht sein könnte. Mitten durch die Wildnis, kapern die beiden einen alten Traktor, baden in einem See, übernachten im Wald, sehen einen waschechten Wolf, treffen auf eine Rocker Bande und finden schlussendlich Finns Rucksack. Diesen dann allerdings zu bekommen, ist abenteuerlicher als alles andere zusammen.

Gelingt es den beiden den Rucksack wiederzubekommen und schaffen sie es in die Tzitti?

Was sie auf jeden Fall schaffen – sie werden richtig dicke Freunde!

Wer ist Martin Muser?

Martin Muser fährt auch oft mit dem Zug durch Brandenburg. Zum Glück meistens mit einem gültigen Fahrschein in der Tasche. Geboren wurde er 1965 in Schwaben. Seit 1987 lebt und arbeitet er in Berlin. Wenn er nicht an der Fortsetzung von »Kannawoniwasein« schreibt, denkt er sich Drehbücher fürs Fernsehen aus, am liebsten Krimis.

Wie hat mir Kannawoniwasein gefallen?

Die Story:

Ein wunderbares Buch für alle kleinen und großen Abenteurer.

Finn ist noch keine 10 Jahre alt und reist ganz alleine mit dem Zug nach Berlin zu seiner Mutter. Seine Eltern haben sich getrennt und Finn pendelt zwischen den beiden hin und her, was er aber gar nicht schlimm findet. Seinem Vater ist es gar nicht recht, dass er alleine reist, doch dieses Mal kann er ihn nicht begleiten.

Finn ist sich aber sicher, er schafft dies auch ganz alleine. Doch prompt wird er ausgeraubt. Hätte er sich doch bloß nicht von diesem merkwürdigen Mann namens Hackmack in ein Gespräch verwickeln lassen. Doch viel schlimmer ist, dass Finn auf diesen billigen Kartentrick von Hackmack hereingefallen ist. Nun ist sein Rucksack weg, samt, Handy, Geld und Fahrkarte.

Der Schaffner hat kein Erbarmen, als Finn ihm keine Fahrkarte vorzeigen kann und noch weniger Zeit für diese haarsträubende Geschichte die Finn ihm erzählt, dass er diesen an der nächsten Haltestelle aus dem Zug schmeißt und an die Polizei übergibt.

Und hier fängt Finns Abenteuer an.

Das Polizeiauto in dem Finn sitzt, wird in einen Auffahrunfall verwickelt, bei dem die beiden schusseligen Polizisten ihn aus den Augen lassen und Finn diesen unbemerkt entkommen kann. Doch seine Reise nach Berlin tritt er nicht alleine an, sondern zusammen mit dem wohl ungewöhnlichsten Mädchen was er jemals getroffen hat, Jola.

Sie ist quirlig, nicht auf den Mund gefallen und will mit Finn zusammen in die „Tzitti“. Die beiden Kids starten und erleben den Road Trip ihres Lebens. Ein Erlebnis Jagd das Nächste. Dank Jola schließen sie eine nalten Traktor kurz und tuckern mit diesem Richtung Berlin, so lange wie der Tank dies zulässt. Sie übernachten in einem Wald und begegnetem einem waschechten Wolf, machen Bekanntschaft mit einer Rockerbande und einem wirklich sehr netten Präsidenten, auch wenn der erste Schein trügt. Die beiden stoßen bei ihrer Reise durch Zufall auf Finns Rucksack und Hackmack. Da ist es ja nur logisch, dass die beiden versuchen diesen wiederzubekommen.

Gelingt es Finn und Jola?

Die Protagonisten:

Finn:

Er ist ein wenig schüchtern und definitiv der ruhigere von beiden. Er ist auch nicht so mutig wie Jola, aber er vertraut ihr und vor allem glaubt er Jola. Finn lernt durch Jola ganz viel Neues kennen. Lernt, dass spontan sein, oftmals ganz aufregend ist und man nicht vor allem Angst haben muss. Das, wenn man zu zweit ist, alles leichter erscheint.

Jola:

Sie ist Vorlaut, witzig, altklug, hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen und scheut kein Abenteuer. Jola ist ein starkes Mädchen und macht anderen Mut. Sie ist die geborene Anführerin und hat keine Angst, ein Risiko einzugehen und ist spontan …. Ein Nein gibt es bei ihr einfach nicht.

Die beiden stellen die Hauptprotagonisten da, auch wenn es noch viele weitere gibt, deren Weg von den Kindern gekreuzt wird. Mir haben sie alle sehr gut gefallen und manchmal hat der erste Schein einfach getrügt, was die Person betrifft. Dies mussten auch die beiden Kinder lernen, denn ein Rocker ist nicht gleich ein Rocker. Denn auch diese haben Herzen, egal ob sie böse und wild aussehen. Jeder Protagonist, erzählt seine kleine eigene Geschichte, so auch Udo, der Teilzeit König. Der, der Finn und Jolas letzte Rettung ist.

Der Schreibstil:

Da ich es vorgelesen habe, fand ich es super angenehm. Es ist sehr leicht, einfach und verständlich geschrieben. Man kann es, auch als Jungleser wunderbar einfach und simpel runterlesen und versteht die komplette Geschichte.

Die Worte sind so gewählt, dass sie mitunter der Jugendsprache entsprechen und somit am Puls der Zeit sind.

Martin Muser verzichtet komplett auf verschachtelte Sätze und setzt mehr darauf, diese so zu formulieren, dass sie leicht lesbar, verständlich und dennoch einfach geschrieben sind.

Beim Leser, fand ich dies sehr angenehm, weil ich sogar die Möglichkeiten hatte meine Stimme beim Vorlesen zu verstellen um sowohl Finn wie auch Jola eine eigene Stimme zu verleihen.

Ich denke, dass selbst Jungleser dieses Buch ohne Hilfe lesen können und alles auf Anhieb verstehen.

Das Buch ist spannend geschrieben. Es ist eine gewisse Grundspannung stets vorhanden, wobei diese natürlich ihren Höhepunkt erreicht, als die beiden auf Hackmack und Finns Rucksack treffen.Hier muss man quasi weiterlesen, ob man will oder nicht… es ist wie eine Sucht!

Der Inhalt:

Ein Buch, was mich an „Emil und die Detektive“ erinnert hat.

Eines was selbst mich als Mama absolut begeistern konnte. Wir waren alle ein wenig Traurig, als es vorbei war. Denn die Zeit, in der wir dieses Buch gelesen haben, war etwas Besonderes.

 Dieses Buch transportiert, neben demAbenteuer eine ganz tolle Pointe. Man darf sich als Kind nicht alles gefallenlassen z.B. sich aus dem Zug schmeißen lassen obwohl man die Wahrheit sagt. Man muss in so einem Moment den Mut haben, sich gegen den Erwachsenen aufzulehnen und für sein Recht einzustehen. Dies funktioniert natürlich am besten zu Zweit. Finn und Jola übertreten bei vielen Dingen die sie machen, Grenzen. Grenzen die im normalen Leben nicht überschritten werden sollen wie z.B. das Stehlen eines Traktors. Dennoch zeigt uns dies, dass Kinder, egal in welchem Alter sie sind, sehr erfinderisch zu sein scheinen. Vor allem aber, schaffen sie mehr, als manch ein Erwachsener für möglich halten kann.

Die Protagonisten runden das Buch komplett ab und machen es witzig, spannend, abenteuerlich und wirklich durchgeknallt. Bei manchem Spruch von Jola haben wir uns totgelacht und mussten immer wieder schmunzeln. Jola präsentiert eine starke Protagonistin und zeigt, dass auch Mädchen nicht auf den Kopf gefallen sind und mindestens genauso stark sein können wie Jungs.

Ein Buch, welches Mut macht, welches einen wahnsinnigen Road Trip verspricht und was besser in den Sommer und die Ferienzeit passt, als in den aktuellen Wintermodus. Wir haben uns daher beim Lesen ein wenig Sommer, Sonne und Lachen zurückgeholt und diese Momente mit dem Buch mehr als genossen.

Ich habe Finn und Jola absolut in mein Herz geschlossen, die freche Klappe von Jola, mit den flotten Sprüchen und der Hartnäckigkeit, die niemals klein beigegeben hat. Finn mit seiner sehr vorsichtigeren zurückhaltenden Art, seinem Sinn für Gerechtigkeit und seinem Vertrauen in Jola.

Ein Buch welches mich persönlich komplett überzeugt hat!

Wie hat Maxi (7 Jahre) Kannawoniwasein gefallen?

Ich mochte vor allem die Stelle wo die beiden den Traktor geklaut haben. Das war einfach mega cool. Die beiden haben ein tolles Abenteuer erlebt, das hätte ich mich alles niemals getraut und das obwohl ich auch schon einmal Bahn gefahren bin, aber nicht alleine so wie Finn, sondern mit Oma. Alleine wäre mir das zu unheimlich! Ich fand das Buch echt super…

Das Buch wurde uns kostenfrei als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Wer Abenteuer und Spannung mag, sollte unbedingt zu Conni löst einen kniffligen Fall greifen.

