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Mädchen auf WhatsApp

Mädchen auf WhatsApp – #BFF lautet der vollständige Titel des erstens Bandes einer neuen Buchreihe von Bärbel Körzdörfer.

Dieses Buch habe ich aufgrund meiner Bloggerpatenschaft beim One Verlag bekommen.

Ein Buch welches dem Genre Chat Roman für junge Mädchen zugeordnet werden kann.

 

Worum geht es in Mädchen auf WhatsApp?

Marie- Lin und Manou?

Die beiden zusammen sind wie Vanilleeis mit Himbeeren.

Die beiden gehören einfach zusammen. Denn sie sind beste Freundinnen.

Als beste Freundinnen teilt man (fast) alles miteinander. Kleine und Große Geheimnisse, aber auch Ängste, Sorgen und natürlich alles über ihr persönliches Glück.

Und das passiert das, was eigentlich nicht passieren sollte. Marie -Lou verliebt sich. Leider in einen Typen, der für sie unerreichbar scheint. Soll sie Manou davon erzählen?

Diese Offenbarung lassen nicht nur die Gefühle hin und her jagen, sondern stellen die Freundschaft auf eine harte Probe.

 

Wer ist Bärbel Körzdörfer?

Bärbel Körzdörfer stammt aus Bremen, ist Reporterin und Autorin, lebt in Hamburg und Berlin. Sie berichtete aus Indien, Sibirien, Amerika und der deutschen Provinz (Axel-Springer-Preis-Trägerin). Bärbel Körzdörfer ist immer noch mit ihrem ersten (!) Mann verheiratet und hat mit ihm drei Kinder. Ihr letztes Buch „Jungs auf Skype“ wurde in mehrere Schulbücher als Unterrichts-Vorlage aufgenommen und mit Erich Kästners „Das fliegende Klassenzimmer“ verglichen.

 

Wie hat mir Mädchen auf WhatsApp gefallen?

Ich gestehe…ein Buch, welches ich mir wahrscheinlich niemals selbst gekauft hätte, weil ich dafür doch zu alt bin. Zudem habe ich keine Tochter, sondern zwei Söhne. Nicht schlimm, schließlich war ich auch mal jung…

Deswegen habe ich es unter dieser Perspektive gelesen und versucht mich in die jungen Mädchen hineinzuversetzen.

Das Auffälligste an diesem Buch ist der Schreibstil. Denn dieser ist komplett in Chat Form. Wer nun aber glaubt Textnachrichten vorzufinden, mit zig Abkürzungen oder in Jugendslangsprache liegt völlig daneben. Die Textbausteine sind stellenweise recht umfangreich, so dass man am Ende sagen kann, man hat doch einiges an Text gelesen. Auf gepimpt mit Bildern, Ausschnitten aus dem Internet, Briefen etc.

Leider ist dieser nicht komplett zusammenhängend, daher bleiben am Ende doch ein paar Lücken in der gesamten Story, die man dann mit eigenen Ideen und Gedanken füllen kann. Wobei, dies natürlich jetzt meine Denkweise ist, wahrscheinlich ist es bei jungen Mädchen völlig nebensächlich.

Dieser Chat ist eigentlich nichts anderes, als die Telefonate die wir stundenlang mit unserer besten Freundin geführt haben. Natürlich noch ein Telefon mit Wählscheibe, Hörer und einem viel zu kurzen Kabel, so dass man immer irgendwo gehockt hat.

Der Chat löst eindeutig die Telefonate von früher ab.

In diesem Buch treffen wir auf zwei Mädchen die in der Pubertät sind. Manchmal sind ihre Gedankengänge ein wenig konfus, nicht immer sortiert, aber die Freundin was ganz genau was die andere meint.

Gut hat mir gefallen, dass auf den ersten beiden Seiten, die beiden Protagonistinnen in einem langen Brief vorgestellt werden. Jeweils geschrieben in der ICH-Form.

Was ich gut finde, dass hier wirklich alle möglichen Themen angesprochen werden. Verliebt sein in den Praktikanten, Gerüchteküche die brodelt etc. Themen die junge Mädchen beschäftigen und wo eindeutig nur die beste Freundin helfen kann. Bei manchen vielleicht auch die Mama, aber natürlich ist es einfacher es die Freundin zu fragen und dann auch noch recht anonym per Textnachricht.

Ich glaube dieses Buch, wird nicht jedes Mädchen ansprechen, aber bestimmt das eine oder andere.

Wer ein Buch sucht, mit Happy End und Fließtext ist hier auf jeden Fall falsch. Denn es ist wirklich ein Buch, wie der Titel schon sagt aus WhatsApp Nachrichten. Das sollte man mögen.

Abschließend gesagt, ich glaube ich als junges Mädchen hätte mir gewünscht dieses Buch zu haben. Denn früher war man nicht so offen und hat alles gesagt oder gefragt. Daher wäre dieses Buch wirklich grandios gewesen. Heutzutage sehe ich es etwas zwiegespalten, denn dieses Buch ist definitiv nicht für jeden etwas. Man muss sich bewusst darauf einlassen und die Erwartungshaltung seinem Anspruch anpassen.

 

 

Vielen lieben Dank an den One Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

 

Direkt bei AMAZON kaufen.

  • Herausgeber ‏ : ‎ ONE; 1. Aufl. 2023 Edition (28. April 2023)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Broschiert ‏ : ‎ 256 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3846601772
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3846601778
  • Lesealter ‏ : ‎ Ab 13 Jahren
  • Preis: 13,00 € (Taschenbuch)

Guilty

Guilty – Du wirst nicht entkommen, lautet der vollständige Titel des gleichnamigen Buches.

Bei diesem Buch handelt es sich um einen Jugendthriller, welches mir bereits im letzten Jahr auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wurde.

Bei diesem Buch handelt es sich um den Auftaktband einer Buchreihe.

 

Worum geht es in Guilty?

Stell dir vor, du kommst bereits nach drei Jahren aus dem Gefängnis frei. Ganze 12 Jahre eher, als ursprünglich geplant.

Und warum?

Weil du 3 Millionen Klicks auf der App Guilty erzielt hast und somit zur Jagd frei gegeben wirst.

Genau dies geschieht Diego Abrio, 22 Jahre alt und wegen fahrlässiger Tötung zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt.

Doch nun kommt er frei und befindet sich auf der Flucht. Denn jeden Abend um 19 Uhr wird sein Standort gepostet und jeder der ihn sieht darf ihn töten. Er wurde von der Justiz freigesprochen, damit die normalen Bürger ihn lynchen dürfen. Ihn seiner gerechten Strafe vollführen.

Doch es gibt auch Menschen die ihm helfen wollen?

Kann er ihnen vertrauen?

Wird er es schaffen einen Weg zu finden und der täglichen Flucht zu entkommen?

Wer ist Jean- Christophe Tixier?

Jean-Christophe Tixier war 20 Jahre Lehrer, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Er ist Autor zahlreicher Romane verschiedener Genres für Jugendliche und Erwachsene, außerdem schreibt er Comics und Hörspiele. Jean-Christophe Tixier lebt in Pau und in Paris.

 

Wie hat mir Guilty gefallen?

Ich muss es vorne weg nehmen, in meinen Augen ist es kein Thriller, eher ein guter Roman mit dystopischen Ansätzen. Also, alle die, aufgrund des Genres nicht zu diesem Buch greifen würden, können es bedenkenlos tun.

Dieses Buch hat einen wirklich tollen Schreibstil. Er ist gradlinig, unverschachtelt, sehr simpel und einfach gehalten und überzeugt genau deswegen. Denn diese klare Nüchternheit ist genau das, was das Buch benötigt.

Das Thema des Buches, ist brisant und diskutierbar, vor allem weil es zeigt, was die Macht der Medien auslösen kann. Gerade deswegen, ist der Stil genau richtig gewählt und zeigt dem Leser ziemlich nüchtern auf, was passieren kann, wenn man den Medien die Macht überlässt.

Auf er einen Seite fand ich es faszinierend und auf der anderen absolut erschreckend. Wenn man sich in die Lage von Diego hineinversetzt, dann ist es so, als wäre man wie auf der Jagd. Als wäre man bloß ein Tier was es gilt zu erlegen. Auch wenn die Akte seines Falles einsehbar war, gibt es natürlich immer zwei Geschichten. Diese bekommen wir als Leser auch mitgeteilt. Einmal in Form von Rückblicken aus der Verhandlung und von seiner Tat, sowie die komplette Gegenwarte in der er auf der Flucht ist.

Seine Tat ist unbeschreibbar fürchterlich, aber ist sie so schlimm, dass er dafür selbst sterben muss? Das ist die Frage und welchen Ausweg hat er?

Hier verrate ich nicht mehr, denn ansonsten würde ich spoilern und das möchte ich nicht.

Leider muss ich dennoch sagen, war das Ende irgendwann recht vorhersehbar und hat keine große Überraschung geboten. Daher ist der Knall mit dem Feuerwerk ausgeblieben und ich war ein wenig enttäuscht. Hätte mir persönlich ein anderes Ende erhofft. Allerdings ist dieses Ende nicht in sich abgeschlossen. Daher lässt sich hoffen, dass es mit Diego ein Widersehen in Band 2 geben wird.

Diego als Protagonist selbst war sehr gut. Allerdings ist der Autor nicht komplett in die Tiefe gegangen, hat aber viele Gefühle heraufbeschworen, die ein wenig mehr von Diego zeigen. Doch in als Personen greifen zu können, ist dennoch nicht möglich. Man erfährt im verlauf des Buches einiges aus seiner Vergangenheit, merkt aber schnell, dass er bereut und das die drei Jahre Gefängnis ihn haben wachsen lassen. Gerne hätte ich mehr über Diego erfahren, mehr Tiefe und nicht nur oberflächliches Kratzen an seiner Persönlichkeit.

In dem Buch selbst befinden sich schon Hinweise auf Band 2. Dies ist mir zu Anfang nicht aufgefallen, aber hier wird man Zeuge einer medialen Hetzjagd auf einen Gefangenen. Daran sieht man, wie stark der Einfluss der Medien ist und was die Leute alles Glauben, ohne wirklich den Sachverhalt komplett zu kennen. Auch das es immer wieder Einblendungen einer Radiosendung gibt, die darüber informiert, was mit den Freigelassenen passiert und was sie getan haben um zu entkommen. Aber auch, wenn einer dem Tod erlegen ist. Denn der Mörder hat keine Strafe zu erwarten…

Sehr stark diskutierbar und sehr stark polarisierend, aber…es regt zum nachdenken an. Man überlegt unweigerlich, was würde man tun? Ebenfalls auf die Jagd gehen oder dagegen protestieren und dem freigelassenen helfen, wobei man sich selbst in Gefahr begibt! Was würdest du tun?

 

 

Vielen lieben Dank an den cbj Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

 

Direkt bei AMAZON bestellen.

  • Herausgeber ‏ : ‎ cbt; Deutsche Erstausgabe Edition (14. Juni 2023)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Broschiert ‏ : ‎ 256 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3570315657
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3570315651
  • Lesealter ‏ : ‎ Ab 14 Jahren
  • Preis: 13,00 € (Paperback)

Dark Sigils

Dark Sigils – Wie die Dunkelheit befiehlt, lautet der zweite Titel der gleichnamigen Trilogie.

Da die Bände aufeinander aufbauen, sollte man Band 1 „Was die Magie verlangt“ begonnen werden.

Die Bücher können dem Genre Dystopie und Fantasy für junge Erwachsene zugeordnet werden.

 

Worum geht es in Dark Sigils?

Rayne hat sich entschieden, sie hat sich den Rebellen angeschlossen.

Denn die Dark Sigils, sind die mächtigsten Artefakte die je geschmiedet wurden. Doch ihre Magie ist so stark und nimmt dem Träger alles, so dass auch eine Liebe nicht bestehen kann. Freiheit einzubüßen wäre noch ein Kompromiss, aber seine Liebe zu vergessen undenkbar. Solange die Sigils die Liebe zu Adam, dem Mirrorlord nicht zulassen, braucht Rayne einen Ausweg.

Daher wählt sie die Rebellen, um mit ihnen gemeinsam nach dem geheimnisumwitterten achten Dark Sigils zu suchen. Ein Sigil, welches nicht nur die Sigilträger auf sich aufmerksam macht, sondern auch einen geheimnisvollen Gegenspieler. Der bereit ist alles zu tun! Er nimmt dafür auch Tode in Kauf, Hauptsache ihm gehört am Ende dieses Sigil.

Rayne muss sich daher nicht nur ihrem Feind stellen, sondern auch Adam. Denn nur er kennt die Dunkelheit, die von der Welt Besitz ergreifen wird, wenn die Sigil Träger sich ihrer Aufgabe widersetzen.

Wer ist der geheimnisvolle Gegenspieler und wird es ihnen gelingen das Sigil vor diesem zu finden?

Wer ist Anna Benning?

Anna Benning wurde 1988 als jüngstes von drei Kindern geboren. Die Leidenschaft für Geschichten bestimmt seit vielen Jahren ihren Weg: Nach einem Studium der Literaturwissenschaft und Stationen als Buchrezensentin und Aushilfsbuchhändlerin arbeitet sie seit 2013 in einem Verlag. Eines Tages fasste sie sich ein Herz und brachte ihre eigenen Geschichten zu Papier. Mit »Dark Sigils« veröffentlicht sie nach »Vortex« bereits ihre zweite Trilogie. Weitere Informationen zur Autorin unter www.annabenning.de und auf Instagram und TikTok unter annabenning.books

 

Wie hat mir Dark Sigils gefallen?

Band 1 hat mich bereits zu einem wahren Fan werden lassen. Daher stand fest, ich muss weiterlesen. Auch wenn ich manchmal bei mittleren Bänden einer Trilogie etwas skeptisch gegenüberstehe, da sie oftmals nur ein Bindeglied zwischen Anfang und Ende darstellen, hat mich dieses komplett umgehauen. Denn es ist genau das Gegenteil. Hier passiert so viel, so viele Dinge geschehen, die der ganzen Story einen völlig neuen Drive verpassen und am Ende klappt man das Buch zu und denkt sich nur WOW! Was war das Bitte?

Band 1 hat mit einem wirklich fiesen Cliffhanger geendet und mich fast in den Wahnsinn getrieben. Und genau dort setzt Band 2 auch direkt an. Es braucht auch nicht viel neues an Input, keine großen Rückblicke, denn man kommt sofort wieder hinein ins gelesene. So als hätte man gerade erst, den ersten Band zugeklappt und startet direkt mit diesem. Es war ein Stückweit, wie nach Hause kommen und komplett eintauchen in die Welt von Mirrorlondon.

Das Ganze wird natürlich durch den Schreibstil von Anna Benning begünstigt, denn dieser trägt einen förmlich durch das Buch und verschafft eine tolle Lesezeit. Ich liebe es, wenn ein Schreibstil gradlinig, unverschachtelt, sehr präzise und auf den Punkt ist. Dazu aber noch an den richtigen Stellen, bildlich und ansprechend. Genau das ist in diesem Buch der Fall. Alleine schon, weil wir und in neue Welt begeben, die zum greifen gut beschreiben sind. Schleißt man die Augen, hat man das Gefühl direkt dort zu sein.

Aber nicht nur der Stil, ist etwas, was dieses Buch ausmacht. Vor allem die Protagonisten.

Man lernt die sieben Dark Sigil Träger intensiver kennen und auch deren kleine Macken. Wie hohe Intelligenz von Cedric und seine dennoch ruhige Art, wird in manchen Situationen die Sieben noch das Leben retten. Auch Celine ist nicht immer gut zu sprechen auf Rayne, aber trotzdem scheint etwas zwischen ihnen zu sein, dass sie sich akzeptieren. Auch mochte ich, wie es sich zwischen Adam und Rayne entwickelt. Wie sie ihre wenigen und kostbaren Minuten zu zweit nutzen können.

Ganz besonders schön war es anzusehen, wie stark das Band zwischen Rayne und Lily ist. Wie beide an dieser Freundschaft hängen und egal auf welcher Seite der jeweilige steht, keiner neidet dem anderen etwas und sie sind für einander da. Denn sie haben zusammen harte Zeiten durchgemacht und das schweiß zusammen.

Das weiterentwickeln der Protagonisten ist in meinen Augen mehr als gut gelungen. Keiner sticht direkt hervor, sondern ergänzt das Team hervorragend. Das Zusammenspiel der einzelnen Figuren ist fantastisch und mich haben wirklich alle in ihrer Art und Weise überzeugt.

Kommen wir aber nun zum wichtigsten, der Story… Achtung, hier könnten ein paar Dinge gespoilert werden.

Es geht um das 8. Dark Sigil. Bei diesem handelt es sich um einen Dolch. Der Besitzer des Sigils, soll damit in der Lage sein, sich dauerhaft von seinem Dark Sigil zu trennen. Was für denjenigen die absolute Freiheit bedeuten würde und ein Leben, fernab von Regeln und Einschränkungen.

Um den Dolch zu finden, benötigt es einen Kompass, der den Weg zu diesem weisen soll. Daher ist dieser natürlich heißt begehrt und nicht nur die Dark Sigils wollen ihn an sich bringen, sondern auch die Rebellen.

Ab diesem Moment beginnt eine rasante Reise, mit vielen Ortswechseln, neuen Städten, neuen Gegnern und einem Feind der ihnen stets auf der Spur zu sein scheint. Auch nimmt die Chaosmagie immer mehr zu. Das Wordlbuidling ist wieder einmal herausragend gut und man hat einfach das Gefühl Anna Benning folgt ihrem roten Faden, auch wenn wir als Leser diesen nicht unbedingt sehen können, ist es am Ende alles schlüssig und sinnvoll.