·  Gebundene Ausgabe: 176 Seiten

·  Verlag: Carlsen (31. Mai 2018)

·  Sprache: Deutsch

·  ISBN-10: 3551553750

·  ISBN-13: 978-3551553751

·  Vom Hersteller empfohlenes Alter: 10 – 14 Jahre

·  Preis: 12,00 € (gebundenes Buch)


Marie Lu – Warcross

Warcross „Das Spiel ist eröffnet“ ist der erste von zwei Bänden! Es handelt sich um ein temporeiches Buch, welches ein absolutes Muss ist, für alle die in die Cyperwelt eines Videospiels und des eSports eintauchen wollen.

 Dann greift zum neusten Buch von Marie Lu – Warcross „DasSpiel beginnt“, aus dem Genre Jugendbuch.

Worum geht es inWarcross?

Warcross ist das gigantischste Videospiel aller Zeiten. Alle Menschen Weltweit fahren auf dieses ab und keiner kann der Sucht des Spiels wiederstehen.

Erfinder Hideo Tanaka ist ein junger It Profi, der Erfinder und Gründer von Warcross. Er wird von allen wie ein Gott verehrt, eSport Turniere füllen ganze Stadien und die jährliche Warcross Meisterschaft, ist das größte Event der gesamten Welt.

Kopfgeldjägerin Emika Chen erhält ein verlockendes Jobangebot von Hideo Tanaka. Eines was sie unmöglich ausschlagen kann. Sie hat es geschafft sich in das Eröffnungsspiel von Warcross zu hacken und sich allen Zuschauern und Teilnehmern zu zeigen. Deswegen ist Hideo auf sie aufmerksam geworden… nur sie scheint der Aufgabe gewachsen zu sein. Emika soll Undercover an dem Wettkampf teilnehmen und einen Hacker aufspüren, der Warcross sabotiert. Die Angestellten von Warcross schaffen es nicht, den Saboteur zu fangen, daher ruht nun alle Hoffnung auf Emika. Eine waghalsige Jagd beginnt, bei der Emika nicht nur ihr Leben aufs Spiel setzt, sondern auch noch ihr Herz anfängt zu verlieren…

Wer ist Marie Lu?

Marie Lu, Autorin der Bestseller-Trilogie Legend, wurde 1984 in Shanghai geboren und lebte für einige Zeit in Texas, bevor sie an der University of Southern California studierte. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie bei den Disney Interactive Studios, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete. Die Bestsellerautorin lebt mit ihrem Mann und drei Hunden in Santa Monica, nahe dem Meer. Ihre wenige Freizeit verbringt sie mit Lesen, Zeichnen, dem Spielen von Assassin´s Creed und Im-Stau-Stehen. Hier geht es zur englischsprachigen Webseite von Marie Lu

Wie hat mir Warcrossgefallen?

Die Story:

Warcross ist das Spiel überhaupt. Es wird von allen Menschen gespielt, man kommt an diesem Spiel nicht vorbei. Es integriert sich in das Leben eines jeden Einzelnen ein, es ist nicht mehr wegzudenken und ermöglicht dem jeweiligen User, seine Welt neu zu gestalten. Der Mensch wird transparent, wird gläsern und vielleicht auch manipulierbar.

Als Emika Chen das Wasser bis zum Hals steht, kommt ein Jobangebot, mit welchem sie nie gerechnet hätte. Hideo Tanaka, der Erfinder von Warcross möchte sie anheuern, ihn zu unterstützen einen Saboteur zu finden. Denn die jährliche Warcross Meisterschaft steht vor der Tür und dort kann sich Hideo Tanaka keine Zwischenfälle leisten.

Er wird auf Emika aufmerksam, als diese sich unbewusst in das Eröffnungsspiel von Warcross hackt und für alle Menschen sichtbar wird. Dieser kleine Augenblick hat dafür gesorgt, dass Hideo Emika an seiner Seite haben will. Er geht davon aus, dass nur sie in der Lage sein wird, ihm zu helfen. Deswegen macht er Emika ein Angebot, welches sie einfach nicht Ausschlagen kann.

Ihre Aufgabe ist es, als verdeckte Ermittlerin in der Warcross Weltmeisterschaft zu agieren und an dieser teilzunehmen. Die Suche beginnt. Emika findet schnell die ersten Anhaltspunkte und kann den Unbekannten als Zero identifizieren. Doch diese Suche entpuppt sich als gefährlich und kompliziert. Sie muss aufpassen nicht aufzufliegen.

Als wäre diese Aufgabe nicht schon genug, fängt Emika an, ihr Herz zu verlieren. Jemandem zu vertrauen, den sie mag, sehr schätzt und von einer ganz anderen Seite kennenlernt. Keinem geringeren als Hideo Tanaka. Gefühle, die Emika beflügeln und sie unvorsichtig werden lassen. Gefährdet sie dadurch auch Hideo?

Die Protagonisten:

Emika Chen:

Emika Chen lebt in New York. Jeder Tag bedeutet für sie kämpfen. Kämpfen ums Überleben und Geld aufzutreiben um die Miete zu bezahlen und Essen zu kaufen. Deswegen arbeitet sie als Kopfgeldjägerin, seitdem ihr Vater verstorben ist. Ihr Leben hat nach dem Tod ihres Vaters viele Wendungen genommen. Das einzig Gute daran ist, dass Emika sich in dieser Zeit auf ihr Talent, das eintauchen ins Cyberspace konzentriert hat und eine gute Hackerin geworden ist. Mit diesem Geld kann sie sich einigermaßen über Wasser halten.

Emika ist von Anbeginn an ein großer Fan von Hideo Tanaka. Sie verfolgt die Karriere von diesem von Anbeginn an und lässt sich von seinen Erfolgen anspornen. Sie ist eine starke Protagonistin, eine die gerne alleine arbeitet, keine Familie und keine wirklichen Freunde hat. Emika ist sich selber treu und vertraut in ihrem Handeln nur auf sich selbst. Eine wahnsinnig starke, mutige und sympathische Protagonistin. Ihre verletzliche und schwache Seite versucht sie komplett zu verbergen und gar nicht an die Oberfläche kommen zu lassen.

Hideo Tanaka:

Ein Überflieger schlechthin. Als 13 jähriger hat er das weltweit beherrschende Spiel Warcross entwickelt und immer wieder erweitert, ausgebaut und zu einem wahren Imperium reifen lassen. Er vertraut niemandem, ist eher scheu und hat nur einen wahren Freund um sich herum. Ob dieser allerdings alles über Hideo kennt, wird nicht ganz klar. Er hütet das Geheimnis rund um seine Familie, doch man erfährt Häppchenweise etwas über diese und versteht danach Hideo und seine Beweggründe Warcross zu erfinden, besser. Doch je unnahbarer er erscheint, desto mehr öffnet er sich Emika. Er beginnt ihr zu Vertrauen und ihre Nähe zu suchen. Wird ihm dies zu Verhängnis?

Weitere Protagonisten:

Zusätzlich treffen wir als Leser auf viele weitere Protagonisten. Alle zusammen, ergeben eine wunderbare Symbiose und erschaffen die Story rund um das Spiel Warcross zu einem großen Ganzen. Jeder dieser anderen Charaktere ist sehr gut ausgearbeitet, angefangen bei dem mysteriösen Zero, bis hin zum bunt zusammengewürfelten Team. Diese Nebenfiguren fügen sich wunderbar zusammen und erschaffen eine tolle Story rund um Emika.

Der Schreibstil:

Ich habe alle Bücher von Marie Lu gelesen und mag ihren Stil unwahrscheinlich gerne. Er ist sehr lesbar, sehr angenehm zu lesen und dennoch unendlich blumig und umschreibend. Eine wahnsinnige tolle Kombination, die es dem Leser ermöglicht ab dem ersten Moment in dieses Buch einzutauchen und die Geschichte zum Leben zu erwecken.

Das Buch startet nicht sachte, sondern man landet direkt mittendrin. Mittendrin im Geschehen und mittendrin in vielen Wörtern, die einem im ersten Moment an sehr ungewöhnlich erscheinen. Doch man schafft es relativ schnell, in diese neue Welt einzutauchen und eines mit ihr zu werden. Warcross zu verstehen und auch als Nicht Hacker alles nachvollziehen zu können. Man lernt die Welt des eSport kennen und deren schillernde virtuell erschaffeneWelt.

Marie Lu hat eine Welt erschaffen, die unsagbar ist. EineWelt, die man auch im realen erleben will, weil sie dem Leser unwahrscheinlich schmackhaft gemacht wird. Ich bin eigentlich kein Fan, von Computerspielen oder dem ganzen Cyperwahnsinn, aber Marie Lu hat mich gefangen genommen, gefangen in ihrer virtuellen Welt. Sie stellt sie als schillerndes Universum dar, mit einem detaillierten Welten Aufbau im Videospiel und einer bildhaften, sehr ansprechenden Umschreibung. Ihr Stil ist lebendig, sehr schön umschreibend, aber nicht überfrachtend, vor allem aber spannend.