Was hinzukommt, gibt es immer wieder Rückblicke. Allerdings beziehen sich diese auf die Mutter von Adam. Irgendetwas, ist in der Vergangenheit geschehen, was auf das heutige Mirrorlondon Auswirkungen hat. Wie das alles zusammenhängt, wird ganz am Ende des Buches offenbart. Allerdings kommt nur ein Teil der Wahrheit ans Licht…doch bis es soweit ist, geschehen so unfassbar viele Dinge, die ich nicht verraten werde.

Außer, es ist spannend, actionreich, packend und fesselnd zugleich. Dieses Buch strotzt nur so vor Spannung und endet natürlich wieder einmal Recht offen. Wenn man es zuklappt weiß man einfach, man muss wissen wie es weitergeht, denn dieses Buch hat eine absolute Suchtwirkung und will weitergelesen werden.  Vor allem, wie kann Anna uns das als Leser antun? Wieso macht sie das? Ahhh…ich kann euch nichts verraten, ihr müsst es lesen.

Klar und deutlich gesagt, hat es mich sogar noch ein Stück mehr begeistert als Band 1.

 

Vielen lieben Dank an den Fischer Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

 

Direkt bei AMAZON kaufen.

  • Herausgeber ‏ : ‎ FISCHER KJB; 2. Edition (24. Mai 2023)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 496 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3737362017
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3737362016
  • Lesealter ‏ : ‎ Ab 14 Jahren
  • Preis: 20,00 € (gebundenes Buch)

Tristan Mortalis

Tristan Mortalis ist ein Buch, welches ich mir bei der Netgalley Lesechallenge ausgesucht habe. Das Buch Lupus Noctis, von dem gleichnamigen Autorenduo, habe ich noch nicht gelesen, steht aber ganz oben auf meiner Wunschliste.

Dieses Buch kann dem Genre Thriller für Jugendliche zugeordnet werden.

 

Worum geht es in Tristan Mortalis?

Alice, Claire, Bene, Damian und Tristan haben sich in der Theater- AG angefreundet und feiern nun gemeinsam ihren Schulabschluss.

Doch Tristan heißt eigentlich Michael. Ein Geheimnis, welches keiner seiner Freunde kennt.

Nach der Schule trennen sich ihre Wege.

Damian und Claire studieren, Bene hat auf ein Schiff als Animateur angeheuert und bereits die Welt und Alice hat eine Ausbildung zur Malerin begonnen.

Keiner von ihnen weiß, was Tristan so wirklich macht.

Eines Tages, wird im Moor nahe ihrer Heimat eine Leiche gefunden. Diese trägt das Kostüm von Tristan. Schnell wird klar, ihr Freund, hat die letzte Partynacht eindeutig nicht überlebt.

Für die Freunde steht fest, sie wollen den Schuldigen finden, der der Schuld an Tristans Tod hat. Doch auf die Freunde kommt mehr als nur ein Rätsel zu, denn schon bald ist klar, Michael alias Tristan ist nicht der Einzige mit Geheimnissen.

 

Wer ist Melissa Hill & Anja Stapor?

Melissa Hill wurde 1990 in Gunzenhausen, Mittelfranken geboren. Schon kurz vor dem Abi veröffentlichte sie ihren ersten Jugendroman unter ihrem Mädchennamen Melissa C. Feurer. Während ihres Studiums in Würzburg (Grundschullehramt mit Hauptfach Germanistik) folgten weitere Veröffentlichungen und die Auszeichnung ihres Romanprojekts „Die Fischerkinder“ mit dem C. S. Lewis-Preis. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in einem kleinen Ort in Mittelfranken und unterrichtet und schreibt abwechselnd.

Anja Stapor wurde 1991 in Gunzenhausen, Mittelfranken, geboren. Sie studierte Germanistik und Geschichte in Würzburg und schrieb nebenbei den ersten Krimi unter ihrem Mädchennamen Anja Mäderer. Als aktives Mitglied bei den Mörderischen Schwestern, einem Verein deutschsprachiger Krimiautorinnen, besucht sie gerne kriminelle Fortbildungen. Aktuell schmiedet sie neue Mordpläne, während sie mit ihrem kleinen Sohn auf dem Friedhof spielt.

 

 Wie hat mir Tristan Mortalis gefallen?

Ich bin ein großer Fan von Jugendthrillern. Zum einen, weil sie genug Raum lassen zum selber interpretieren und weil sie manches nicht in die epische breite ziehen, sondern ziemlich flott zum Punkt kommen. Natürlich muss man an der einen oder anderen Stelle ein Auge zudrücken, aber generell ist das Spannungsniveau schon recht hoch. Eine Erwartungshaltung an einen Jugendthriller ist daher immer ein wenig niedriger einzustufen, als für Erwachsene.

Deswegen mache ich bereits den ersten kleinen Gedanklichen Abzug beim Anfang.

Der Einstieg in dieses Buch ist nicht ganz glatt, denn es beginnt eigentlich direkt mit dem Fund der Leiche im Moor. Die dort gut ein halbes Jahr gelegen hat. Hier haben sich mir ein paar Fragen aufgetan, die nicht ganz so gut beantwortet wurden. Zum einen kann ein Kostüm so lange im Moor überleben und ist es dann noch so gut erhalten, dass jemand dieses nur aufgrund eines kleinen Zipfels erkennen kann? MMH…nicht ganz glücklich herausgearbeitet und dadurch auf jeden Fall kein guter Einstieg in dieses Buch. Hätte es gerne etwas kompakter gehabt und weniger in die Länge gezogen. Zumindest schließt sich hier schon einmal der Kreis in Bezug auf den Buchtitel.

Der zweite kleine Abzug kam dann doch recht schnell, als klar wurde, um wenn es sich bei dem toten handelt. Die Freunde sind dann alle sehr abrupt aus den vier Himmelsrichtungen angereist und haben sich in ihrem alten Stammimbiss getroffen. In einem kleinen Ort, wo eigentlich jeder wissen sollte, was passiert ist. Vor allem weil eine Moorleiche nicht jeden Tag auftaucht. Wie kann der Imbissbesitzer dies nicht wissen? MMH…schwierig…auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist, ist es nicht wirklich gut durchdacht und ich hätte mir gewünscht, dass hier mehr Raffinesse an den Tag gelegt wird.

Das sind übrigens, auch die einzig beiden Punkte, bei denen ich nicht wirklich bin. Denn ansonsten wurde dieses Buch und auch die Idee gut umgesetzt.

Ich mochte die Art, wie das Buch aufgebaut ist. Es spielt in der Gegenwart und nimmt sich die Zeit, jeden der Freunde ein wenig mehr unter sie Lupe zu nehmen. Denn die Figuren sind absolut unterschiedlichen und haben wirklich nichts gemeinsam. Das Einzige, was sie verbindet war ganz klar, die Liebe zum Theater. Dies wird aber erst im Verlauf des Buches klar.

Gerade in Bezug darauf, wie sie sich alle in den letzten Monaten verändert haben. Was ihr neuen Prioritäten sind und wie sich ihr Leben gewandelt hat. Auch wenn sie sich voneinander entfernt haben, bleibt eines ganz klar im Fokus, nämlich dass der Tod von Tristan alle berührt und sie gerade deswegen den Weg zurück in die Heimat finden.

Es gibt dann immer wieder Rückblicke, die zur fraglichen Partynacht zurückkehren und alles schildern, was dort passiert ist. Bzw. an was sich die vier dort wirklich erinnern können.

Schnell wird klar, jeder von Ihnen hat eine andere Sicht auf diese Nacht und erinnert sich an andere Dinge. Dem Leser wird schnell auffallen, dass etwas ganz und gar nicht dabei stimmen kann. Denn wie es scheint, muss der Täter sich innerhalb der Freundes Gruppe befinden.

Und ab hier…fand ich es spannend und die beiden Kritikpunkte sind ein wenig in den Hintergrund gerückt. Bis zum Schluss bleibt es spannend. Es kommt zu unterschiedlichen Wendungen, Enthüllungen die einen ein wenig verwirrt zurücklassen, denn man hat sich Gedanken gemacht, die dann plötzlich über den Haufen geschmissen werden. Denn am Schluss ist es alles ein wenig anders als wirklich gedacht.

Ich mochte den Schreibstil, da er wirklich klar und deutlich ist. Auf verschachtelte Sätze komplett verzichtet und den Leser einfach mitnimmt auf eine Reise ins Moor und ein stückweit in die Vergangenheit. Ein Buch, ohne Blut, ohne Mordes Lust, dafür aber mit ganz viel Spannung.

 

Vielen lieben Dank an netgalley und Dressler für dieses Rezensionsexemplar.

 

Direkt bei AMAZON kaufen.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Dressler; 1. Edition (12. Mai 2023)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Broschiert ‏ : ‎ 368 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3751301038
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3751301039
  • Lesealter ‏ : ‎ Ab 14 Jahren
  • Preis: 15,00 € (Paperback)

Solitaire

Solitaire – Keine Liebesgeschichte, lautet der vollständige Titel von diesem Buch.