Marie Lu hat es geschafft bis zum Ende hin, etwas geheim zuhalten und das Ganze wie einen roten Faden durch das Buch zu ziehen. Sie lässt immer wieder kleine Häppchen fallen und streut Brotkrumen aus, aber man vermutet lediglich nur, ist sich nicht sicher. Bis ganz am Ende die Bombe platzt. Sie löst die Vermutung auf und schafft es dennoch eine neue Spannung aufzubauen, um den Leser auf den zweiten Teil dieser Reihe heiß zu machen.

Die erschaffene Welt ist authentisch, kreativ und einfach unsagbar toll. Als Leser will man am liebsten direkt in Warcross eintauchen und mit diesem seine Umgebung verändern.

Doch trotz der gesamten Spannung, bleibt die Romantik nicht ganz auf der Strecke. Wir werden Zeuge von zarten Banden die geknüpft werden, von kleinen Liebeleien und entstehender Sympathie und Liebe. Rückblicke von Hideo und Emika ermöglichen es, vieles besser zu verstehen und mit anderen Augen zu betrachten. Diese fügen sich sehr harmonisch in das Buch ein und lockern es dadurch ein wenig auf.

Der Inhalt:

Ich gestehe, ich bin kein Junkie in Bezug auf die neuen Medien in Form von Spielekonsolen, Computerspielen etc. Eher gehöre ich zu der Fraktion, kein Plan von nichts. Dennoch hat mich dieses Buch gefesselt und selbst ich, wäre ein Teil von Warcross geworden, wenn es dieses bei uns geben würde.

Marie Lu hat mich gefesselt und es geschafft mich mit ihrer Fantasie, ihrem Ideenreichtum und ihrer Kreativität süchtig nach Warcross werden zu lassen. Ich konnte dieses Buch nicht aus der Hand legen, sondern musste lesen lesen und nochmals lesen. Mein Ziel war es, Emika zu folgen und herauszufinden, wie es mit der Warcross Weltmeisterschaft weitergeht, wie phantastisch die nächste Welt ist und ob es Emika gelingt mehr über Zero herauszufinden. Alleine das Abtauchen in die Darkworld, war ein Highlight und unsagbar gut geschrieben. Leicht düster, leicht beängstigend und dennoch so magisch anziehend wie alles andere.

Für mich greift dieses Buch ein Thema auf, was nicht weithergeholt ist. Unsere Welt wird immer virtueller, immer transparenter und immer technischer. Dieses Buch zeigt uns, wie es eventuell irgendwann einmal werden könnte. Wie wir Menschen von einem einzigen System abhängig werden, wie der Spielmacher es schafft mit uns als Menschen zu spielen und vor allem, wie viel das System von uns erfährt und was es mit uns macht. Werden wir durch ein System manipulierbar? Kann es langfristig Angst und Gewalt vermeiden?

Dies werden wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erfahren, aber Warcross ist vielleicht ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl was irgendwann einmal sein könnte.

Ein Buch, welches uns die Zukunft aufzeigt und die Gefahr, die damit verbunden ist.

Auch wenn es in diesem Buch verstärkt um eSport und Videospiele geht, ist es eine Lektüre, die man lesen muss und sollte. Ein Buch,was fesselt und einen süchtig macht.

Dieses Buch wurde mir kostenfrei zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt.

Entdeckt weitere grandiose Bücher von Marie Lu.

GebundeneAusgabe: 416 Seiten

Verlag:Loewe (17. September 2018)

Sprache:Deutsch

ISBN-10:3785587724

ISBN-13:978-3785587720

Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 -17 Jahre

Preis: 18,95 €(gebundenes Buch)


Rose Snow – Ein Augenblick für immer „Das erste Buch der Lügenwahrheit“

Ein Augenblickfür immer „Das erste Buch der Lügenwahrheit“ ist der Auftaktband zu einer ganzen Reihe, von Rose Snow aus dem Genre Jugendbuch.

Das Autorenduo Rose Snow habe ich auf meiner ersten Buchmesse in Leipzig 2017 persönlich kennengelernt und direkt in mein Herz geschlossen. Die beiden sind  unwahrscheinlich lieb und nett.

Leider sind sieso viel schneller im Schreiben wie ich im Lesen und rezensieren, daher habe ich bis jetzt nicht alle ihre Bücher gelesen, aber wie ich finde zumindest … die Besten!

Worum geht es in „Ein Augenblick für immer“?

June, deren Vater aus England stammt, beschließt ihr letztes Schuljahr dort zu verbringenum eine bessere Ausgangslage für ihre Wunschuniversität zu haben.

Gut, dass ihr Onkel in Cornwall lebt, der sich auch sofort bereit erklärt June aufzunehmen und ihr den Wunsch erfüllt, das Ganze Jahr dort zu bleiben.

Doch June,trifft dort nicht nur auf ein prächtiges Herrenhaus voller Geheimnisse, sondern auch auf die ungleichen Brüder Blake und Preston, die Söhne ihres Onkels.

Vor der Abreise,hat ihr Vater sie vor den uralten Legenden gewarnt, die man sich rund um Cornwall erzählt. Sie will diesen keinen Glauben schenken, bis ein Schulausflug sie eines besseren belehrt. Von da an, hat June das Gefühl… das Legenden doch zum Leben erweckt werden können und eine uralte Gabe ans Tageslicht kommt.

Dies alleine reicht nicht aus, denn June glaubt, dass die beiden Brüder eine magische Anziehung auf sie ausüben. Sie muss ihre Gefühle im Zaun halten und versucht diese zu unterdrücken, denn sie fühlt sich zu beiden hingezogen. Zu einem mehr als zum anderen, aber die beiden verschweigen ihr etwas. Etwas wichtiges, etwas was sie noch rätselhafter werden lässt.

Was wissen die beiden über die Legenden?

Wer ist Rose Snow?

Hinter den Pseudonymen Rose Snow und Anna Pfeffer stecken wir, Carmen und Ulli. Zusammen sind wir 74 Jahre alt, haben 2 Männer, 6 Kinder und 3 Katzen. Wir können ewig reden, lieben Pizza und Schokolade und lachen unheimlich gerne, vor allem über uns selbst.

Seit dem Sommer 2014 schreiben wir als Rose Snow Romantasy, darunter die vierteilige Bestsellerreihe „17 – Die Bücher der Erinnerung“. Im Herbst 2016 ist mit „Für dich soll’s tausend Tode regnen“ unter Anna Pfeffer unser erster Jugendroman bei cbj erschienen. Seitdem veröffentlichen wir regelmäßig neue Jugendbücher und Romantasy-Reihen, wie zuletzt „13 – Die Bücher derZeit.“

Wie hat mir „Ein Augenblick für immer“ gefallen?

Die Story:

June lebt mit ihren Eltern in Deutschland. Ihr Vater ist gebürtiger Engländer, daher spricht June Englisch fast wie ihre Muttersprache. Dies will sie sich zunutze mache und ihr Abschlussjahr dort verbringen um sich eine bessere Ausgangsposition für ihre Wunschuniversität zu sichern.

Das letzte Mal war sie in Cornwall, als sie selbst noch ein Kind war und ihre Tante am Leben.Sie hat an diese Zeit wunderbare Erinnerungen und freut sich daher ungemein, als ihr Onkel zugesagt hat, sie für das letzte Schuljahr bei sich auf zunehmen.

June erwartet nicht das Cottage was sie in Erinnerung hat, sondern ein stattliches Herrenhaus. In dem ihr Onkel mit seinen beiden gutaussehenden Zwillingssöhnen Blake und Preston lebt.

Die beiden Zwillinge sind wie Tag und Nacht, dennoch fühlt sich June verbotenerweise sehr zu Ihnen hingezogen. Sie kann ihre Gefühle nicht abstellen und taucht immer tiefer ein, in den Sog den die Beiden um sich herum haben.

Vor Junes Abreise, hat ihr Vater sie eindringlich gewarnt, nicht an die alten Legenden zuglauben und auf diese zu hören, die sich rund um Cornwall rangen und vor allem um das alte Herrenhaus, in dem sie nun ein Jahr leben wird.

Die beiden scheinen June allerdings etwas zu verschweigen, etwas Magisches. Etwas was alle anzieht, etwas was nicht normal ist. Kann sie diesem Geheimnis auf die Spurkommen, oder bringt sie sich damit nur selbst in Gefahr?

Bei einemSchulausflug berührt June mit ihren Freunden aus Spaß einen Felsen, weil sie sich über die Sagen rund um diesen Ort lustig machen. Doch Junes Berührung des Felsen bleibt nicht ohne Folgen. Diese Berührung hat eine Gabe in ihr zum Leben erweckt. Eine uralte Gabe. Was hat diese mit Blake und Preston zu tun? Und noch viel wichtiger, was haben ihre grünen Augen damit zu tun?

Die Protagonsiten:

June:

Ist Jung, zarte 18 Jahre alt, hübsch, sehr sympathisch weil sie wirklich eine wahnsinnig nette und freundliche Art hat. Zudem aber auch sehr ehrgeizig, schlagfertig, stur sein kann,  wenn ihr etwas völlig missfällt und sie ihrer Meinung und ihrem Standpunkt Ausdruck verleihen will. Eine wunderbare Protagonistin, die man einfach ins Herz schließen muss und die diesem Buch einen ganz eigenen Touch verleiht. Man durchlebt mit June Höhen und Tiefen. Erlebt die Freude, neue Freunde gefunden zu haben, durchlebt eine herbe Enttäuschung und wird Spielball ihrer Gefühle, wenn es um die beiden Zwillinge geht.

Blake:

Ist einer der beiden Zwillinge. Er ist der düstere Part des magischen Duos. Vor allem durch seine dunklen Haare, den stechenden Augen, der schwarzen Kleidung und dem Motorrad. Er ist derjenige der nach außen hin hart ist, wenig sympathisch rüber kommt, verschlossen wirkt und voller Geheimnisse ist aber im Inneren ein ganz weiches Herz hat. Eines, was nicht verletzt werden will.

Preston:

Er ist der Charmeur und Flirter von den beiden. Spielt in einer Band und spätestens da, fliegen ihm die Frauenherzen nur so zu. Er ist charmant, liebenswürdig, zuvorkommend, stets freundlich und ein wahrer Sunnyboy. In Preston würde sich jedes Mädchen verlieben und seinem Lächeln erliegen. Doch auch ihn umgibt eine geheime Aura, eine die interessant ist, aber auch Angst macht.

Spontan bin ich eher auf Blakes Seite, weil ich dieses mystische, unnahbare anziehend finde.Wobei Preston auch seine ganz eigenen Seiten hat.

Der Schreibstil:

Der Stil des Buches ist wunderbar zu lesen. Er ist sehr flüssig, lässt sich leicht und unverschnörkelt lesen und man kann in dieses Buch einfach nur noch eintauchen und sich treiben lassen. Die Zeilen fliegen beim Lesen nur so dahin! Es ist sehr gradlinig geschrieben und verzichtet weitestgehend auf verschachtelte oder zu lange Sätze. Hier ist besonders zu beachten, es gibt zwei Autorinnen die an diesem Werk schreiben. Trotz aufpassen beim Lesen, ist mir keine Stelle ins Auge gefallen, wo ich das Gefühl hatte, das etwas nicht in Harmonie ist. Daher ein großes Lob!!!!

Das Buch wird meistens aus der Sicht von June erzählt, was uns als Leser oftmals wunderbar in ihr innerstes schauen lässt. Dadurch sind wir ihren Gefühlen noch ein Stück näher, noch näher dran am Geschehen und an dem was sie wirklich bewegt!

Eine kleine Kritik habe ich dennoch, es waren mir manche Stellen zu langatmig, da ich dort ständig das Gefühl hatte, mich auf der Stelle zu bewegen und nicht voran zukommen. Als dann endlich das Geheimnis gelüftet wurde, konnte ich durchatmen und beruhigt weiterlesen, da ich dann wusste, es kommen keine langatmigen Stellen mehr.

Besonders schön gefällt mir die Umschreibung der Landschaft Cornwalls. Dies fließt ganz selbstverständlich in die Geschichte mit ein und verbindet die Story mit dem Ort des Geschehens. Es wird als selbstverständlich angesehen und bietet daher keine Stolpersteine, wenn man ein wenig mehr über Cornwall und seine Legenden erfährt. Um es genau zu nehmen, haben die Beschreibungen einfach Lust auf einen Urlaub in Cornwall gemacht Die raue See, die wunderschönen kleine Orte, die alten Herrenhäuser, die verwunschenen Stellen, alte Höhlen und so viel mehr. Dieses Buch ist eine Reise, eine Reise nach England und gleichzeitig eine Reise zu einer wunderbaren Geschichte.

Der Inhalt:

Dieses Buch hat es geschafft mich von Anfang an auf seine Seite zu ziehen. Ein Buch was einen einfach nicht mehr loslässt, da man begierig darauf ist zu erfahren, was es mit dem mystischen auf sich hat. Mit den alten Legenden und vor allem mit den Gaben, die anscheint wieder zum Leben erweckt werden. Die Frage ist einfach,warum?

Eigentlich schrecken mich Bücher mit Legenden, Sagen und Spukgeschichten ein wenig ab und sie bleiben meist im Regal stehen. Wieso mich ausgerechnet dieses Buch dann doch überzeugt hat, liegt wahrscheinlich am Titel „Lügenwahrheit“. Dieses Wort hat mich angezogen, wie Motten das Licht und ich wollte einfach wissen, was verbirgt sich dahinter. Zum anderen war es aber auch das mega großformatige Poster auf der Frankfurter Buchmesse am Ravensburger Stand. Man konnte an diesem nicht einfach vorbeigehen, man wurde angezogen, blieb stehen und betrachtete es minutenlang. Ein Bild, was einen alleine schon dazu bewegt, das Buch zu lesen.

Was soll ich sagen, es hat sich ausgezahlt!

Ein Buch, welches verschiedene Aspekte beinhaltet, die jedem Leser etwas bieten und wo jeder etwas für sich findet. Es ist relativ spannende geschrieben, wobei es auch stetige Tiefen gibt, an denen nichts passiert. Umso mehr Höhen sind da, die das Buch spannend, greifbar und authentisch machen. Mir gefällt besonders gut, dasses keinen wirklichen Cliffhanger am Ende des Buches gibt. Es gibt lediglich eine Szene, die Herzschmerz verspricht und die rührselig ist. Wie zu erwarten,werden natürlich viele Fragen offen gelassen und nicht beantwortet. Das wiederrum macht es spannend und verspricht Vorfreude auf den nächsten Band.

Mir persönlich hat das Zusammenspiel der Protagonisten gefallen. Die beiden neuen Freunde von June, so wie die Zwillinge geben ganz wunderbare Charaktere ab, die dieses Buch zum Leben erwecken und die Geschichte mit ganz viel Herz erzählen. Gepaart mit einer tollen Landschaft und ganz vielen ungelösten Vorkommnissen, wo es nun heißt, denen muss auf den Grund gegangen werden.

Band 2,erscheint leider erst 2019. Daher heißt es nun warten!

Um die Wartezeit zu verkürzen, bis der neue Band erscheint, empfehle ich euch „17- Das erste Buch der Erinnerungen“ von Rose Snow.

GebundeneAusgabe: 416 Seiten

Verlag:Ravensburger Buchverlag; Auflage: 1 (21. August 2018)

Sprache:Deutsch

ISBN-10:3473401692

ISBN-13:978-3473401697

Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren

Preis: 17,99€ (gebundenes Buch)


Claudia Giesdorf – Seelenschnitte

Seelenschnitte ist das neuste Werk von Claudia Giesdorf, aus dem Genre Thriller.

Claudia kenne ich mittlerweile seit ihrem ersten Buch, welches sie unter ihrem Pseudonym Jana Herbst veröffentlich hat. Seitdem folge ich ihr und sie mir… Irgendwie verbindet uns beide etwas, was sehr schön ist und was über eine Autor – Blogger Beziehung hinausgeht!

Daher freut es mich ungemein, euch dieses Werk heute präsentieren zu dürfen!

 

Worum geht es in Seelenschnitte?

Victoria Bachmann, eine top Journalistin lebt mittlerweile mit ihrer Familie auf dem Land, kurz vor Berlin. Sie ist Jahrelang als Kriegsreporterin in den schlimmsten Ländern dieser Welt gewesen und hat Elend, Tod und Trauer miterlebt.

Doch irgendwann war ihr dies zu viel und sie hat mit ihrem Mann Christian eine Familie gegründet und ihre Tochter Emma bekommen.

Seitdem scheint alles perfekt zu sein. Eine glückliche Familie, ein gemütliches Bauernhaus und einen ganz normalen Job als Journalistin.

Doch eines Nachts wird Victoria eingeholt von ihren Ängsten. Sie träumt ihre Tochter verschwindet plötzlich. Einen kurzen Augenblick Unaufmerksamkeit und Emma ist weg. Ab diesem Moment beginnt ein Spießrutenlauf der Victoria in Angst, Panik und einen nie dagewesenen Wahn versetzt.

Ihr Leben rinnt ihr immer mehr durch die Hände und Victoria muss handeln.

Sie beginnt zu recherchieren und stößt auf Kinder, die in Berlin verschwinden. Irgendetwas stört sie daran und schlussendlich erkennt sie ein Muster. Sie Jagd diesem hinterher und begibt sich immer mehr in Gefahr. Eine Gefahr, die anscheint nur sie erkennt.

 

Wer ist Claudia Giesdorf?

Claudia Giesdorf wurde 1982 in Rheinland-Pfalz geboren. Kurz nach der Wende zog sie mit ihrer Familie nach Berlin, wo sie noch heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter lebt und arbeitet.

 

Wie hat mir Seelenschnitte gefallen?

Ich bin kein ausgesprochener Leser von Thriller Büchern, aber dieses habe ich dann gelesen, weil ich Claudia nur von den typischen Frauenromanen her kenne und mega gespannt war.