Dieses Buch beinhaltet viele Charaktere aus der Heartstopper Reihe, allerdings geht es hier um Tori Spring. Dieses Buch kann dennoch gelesen werden, auch wenn man die Reihe selbst nicht kennt.

Dieses Buch kann dem Genre lesbische Belletristik zugeordnet werden.

 

Worum geht es in Solitaire?

Victoria Spring, hat alles um glücklich zu sein.

Nette Freunde, zwei wirklich tolle Geschwister, fantastische Eltern… doch irgendwie ist ihr das alles zu viel. Denn am liebsten hätte sie ihre Ruhr und würde am liebsten gar nichts tun.

Doch Michael Holden, hat sich vorgenommen dies zu ändern. Er ist ein wenig seltsam, aber immer fröhlich und absolut fest entschlossen ihr Freund zu sein.

Wenn das nicht schon alles wäre. Denn eine anonyme Gruppe namens Solitaire, versetzt die Schule mit seltsamen Nachrichten in eine Schockstarre. Alle wollen wissen, wer hinter dieser Gruppe steckt.

Schnell merkt Victoria, dass die Vorstellung nichts zu tun, viel schlimmer ist, als zu handeln.

Wird sie die Frage lösen können, wer hinter Solitaire steckt?

 

Wer ist Alice Oseman?

Alice Oseman veröffentlichte den ersten Roman mit 19 Jahren. Inzwischen sind drei weitere Jugendromane erschienen sowie die erfolgreiche Webcomicserie Heartstopper.

Alice starrt am liebsten stundenlang auf einen Computerbildschirm, stellt dabei die menschliche Existenz in Frage und tut alles Mögliche, um einen ordentlichen Bürojob zu vermeiden.

 

Wie hat mir Solitaire gefallen?

Aus dem Heartstopper Universum habe ich bis dato nur ein Buch gelesen, aber es war kein Problem, dieses ohne das ganze Wissen zu verstehen. Es handelt sich um eine eigenständige Geschichte.

Dieses Buch wird aus der Perspektive von der 17-jährigen Protagonistin Tori erzählt. Tori ist die Schwester von Charlie, die meisten werden ihn von Heartstopper kennen. Sie ist eine Außenseiterin an ihrer Schule. Doch sie hat eine beste Freundin und will eigentlich gar nicht wirklich mehr Menschen in ihrem Leben haben. Denn sie ist schnell genervt von Menschen, vor allem wenn diese ständig nur an sich selber denken. Deswegen ist sie gerne auch mal alleine unterwegs und distanziert sich von anderen.

Andere finden Tori seltsam, denn sie behält vieles für sich, ihre Gedanken gehören alleine ihr, aber dafür schafft sie es immer wieder unbequeme Wahrheiten auszusprechen, für die sie nicht gerade geliebt wird. Daher lehnen ihre Mitschüler Tori ganz oft ab, da sie Angst haben, diese könnt irgendetwas über sie preisgeben.

Doch das neue Schuljahr hält viele Überraschungen parat. Lucas, ein Freund aus Kindheitstagen ist zurückgekehrt und Michael Holden tritt in Toris leben. Dieser versucht mit ganz viel Geduld ihr Freund zu werden. Denn auch er ist nicht so wie alle anderen. Er ist ganz klar mehr der Typ Tori und etwas skurril, aber wahnsinnig sympathisch und nett. Es ist herzergreifend wie sehr er sich bemüht Toris Freund zu sein.

Ich gestehe, ich habe es mir mit diesem Buch nicht ganz so leicht gemacht. Denn ich konnte lange keinen Zugang zu diesem finden. Tori selber war mir nicht wirklich sympathisch, denn ihre Art macht es einem nicht leicht sie zu mögen. Genau das ist dann das Problem beim Lesen. Ich habe wirklich lange gebraucht, in dieses Buch vollständig einzutauchen.

Was am Ende überwogen hat, war die Thematik der Freundschaft. Denn damit können sich viele identifizieren und verstehen, was Tori oftmals durchmacht. Freundschaft sind nicht zwingend für ein ganzes Leben. Denn jeder Mensch verändert sich und somit auch die Freundschaft. Das Freunde nicht immer zu einem halten, dass sich selbst in der Schule Freundschaften auseinanderdividieren und dass der andere sich durch manche Handlungen peinlich berührt fühlt.

Alice Oseman lässt den Leser an diesen Wandlungen teilhaben. Sie erzählt zum einen, wie schön die Schulzeit sein kann, aber auch wie brutal und gemein. Wie es ist, alleine zu sein! Ebenfalls etwas, womit sich manche identifizieren können.

Allerdings ist dies dann auch schon alles, was mich an diesem Buch gefesselt hat. Denn die Story hat sich stellenweise sehr gezogen. Auch wenn ich wissen wollte, was es mit Solitaire auf sich hat, war die Auflösung zum Ende hin recht ernüchternd. Ich dachte, es wäre spektakulärer, irgendwie hatte ich mir mehr erhofft. Auch wenn es am Ende Sinn ergeben hat, war es trotzdem kein Highlight.

Lange habe ich überlegt, was mich gestört hat und warum mich dieses Buch nicht abholen konnte. Ich glaube es lag an der depressiven Stimmung die von Tori ausging. Das alles recht dunkel geblieben ist, ohne einen Sonnenstrahl und dass es sich oftmals im Kreis gedreht hat. Tori als Protagonistin ist oftmals Antriebslos, hat keine Motivation und genug Probleme am Hals. Alleine dadurch ist dieses Buch sehr düster und hat es nicht geschafft mich abzuholen. Es wirkt, als würde Tori den kompletten Schmerz der Welt auf ihren Schultern tragen und dadurch Anzeichen von einer Depression zeigt.

Trotzdem muss man sagen, ist die Themenwahl extrem gut und in ihren Grundzügen mehr als fantastisch umgesetzt. Aber, man muss sich auf dieses Buch einlassen und es mögen, dass es eine düstere Stimmung verbreitet und das es am Ende kein friede Freude Eierkuchen gibt.

Will man dies, weil es einem nichts ausmacht, sollte man getrost dazu greifen, allen anderen eingeschlossen mich selbst, wird dieses Buch viel zeit und kraft abverlangen.

 

 

Vielen lieben Dank an den Loewe Verlag und netgalley für dieses Rezensionsexemplar.

 

Direkt bei AMAZON kaufen.

Ebenfalls von Alice Oseman ist das Buch „This Winter“, welches uns zurück zu Charly & Nick bringt.

  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Taschenbuch ‏ : ‎ 368 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3743215926
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3743215924
  • Preis: 16,95 € (Taschenbuch)

 

Wie Wellen im Sturm

Wie Wellen im Sturm – Liebe ist, Band 1, lautet der vollständige Titel des Buches von Alicia Zett.

Dieses Buch habe ich vom One Verlag zugesandt bekommen, weil wir aktuell #pridmonth haben. Für mich ein völlig neues Genre, was mich aber absolut neugierig macht.

Es handelt sich um Band 1 von 3. Allerdings wird in jedem Buch eine andere Person zum Hauptdarsteller.

Dieses Buch kann daher dem Genre LGBTQ zugordnet werden.

 

Worum geht es in Wie Wellen im Sturm?

Louise ist 16 Jahre alt. Schon lange merkt sie, dass sie an ihrer alten Schule einfach nicht dazugehört. Daher verbringt sie die meisten Pausen immer alleine und flüchtet sich in ihre Fantasy Geschichte in der Freizeit. Denn Louise hat einen wirklich großen Wunsch, sie möchte später einmal selber Autorin werden und arbeitet daher jede freie Minute an ihrem Buch.

Als ihre Schriftstellerei ihr ein Stipendium ermöglicht ist sie baff. Denn sie kann an das renommierte Schloss Mare an der Nordseeküste wechseln und dort ganz ihrem Berufswunsch nachkommen.

Für Louise würde dies aber auch einen Neuanfang bedeuten und die Chance altes hinter sich zu lassen.

An Schloss Mare angekommen, fängt ein neues Leben an, eines was von jetzt auf gleich, komplett auf den Kopf gestellt wird.

Im Fußballteam des Internats findet sie mehr als schnell Anschluss und zum ersten Mal hat sie das Gefühl angekommen zu sein. Sie findet viele neue Freunde, doch aus einer Person wird sie nicht ganz schlau.

Kapitänin und Zimmergenossin Mika. Irgendetwas hat Mika an sich, was Lou nicht kalt lässt. Denn je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr Gefühl entwickelt Lou für Mika. Gefühle, die weit über Freundschaft hinausgehen.

Wird das gut gehen?

Wird Mika Lous Gefühle erwidern oder muss Lou erneut von vorne beginnen?

 

Wer ist Alicia Zett?