Die Story:

Victoria ist ehemalige Kriegsreporterin. Sie hat sich dort aufgehalten, wo es am gefährlichsten war, hat Leid, Elend und Tod gesehen und dieses hautnah miterlebt. Diese Erfahrungen haben sie für ihr Leben geprägt. Um all das zu verarbeiten hat sie zwei Bücher herausgebracht, die von diesen Erfahrungen gespickt sind und ihr zur Therapie gedient haben. Mittlerweile arbeitet sie für eine kleine Zeitung als Journalistin. Natürlich in ihrem Hauptthemengebiet Nahost Politik und Konflikte. Sie ist zufrieden mit sich.

Christian ihr Mann ist Arzt. In der Herzchirurgie in einer Klinik in Berlin. Daher führen die beiden eine mehr oder weniger Wochenendbeziehung, da Victoria mit der gemeinsamen Tochter Emma auf dem Land lebt und Christian in Berlin. Raus aus dem Trubel der Stadt, hin zum besonnenen, wohlbehüteten Leben auf dem Land. Sie haben sich dort ein altes Bauernhaus gekauft, welches nun nach und nach renoviert wird.

Doch diese Idylle trügt, denn plötzlich ist alles anders. Nach dem gemeinsamen Urlaub auf Mallorca, beginnt Victoria immer öfters Panikattacken zu bekommen. Angstzustände das Emma plötzlich weg sein könnte. Dies resultiert aus einem Traum heraus, denn sie hatte. Ein Traum in dem sie kurz unaufmerksam war und Emma plötzlich verschwunden ist. Nur einen Sekundenbruchteil!

Sie kann mit ihren Ängsten nicht umgehen und beginnt zu forschen. Was passiert mit vermissten Kindern? Werden sie gefunden? Dabei stößt sie auf eine private Organisation, die sich zum Ziel gemacht hat, solche Kinder zu finden. Doch etwas stimmt dort nicht! Victoria stößt auf Ungereimtheiten, die anscheint nur sie sieht. Sie stößt auf Fälle von Mädchen die vermisst wurden, die sich ähneln und die Victoria stutzig machen. Was genau passiert in Berlin?

Ist das der Grund für ihre Angst, für ihre Panik? Oder gibt es etwas in ihrer Vergangenheit, was der Auslöser dafür ist? Sie sinkt immer tiefer in den Abgrund. Die Gefahr um sie herum spitzt sich zu. Sieht Victoria das Unheil kommen?

 

Die Protagonisten:

Victoria:

Sie ist im ersten Moment keine wirklich sympathische Person. Sehr zynisch, sehr still und wenn sie etwas sagt, kann dies zickig und verletzend rüberkommen. Nach außen hin, gibt sie eine unnahbare Person ab. Eine, mit der man nicht unbedingt befreundet sein will. Doch im Inneren von Victoria sieht es ganz anders aus. Eine Person, die sich zerreißt. Die zum einen das Glück auf ihrer Seite hat durch die Liebe von ihrem Mann und die Liebe zu ihrer Tochter. Und zum anderen ist dort bei ihr große schwarze Leere, die sie anfängt von Innen aufzufressen.

Victoria sieht die Welt nicht in bunt, sie sieht diese immer nur schwarz / grau! Es gibt keine Schönheit, es gibt nur Schwärze und Schmerz. Sie hat früh angefangen im Schmerz ihre Erfüllung zu finden. Sich von dem Schmerz den sie sich selber zufügt treiben zu lassen und das Chaos in sich zu beseitigen. Nur wenn sie sich selbst Schmerzen zufügt kann sie ruhig werden und klar denken. Dann hören die Geräusche auf und eine unsagbare Stille kommt zum Vorschein.

Doch warum Victoria so ist, wie sie ist… ist ein Punkt in ihrer Vergangenheit, einer den ihr Unterbewusstsein vergraben hat, bis der Auslöser aufgetaucht ist!

 

Christian:

Die beiden haben sich im Krankenhaus kennen und lieben gelernt. Victoria hat dort einen Freund besucht und Christian war sein behandelnder Arzt. Sie haben sich verliebt und angefangen ihr Leben miteinander zu teilen. Er ist ihr Ruhepol, er kämpft für seine Frau, er will ihr Glauben und versucht alles Erdenkliche zu unternehmen um sie aus ihren Attacken zurück zu holen. Er liebt seinen Job, aber noch mehr liebt er seine beiden Frauen. Für sie und ihre Sicherheit würde er morden.

Zwei völlig unterschiedliche Protagonisten, doch solche die sich zu einem Puzzle zusammenfügen und ein großes Ganzes werden.

 

Der Schreibstil:

Dieses Buch ist auf seine ganz eigene Art sehr spannend. Es ist nicht spannend, weil gemordet wird und nur das Blut so fließt, sondern spannend, weil es einen nicht mehr loslässt.

Dies hängt vor allem vom Schreibstil ab. Er ist sehr abgehackt, sehr Stückig, stellenweise Stichpunkthaft. Dadurch wird allerdings das Innerste von Victoria mehr als gut umschrieben. Das flatterhafte, das Dunkle, das Ängstliche. Es wird in solchen Momente auf umschreibende Ausschmückungen verzichtet und der Fokus komplett auf das Transportieren ihrer Dunkelheit und Panik gelegt. Durch die Art des Schreibstils ist dies mehr als gelungen.

Die Geschichte, wird bis auf wenige Ausnahmen komplett aus der Sicht von Victoria erzählt. Es tauchen immer wieder Rückblicke auf, die den Leser in die Vergangenheit entführen und zeigen was Victoria in jungen Jahren erlebt hat. Dadurch vervollständigt sich irgendwann dieses Gesamtbild und macht klar, warum sie so ist, wie sie ist.

Zwischendurch treffen wir auf Kapitel, die nicht von Victoria handeln, sondern von einem entführten Kind. Dies ist im ersten Moment verwirrend, doch irgendwann wird klar, was es damit auf sich hat. Die Lösung gibt es erst am Buchende.

Der Stil ist sehr gut lesbar, sehr fesselnd und packend. Spannend bis zum Schluss. Eine psychische Spannung die einen fesselt.

 

Der Inhalt:

Es ist ein paar Tage her, seitdem ich dieses Buch zu Ende gelesen habe.

Dieses Buch hat irgendetwas mit mir gemacht. Es hat mich in manchen Momenten fühlen lassen, dass auch ich an manchen Tagen aufwache und meine Welt nicht bunt ist. Ein Desaster aus schwarz weiß grau! Eine Welt die ganz anders erscheint als sie eigentlich ist.

Ich habe mich immer mal wieder in Victoria selbst erkannt. Stellenweise sehr beängstigend, aber gleichzeitig auch ein stückweit befreiend. Als Mutter hat man einfach Ängste, vor allem die Ängste dass dem eigenen Kind etwas zustoßen könnte. Es gibt immer mal wieder Situationen die einem ein mulmiges Gefühl im Bauch geben. Dann stellt man sich die Frage, geht es meinem Kind gut, denkt es an alles, was man ihm mit auf den Weg gegeben hat und wie das Gefühl ist, wenn man sein eigen Fleisch und Blut wieder in die Arme schließen kann. Diese Gefühle lassen einen nicht los und machen aus einer bunten Welt eine dunkle. Auch wenn es nur für einen Moment ist, aber er ist da! Egal ob es im Traum passiert oder einen einfach nur Gedanken beschäftigen. Alleine dies reicht aus um einen Menschen in Verzweiflung zu bringen.

Welche Frau kennt nicht die Tage nach einer Geburt, in dem man einem Hormoncocktail aus Glück und Freude, sowie Verlust und Angst ausgesetzt ist. Weinen, lachen und alles gleichzeitig will. Die ersten Schlaflosen Nächte einen einholen und man glaubt seine Kraftreserven aufzubrauchen. Victoria erlebt das Gleiche, das Gleiche was viele Frauen erleben. Doch bei Vitoria festigt sich dies und lässt sie nicht mehr los. Ein Grund ihrer Panik ist geboren! Dort nicht mehr rauszukommen.

Es war erschreckend dies alles zu lesen und sich immer wieder sagen zu hören, das bin ja ich! Natürlich unterscheidet uns etwas von Victoria, sie ist stellenweise so, weil sie Schweres erlebt, etwas was sie traumatisiert hat und was langsam an die Oberfläche kommt. Daher hat sie zwei Gesichter, die irgendwann im Verlauf zu einem werden und dieses dafür sorgt, dass Rache ihr oberstes Ziel ist.

Ich glaube, jeder von uns wäre bei diesen Offenbarungen genauso und würde genauso handeln. Sie ist eine Löwin, eine Kämpferin und eine Mutter… sie sieht rot!

Mir persönlich gefällt dieses Buch wahnsinnig gut. Angefangen beim Schreibstil, über die Story und die Protagonisten. Claudia hat es geschafft der Story eine komplett andere Wendung zu verpassen und dem Kern der Probleme einen ganz neuen Beigeschmack zu verleihen. Sie entführt den Leser in eine bunte schwarz weiß Welt, lässt einen an Victorias Leben teilhaben und offenbart später Ereignisse, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Ich hatte eine Vermutung bzgl. dem Auslöser der Probleme, aber in eine andere Richtung gedacht. Die Wendung die gekommen ist, habe ich so nicht vorausgesehen und war daher mehr als überrascht! Vor allem überrascht, zu was das Gehirn in der Lage ist, etwas zu verdrängen, jahrzehntelang versteckt zu halten und dann plötzlich, durch Wiedererkennen aus dem Nichts hervorzuholen. Eine nervenzerrende und fesselnde Exkursion in die Abgründe des menschlichen Gehirns.

 

P.S. Liebste Claudia, DANKE für die Widmung in der Danksagung. Ja, für dich würde ich immer alles stehen und liegen lassen um zu lesen was du schreibst. Das ist selbstverständlich und mache ich von Herzen gern. <3

 

  • Taschenbuch: 428 Seiten
  • Verlag: Books on Demand; Auflage: 1 (14. November 2018)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3748167962
  • ISBN-13: 978-3748167969
  • Preis: 12,99 € Taschenbuch

 

Dieses Buch direkt bei AMAZON kaufen!

Wer gerne etwas anderes von Claudia lesen möchte, sollte auf mein Lieblingsbuch von ihr zurückgreifen „Highheels, Herz & Handschellen

Nina MacKay – Rapunzel und die Genmais – Protestbewegung

Was ein Titel…. Rapunzel und die Genmais- Protestbewegung, was da wohl hinter steckt?

Mittlerweile habe ich alle Bücher von Nina gelesen. Manchmal eher, manchmal on time und manchmal weit vor Termin. Ich begleite Nina seit ihrem ersten Buch und bin ihr als Leserin stets treu geblieben, weil ich den Stil, die Ideen zu den Stories und die daraus resultierende Umsetzung einfach grandios und Weltklasse  finde. Sie trifft genau meinen Geschmack, wenn es um witzige, leicht lesbare Literatur geht.

Deswegen stelle ich euch heute den 3. Band der Märchenreihe von Nina MacKay – Rapunzel und die Genmais- Protestbewegung, aus dem Genre Fantasy vor.

 

Worum geht es in Rapunzel und die Genmais – Protestbewegung?

Red ist wie vor den Kopf geschlagen. Ever, ihr Ever ist tot. Jaz, alias Kapitän Hook ist fort. Was soll sie nun tun? Jaz suchen und ihn das verlorene Kind zurück bringen um den Märchenwald zu retten oder Ever von den Toten erwecken?

Rapunzel hat ganz andere Probleme. Sie wird dafür verantwortlich gemacht, die Büchse der Pandora geöffnet zu haben. Seitdem ist die Bevölkerung zombifiziert. Dies gilt es zu ändern und den Fluch von allen zu nehmen. Doch was ist zu tun?

Prinzessin Jasemin hingegen hat ganz andere Pläne. Sie will einfach nur Rache. Dafür ist ihr jedes Mittel recht und sie geht über Leichen um sich an Red zu rächen.

Doch alles wäre verloren, wenn es nicht einen Plan geben würde. Ob dieser funktioniert wissen Red und Rapunzel nicht, aber ein Versuch ist es wert.

Der Whistleblower, alias Spieglein ist eine große Hilfe und es werden verschiedene Möglichkeiten identifiziert, wie Ever zurück ins Lebens geholt werden kann. Wie man ihn von seinem tödlichen Schlaf befreit. Einfach wird es nicht, aber wer sagte schon, dass dieses Unterfangen einfach sein würde.

Was der Teufel damit zu tun hat, YouTube Challenges, ein Mettigel in einer Tupperdose, sowie die Goldene Ganz wird sich noch zeigen!

Aber wie gesagt, es steht ein Plan, beinahe, vielleicht, unumstößlich oder doch nicht?

Kann Ever gerettet werden? Wo zum Teufel steckt Jaz?  Und wieso kann die Herzkönigin mit Tieren sprechen?

 

Wer ist Nina MacKay?

Nina MacKay hegt eine ausgesprochene Abneigung gegen Biographien und konnte nur mit Gewalt zu folgenden Angaben gebracht werden: Kaffeejunkie MacKay arbeitet als Marketing Managerin im Südwesten Deutschlands, außerhalb ihrer Arbeitszeiten erträumt sie sich Geschichten und führt imaginäre Interviews mit ihren Protagonisten. Gerüchten zufolge hat sie früher als Model gearbeitet und Misswahlen auf der ganzen Welt gewonnen. Schreiben ist und war allerdings immer ihr größtes Hobby. Ein Hoch auf Pseudonyme, weswegen nichts von dieser Biographie bewiesen werden kann.

 

 

Wie hat mir Rapunzel und die Genmais – Protestbewegung gefallen?

Warnung… dieses Buch kann nur gelesen werden, wenn die ersten beide Teile dieser Reihe ebenfalls bekannt sind, da die Story auf diesen aufbaut!… Es ist nicht ganz Spoiler frei!

Die Story:

Ever ist tot. Red, alias Rotkäppchen will ihn retten und zurück ins Leben holen. Doch wie erweckt man einen Toten? Indem man dem Teufel in der Hölle einen Besuch abstattet und mit ihm um das Leben spielt. Natürlich nicht ohne Einsatz und dieser ist nicht wirklich unerheblich.

Red bekommt die drei goldenen Haare des Teufels, wenn sie ihn in drei Spielen besiegt und als Gewinner daraus hervorgeht. Wenn nicht bleibt Ever tot und Red verliert zudem das Liebste in ihrem Leben. Allerdings spielt der Teufel nicht fair bzw. er hat nicht mit Red gerechnet.

Jaz ist fort. Doch dank des Teufels gelangen Red und Rose genau an den Ort, an dem sich Jaz aufhält. Die beiden trifft der Schlag als sie ihn dort sehen und können gar nicht glauben, dass er freiwillig dort ist. Denn die beiden werden gefangen genommen und als Sklavinnen gehalten. Sie müssen einer ganz bestimmten Prinzessin dienen…, welcher? Das will ich nicht verraten, daher … lesen. Können sie Jaz, das verlorene Kind zurückbringen um den Märchenwald zu retten?

Währenddessen macht sich Rapunzel auf den Weg um der zombifizierten Bevölkerung Einhalt zu gebieten und nach einer weiteren Methode zu forschen, wie Ever von den  Toten erweckt werden kann. Auf ihrer Mission begegnet ihr das Haus der Zwerge, ein Mettigel mit eigenem Instagram Account, ein infiziertes Tischlein mit einer goldenen Gans, die vom Reggae Festival kommt und der allgemeinen Trinkwasserversorgung von Märchenwald. Kann die Bevölkerung gerettet werden?

Spieglein schafft es immer wieder, für Verwirrung und Ordnung zu sorgen, übermittelt Nachrichten und versucht die vier Prinzessinnen bestens zu informieren. Leider gelingt es dem Whistleblower nicht immer…. Aber immer öfter!

Und dann wäre da natürlich noch die Herzkönigin mit der Grinsekatze. Die kleine Königin, mag sie auch noch so böse sein, hat stets die Tiere auf ihrer Seite. Sind diese am Ende der Schlüssel um Red und Rose aus der Sklaverei zu befreien?

 

Die Protagonisten:

Wir immer treffen wie auch in diesem Buch auf die uns bekannten Märchenfiguren. Innerhalb der letzten Bücher haben sie alle Wandlungen durchgemacht. Sie haben sich von einer einfach Märchengestalt zu einem greifbaren Protagonisten herausgearbeitet.

Ich mag die Wandlung von Red. Sie ist unglaublich stark, hat eine unsagbare Willenskraft und ist bereit für ihre Freunde und ihre Liebe alles zu geben. Red, die eigentlich Ever liebt, ist Jaz nicht ganz abgeneigt und kann sich nicht wirklich für ihre Gefühle entscheiden. Doch wenn es hart auf hart kommt, dann würde sie für beide kämpfen und sterben. Sie erträgt unglaubliche körperliche Schmerzen und kämpft dennoch weiter. Red ist schlau, taff und so ganz anders, als ich mir Rotkäppchen je erträumt hätte.

Wenn ich an Prinzessin Jasemin denke, dann denke ich vor allem an das Morgenland, fliegende Teppiche und natürlich Aladin. An eine bezaubernde Prinzessin, die mit Tieren spricht, die immer lacht und fröhlich ist. Doch Jasemin wird hier zur zombifizierten Prinzessin und geht über Leichen, wenn sie etwas erreichen will. Sie fügt Menschen Schmerzen zu und würde töten um unliebsames aus dem Weg zu schaffen. Ihre Figur ist unsagbar böse und gemein geworden und hat nichts mehr gemein, mit der zartliebenden Prinzessin aus den Disney Filmen zu tun.