Alicia Zett wurde 1996 geboren, hat Film studiert und arbeitet bei einem lokalen Fernsehsender. Wenn sie nicht gerade auf ihren Social-Media-Kanälen (@aliciazett) über queere Bücher, Filme und Serien spricht, verbringt sie ihre Tage am liebsten mit ihrem Mann und ihren drei Katzen. Alicia schreibt Bücher, die sie selbst in ihrer Jugend gebraucht hätte. Nun nutzt sie ihre Geschichten, um zu zeigen, dass Liebe in allen Formen und Farben existiert.

 

Wie hat mir Wie Wellen im Sturm gefallen?

Wie Wellen im Sturm ist das Erste Buch, welches ich aus dem queeren Buchgenre gelesen habe.

Ich war anfänglich etwas skeptisch, da ich keine Vorstellung hatte, ob dieses Buch komplett klischeebehaftet, oder kitschig geschrieben ist. Das was ich allerdings bekommen habe, hat mich wirklich mehr als positiv überrascht.

Dieses Buch ist ein absolutes Wohlfühlbuch.

Geschrieben mit wahnsinnig viel Liebe, starken Charakteren, sehr viel Mut und ich glaube auch Ehrlichkeit. Denn dieses Buch hat natürlich ein wichtiges Thema…nämlich das Outing der Protagonistin Louise.

Mit ihr erleben wir auch als Leser, die Höhen und Tiefen einer lesbischen Liebe. Bzw. zu Anfang ist sie sich ja noch nicht einmal wirklich sicher. Denn erst im Verlauf des Buches wird ihr klar, dass sie wirklich auf Mädchen steht und das ihre Gefühle echt sind.

Denn sie muss auch negative Erfahrungen machen, was am Ende den Ausschlag gibt, dass sie das Internat Schloss Mare besucht. Denn sie versucht aus ihrem alten Leben auszubrechen. Aus dem, wo sie einen Fehler begangen hat, der ihr immer noch angelastet wird und das obwohl sie glaubt, die Gefühle ihrer Gegenüber richtig gedeutet zu haben.

Von daher ist die Entscheidung, nach Schloss Mare zu gehen, für Louise wie ein sechser im Lotto. Sie wird dort mit offenen Armen von der Clique empfangen. Wird dort aufgenommen so wie sie ist. Das gemeinsame beisammen sein und auch der Sport schweißt die Jungen und Mädchen zusammen. Denn die Mädels sind beim Fußball richtig gut und das wird auch dem Leser dargeboten. Die Liebe, die sie für diesen Sport empfinden wird richtig gut transportiert und auch was sie breit sind, alles für den Fußball zu geben.

Eine Mädchenmannschaft die unterschiedlicher nicht sein könnte. Mit vielen Ecken und Kanten, brisanten Themen und absoluter Freiheit im sich selber finden.

Luise ist eine ganz tolle Protagonistin. Sehr warmherzig, sehr besonnen und immer auf der Suche nach Freunden. Für das was sie durchgemacht hat, ist sie absolut mutig, wächst über sich hinaus und hat ein ganz klares Ziel vor Augen. Nicht nur in sportlicher Hinsicht, sondern auch in liebesdingen bzw. in ihrer Passion dem Schreiben. Sie ist fokussiert hat ein Ziel vor Augen, aber auch ehrgeizig und ambitioniert. Ich mochte Louise sehr und konnte ihren Herzschmerz, ihre Unsicherheit und ihre Selbstzweifel absolut spüren. Alicia Zett ist es herausragend gelungen, eine Protagonistin zu erschaffen, mit der man sofort warm wird.

Mika ist eigentlich das komplette Gegenteil von Louise. Sie ist alles andere als auf den ersten blick sympathisch. Eigentlich wird man gar nicht wirklich schlau aus ihr. Man muss hier mehr als einmal hinsehen um zu verstehen, was in Mika vorgeht und was sie so besonders macht. Sie hat eine große Wand vor sich errichtet, die nicht so leicht einzureißen ist. Doch, zum Buchende hin kann man Mika und manche Verhaltensweisen besser nachvollziehen, denn manche Handlungen werden hier offengelegt und zeigen, wieso sie sich so verhalten hat.

Was einem das Lesen zusätzlich erleichtert ist ganz klar der Schreibstil. Er ist extrem flüssig, gutgeschrieben, ohne verschachtelte Sätze und lässt sich fast in einem Rutsch durchlesen. Ein Buch, welches recht locker ist, welches recht simpel gehalten wurde, so dass es definitiv die jüngere Generation ansprechen wird. Eine Mischung aus Liebe, Spannung, sportlichem Ehrgeiz und queeren Offenbarungen.

Das was ich mehr als gut, auch das es in Buch hinten ein Glossar gibt, um das eine oder andere bessere erklären zu können bzw. wer noch einmal nachlesen will, kann dies dort tun. Dadurch wirke es nicht belehrend, sondern harmonisch in die Story eingebunden.

Ebenfalls gut hat mir gefallen, dass es in der Story, sozusagen noch eine Story gibt. Nämlich die Geschichte die Luise schreibt. Aus dieser werden immer mal wieder Passagen zum leben erweckt und Louise findet, in ihrer Heldin eine Freundin, die ihr in der einen oder auch anderen Situation den Weg weist. Ein sehr cleverer und perfekter schriftstellerischer Schachzug.

Die Story selber ist sehr gut durchdacht und hat trotz ihrer Gradlinigkeit ein paar Ecken und Kanten. Ich glaube, gerade den jüngeren Lesern wird dies mehr als gut gefallen und der eine oder andere wird durch dieses Buch vielleicht auch bestärkt werden. Mir hat die Story sehr gut gefallen und ich fand sie zuckersüß. In meinen Augen ist sie absolut rund und ich hätte mir kein bessere Wohlfühlbuch wünschen können.

Vielleicht noch ein Hinweis zum Ende…Band 2 und 3 spielen ebenfalls auf Schloss Mare und die eine oder den Anderen haben wir auch schon kennengelernt. Daher freue ich mich schon jetzt auf diese Bände, denn das Setting und ganz bezaubernd.

 

Vielen lieben Dank an den One Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

 

Direkt bei AMAZON bestellen.

  • Herausgeber ‏ : ‎ ONE; 2. Aufl. 2023 Edition (26. Mai 2023)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Broschiert ‏ : ‎ 448 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3846601659
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3846601655
  • Lesealter ‏ : ‎ Ab 14 Jahren
  • Preis: 15,00 € (Paperback)

 

Eine Weile bleibt die Zeit für uns stehen

Eine Weile bleibt die Zeit für uns stehen – lautet der vollständige Titel des Buches von Jacqueline Woodson.

Ein Buch, welches ich bereits im letzten Jahr in Frankfurt vorgestellt bekommen habe und mich sofort angesprochen hat.

Dieses Buch kann dem Genre Ausländerfeindlichkeit für junge Erwachsene zugeordnet werden.

 

Worum geht es in Eine Weile bleibt die Zeit für uns stehen?

Elisha begegnet Jeremiah an ihrem ersten Tag an einer New Yorker Privatschule.

Obwohl beide kaum ein Wort miteinander gesprochen haben, kann Elisha ihn nicht mehr vergessen.

Elisha, auch Ellie genannt, entstammt einer jüdischen Familie und ist weiß.

Jeremiah, auch Miah genannt, ist Sohn eines berühmten Regisseurs, einer bekannten Autorin und ist schwarz.

Ellie träumt von Miah, seit er ihr das Erste Mal in die Augen gesehen hat.

Miah denkt ständig an das Mädchen, dessen Namen er nicht kennt.

Beide haben Gefühle für einander und erleben die erste große Liebe. Beide können nicht begreifen, was sie da gemeinsam erleben, denn für beide ist es das Erste Mal, dass sie auf ihre Gefühle hören, dass sie das verliebt sein spüren und dass sie durch die pure Anwesenheit des Anderen Schwindelig werden.

Beide befinden sich in ihrer gemeinsamen Welt. In ihrer ganz eigenen Bubble und nehmen daher überhaupt nicht wahr, was anderen wahnsinnig wichtig zu sein scheint. Ihre unterschiedliche Hautfarbe.

Das was andere bedenklich finden ist beiden egal. Denn ihnen ist ausschließlich wichtig, was ihre Herzen sprechen und was sie füreinander empfinden.

Für beide steht die Zeit still, wenn sie zusammen sind und alles andere ist egal.

 

Wer ist Jacqueline Woodson?

Jacqueline Woodson kam 1963 in Ohio zur Welt, heute lebt sie mit ihrer Familie in New York. Sie ist eine der berühmtesten Schwarzen US-Autorinnen von Kinder- und Jugendbüchern und bekam unzählige Preise, neben dem National Book Award und der Newberry Medal zuletzt die Hans-Christian-Andersen-Medaille und den als Nobelpreis-Pendant für Kinder- und Jugendliteratur geschaffenen Astrid-Lindgren-Preis. Jacqueline glaubt, dass Literatur und junge Menschen etwas bewegen können. 2018 wurde sie von der Library of Congress zur US-Botschafterin für Jugendliteratur ernannt. Sie reiste zwei Jahre lang durch die USA und fragte Kinder und Jugendliche: »Lesen = Hoffnung x Veränderung – was ist deine Gleichung?«

 

Wie hat mir Eine Weile bleibt die Zeit für uns stehen gefallen?