Rapunzel wird mir immer sympathischer und Pain, die Hexe, mit der sie auf dem Weg ist um die Bevölkerung von dem Fluch der Büchse der Pandora zu befreien, bilden zusammen ein unsagbar lustiges Gespann. Manchmal erscheint es mir, als würde sich eine zarte Liebe zwischen den beiden auftun und dann plötzlich funkt ein Mettigel dazwischen, der eine Daseinsberechtigung hat und niemals ungekühlt sein darf. Genauso schnell kühlt dann auch das zarte Liebespflänzchen zwischen den beiden ab.

 

Der Schreibstil:

Ich bin ein großer Fan von Ninas Schreibstil. Ich mag ihn unwahrscheinlich gerne, da es sich sehr flüssig und einfach lesen lässt. Man kann das Buch nur so durchfliegen und hat keine Minute das Gefühl, dass etwas zu langatmig oder zu kurzweilig daher kommt. Alles ist genauestens dosiert und lässt den Leser eintauchen in eine wunderschöne Märchenwelt. Sie platziert umschreibende Adjektive genau an den Stellen, an denen wir als Leser uns etwas vorstellen müssen, an denen wir eintauchen in eine neue Welt, einen neuen Platz oder einfach nur in einen Ofen, der das Tor zur Hölle ist. Sie schafft es einfach zu begeistern und mitzureißen.

Um die gesamte Geschichte aufzulockern, werden die einzelnen Kapitel aus immer wieder unterschiedlichen Sichtweisen erzählt. Somit können viele Handlungen parallel ablaufen und wir erfahren als Leser alles wunderbar harmonisch aufeinander abgestimmt um die Geschichte rund werden zu lassen und Handlungen innerhalb dieser abzuschließen. Zudem lockert diese Methode auf und vereinfacht das Lesen. Das hin und herspringen zwischen den einzelnen Protagonisten stellt keine Schwierigkeit dar, sondern lockert das lesen ein wenig auf. Zudem dient es als wunderbarer Spannungsbogen, da meist der Protagonisten Wechsel an einer Stelle ansetzt, an der es gerade spannend wird. Dadurch ist ein stetiger Spannungsbogen gegeben, driftet zum Ende noch einmal in eine unsagbare Höhe und fällt dann ab. Trotz alledem endet dieses Buch mit keinem happy End, sondern mit einem Cliffhanger der auf weitere spannende Abenteuer hoffen lässt.

 

Der Inhalt:

Ich gebe es zu, ich bin ein Fan dieser Reihe. Ich mag es einfach, dass den alten verstaubten Märchen neues Leben eingehaucht wird. Das ihnen die Chance eröffnet wird, Abenteuer zu erleben und die neusten Medien zu nutzen.

Dieses Buch, ist witzig, spritzig, lustig… aber dennoch ganz anders als die anderen. Denn in diesem geht es blutiger, skrupelloser gemeiner und hinterhältiger zu.

Nina hat mich sehr überrascht und es geschafft, dass ich das Erste Mal richtig am Leiden war. Ich habe mitgelitten, mitgeweint und konnte den unsagbaren Schmerz auf meiner Haut spüren.

Sie lässt dieses Mal Protagonisten sterben, auspeitschen und im gleichen Atemzug zu einer Mettigel Mama werden. Leicht an der Aggression mit Hand zur Schizophrenie, geschrieben und mit Liebe ausgearbeitet um uns Lesern diese wahnwitzige Geschichte als Buch zu präsentieren. Was wollen wir mehr.

Eine Story, die genau da ansetzt wo Band 2 endet. Man findet unsagbar gut und schnell den erneuten Einstieg, hat keinerlei Schwierigkeiten in das Geschehen abzutauchen und die einzelnen Protagonisten wieder zuzuordnen. Es kommen kleine feine Anspielungen aus den vorherigen Büchern, allerdings sehr wenige. Was zu keinerlei Trübsinn führt, da dieses Buch so viele Highlights zu bieten hat, dass man es einfach lesen und inhalieren muss.

Eine Story so crazy wie der Märchenwald selbst.  Eine Story, die seines gleichen sucht, mit so vielen abgefahrenen Ideen und Umsetzungen, das man mehr als nur einmal den Kopf schüttelt und sich fragt, was Nina da genommen hat, als dieses Buch entstanden ist. Es können nur Glückshormone gewesen sein, um dieses Lesevergnügen zu schreiben, auch wenn es dieses Mal sehr grausam ist.

Nina, was hast du mir hier eigentlich angetan? Man entdeckt in diesem Band, eine ganz neue Seite von dir. Eine in der nicht nur alles schön ist, sondern eine Seite die düster, barbarisch und schmerzhaft ist. Dies hat mich sehr überrascht. Mit dieser Wandlung in der Geschichte hätte ich nicht gerechnet, was gerade den Reiz ausmacht, dass etwas Unerwartetes passiert und somit sich das Blatt erneut wendet.

Für mich ein ganz tolles Buch, eines was die ersten beiden Bände wunderbar ergänzt und die Story rund um Red und ihre Freundinnen weiterführt. Hier ist noch ganz viel Potenzial gegeben um diesen Cliffhanger, der uns am Buchende erwartet, im nächsten Band aufzugreifen und in eine neue unsagbare Story gipfeln zu lassen.

Ich tippe hier auf einen Titel mit Schneewittchen im Name! Mal schauen was passiert…

 

  • Taschenbuch: 340 Seiten
  • Verlag: Drachenmond-Verlag; Auflage: 1. Auflage 2018 (1. Dezember 2018)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 395991993X
  • ISBN-13: 978-3959919937
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 – 15 Jahre
  • Preis: 14,90 € (Taschenbuch)

 

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Wer nun Blut geleckt hat, sollte unbedingt mit den ersten beiden Bänden beginnen.

Band 1: Rotkäppchen und der Hipster – Wolf

Band 2: Aschenputtel und die Erbsen – Phobie

 

Laurel Remington – Scarlett, Ein Löffelchen Geheimnis und der Duft von Magie

 

 

Scarlett wurde mir im Februar 2018 auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt. Ich fand die Kombination ein Buch über eine bloggende Mum und das Backen zu lesen einfach verführerisch, daher stand dieses direkt auf meiner Wunschliste.

In der heutigen Rezension geht es um das Buch von Laurel Remington – Scarlett, ein Löffelchen Geheimnis und der Duft von Magie, aus dem Genre Jugendbuch.

 

Worum geht es in Scarlett?

Scarlett ist der Star auf dem Blog ihrer Mutter. Diese hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht mit ihrem Blog Geld zu verdienen, ihre Kinder damit zu ernähren und anderen Müttern Tipps zu geben. Leider wird dieser Erfolg auf Scarletts Schultern ausgetragen.

Ihre Mutter nutzt jedes erdenkliche Thema um darüber zu berichten. Nun kennt jeder ihre peinlichsten Situationen und Scarlett zieht sich mehr und mehr zurück. Sie fühlt sich einsamer als je zuvor.

Bei ihrer Nachbarin Rosemary entdeckt Scarlett eine wunderbare Küche, eine die förmlich danach ruft genutzt zu werden. Dort in der Küche steht ein handgeschriebenes Kochbuch.

Scarlett blättert in diesem und entdeckt tolle Rezepte, die sie unbedingt ausprobieren möchte. Und das obwohl sie noch nie zuvor gekocht und gebacken hat. Sie fängt an, dies heimlich auszuprobieren, mischt Zutaten zusammen und kreiert Köstlichkeiten.

Durch Zufall lernt Scarlett, Violet eine neue Schülerin kennen und diese beiden gründen den geheimen Kochclub. Nach und nach bekommt dieser immer mehr neue Mitglieder und Scarlett fängt an, den Blog ihrer Mutter mit anderen Augen zu sehen und ihre Mutter auch.

Das gemeinsame Essen zubereiten und verspeisen, scheint Wunder zu bewirken. Es bringt das Beste und Schönste in den Menschen hervor. Liegt dies an der geheimen Zutat?

 

Wer ist Laurel Remington?

Eigentlich ist Laurel Remington Anwältin in einer Firma für erneuerbare Energien. Aber das Schreiben ist schon seit mehr als zehn Jahren ihre geheime Leidenschaft. Und 2015 hat sie dann mit „Scarlett – ein Löffelchen Geheimnis und der Duft von Magie“ den Times/Chicken House Schreibwettbewerb gewonnen. Die größte Inspirationsquelle für ihren Debütroman waren ihre drei Töchter. Denn die lieben es, süße Sachen zu backen – und anschließend zu essen! Laurel lebt mit ihrer Familie in Südengland.

 

Wie hat mir Scarlett gefallen?

Das Buch hat bereits eine ganze Weile bei mir gelegen und darauf gewartet das ich es zur Hand nehme und endlich mit dem lesen anfange. Aber irgendwie hat immer der Richtige Zeitpunkt gefehlt… bis jetzt!

Die Story:

Scarlett, lebt mit ihrer Mutter und Schwester zusammen in einem Haus. Dieses können sie sich aber auch nur leisten, da ihre Mutter eine erfolgreiche Bloggerin ist.