*** Trigger Warnung: Rassismus***

*** Ich benutze die Ausdrücke Weiß und Schwarz für die Hautfarbe der Personen, da es die Autorin ebenso macht. Korrekter wäre selbstverständlich der Ausdruck „People of Color“. ***

Ich habe dieses Buch zur Hand genommen, die ersten 5 Seiten gelesen und war so gefesselt, dass ich einfach nicht mehr aufhören konnte. Dieses Buch habe ich daher an einem Tag komplett durchgelesen.

Der Schreibstil ist sehr ruhig, sehr klar, sehr unaufgeregt und so wunderschön, dass man sich einfach in diesem komplett verliert. Man ist gefesselt durch die Worte an diese Story, die einfach nicht enden darf. Die Worte von Jacqueline Woodson, tragen einen durch dieses Buch, dass man in jedem einzelnen Wort, die Liebe spürt, die sie in diese hineingelegt hat.

Dieses Buch ist nicht spannend, dieses Buch ist kein Krimi oder Thriller, dieses Buch trifft den Leser direkt mitten ins Herz. Schonungslos ehrlich, unverblümt, aber leise und zart, so dass die Worte die sie nutzt um die Liebe zu umschreiben noch mehr wiegen.

Es geht um zwei junge Menschen. Zwei Charaktere die von ihrer Herkunft nicht unterschiedlicher sein könnten. Eine weiß, einer schwarz. Doch da wo unsere Gesellschaft anfängt Schlüsse zu ziehen, zu hinterfragen, zu schauen, fangen beide an einfach nur zu lieben. Denn ihnen ist es völlig egal, was andere denken. Sie sehen das Innere des Anderen und nicht, das was ihnen äußerlich Kennzeichnet. Sie sehen nicht, was die Familie desjeweiligen macht, es ist ihnen egal, sie sehen nur sich beide. Sie ergänzen sich, sie spornen sich an und sie kosten jede Minute die sie zu zweit haben intensiv aus.

Eine erste große Liebe, wie sie im Buch steht.

Elisha, Ellis genannt, entstammt einer jüdischen Familie. Sie hat mehrere Geschwister die nicht mehr zu Hause sind und eine Mutter die bereits zwei Mal die Familie im Stich gelassen hat. Daher lebt Ellie in ständiger Angst, dass es irgendwann wieder einmal so kommen könnte. Denn ihr Vater ist Chefarzt und selten zu Hause, doch wenn er da ist, liebt sie die kleinen feinen Rituale mit ihm. Eine von ihren Schwestern, lebt in einer lesbischen Ehe. Eine, von der Ellie erwartet hätte, Toleranz zu erfahren, hinterfragt als allererste die Hautfarbe.

Jeremiah, Miah genannt, entstammt der ehe, eines erfolgreichen Regisseurs und einer Beststeller Autorin. Doch seine Eltern sind getrennt und er lebt ein Leben zwischen zwei Wohnungen und zwei Familien. Er will nicht mit seinem Nachnamen angeben, will eigenes erschaffen. Er ist einer der wenigen schwarzen auf der New Yorker Eliteschule, doch diese ist das Sprungbrett zu guten Colleges, daher hat er gewechselt, um alle Chancen am Ende zu bekommen.

Beide Charaktere haben Angst, der Familie die große Liebe zu präsentieren. Doch Miah wagt es und stellt Ellie seiner Mutter vor. Diese, bietet beiden sofort einen sicheren Hafen, eine sichere Bleibe an und das Gefühl in dieser Wohnung eine Konstante zu haben. Sie verurteilt nicht, sie urteilt nicht, sie akzeptiert und sieht wie gut sich beide wirklich tun.

Doch, das was am Ende passiert, das was man so nicht hat kommen sehen, zerreißt einem das Herz. Denn für viele Weiße, sehen Schwarze alle gleich aus. Und genau diese Ungenauigkeit wird Miah zum Verhängnis.

Mehr werde ich nicht sagen. Denn man muss es lesen.

Muss dieses Buch mit jeder Faser seines Körpers spüren, mit jedem Augenblick seines Seins um dann am Ende sagen zu können, WOW! Ein Buch, welches zum nachdenken anregt, welches zeigt, wie unwichtig die Hautfarbe eines Menschen ist, denn im Inneren sind wir alle gleich. Alle identisch…wir unterscheiden uns nur, durch die Farbe der Haut. Doch ist sie so ausschlaggebend?

Spätestens, wenn du dieses Buch gelesen hast, wirst du die Antwort kennen.

 

Vielen lieben Dank an den cbj Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

 

Direkt bei AMAZON Kaufen.

  • Herausgeber ‏ : ‎ cbj; Deutsche Erstausgabe Edition (24. Mai 2023)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 192 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3570166678
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3570166673
  • Lesealter ‏ : ‎ Ab 14 Jahren
  • Originaltitel ‏ : ‎ If you come softly
  • Preis: 18,00 € (gebundenes Buch)

Crazy Family

Crazy Family – Die Hackebarts räumen ab, lautet der vollständige Titel von diesem Kinderbuch bzw. Jugendbuch.

Habe es als Überraschung zugesandt bekommen und meine Kinder waren hell auf begeistert.

Das Buch kann dem Genre Familie zugeordnet werden.

 

Worum geht es in Crazy Family?

Kennst du schon Familie Hackebart?

Brooklyn ist 13 Jahre alt und super vernünftig.

Zosch ist 11 Jahre alt und spielt am aller aller liebsten Brawl Stars.

Mönkemeier ist 8 Jahre alt und lebt ausschließlich für die Kunst.

Lulu ist 6 Jahre alt, das Nesthäkchen in der Familie und hochbegabt.

Doch Mönkemeier schießt leider mit seiner Liebe für die Kunst über das Ziel hinaus, denn ein „Malheur“ im örtlichen Kunstmuseum bringt die Familie in große Geldnöte.

Und um da wieder raus zu kommen, meldet Brooklyn alle zu einer Quizsendung im Fernsehen an.

Ob die Hackbarts überhaupt eine Chance haben? Werden sie am Ende sogar noch Millionäre? Wer weiß, denn schließlich haben sie ja Lulu!

 

Wer ist Markus Orths?

Markus Orths wohnt in Karlsruhe und schreibt dort von morgens bis abends seine Bücher. Fünfzehn Schmöker für Erwachsene und neun für Kinder hat er schon geschafft. Die Kinderbücher schreibt er natürlich auch für seine eigenen Kinder, drei an der Zahl. Sämtliche Ähnlichkeiten der Familie Hackebart zur Familie Orths sind aber rein zufällig. Na ja, jedenfalls meistens.

 

 Wie hat mir Crazy Family gefallen?

Dieses Buch hat uns immer wieder zum Schmunzeln und lachen gebracht.

Denn fängt man einmal an in dieses einzutauchen, will man gar nicht mehr aufhören.

Denn die Familie Hackbart ist absolut amüsant, mehr als lustig und oftmals auch zum Kopfschütteln. Wer dachte Patchwork sei schon eine Herausforderung, kennt noch nicht die Hackebarts.

Ich gestehe, ich hatte bei der ein oder anderen Situation „Die Griswolds“ vor Augen…die verrückte amerikanische Familie, die wahrscheinlich die Jüngsten von uns gar nicht kennen.

Deswegen bleibe ich mal schön bei den Hackebarts.

Fangen wir an:

Papa Walter, 42 Jahre alt und Hausmann. Seine große Leidenschaft ist das sammeln historischer Klobürsten. Er hat einen straff durchorganisierten Tagesablauf, denn nur dann schafft er auch wirklich alles, wobei manchmal ist es eher wie ein Wettlauf mit der Zeit, als alles andere. Denn er ist der Mann im Haus, der für alles verantwortlich ist.

Mama Anita, 39 Jahre, ist ein waschechtes Trucker Babe. Sie kommt oft wochenlang nicht nach Hause, tingelt durch Europa und liebt es einfach andere Trucker im Armdrücken zu schlagen. Sie bringt das Geld nach Hause. Sie ist gebürtige Kroatien und freut sich jedes Mal, wenn sie eine Tour in ihr Heimatland hat. Denn dann wird sie ganz nostalgisch und setzt sich sogar ans Klavier.

Brooklyn ist 13 Jahre alt und super vernünftig. Sie hilft ihrem Papa ganz viel im Haushalt mit. Auch bei der Erziehung ihrer Geschwister ist sie nicht ganz untätig. Das da ab und an mal ein Ausrutscher passiert, wird Brooklyn ganz und gar nicht übelgenommen.

Zosch ist 11 Jahre alt und spielt am aller aller liebsten Brawl Stars. Allerdings muss er sich erst einmal draußen ausgiebig austoben, damit er danach die Ruhe zum zocken hat. Ein pures Energiebündel.

Mönkemeier ist 8 Jahre alt und lebt ausschließlich für die Kunst. Er ist eher ruhig und besonnen. Denn das benötigt er auch, denn er liebt es einfach zu malen. Am liebsten Abstrakte Kunst und am liebsten überall. Daher kann es passieren, dass man in den Hosentaschen immer einen Satz Pinsel und Farben findet.

Lulu ist 6 Jahre alt, das Nesthäkchen in der Familie und hochbegabt. Neben zuckersüß ist sie auch noch echt gewitzt. Denn sie trägt alle Gene der ganzen Familie in sich und ist daher eine absolute Überraschungstüte. Schon mit 4 Jahren hat sie den guten alten Brockhaus geliebt.

Und zu guter Letzt Opa Kuno, 75 Jahre alt und aktuell Klima Aktivist „Der ersten Generation“. Früher ein Rebell und heute ein Rebell im Rollstuhl…eher Griesgram und Rollstuhlschreck. Allerdings ist Opa ganz und gar nicht auf den Kopf gefallen, so dass auch er noch ein paar Überraschungen im Ärmel hat.

Neben den ganzen mehr als lustigen Protagonisten, kommt die Story ganz und gar nicht zu kurz. Denn bei einem Alleinverdiener ist das Geld oftmals knapp und daher hat Brooklyn, die Familie beim „Wer wird Millionär“ Familienspezial angemeldet. Ob sie es bis zu der 1- Million € Frage schaffen, verrate ich nicht.

Aber der Leser kann sich ansonsten noch freuen auf…Wie sind die vier Kinder zu ihren außergewöhnlichen Namen gekommen? Was hat es mit dem Wort Digger eigentlich wirklich auf sich? Welche Serie schaut Opa Kuno im TV am liebsten? Und viele viele mehr….

Man kommt stellenweise aus dem schmunzeln nicht mehr heraus.

Der Schreibstil ist grandios. Sehr Jugend gerecht und stellenweise auch in der Jugendsprache geschrieben, so dass sie diese Leser direkt angesprochen fühlen. Ein Buch, welches sich leicht lesen lässt, was ganz viel Sinn für Humor hat und was einen wirklich begeistert.

Zusätzlich befinden sich Illustrationen in dem Buch, die die eine oder andere Szene noch einmal schön unterstreichen und dem ganzen Text das I-Tüpfelchen aufsetzen. Die Kombination aus Text und Bild gibt dem Buch noch einen zusätzlichen Touch und zeigt wirklich die Ausmaße der Familie Hackebart. Illustratorisch grandios eingefangen.

 

Vielen lieben Dank an den Loewe Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

 

Direkt bei AMAZON kaufen.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Loewe (8. März 2023)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 160 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 374321217X
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3743212176
  • Lesealter ‏ : ‎ Ab 10 Jahren
  • Preis: 13,95 € (gebundenes Buch)

Cold Case Academy

Cold Case Academy – Ein mörderisches Spiel, lautet der vollständige Titel des Buches. Bei diesem handelt es sich um eine Dilogie.

Band 2 „Ein tödliches Rätsel“ erscheint noch in diesem Jahr.

Das Buch kann dem Genre Thriller für junge Erwachsene zugeordnet werden.

 

Worum geht es in Cold Case Academy?

Eine jugendliche Profilerin, ein hochbegabtes Team und ein mörderisches Familiengeheimnis

Die 17-jährige Cassie ist mehr als begabt. Sie kann Menschen lesen wie ein Buch. Jede noch so kleine Bewegung, Reaktion oder Aktion bleibt ihr nicht verborgen.

Ihr Leben verändert sich, als im Diner ein junger Mann auftaucht, der behauptet vom FBI zu sein und sie zu einem Gespräch einlädt. Ein Gespräch, welches alles verändern wird.

Denn ihre Begabung, hat die „Cold Case Academy“ aufmerksam gemacht und sie hat sich einen Platz als Anwärterin in dieser verdient. Eine Academy für Jugendliche, die alle auf einem bestimmten Gebiet begabt sind.

Schon bald findet sich Cassie im Eliteausbildungsprogramm für junge Profiler wieder. Nun ist sie eine von den Hochbegabten, die dort wohnen. Unterschiedlicher könnten sie alle nicht sein.

Doch dann stoßen sie und ihr Team auf ein Geheimnis aus Cassies Vergangenheit. Doch durch dieses begeben sich alle in tödliche Gefahr…

Können sie noch rechtzeitig handeln und das Schlimmste verhindern?

 

Wer ist Jennifer Lynn Barnes?

Jennifer Lynn Barnes hat bereits mehr als 20 hochgelobte Jugendromane geschrieben und die New-York-Times-Bestsellerliste erklommen. Mit ihrer »The Inheritance Games«-Reihe landete sie einen internationalen Sensationserfolg, der sie auch in Deutschland auf die SPIEGEL-Bestsellerliste katapultierte. Sie war Fulbright-Stipendiatin, studierte Psychologie und Kognitionswissenschaften an der Yale University und arbeitet heute als Professorin für Psychologie und Kreatives Schreiben.

 

Wie hat mir Cold Case Academy gefallen?

Mir hat die Buchreihe „The Inheritance Games“ mega gut gefallen, daher stand diese neue Reihe von der Autorin ganz oben auf meiner Wunschliste.

Ich liebe einfach den Schreibstil von Jennifer Lynn Barnes. Er ist sehr eingängig, sehr simpel und einfach gehalten. So formuliert, dass man nur so durch das Buch fliegen kann und es nicht mehr zur Seite legen will. Sie verzichtet komplett auf verschachtelte Sätze, was das Lesen ungemein einfach macht. Habe dieses Buch binnen zwei Tagen durchgelesen. Konnte es einfach nicht mehr zur Seite legen und wollte wissen wie es weitergeht.

In diesem Buch geht es nicht um Rätsel wie bei „The Inheritance Games“, sondern um Morde die aufgeklärt werden sollen und durch Zufall eine Verbindung zu Cassies Vergangenheit einschlagen. Die ist zwar dann auch wie eine Art Rätsel, aber anders und mit einem Ende…Oha!

Mir hat das Thema der „Cold Case Academy“ sehr gut gefallen. Denn dort warten genauso Hochbegabte auf sie, wie sie selbst eine ist.

Cassie ist eine geborene Profilerin. Ihre Mutter hat bereits als kleines Kind mit ihr geübt, Personen zu beobachten und daraus Schlüsse zu ziehen. Heutzutage macht sie dies unbewusst, ohne wirklichen Hintergedanken, ohne große Anstrengung, es ist einfach in ihr drin. Sie hat zwar eine prägende Vergangenheit, woraus sich ihr Charakter mehr als gut geformt hat. Denn sie ist eine Protagonisten mit Ecken und Kanten, eine die aber mehr als sympathisch ist und mit der man mitfiebert.

Dean, ist der zweite Profiler in der Runde. Seine Vergangenheit hat ihn sehr geprägt und das Geheimnis, welches sich um die rangt, ist es versucht stets zu verbergen. Er ist schon länger an der Academy und somit Cassie um einiges voraus, wobei sich die beiden wirklich gut ergänzen.

Michael, ist der Gefühlsleser. Er kann Schwingungen von Gefühlen in der Luft riechen und somit recht schnell eine Lüge aufdecken, oder aber auch Menschen durch falsche Gefühle manipulieren. Er war auch derjenige, der Cassie angeheuert hat.

Lia ist eine Täuschungsspezialistin und recht chaotisch. Bei mir braucht es ein wenig Zeit, bis sie einen mag, aber dann hat man fast verloren und kanns ich ihrer Zuneigung nicht entziehen. Leider hat sie auch einen kleinen Hang zur Kleptomanie.

Die Letzte ist Sloan. Sie kann jede Statistik dieser Welt runtererzählen und mit anderen Dingen verknüpfen. Sie ist die Statistikerin, der man niemals Kaffee geben sollte, denn dann ist man eindeutig verloren und Sloan hört gar nicht mehr auf zu reden.

Gerade diese Kombination as jungen Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, hat das Buch zu etwas ganz Besonderem gemacht. Ich mochte sie alle sehr.

Vor allem weil sich eine kleine Dreiecks Liaison zwischen Dean, Michael und Cassie anbahnt, die die anderen gar nicht gerne sehen. Allerdings nimmt dies nicht viel Raum ein. Es läuft sozusagen nebenher und wird wahrscheinlich erst im zweiten Band etwas ausgebaut.

Bei diesem Buch gibt es ein zusätzliches Highlight. Denn das Buch wird zum großen teil aus der Ich Perspektive von Cassie erzählt. Allerdings schummeln sich ein paar Kapitel dazwischen, die aus der „Du“ Perspektive erzählt werden. Schnell wird klar, hier spricht ein Mörder zu uns. Der auf die Jagd nach Opfern geht und sich ganz spezielle dazu aussucht.

Gerade dieser Wechsel, hat es noch einmal zusätzlich spannend gemacht. Ich mochte diesen Wechsel sehr, denn der hat uns sozusagen das Rätsel aufgegeben, wer dahintersteckt. Zur Story selber werde ich nicht ganz so viel erzählen, denn die Gefahr zu Spoilern wäre zu hoch. Aber…sie ist gut!