Zum Leidwesen von Scarlett, da sie zum unfreiwilligen Star ihrer Mutter wurde. Den diese nutzt jede Gelegenheit um über Scarlett zu berichten und Themen die die beiden miteinander besprochen oder als Diskussionspunkt hatten.

Dadurch sind viele Peinlichkeiten ans Licht gekommen, die Scarlett dazu bewogen haben, sich mehr und mehr zurück zu ziehen. Mittlerweile ist sie eine Einzelgängerin in der Schule und hasst den Freitag, da dort der neue Blogpost ihrer Mutter online geht.

Als ihre Nachbarin Rosemary urplötzlich ins Krankenhaus eingeliefert wird, beschließt Scarlett auf eigene Faust sich um deren Katze zu kümmern. Dabei entdeckt sie eine fulminant eingerichtete Küche und ein handgeschriebenes Backbuch. Sie hat vorher noch nie gekocht oder gebacken. Doch irgendetwas drängt sie damit anzufangen.

Heimlich beginnt Scarlett in Rosemarys Küche zu backen, bis die neue an der Schule Violet davon erfährt. Die beiden gründen den geheimen Kochclub. Es schließen sich nach und nach weitere Mitglieder diesem Club an und Scarlett gewinnt neue Freunde.

Als Rosemary aus dem Krankenhaus entlassen wird, droht der geheime Kochclub aufzufliegen. Doch alles kommt anders. Denn Scarlett tritt in die Fußstapfen ihrer Mum, um für Rosemary eine Pflegerin bezahlen zu können. Der geheime Kochclub, plant, organisiert und ruft den Backathron ins Leben um Spenden zu sammeln. Scarlett ist glücklich, zufrieden und hat endlich Freundinnen gefunden. Solche die sie auch verstehen!

Ist das die geheime Zutat von der in dem Buch die Rede ist?

 

Die Protagonisten:

Scarlett:

Sie ist 12 Jahre alt und aufgrund ihrer Mutter zur Einzelgängerin geworden. Diese gibt auf dem Blog Dinge von Scarlett preis, die eigentlich nicht an die Öffentlichkeit gehören, sondern geheim sind. Allerdings scheint ihre Mutter dies nicht zu interessieren, da sie fröhlich weiter postet. Ihre Tochter wird gezwungenermaßen zur Einzelgängerin, da mittlerweile die ganze Schule die Post liest und Scarlett vor Scham im Boden versinken könnte.

Sie ist alleine, einsam und mittlerweile auch verschlossen. Vermeidet es nach Hause zu kommen, wenig Zeit dort zu verbringen und möglichst wenig mit ihrer Mutter zu sprechen. Aus Angst, diese könnte aus einer Handlung oder einer Unterhaltung direkt einen neuen Post verfassen. Doch in Scarlett schlummert eine begabte Köchin / Bäckerin, was sie durch Zufall entdeckt. Doch diese Entdeckung sorgt dafür, dass Scarlett mutiger wird, sich von der Last des Bloggens befreit und offener wird. Sie legt ihre Ängste ab und geht mit dem Thema, welches ihre Mutter zum Beruf gemacht hat, anders um. Sie verschließt nicht mehr die Augen, sondern nimmt vieles anders war. Vor allem ihre Mum, die sich aufopfert um ihren beiden Kindern alles zu ermöglichen.

Als Scarlett in die Fußstapfen ihrer Mutter tritt und selbst einen Blog ins Leben ruft, merkst sie wie aufwendig, wie anspruchsvoll und wie schwierig dies zum Teil ist. Sie zeigt Verständnis und spricht endlich mit ihrer Mutter über ihre Ängste, über den Blog und vor allem über ihre Gefühle.

Andere Protagonisten:

Ich möchte keine weiteren Protagonisten im Detail beschreiben, sondern das ganze etwas allgemeiner Umreißen. Alle Protagonisten sind unwahrscheinlich liebevoll und authentisch. Jeder von ihnen hat verschiedene Eigenschaften, die ihn hervorheben und die Geschichte zum Leben erwecken. Sei es von den Freundinnen, die Scarlett neu entdeckt und die Mitglied in ihrem Kochclub werden, oder ihr Schwarm, der ihr hilft eine Blogseite zu erstellen. Aber auch Scarletts Mutter und Mrs. Simpson tragen mit ihren Eigenschaften und Eigenarten dazu bei, dass das Geheimnis um das Buch lange in unseren Herzen bleibt und lange in unseren Köpfen.

Das Zusammenspiel der Protagonisten untereinander ist unwahrscheinlich herzlich und harmonisch. Dies verleiht dem Buch seinen ganz eigenen Zauber.

 

Der Schreibstil:

Laurel Remington hat einen wunderschönen Schreibstil. Er ist sehr flüssig, sehr gradlinig und unverschnörkelt. Sie nutzt keine verschachtelten Sätze, sondern kommt sehr schnell auf den Punkt, was das lesen unwahrscheinlich schön und einfach macht.

Ein Buch, welches zum Lesen, verweilen und schmökern einlädt und gemacht ist. Ihr Stil passt hervorragend zu dem Buch und macht es dadurch zu etwas ganz besonderem. Sie umschreibt die Szenen in denen gekocht und gebacken wird, mit so viel Liebe, dass ich manchmal das Gefühl hatte, den Geruch der Gebäckstücke in der Nase zu spüren, zu riechen und zu schmecken.

Ich hätte mir lediglich ein paar Rezepte gewünscht, solche die ich direkt ausprobiert hätte. Dieses Buch hat beim lesen Hunger gemacht, der leider nicht gestillt werden konnte, da die passenden Rezepte gefehlt haben. Dies ist der einzige kleine, klitzekleine Kritikpunkt, da ansonsten in meinen Augen, dieses Buch einfach wunderschön und sehr durchdacht und grandios geschrieben ist.

 

Der Inhalt:

Was mich besonders berührt hat, ist der Umgang von Scarlett mit ihrer Nachbarin Mrs. Simpson. Unsagbar liebevoll, unsagbar führsorglich und sehr hilfsbereit. Sie hat bewiesen, dass Eigeninitiative sich auszahlt und dass man einen anderen Menschen, auch wenn man diesen nicht unbedingt kennt glücklich macht. Alleine, dass Scarlett ihre Freizeit die sie hat einer alten Dame schenkt ist unglaublich. Es ist nicht viel was sie macht, aber die Aufmerksamkeit die Mrs. Simpson erhält, macht diese glücklich und gibt ihr Kraft und Lebensmut.

Diese Momente, waren etwas ganz besonders beim Lesen und haben mich aufschluchzen lassen und tief berührt. Dieses Buch hat etwas in mir bewegt, gezeigt das Alt sein, nicht gleichzeitig Alleinsein heißen und bedeuten darf. Das wir von alten Menschen profitieren können und sei es nur durch die Weitergabe von Geschichten oder Rezepten. Doch was wir ihnen geben, ist für sie unbezahlbar.

Es wäre zu einfach zu sagen, dass dies alles ist. Doch das Buch bewegt noch mehr in einem.

Die Schilderungen der häuslichen Situation, die Themen der Blogbeiträge der Mutter, den Alltag den Scarlett und ihre Schwester bestreiten und den gesamten Umgang den die drei Frauen zu Hause mit einander pflegen, hat mich traurig gemacht und ich habe mich stellenweise gefragt, ob meine Kinder genauso unter meinem Blogger Dasein leiden wie Scarlett. Ob ich genauso transparent bin und sie für „skandalträchtige Themen“ ausnutze, oder ob meine Kinder alles von mir bekommen, was sie brauchen um glücklich und zufrieden zu sein? Fragen die mich lange beschäftigt haben und deren Antworten Zeit benötigten, aber nun in mir sind und mir eine gewisse Ruhe schenken.

Ein Buch, welches bewegt. Ein Buch, welches Themen aufgreift, die in der heutigen Zeit nicht mehr alltäglich sind. Freundschaft, Liebe, Vertrauen, Nächstenliebe aber auch die Leidenschaft für das Backen und Kochen zeichnen dieses Buch aus und machen es zu dem was es ist. Ein absoluter Geheimtipp!

Ein Buch, was mich noch jetzt, beim Schreiben dieser Rezension verzückt und glücklich macht. Es huscht ein Lächeln über meine Lippen, ich bilde mir den Geruch von gebackenem ein und würde mir wünschen, ich hätte meine Oma mehr nach ihren Rezepten gefragt. Mehr Geheimnisse ergründet und viel mehr hinterfragt. Doch manchmal kommt solch eine Erkenntnis zu spät, aber niemals zu spät um es besser zu machen und seinen Kindern mit auf den Weg zu geben.

Danke…. Für dieses Buch!

 

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Völlig anders als Scarlett, aber mindestens genauso voller Herzschmerz ist der Weltenexpress von Anca Sturm.

 

  • Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
  • Verlag: Chicken House (25. Juli 2018)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3551520968
  • ISBN-13: 978-3551520968
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 10 – 14 Jahre
  • Originaltitel: The secret Cooking Club
  • Preis: 15,00 € (gebundenes Buch)