Die Auflösung gibt es übrigens schon in diesem Band. Er ist quasi mit einer Story abgeschlossen, allerdings bleiben viele Aspekte offen, die dann garantiert im nächsten Band behandelt werden. Dennoch wird ein Teil schon einmal aufgelöst, wobei es bestimmt nur ein Bruchteil des Ganzen war. Und tja, wie soll es sein…ich hatte keinen blassen Schimmer. Bin mal wieder komplett im Niemandsland gewandert und selbst nach der Auflösung, war ich etwas schockiert, dass ich die Hinweise wohl einfach übersehen habe.

In meinen Augen, wieder einmal sehr gelungen und absolut eine Leseempfehlung… ich sag nur, spannend bis zum Schluss!

 

 

Vielen Dank an den cbj Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

 

Direkt bei AMAZON kaufen.

Wer „The Inheritance Games“ noch nicht kennt, sollte unbedingt zu diesen Bänden greifen.

  • Herausgeber ‏ : ‎ cbt; Neuausgabe Edition (11. Mai 2023)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Broschiert ‏ : ‎ 272 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3570315746
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3570315743
  • Lesealter ‏ : ‎ Ab 14 Jahren
  • Originaltitel ‏ : ‎ The Naturals #1
  • Preis: 14,00 € (Paperback)

Dinge, die wir brennen sahen

Dinge, die wir brennen sahen entstammt der Feder von Hayley Scrivenor.

Dieses Buch habe ich mir von meinen Lesejury Punkten ausgesucht, da mich dieses Mal nicht das Cover, sondern der Klappentext angesprochen und neugierig gemacht hat.

Dieses Buch kann dem Genre Krimi zugeordnet werden.

 

Worum geht es in Dinge, die wir brennen sahen?

Mitten in einer ländlichen Kleinstadt in Australien.

Durton, eine Stadt in der es meist heiß und staubig ist.

Ronnie und Esther, sind beste Freundinnen. Sie fahren gemeinsam nach der Schule nach Hause. Doch nur eine von beiden wird zu Hause ankommen. Ronnie ist diejenige, die am Ende Esther zuletzt gesehen hat.

Die 12-jährige Esther bleibt verschwunden. Eine großangelegte Suche beginnt, doch diese bleibt ergebnislos. Die ersten Verdächtigen werden verhört und unter einander spricht man Verdächtigungen aus, Unsicherheit macht sich breit und die Spekulationen sowie Anschuldigungen nehmen zu. Eine Eigendynamik nimmt an Fahrt auf, die auch die Polizei nur schwer unterbinden kann.

Leider wird wenige Tage später die Leiche von Esther gefunden.

Nun muss die Frage nach dem Mörder geklärt werden und was wirklich passiert ist.

 

Wer ist Hayley Scrivenor?

Hayley Scrivenor leitete zuletzt das Wollongong Writers Festival und stammt aus einer Kleinstadt. DINGE, DIE WIR BRENNEN SAHEN ist ihr erster Roman. Eine frühere Textfassung stand auf der Shortlist für den Penguin Literary Prize und gewann den KILL YOUR DARLINGS UNPUBLISHED MANUSCRIPT AWARD.

 

Wie hat mir Dinge, die wir brennen sahen gefallen?

Selten fand ich ein Cover passender als dieses. Denn es zeigt die öde, karge Landschaft in Australien. Man hat das Gefühl beim Anblick des Covers die Hitze auf der Haut zu spüren und bekommt daher noch einmal beim lesen ein ganz anderes Feeling. Man liest nicht nur von der sengenden Hitze, man spürt diese förmlich. Auch die karge Landschaft spiegelt sich mehr als gut in dem Buch wider.

Das Buch lebt in meinen Augen sehr vom Schreibstil der Autorin. Denn er ist sehr bildhaft, sehr klar und deutlich. Sie findet genau die richtigen Worte und dies so gut punktiert, dass man beim lesen merkt, dieses Buch hat genau so viele Worte wie nötig, aber definitiv keines zu viel. Hier hat die Autorin exzellent gearbeitet um dem Leser das an die Hand zu geben, was er benötigt um der Story folgen zu können, ihren Beschreibungen und dem roten Faden. Ich konnte mich mehr als gut mit dem Stil identifizieren und bin absolut begeistert. Er ist still, sehr ruhig und sehr angenehm. Er nimmt nicht viel Raum ein, was noch einmal die Atmosphäre des Buches untermalt.

Was ein wenig mehr Aufmerksamkeit fordert sind die Kapitel, die aus den unterschiedlichsten Perspektiven erzählt werden. Somit erlebt der Leser die Story aus der Sicht von vielen verschiedenen Personen. Dies hat mich stellenweise ein wenig mehr Zeit gekostet, da man doch ganz genau lesen musste, ganz genau Abwegen musste, wer nun gerade Akteur in diesem Kapitel ist und was vorher war.

Es gibt auch Kapitel die betitelt sind mit „Wir“. Hier braucht man ein bisschen mehr Zeit um zu verstehen, wer damit gemeint ist. Ich persönliche tippe auf die Kinder die in Durton leben. Zu zeigen, wie sie leben, was sie ausmacht um dann verstehen zu können, wie das Leben in der Einöde ist.

Dieser Wechsel der Perspektiven braucht viel Aufmerksamkeit, denn in jedem Kapitel erfahren wir etwas Neues. Etwas, was derjenige zu Tage fördert, oder aber ein Geheimnis wird gelüftet was Jahrelang verborgen war.

Diese verschiedenen Perspektiven machen es einem nicht immer leicht, denn diese Wechsel bringen auch verschiedene Tiefen mit sich und auch Formulierungen. Denn wenn das Ganze aus der Sicht der Kinder erzählt, ist der Stil einfacher, kindgerechter und weniger ausformuliert, da merkt man, dass es die Gedanken und Erzählweisen der kindlichen Perspektive sind.

Ich persönlich fand es schwierig, Sympathien für die Protagonisten zu entwickeln. Daher habe ich es irgendwann nicht mal mehr versucht. Im Nachhinein betrachtet, war es auch nicht schlimm. Denn am Ende zählt bei diesem Buch die Story und die Auflösung.

Gut hat mir dennoch gefallen, dass man trotz alledem einiges über jeden einzelnen erfahren hat. Dinge, die im Geheimen liegen und plötzlich bei diesem Todesfall ans Tageslicht gelangen. Hier merkt man, wie sehr manche mit dem Dorf verflochten sind und wie tief verwurzelt manch einer ist.

Auch wenn mich diese Art der Erzählperspektiven mehr eingenommen haben beim Lesen, haben sie am Ende der Story ganz und gar nicht geschadet. Denn dadurch kommt die Dynamik besonders gut zum Vorschein und das Verschwinden von Ester wird greifbarer.

Die Story hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn man bereits zu Beginn des Buches wusste, dass Esther Tod ist, war der Weg zum Täter und dem Wieso umso dramatischer. Denn mehr als die Hälfte des Buches, brauch es, um wirklich die Leiche zu finden. Man merkt die stetige Ungewissheit, die Angst, die Hoffnung und das Suchen der Detektive, zuletzt aber noch der Glaube daran das Esther gefunden wird. Dies alles treibt die Story voran und auch das Buch. Denn als Leser wird man Zeuge, wie sich eine Eigendynamik entwickelt, innerhalb er Bewohner von Durton, die selbst nun wissen wollen, was mit Esther passiert ist. Die nicht auf die Ergebnisse der Ermittler warten, sondern selbst ermitteln wollen.

Die Spannung ist recht seicht angestiegen und immer wieder bei einem Perspektivenwechsel abgefallen, da es dann meist um eine Andere Sache ging. Dadurch hatte man keine dauerhafte Spannung, sondern musste mit Wellen innerhalb dieser auskommen.

Als am Ende die Auflösung folgte, war ich arg überrascht, denn ich habe nicht mit dieser gerechnet. Klar war, dass es Hinweise innerhalb des Buches geben muss, die ich leider nicht mitbekommen habe, daher fand ich es eigentlich gut. Denn man muss am Ende nicht immer die Lösung parat haben, sondern kann sich von dieser überraschen lassen.

Etwas was mir gut gefallen hat. Auch das es zum Schluss noch einen Blick in die Zukunft gegeben hat, um ein wenig zu zeigen, wie die Eltern und auch Freunde mit diesem Verlust umgegangen sind und was die Zeit ihnen gebracht hat.

 

Vielen lieben Dank an den Eichborn Verlag und die Lesejury für dieses Rezensionsexemplar.

 

Direkt bei AMAZON kaufen.

Wer Krimis mag, sollte zu Deadwater High greifen.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Eichborn; 1. Aufl. 2023 Edition (31. März 2023)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 368 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 384790115X
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3847901150
  • Originaltitel ‏ : ‎ Things we thought would burn
  • Preis: 22,00 € (gebundenes Buch)